1. Passendes Schuhwerk
Naja, das klingt mal selbstverständlich. Aber die Auswahl ist so groß bei Winterschuhen, dass man schon ein paar Kriterien übersehen kann. Vor allem ist die Passform wichtig. Die Schuhe sollten perfekt sitzen und nicht zu eng sein. Denn das würde die Durchblutung stören.
Welche Isolierungstärke?
Das gehört zu den Grundfragen. Wie warm die Schuhe sein dürfen, sollte jeder für sich entscheiden, denn jeder Mensch empfindet die Kälte anders und sollte entsprechendes Schuhwerk kaufen. Mit Schnee, Regen und Schlamm kann man im Winter immer rechnen, also mit viel Feuchtigkeit. Aber nur ein trockener Innenschuh wird uns vor Kälte schützen. Gut gepflegtes, wasserabweisendes Obermaterial wird uns dabei helfen. Eine atmungsaktive und wasserfeste Membran macht das ganze noch effizienter.
2. Socken
Eine Mischung aus Merinowolle und Kunstfaser ist meistens die beste Lösung, um die Füße warm und trocken zu halten. Wenn die Dicke eurer Socken richtig angepasst ist, sollte für eine Tageswanderung ein Paar Socken ausreichen. Bei längeren Touren in kalten Gebieten und im Zelt ist es sinnvoll, mehrere Lagen zu tragen. Eine davon sollten VBL Socken (Vapour Barrier Liner) sein. Zwischen zwei anderen Lagen getragen, sind die VBL Socken dampfdicht, blockieren den Schweiß aus unserer ersten Sockenschicht und sorgen für trockene Isolationsmaterialien und eine oberste wärmespeicherende Sockenschicht.
3. Trocken und Sauber
Wer länger auf Tour, ist sollte seine Socken immer sauber halten. Socken verlieren an Funktion , wenn sie mit Schweiß und Körpersalz voll sind. Also öfters wechseln und waschen. Nass sollten sie auch nicht werden, da sonst sind die Chance warme Füße zu haben eher gering ist. Daher immer ein Ersatzpaar in einem wasserdichten Drypack dabei haben.
4. Wellness
Wellness auf Touren? Also unter Wellness verstehen wir eine Fußmassage. Besonders gut abends bevor man ins Bett oder in den Schlafsack kriecht. Einfach mit beiden Händen jeden Fuß einzeln massieren, damit lösen wir die Muskelspannung und regen vor allem die Durchblutung an. Warme Füße sind dann garantiert.
5. Im Zelt
Wer in seinem Schlafsack übernachtet, sollte auf seinen ganzen Körper achten, um warme Füße zu haben. Lange Thermounterwäsche und eine Mütze sorgen für ein allgemeines Warmgefühl und vermeiden Körperwärmeverlust. Eine Trinkflasche gefühlt mit Warmwasser (schön zu gemacht!) und zu den Füße gelegt, dient als Wärmflasche. Und wenn man trotz allem Nachts mit kalten Füßen kämpft, dann ist es Zeit für eine kleinen Snack. Dadruch wird der Stoffwechsel angeregt und der Körper erwärmt.
6. Ernährung
Apropos Essen: Suppen, Tees und allgemein warme Mahlzeiten laden uns wieder mit Wärme auf, der Körper braucht weniger Energie zum Verdauen, hat somit mehr Energie, um uns warm zu halten und kann die Wärme besser verteilen. Wenn der Rumpf warm genug ist, bleibt etwas übrig für die Extremitäten.
7. Kein Alkohol
Obwohl es scheint, dass uns der erste Schluck Hochprozentiges schön wärmt, hat Alkohol genau den gegenteiligen Effekt. Er setzt unseren Wärmehaushalt außer Kraft. Einen leckeren Glühwein sollte man daher lieber am Ende der Tour genießen, wenn man auf der Hütte, direkt neben dem Kamin sitzen kann.
8. Bewegung
Das ist kein Geheimnis: solange man sich bewegt, ist meistens alles in Ordnung. Das geht leider nicht immer. Pausen müssen nun mal sein. Wichtig ist aber, nicht auszukühlen. Man kann während der Rast in „Fuß-Bewegung“ bleiben. Bewegt eure Zehen in den Schuhen oder hüpft auf der Stelle, das hilft die Wärme zu halten.
9. Mütze & Co
Wenn man schön eingepackt ist, mit warmen Klamotten und ohne Kopfbedeckung unterwegs ist, gehen 75% unserer Körperwärme über den Kopf verloren und das heißt, weniger Wärme für die Füße. Daher ist es sehr wichtig, eine warme Mütze und Handschuhe zu tragen. Zusätzlich empfiehlt sich ein Funktionstuch, weil es für alles nutzbar ist: als Schal, zusätzliche Mütze, Sturmhaube usw.
10. Notlösung
Sollten wirklich nur die Füßen sehr kalt sein, gibt es ein – zugegebenermaßen etwas unkonventionellen – Trick, um sie wärmer zu bekommen. Stellt euch barfuß in den Schnee oder taucht die Füße in kaltes Wasser. Dann schön trocknen und wieder warm einpacken. Das hört sich erst mal irre an, aber es funktioniert wirklich. Nachher kann man ein richtig angenehmes, warmes Gefühl genießen.
Viele Spaß draußen!
Christophe de Montigny
Freelancer by doorout.com
Clever würzen: Zimt, Chili, Pfeffer & Co. als Wärmespender
Auch mit den richtigen Gewürzen und Kräutern können Sie dem Körper einheizen. Verfeinern Sie Ihre Speisen mit Koriander, Kümmel, Rosmarin, Thymian, Oregano, Dill, Lorbeer, Muskat oder Wacholder. Auch Ingwer, Zimt, Nelken, Pfeffer, Knoblauch, Chili, Cayenne und Paprika sorgen im Winter für wohlige Wärme von innen. Mit der richtigen Zusammenstellung und Zubereitung von Lebensmitteln und Gewürzen können Sie Ihren Körper bestens auf die kalte Saison vorbereiten.
Gibt noch viele Wege mehr. Ingwer Zitrone Tee dabei haben hilft bei kalten Körpern u. eben kalten Extremitäten. Öle zum einreiben der Füße. Vaseline im Gesicht od. Füsse. Chilli im Essen genießen.
Super Artikel! Ich habe auch immer kalte Füße und bin sehr dankbar für meine beheizten Socken.
Sehr toller Beitrag und tolle Tipps um die Füsse warm zu halten. Vor allem Abs. 2 über Socken ist hilfreich. 🙂
Sehr interessanter Beitrag! Es gibt auch beheizte Socken oder beheizbare Einlegesohlen. Damit kann man gut kalte Füße vermeiden!
Schön das Dir unser Beitrag gefällt und Danke für Dein Feedback! Kalte Füße kann niemand gebrauchen…
Sehr lesenswerter Beitrag! Warme Socken sind meiner Meinung nach sehr wichtig. Liebe Grüsse
Schöne Liste!
Ich würde noch Gamaschen ergänzen. Sie schützen den Stiefel vor eindringendem Schnee und verhindern so nasse Socken.
Bei eurer Notlösung in Tipp 10 sollte man unbedingt beachten, dass es ein Trick für kühle Füße ist, NICHT für unterkühlte Füße! Auf Unterkühlung sollte wirklich anders reagiert werden, als die Füße in den Schnee zu stecken:
https://www.winterfjell.de/erste-hilfe-im-winter/
Vielen Dank für den Tipp!
Dein doorout.com Team
Ich nutze seit Jahren die Einlegesohlen aus Zedernaholz. Die sorgen für gesunde, warme und gleichzeitig trockene Füße, wenn man das so formulieren kann. Da Wasser ein sehr effizienter Wärmeleiter ist, leitet Fußschweiß die Körperwärme von den Füßen weg, was eben häufig zu kalten Füße führt. Die Zedernsohlen saugen Feuchtigkeit effektiv auf und sorgen für trockene Füße und die Füße werden auch warmgehalten. Außerdem bildet die hölzerne Sohle eine isolierende Schicht, was die Füße zusätzlich vor Kälte von außen schützt.
Danke für den Tipp!
Dein doorout.com Team
Socken sind für mich auch das A und O! Für mich hat es sich bewährt im Winter zuerst Kniesocken anzuziehen und darüber noch einmal flauschige Socken. Dadurch kühle ich gar nicht mehr aus an den Füssen. Ist daher sehr zu empfehlen!
Hi miteinander,
Ich wusste gar nicht, dass Alkohol das Gegenteil bewirkt, gut zu wissen! Ich hätte noch einen Tipp Nr. 11 – beheizbare Einlegesohlen oder Socken, dabei kann die einlegesohle etwas dicker sein und die Batterie beinhalten oder extern am Fußgelenk befestigt werden, wie hier beschrieben https://www.warmundwohlig.de/beheizbare-einlegesohlen/
Es kommt natürlich auch drauf an wo man ist und das die Möglichkeit der Wiederaufladung der Akkus gegeben sein muss – bei einer Himalaja Tour ist das natürlich weniger geeignet 😉
Einen schönen Gruß
Max