Christophe unser Schlittenhunde- und Norden-Experte möchte mit dieser Liste seine 10 besten Tipps gegen kalte Füße vermitteln. Es bedarf keiner großen Mühe, um seine Tour mit schönen warmen Füßen genießen und beenden zu können:

1. Passendes Schuhwerk

Naja, das klingt mal selbstverständlich. Aber die Auswahl ist so groß bei Winterschuhen, dass man schon ein paar Kriterien übersehen kann. Vor allem ist die Passform wichtig. Die Schuhe sollten perfekt sitzen und nicht zu eng sein. Denn das würde die Durchblutung stören.

Welche Isolierungstärke?

Das gehört zu den Grundfragen. Wie warm die Schuhe sein dürfen, sollte jeder für sich entscheiden, denn jeder Mensch empfindet die Kälte anders und sollte entsprechendes Schuhwerk kaufen. Mit Schnee, Regen und Schlamm kann man im Winter immer rechnen, also mit viel Feuchtigkeit. Aber nur ein trockener Innenschuh wird uns vor Kälte schützen. Gut gepflegtes, wasserabweisendes Obermaterial wird uns dabei helfen. Eine atmungsaktive und wasserfeste Membran macht das ganze noch effizienter.

2. Socken

Eine Mischung aus Merinowolle und Kunstfaser ist meistens die beste Lösung, um die Füße warm und trocken zu halten. Wenn die Dicke eurer Socken richtig angepasst ist, sollte für eine Tageswanderung ein Paar Socken ausreichen. Bei längeren Touren in kalten Gebieten und im Zelt ist es sinnvoll, mehrere Lagen zu tragen. Eine davon sollten VBL Socken (Vapour Barrier Liner) sein. Zwischen zwei anderen Lagen getragen, sind die VBL Socken dampfdicht, blockieren den Schweiß aus unserer ersten Sockenschicht und sorgen für trockene Isolationsmaterialien und eine oberste wärmespeicherende Sockenschicht.

3. Trocken und Sauber

Wer länger auf Tour, ist sollte seine Socken immer sauber halten. Socken verlieren an Funktion , wenn sie mit Schweiß und Körpersalz voll sind. Also öfters wechseln und waschen. Nass sollten sie auch nicht werden, da sonst sind die Chance warme Füße zu haben eher gering ist. Daher immer ein Ersatzpaar in einem wasserdichten Drypack dabei haben.

4. Wellness

Wellness auf Touren? Also unter Wellness verstehen wir eine Fußmassage. Besonders gut abends bevor man ins Bett oder in den Schlafsack kriecht. Einfach mit beiden Händen jeden Fuß einzeln massieren, damit lösen wir die Muskelspannung und regen vor allem die Durchblutung an. Warme Füße sind dann garantiert.

5. Im Zelt

Wer in seinem Schlafsack übernachtet, sollte auf seinen ganzen Körper achten, um warme Füße zu haben. Lange Thermounterwäsche und eine Mütze sorgen für ein allgemeines Warmgefühl und vermeiden Körperwärmeverlust. Eine Trinkflasche gefühlt mit Warmwasser (schön zu gemacht!) und zu den Füße gelegt, dient als Wärmflasche. Und wenn man trotz allem Nachts mit kalten Füßen kämpft, dann ist es Zeit für eine kleinen Snack. Dadruch wird der Stoffwechsel angeregt und der Körper erwärmt.

6. Ernährung

Apropos Essen: Suppen, Tees und allgemein warme Mahlzeiten laden uns wieder mit Wärme auf, der Körper braucht weniger Energie zum Verdauen, hat somit mehr Energie, um uns warm zu halten und kann die Wärme besser verteilen. Wenn der Rumpf warm genug ist, bleibt etwas übrig für die Extremitäten.

7. Kein Alkohol

Obwohl es scheint, dass uns der erste Schluck Hochprozentiges schön wärmt, hat Alkohol genau den gegenteiligen Effekt. Er setzt unseren Wärmehaushalt außer Kraft. Einen leckeren Glühwein sollte man daher lieber am Ende der Tour genießen, wenn man auf der Hütte, direkt neben dem Kamin sitzen kann.

8. Bewegung

Das ist kein Geheimnis: solange man sich bewegt, ist meistens alles in Ordnung. Das geht leider nicht immer. Pausen müssen nun mal sein. Wichtig ist aber, nicht auszukühlen. Man kann während der Rast in „Fuß-Bewegung“ bleiben. Bewegt eure Zehen in den Schuhen oder hüpft auf der Stelle, das hilft die Wärme zu halten.

9. Mütze & Co

Wenn man schön eingepackt ist, mit warmen Klamotten und ohne Kopfbedeckung unterwegs ist, gehen 75% unserer Körperwärme über den Kopf verloren und das heißt, weniger Wärme für die Füße. Daher ist es sehr wichtig, eine warme Mütze und Handschuhe zu tragen. Zusätzlich empfiehlt sich ein Funktionstuch, weil es für alles nutzbar ist: als Schal, zusätzliche Mütze, Sturmhaube usw.

10. Notlösung

Sollten wirklich nur die Füßen sehr kalt sein, gibt es ein – zugegebenermaßen etwas unkonventionellen – Trick, um sie wärmer zu bekommen. Stellt euch barfuß in den Schnee oder taucht die Füße in kaltes Wasser. Dann schön trocknen und wieder warm einpacken. Das hört sich erst mal irre an, aber es funktioniert wirklich. Nachher kann man ein richtig angenehmes, warmes Gefühl genießen.

Viele Spaß draußen!

Christophe de Montigny

Christophe de Montigny

Freelancer by doorout.com

2011 startete ich mein erstes Abenteuer. Mit nichts als meinem Rucksack auf dem Rücken und einem Zelt im Gepäck ging es nach Australien. Okay, ich muss zugeben, dass ich dort nach einigen Monaten des Alleinreisens mein Inventar um Julia erweitert habe.;) Aber auf der gleichen Wellenlänge reisend, eroberten wir gemeinsam noch atemberaubendere Länder und Gipfel in Asien; Seen, Gletscher und Steinklippen in Neuseeland und schließlich als Schlittenhundeführer das eiskalte Lappland im Winter. Unser Ziel war einfach: Entdecken und Erleben. Unsere Werkzeuge: Offenheit, Spontanität, Durchhaltevermögen und ein Schweizer Messer. Unsere Erfahrungen: einzigartig, manchmal schockierend, doch immer von Freundlichkeit geprägt, besonders durch die schönen Begegnungen mit anderen Menschen auf unserem Weg!
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