Der Lechweg – Weitwanderweg in der Alpenregion

Der Lechweg – Weitwanderweg in der Alpenregion

Tourenbericht in vier Etappen
Lesezeit: 15 min.Autor: Carina

Von der Quelle des Lechs (in der Nähe des Formarinsees) in Vorarlberg bis zum Lechfall in Füssen (Allgäu) umfasst der Lechweg ca 125 Kilometer, verbindet 5 Regionen und 2 Länder.

Man hat unterschiedliche Möglichkeiten diesen zu erwandern. Je nach Zeit und Kondition werden 7 bis 10 Tage empfohlen.

Unsere Freunde, mein Mann und ich haben leider nur 4 Tage inkl. Heimreise Zeit (23.09.-26.09.2022) und entscheiden uns, die ersten 3 Etappen des Lechwegs zu gehen, die wir jedoch wegen dem „Bergerlebnis“ umgekehrt laufen wollen, heißt: die Quelle bzw. die Freiburger Hütte oberhalb des Formarinsees, wird unser Ziel sein.

1. Tag – Von Hägerau nach Warth

Tourdetails: 17 km (+ 696 Hm / – 335 Hm)

Angereist sind wir bereits am Abend und übernachten in Hägerau (Gemeinde Steeg) in der Pension Hanni. Gut gestärkt, ordentlich bepackt und mit sehr guter Laune und bestem Wanderwetter starten wir unsere Tour. Von Hägerau geht es nach Steeg, von da an über Forstwege machen wir direkt am Anfang die meisten Höhenmeter. Am vorerst höchsten Punkt geht der Weg in einen schmalen Wandersteig über und man bekommt die ersten Blicke auf das Warther Horn.

Wegtor am Wanderpfad
Carina auf dem Lechweg
Blick auf das Warther Horn

Kurz vor Lechtleiten gibt es einen sehr schönen Picknickplatz mit mehreren Tischen und Bänken, der sehr zu einer Rast einlädt. Leider hat sich der Himmel bewölkt und die ersten Tropfen fallen vom Himmel. In Lechtleiten gibt es bei schlechterem Wetter leider keine Möglichkeit zur Einkehr. Lediglich beim Gerner HofLisl´s Kraftplatz, ist bei schönem Wetter die Terrasse geöffnet. Schade, Zeit genug hätten wir gehabt. Also heißt es: Regenklamotten an und weiter geht´s Richtung Warth. Ein schöner schmaler Wiesenweg führt uns Richtung Dorf, bergab, über den Lech und auf der anderen Seite wieder hoch zu unserem Ziel. Direkt am Lechweg liegt unsere Unterkunft „Haus Anita“.

Unser Plan war eigentlich mit der Bergbahn Steffisalp-Express am Nachmittag nochmal zur Bergstation zu fahren, dort noch eine kleine Wanderung oder einen Talabstieg zu machen. Da das Wetter leider nicht mitspielt, holen wir uns in der Metzgerei „Wälder Metzge“ eine ordentliche Brotzeit und lassen den Tag in der Pension gemütlich ausklingen. Wir sind sehr gespannt, was der nächste Tag uns bringt und ob das Wetter mitspielt.

2. Tag – von Warth nach Lech

Tourdetails: 11,5 km (+380 Hm / – 448 Hm)

Wir haben alle super geschlafen, die Reste der abendlichen Brotzeit, volle Wasserflaschen und ein Bierchen für die große Pause sind eingepackt. Es kann losgehen.

Der Lechweg führt uns durch Warth, am kleinen Teich vorbei und erst über einen Forstweg, dann einen schmalen Steig etwas bergauf, bevor es sich dann urig durch den Wald wieder bergab schlängelt.

Der schmale Steig geht zurück auf einen Forstweg, der uns direkt an den Lech bringt. Über eine Brücke überqueren wir den Fluss und von nun an geht es auf der anderen Seite des Lechs weiter. Immer wieder sind kleine Wasserfälle zu sehen, die von rechts und links den Lech mit Wasser speisen. Neugierig werden wir von der Kuhherde begrüßt, der es anscheinend so gar nichts ausmacht, dass der Wanderweg direkt durch ihre Weide führt.

An der nächsten Picknickbank mit Aussicht auf das bereits Geleistete, entscheiden wir, dass wir uns eine Pause schon sehr wohl verdient haben.

Es hätte hier noch die Möglichkeit gegeben, in der Bodenalpe einzukehren, die etwas unterhalb des Weges liegt. Kurze Zeit später haben wir bereits die ersten Blicke auf den Ort Lech.

In Lech angekommen, ist es noch früh und das Wetter hat gehalten. Ursprünglich war mal der Plan, mit der Rüfikopfbahn zur Bergstation zu fahren und von dort zum Monzabonsee zu laufen.

Hierfür ist das Wetter jedoch zu ungewiss. Kurzentschlossen fahren wir mit der Oberlechbahn zur Mittelstation und gehen von hier aus, einen kleinen Rundweg zum Libellensee. Auf dieser kleinen Runde begegnet man der ein oder anderen Wurzelgestalt und einer Tür, die mitten auf dem Weg steht.

Auf der großen Picknickbank am See packen wir unsere Brotzeit aus, werden jedoch von den ersten Regentropfen gestört.

Gott sei Dank bleibt es bei wenigen Tropfen und wir können ohne Regenkleidung unseren Weg zur Rudalpe fortsetzen. Nach kurzer Einkehr in der sehr gemütlichen Hütte treten wir die letzten Meter, dann doch noch mit einsetzendem Regen, bis zu unserer Unterkunft „Pension Daniel“ an.

Dort angekommen, bringen wir nur die Rucksäcke auf die Zimmer und machen uns auf den Weg, die Brotzeit für den Abend und den nächsten Tag, im Supermarkt zu besorgen.

Wegtor am Wanderpfad
Carina auf dem Lechweg

3. Tag – Von Lech zur Freiburger Hütte

Tourdetails: 15,7 km (+ 619 Hm, – 194 Hm)

Der neue Tag begrüßt uns mit grauem, nebligem und kaltem Wetter. Es hat in der Nacht auch fast bis runter geschneit. Doch trotzdem ist die Laune von uns vieren erstaunlich gut, wir wollen heute unser Ziel unbedingt erreichen.

Der Weg dieser letzten Etappe ist traumhaft, auch bei schlechtem Wetter. Wir fragen uns nur: was würden wir wohl sehen, wenn die Wolken nicht bis zum Boden hängen würden?

Es geht über Geröll, Felsen, Wiesenwege, Brettersteige, mal hoch, mal runter, stetig am Lech entlang. Der Regen geht recht schnell in Schnee über und sehen tun wir NICHTS. Als wir am Gasthaus S´Älpele ankommen, sind die Wanderschilder schon zugeschneit. Der richtige Zeitpunkt, um erst einmal einzukehren, sich aufzuwärmen und zu trocknen.

Wegtor am Wanderpfad
Carina auf dem Lechweg

Es dauert nicht lange, bis eine große Gruppe Wanderer komplett durchnässt in der Hütte eintrifft. Sie haben alle auf der Freiburger Hütte übernachtet und mussten bis zum Älpele runter laufen, da der Wanderbus ab Formarinsee aufgrund der Wetterlage nicht mehr fahren konnte.

Der Lechweg im oberen Teil wäre bereits gut beschneit, aber der Wirtschaftsweg, über den die Freiburger Hütte versorgt wird und der Panoramabus normalerweise fährt, wäre ohne Gefahr und Probleme zu gehen. Das beruhigt uns sehr!  Wir ziehen alles an, was der Rucksack so hergibt und machen uns auf den Weg.

Der starke Schneefall wird Gott sei Dank bald weniger und wie aus dem Nichts schafft es sogar der ein oder andere Sonnenstrahl sich an den Wolken vorbei zu drängeln.

An der Lechquelle
schneebedecke Berge

Langsam kommt der Hunger und nachdem wir die nächste Picknickbank vom Schnee befreit haben, können wir hier sogar unsere Brotzeit auspacken und uns für den Rest der Etappe nochmal stärken.

Schon bald danach erreichen wir das eigentliche Ziel des Lechwegs: die Lechquelle! Die Quelle ist mit einer Infotafel zum gesamten Lechweg gekennzeichnet.

Es ist zwar noch nicht ganz unser Ziel, aber hier trinken wir unseren wohl verdienten „Gipfelschnaps“ und stoßen darauf an, dass wir es bis hierhin geschafft haben.

Das Häuschen der Bushaltestelle nutzen wir, um uns gegen den erneut einsetzenden starken Schneefall, gut einzupacken. Wir können auch von hier leider nur den Wirtschafsweg gehen, die Wanderwege sind komplett schneebedeckt.

Der Formarinsee ist nur zu erahnen, von der darüber liegenden Hütte ganz zu schweigen. Wir laufen wie in einer Karawane hintereinander, stoisch den Blick auf den Boden bzw. Vordermann gerichtet, um die Schneeflocken aus dem Gesicht zu halten. Und so kommen wir auch ganz schön kaputt, aber glücklich an der Freiburger Hütte an. Wir haben es geschafft!!! 

Durch den kleinen Wintereinbruch sind kaum noch Wanderer hier oben. Es geht am Abend recht geruhsam zu und wir genießen unsere erste warme Mahlzeit seit 3 Tagen und den gemütlichen Hüttenabend.

Die Freiburger Hütte im Schnee
Carina und Christian vor der Hütte
Carina & Christian mit Steinbock

4. Tag – Abstieg von der Freibuger Hütte

Unsere erste Hüttenübernachtung haben wir vier ganz gut überstanden. Die Zimmer sind, wie wahrscheinlich auf jeder Berghütte, einfach, aber sehr sauber. Die 2er Zimmer hatten wir vorher schon lange reserviert.

Es hat über Nacht erneut geschneit und wir sind gespannt, wie der Abstieg wird und ab wann wir in einen Bus einsteigen können. Wir haben Glück, dass während unseres Frühstücks ein Hüttenangestellter mit dem Jeep nach Lech muss und für uns eine Spur legt, in der wir problemlos den Abstieg bewältigen können. 

Am Formarinsee fährt immer noch kein Bus, auch war seit gestern kein Winterdienst mehr da, so ist unser Abstieg noch etwas länger als ursprünglich geplant. Wir stellen uns drauf ein, dass wir wieder komplett nach Lech zurücklaufen müssen.

Doch wir haben erneut Glück, am Abzweig zum Spullersee steht der Bus und „wartet“ auf uns. Er ist anscheinend nur nach oben gefahren um zu testen, wie weit er fahren kann. Wir können einsteigen und mit ihm den Rest nach Lech zurückfahren und dort in den Bus umsteigen, der uns nach Hägerau zu unserem Auto zurückbringt.

Was für ein kleines Abenteuer!

Neuschnee an der Freiburger Hütte
Auf dem Abstieg in Reifenspuren

Meine persönlicher Eindruck der Tour

Der Lechweg ist ein moderater, für normale Wanderer sehr gut zu gehender Weitwanderweg. Die vorgeschlagenen Etappen sind von der Länge her nicht überzogen. Man hat jeden Tag noch genug Zeit, um einzukehren, sich die Ortschaften anzuschauen oder auch ggf. noch die Bergbahnen zu nutzen.

Angegeben ist der Lechweg wie schon erwähnt, von der Quelle bis zum Lechfall. Von meinem Gefühl her, würde ich solch einen Weg immer entgegengesetzt gehen, da mir das Bergerlebnis fehlen würde, wenn mein Ziel im Tal liegt. Landschaftlich gesehen sind, meiner Meinung nach, die ersten beiden Etappen, von der Quelle aus gesehen, die schönsten des Lechwegs.

Carina

Carina

Ich bin gerne draußen so oft wie möglich in der Natur unterwegs, zum Wandern, Rad fahren, Langlaufen oder gerne auch auf dem Wasser mit SUP oder Kanu. Unseren Wohnwagen mag ich am liebsten, wenn er rollt und wir dadurch relativ flexibel die Berge, das Meer und unsere Heimat erkunden können. Unsere Touren und Ausflüge liebe ich in unserem Logbuch und in Fotobüchern als Erinnerung festzuhalten.

Testbericht – Primus Alika Stove Gaskocher

Testbericht – Primus Alika Stove Gaskocher

Zweiflammenkocher mit Piezo-Zündung
Lesezeit: 15 - 20 min.Autor: Stefan Feldpusch

Wer gerne draußen in der Natur unterwegs ist, benötig früher oder später etwas zu Essen. Denn ohne Mampf kein Kampf, wie man sprichwörtlich sagt. Wenn man dabei dann nicht, auf die althergebrachte Art und Weise Feuer machen kann, ist es schön, wenn man dafür eine Gaskocher zu Hilfe nehmen kann, oder? Hier trennt sich dann die Spreu vom Weizen, denn in der Natur unterwegs sein, kann man auf viele Arten. Wer mit dem Rucksack auf einer längeren Tour im Freien unterwegs ist, oder sich z.B. bei einer Klettertour nur mal einen Kaffee kochen will, der greift sicher zu einem kleinen Trekkingkocher. Wenn Du aber mit einem größeren ZeltCamper, Wohnwagen oder Wohnmobil unterwegs bist, eignet sich definitiv ein größerer Gaskocher. Müssen damit mehrere Personen verpflegt werden, empfiehlt sich ein zweiflammiger Gaskocher. Und so kommt der neueste Gaskocher aus dem Hause Primus ins Spiel. Das gute Stück, mit dem klangvollen Namen Alika Stove, ist nicht gerade billig, macht aber beim genaueren Hinschauen einen guten Eindruck. Was er kann, und ob sich eine Anschaffung lohnt, darauf geben wir in diesem Testbericht eine Antwort.

umweltfreundliche Umverpackung des Alika Stove
zugeklappter Primus Alika Stove
geöffneter Alika Stove

Alika Stove – der erste Eindruck

Packst Du auch so gerne neue Produkte aus wie ich? Ich hab mich jedenfalls schon gefreut den Alika Stove aus seinem Karton zu befreien. Ein Detail, was mir gleich zu Beginn aufgefallen ist und auf das ich heut zu Tage sehr viel Wert lege, es kommt keine zusätzliche Plastiktüte oder ähnliches zum Einsatz. Soll heißen, der Gaskocher ist nur im umweltfreundlichen Karton verpackt. 

Mit 4,7 Kilogramm ist der Gaskocher bei weitem kein Leichtgewicht. Ein Materialmix aus pulverbeschichtetem Stahl, Edelstahl, Aluminium, Messing und Eichenholz macht einen hochwertigen Eindruck und wirkt extrem stabil. 

Das pulverbeschichtete Gehäuse aus Aluminiumdruckguss ist in klassischen Schwarz gehalten und schaut mit den drei darauf befestigten Eichen-Holzleisten sehr edel aus. 

Löst man die Arretierung auf beiden Seiten, lässt sich der Alika Stove leicht öffnen und gibt den Blick auf die Kochfläche frei. Das Innere besteht aus Topfauflagen aus emailliertem Stahl und Tropfschale aus Edelstahl und wirkt schlicht. Beides lässt sich leicht anheben und zum Reinigen des Gaskochers entfernen, bzw. separat reinigen.

Auf der Unterseite des Deckels ist noch der ausklappbarer Windschutz angebracht. Dieser wird bei Bedarf mit einem kleinen Bügel an der Topfauflage befestigen.

 

An der Vorderseite ist ein Tragegriff aus flexiblem Gurtband befestigt. Direkt daneben liegen auf beiden Seiten die Drehregler für die Gasflamme. Und Last but not Least finden sich die beiden Piezo-Zündungen ebenfalls auf der Front.

Schaut man sich den Deckel etwas genauer an, fallen einem die beiden Messingknöpfe an den Scharnieren auf. Zieht man diese leicht nach außen, lässt sich die Abdeckung komplett entfernen. Dies kann laut Primus dazu genutzt werden, um von allen Seiten zu Kochen. Will man den Deckel lediglich nur aufklappen, kann man diesen mit einem kleinen Metall-Bügel, welcher auf der Rückseite angebracht ist, feststellen.

Auf der Unterseite sind vier Kunststofffüße angebracht. Hier sieht es so aus, als ob man noch ein optionales Fußgestell anbringen könnte. Allerdings habe ich dazu bislang keine Informationen gefunden. In der Mitte des Bodens schauen zwei Messingknöpfe heraus, welche jeweils mit einem Splint gesichert sind. Hierüber lassen sich die beiden unterschiedlich großen Brenner lösen und zum Reinigen ausbauen. 

Des Weiteren ist die flexible Gas-Zuleitung auf der Unterseite angebracht und lässt sich, mittels Federbügel in einer dafür vorgesehenen Vertiefung, verstauen. An der Gasleitung hängt, neben einem Gefahrenhinweis, ein weiteres Hinweisschild mit der Information, dass der Gaskocher ordnungsgemäß geprüft und funktionsfähig ist.

geöffneter Kocher mit ausgeklapptem Windschutz
Rückansicht des geöffneten Kochers
geöffneter Alika Stove

Technische Details des Alika Stove

  • Höhe: 7,8 cm
  • Breite: 60,6 cm
  • Tiefe: 27,3 cm
  • Gewicht: 4700 g
  • geeignet für: 1 – 10 Personen
  • Zünder: Piezo Zünder
  • Leistung: 3900 W

Der Alika Stove im Praxistest

Natürlich liest man sich zu aller erst die Bedienungsanleitung durch, oder? Machst Du doch bestimmt genauso… Also ich bin eher der praktische Typ. Und mit etwas technischem Verständnis bekommt man das Ding doch schon irgendwie zum Laufen. Allerdings sei jemandem, der so einen Gaskocher überhaupt das aller erste Mal in Betrieb nimmt, ein Blick in die Bedienungsanleitung und auf die Gefahrenhinweise empfohlen!

Dort kann man dann so Dinge lesen wie: verwenden Sie den Gaskocher nur in gut belüfteter Umgebung, überprüfen Sie vor jeder Anwendung alle Dichtungen und Anschlüsse, stellen Sie den Gaskocher auf einen ebenen Untergrund, den Kocher nicht in der Nähe von brennbaren Stoffen, Gasen oder Flüssigkeiten verwenden, und noch weitere Hinweise. Alles Dinge die sich an sich von selbst verstehen, oder?

Danach kann es dann endlich losgehen. Für den ebenen Untergrund sorgt in meinem Fall eine 93 Liter Alubox aus dem Hause Alutec München, auf den ich den Kocher draufstelle. Dort drin befindet sich in der Regel auch das ganze Küchen-Koch-Equipment was man so dabei hat. Diese Boxen haben auf Grund ihrer Größe einen stabilen Stand. Wer es gerne etwas rückenfreundlicher mag, benötigt eventuell einen anderen Unterbau oder einen Camping-Küchentisch. Im Prinzip könnte man denn Gaskocher, je nach Gegebenheit, auch einfach auf den Boden stellen. Oder man hat vielleicht einen festen Ein- bzw. Ausbau in einem Minicamper mit einem extra Auszug für den Kocher. Da ich eine Caddy fahre, spiele ich tatsächlich mit diesem Gedanken rum. Aber mal abwarten.

Um den Deckel zu öffnen, werden die seitlichen Verschlüsse gelöst. Danach kann man den Gaskocher aufklappen und bei Bedarf die beiden Windschutzbleche in Position bringen. Damit sich diese nicht wieder von alleine einklappen, einfach die kleinen Bügel von der Topfauflage lösen und im Windschutz einhängen. Spätestens jetzt kommt das Thema Gas ins Spiel.

Gasanschluss & Adapter

Zum Betreiben des Alika Stove benötigt man natürlich eine Brennstoffquelle. Der angebrachte Regler ist von Haus aus für Gaskartuschen mit Schraubgewinde geeignet.

Kauft man den Gaskocher auf dem Deutschen Markt, liegt dem Ganzen ein Adapter für Gasflaschen (5 & 11 kg) bei. Welche weiteren Adapter es gibt und wie man diese schnell und einfach wechselt, erklärt ein kurzes Video von Primus. Besser bekomme ich es auch nicht erklärt. Aber soviel sei verraten, es ist kein Hexenwerk.

Gasanschluss, Adapter & Werkzeug

Hat man sich für eine geeignete Brennstoffquelle entschieden verbindet man diese mit dem Gaskocher. Gaskartuschen sind nach dem Anschließen direkt einsatzbereit. Bei Gasflaschen empfiehlt es sich, diese natürlich auch noch aufzudrehen, sonst bleibt das Essen kalt.

HINWEIS: Das Verbinden des Kochers mit einer 5 oder 11 Kilo-Gasflasche ist vom Adapter her ohne Probleme möglich. Allerdings ist beim Test aufgefallen, das die verbaute Gasleitung zu kurz ist. Selbst bei einer 5 Kilo-Gasflasche muss der Kocher erhöht stehen, damit es funktioniert. Andernfalls hängt der Alika Stove einseitig in der Luft. Von Primus gibt es für dieses Problem aber auch eine Lösung. Und zwar kann man optional einen Verlängerungsschlauch , welcher zwar nur für andere Kochermodelle ausgezeichnet ist aber auch mit dem Alika Stove funktioniert, erwerben. Der UVP liegt bei 32,95 € plus Versand. Bei einem Anschaffungspreis von rund 300 € nochmal rund 10 % investieren zu müssen, um diese Option gescheit nutzen zu können, finde ich nicht ganz so glücklich.

Primus User Manuel
Regler mit angeschlossener Gaskartusche
Regler mit Adapter für Gasflaschen

Zwei unterschiedliche Brenner mit Piezozündung

Auf der linken Seite findet sich der größere der beiden Brenner. Auf der rechten Seite somit der kleinere. Beide Brenner werden, nachdem man das Gas über den dafür vorgesehenen Regler aufgedreht hat, mithilfe der Piezozündung gezündet. Der so genannte Piezo-Effekt wurde Ende des 19. Jahrhunderts von zwei französischen Brüdern erfunden. Wie das Ganze funktioniert, lässt sich bestens im Internet recherchieren und nachlesen. Kurz und knapp: „mechanische Energie wird in elektrischer Energie umgewandelt und entzündet somit das Gas mittels kleinem Funken. Wer will, kann die Gasflamme natürlich auch mit einem Feuerzeug, einem Feuerstahl oder was auch immer entzünden. Die Stärke der Gasflamme lässt sich über die Regler ganz simpel anpassen.

Um den Brenner zu starten bedarf es aber zu Beginn ruhig etwas mehr Gas. Hat man das Gas zu wenig aufgedreht, springt der Funke im wahrsten Sinn nicht über. Mein Eindruck war hier, zu Beginn ruhig voll aufdrehen, und dann zum Kochen auf die gewünschte Intensität runterregeln.

großer Brenner
kleiner Brenner
Flammenbild des kleinen Brenners

Leistung des Alika Stove

Die Leistung der beiden Brenner ist mit einmal 3000 und einmal 3900 Watt angegeben. Mit dieser Leistung bringt man, laut Herstellerangaben, 1 Liter Wasser innerhalb von 3 bis 4 Minuten zum Kochen. Beim Testen habe ich nicht explizit auf eine Stoppuhr geschaut, aber das Wasser im Topf kocht wirklich in kürzester Zeit. Und ob es jetzt in 4,2o Minuten kocht oder doch schon nach 3,59 Minuten, ist mir persönlich relativ egal. Kurz und knapp kann ich aber behaupten, die Leistung passt! Der Gasverbrauch liegt laut Benutzerhandbuch 250-280 g/h/3,5-3,9 kW bei Butan mit einem Druck von 1 Bar. Mit solchen Angaben kann ich persönlich nicht viel anfangen. Ich weiß aber für mich, wenn die Gaskartusche leer ist, wird sie ausgetauscht.

360° Kocherlebnis und Topfuntersetzer

Primus wirbt ja damit, dass man mit dem Alika Stove ein 360° Kocherlebnis haben kann, wenn man den Deckel komplett vom eigentlichen Gaskocher trennt. Somit kann man quasi von allen Seiten Kochen. Ob man das wirklich häufig nutzt und unbedingt braucht, lass ich mal dahingestellt sein. Definitiv steigt dadurch aber der Gasverbrauch, da man dann ja keinen Windschutz mehr hat. Was ich persönlich aber als sehr cooles Gimmick erachte, ist die Tatsache, dass man den abgenommenen Deckel mit seinen Eichenholzleisten bestens als Topfuntersetzer nutzen kann. Steht dieser stabil, kann man Töpfe, die nicht weiter erhitzt werden müssen, zur Seite stellen.

Kaum hat man die Brenner gestartet und das Gas voll aufgedreht, beginnt sich der Stahl der Topfauflage in direkter Einwirkung der Gasflamme zu verfärben. Dieses Phänomen schimpft sich Hitzeoxidation und bringt regenbogenähnliche Farben zum Vorschein. Blitz und blank schaut der Alika Stove also nur aus, wenn man in der Verpackung belässt oder nicht nutzt. Bei dem Anschaffungspreis ist das sicher keine Option. Ich habe auch noch nicht davon gehört, dass der Wert eines Gaskochers steigt, wie zum Beispiel der einer Actionfigur oder eines seltenen Legosets die bei so manchem Sammler unbespielt in den Regalen stehen.

Also nur Mut und den Gaskocher dafür nutzen, wofür er gedacht ist. Die extragroße Kochfläche lässt übrigens das Kochen und großen Töpfen oder Pfannen, mit einem maximalen Durchmesser von 28 cm, zu. Somit kann man zum Beispiel einen Topf mit Nudeln aufsetzen und in einem zweiten Topf oder einer Pfanne eine leckere Soße dazu zaubern. Und das nicht nur in kleinen Mengen. So wird gekonnt eine mehrköpfige Familie schnell versorgt und man muss nicht in mehreren Etappen kochen. 

Reinigung des Alika Stove Gaskochers

Zum Reinigen lassen sich, wie oben schon mal erwähnt, die Topfauflage und die Tropfschale einfach herausnehmen. Ist der Alika Stove extrem verschmutzt und sind unter Umständen auch die Brenner in Mittleidenschaft gezogen worden, lassen sich auch diese Reinigen. Hier sollte man jedoch auf sehr viel Schaum oder zu viel Flüssigkeit verzichten. Idealerweise einfach nur mit einem feuchten Tuch abwischen, nachdem der Brenner abgekühlt ist. Sollte der Brenner doch mal defekt sein, kann dieser ausgebaut und ausgetauscht werden. Dafür dient der Splint auf der Unterseite des Gaskochers. Hierfür bedarf es aber fachmänische Hilfe und man sollte sich in so einem Fall an Primus direkt wenden. 

Für alle anderen Verunreinigungen gibt es natürlich zahlreiche chemische Mittelchen die man zur Reinigung nutzen kann. Wir mögen es dann doch etwas umweltfreundlicher und greifen daher gerne auf so Dinge wie Natronpulver und Zitronensäure zurück. Stark verschmutzen Stellen kann man zum Beispiel mit Natronpulver bestreuen, Zitronensäure drüberdräufeln und einwirken lassen. Aber auch hier sollte man bedenken, das Zitronensäure ebenfalls das Material angreift. Die Dosis macht bekanntlich das Gift. Danach mit einem feuchten Tuch alles abwischen. Alternativ empfiehlt sich auch ein biologisch abbaubares Geschirrspülmittel.

Topfauflage und Tropfschale kann man auch zu Hause mit in die Spülmaschine packen und dort reinigen. Ist man allerdings länger unterwegs, empfiehlt sich sicher schon eine Reinigung zu einem früheren Zeitpunkt. Sonst gehen hartnäckige Verschmutzungen höchstwahrscheinlich gar nicht mehr ab. Als nützliche Helferlein sind bei mir für solche Zwecke immer ein Putzschwamm und ein Küchentuch dabei.

Alika Stove auf Alubox als stabiler Untergrund
kleiner Brenner
Reinigung von Topfauflage und Tropfschale

Fazit

Mich hat der Primus Alika Stove voll und ganz überzeugt. Mit einem UVP von mehr als 300 € wird man sich die Anschaffung eines so edlen Kochers sicher gut überlegen, aber man bekommt ein hochwertig verarbeitetes Produkt von dem man sicher lange was hat, wenn man es hegt und pflegt. Die Handhabung ist einfach und alles funktioniert so wie es soll. Wenn man auf der Suche nach einem zweiflammigen Gaskocher zum Campen ist, sollte man sich den Alika Stove unbedingt mal ansehen. Dieser Gaskocher sieht nicht nur schick aus, sondern leistet auch, was der Hersteller verspricht.

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Mountainbiken in der Rhön und Umgebung

Mountainbiken in der Rhön und Umgebung

Entdecke die Trails der Rhön
Lesezeit: 10 MinutenAutor: Adrian Richter

Fulda, die Rhön, sowie die umliegenden Regionen, mögen nicht unbedingt als das Mekka des Mountainbikens in Deutschland bekannt sein. Doch mit ihrer atemberaubenden Natur und den großen zusammenhängenden Waldgebieten bietet diese Mittelgebirgsregion alle Voraussetzungen und Vielseitigkeit, um sich eine Daseinsberechtigung in der Welt des Mountainbikens zu sichern und den meisten Ansprüchen und Vorlieben der Fahrer gerecht zu werden.

Sei es eine vielseitige Mehrtagestour, gemütliches Radeln zum Feierabend auf ausgebauten Forstwegen, ein actionreiches Trail-Abendteuer mit steilen Abfahrten und technischen Passagen, oder doch lieber eine Cardio Uphill-Trainingseinheit, es gibt in der Umgebung unzählige Strecken und Wege, die sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Mountainbiker geeignet sind.

Die Nutzung von inoffiziellen Strecken

Es gibt in der Tat einige inoffizielle Trails in der Rhön, die entweder von einheimischen Fahrern angelegt wurden, oder schon seit längerer Zeit als Wanderwege genutzt werden. Man findet sie in fast jedem größerem Waldstück, wenn man nur die Augen nach ihnen offen hält. Diese Strecken sind jedoch nicht als offizielller Trail gemeldet und genehmigt. Deren Wartung sowie Sicherheitsvorkehrungen sind also nicht garantiert.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Befahren solcher Strecken mit einem erhöhten Risiko verbunden sein kann, da sie in den meisten Fällen nicht sicherheitsgeprüft sind und nicht den Standards offizieller Strecken entsprechen. Aus diesem Grund wird empfohlen, nur auf offiziell genehmigten Strecken zu fahren, um das Unfallrisiko zu minimieren und die Natur zu schonen.

Selbstverständlich ist das Fahren abseits der ausgebauten Waldwege für manche besonders reizvoll, da es uns ermöglicht, unsere Fähigkeiten auf die Probe zu stellen und oft mehr Spaß bietet als monotone Fahrten auf den breiten Schotterpisten. Allerdings müssen wir uns bewusst sein, dass wir uns die Strecke möglicherweise mit anderen Naturliebhabern teilen müssen. Deshalb ist es besonders wichtig, aufeinander Rücksicht zu nehmen, vorausschauend zu fahren und vorsichtig zu sein.

Das Mountainbikefahren in Hessen ist übrigens nur auf bestimmten Wegen gestattet und wird von der Gesetzgebung reguliert. Die genaue Regelung kann jederzeit im hessischen Waldgesetz eingesehen werden. (https://www.dimb.de/fachberatung/die-rechtslage/hessen/)

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Regelung nur in Hessen gilt und dass für jedes Bundesland individuelle Gesetze gelten. Daher ist es ratsam, sich vor dem Mountainbikefahren in anderen Bundesländern über die geltenden Vorschriften zu informieren.

VW Golf mit geöffneten Klappdachzelt/ Softcover
VW Golf mit geschlossenem Klappdachzelt/ Softcover

Offizielle Trails

Wenn man sich keine Gedanken um entsprechende Gesetzeslagen machen will, oder sich einfach nicht sorgen möchte, dass hinter der nächsten Kurve ein Spaziergänger mit Hund laufen könnte, der nutzt speziell fürs Mountainbiking angelegte Wege, wie beispielsweise Flowtrails oder Bikeparks. Diese Trails bieten oft gut gepflegte Strecken und Hindernisse, die speziell für Mountainbiker konzipiert wurden.

In solchen Parks ist es zudem üblicherweise erlaubt, schneller unterwegs zu sein, da die Wege ausschließlich für Biker vorgesehen sind. Allerdings sollte man auch hier darauf achten, dass man die Strecken respektvoll und sicher befährt, um sich selbst und andere nicht zu gefährden. Es empfiehlt sich auch hier, sich vorab über die Nutzungsbedingungen und Sicherheitsvorschriften zu informieren, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Die Deutsche Initiative Mountainbike (DIMB) hat spezielle Trail Rules entwickelt, die dazu beitragen sollen, dass Mountainbiker und andere Nutzer von Wald- und Wegenetzen gemeinsam und sicher unterwegs sein können. Diese Regeln sind auf den meisten zertifizierten Strecken zu finden und dienen als Orientierungshilfe für alle Nutzer.

Trail Rules

 

  1. Fahre nur auf Wegen!

Fahre nie querfeldein, du schädigst sonst die Natur! Respektiere lokale Wegesperrungen! Forstwirtschaft, Viehtrieb und Belange des Naturschutzes rechtfertigen dies. Auch in Naherholungsgebieten können lokale Sperrungen berechtigt sein. Die Art und Weise in der du fährst bestimmt das Handeln der Behörden und Verwaltungen. Auf Privatgrund bist du oft nur geduldet!

 

  1. Hinterlasse keine Spuren!

Bremse nicht mit blockierenden Rädern! (Ausnahme in Notsituationen). Blockierbremsungen begünstigen die Bodenerosion und verursachen Wegeschäden. Stelle deine Fahrweise auf den Untergrund und die Wegebeschaffenheit ein. Nicht jeder Weg verträgt jedes Bremsmanöver und jede Fahrweise.

 

  1. Halte dein Mountainbike unter Kontrolle!

Unachtsamkeit, auch nur für wenige Sekunden, kann einen Unfall verursachen. Passe deine Geschwindigkeit der jeweiligen Situation an. In nicht einsehbaren Passagen können jederzeit Fußgänger, Hindernisse oder andere Biker auftauchen. Du musst in Sichtweite anhalten können! Zu deiner eigenen Sicherheit und derer anderer Menschen.

 

  1. Respektiere andere Naturnutzer!

Kündige deine Vorbeifahrt frühzeitig an. Erschrecke keine anderen Wegenutzer! Vermindere deine Geschwindigkeit beim Passieren auf Schrittgeschwindigkeit oder halte an. Bedenke, dass andere Wegenutzer dich zu spät wahrnehmen können. Fahre, wenn möglich, nur in kleinen Gruppen!

 

  1. Nimm Rücksicht auf Tiere!

Weidetiere und alle anderen Tiere in Wald und Flur bedürfen besonderer Rücksichtnahme! Schließe Weidezäune, nachdem du sie passiert hast. Verlasse rechtzeitig zur Dämmerung den Wald, um die Tiere bei ihrer Nahrungsaufnahme nicht zu stören.

 

  1. Plane im Voraus!

Beginne deine Tour möglichst direkt vor deiner Haustüre. Prüfe deine Ausrüstung, schätze deine Fähigkeiten richtig ein und wähle die Gegend, in der du fahren willst, entsprechend aus. Schlechtes Wetter oder eine Panne kann deine Tour deutlich verlängern. Sei auch für unvorhersehbare Situationen gerüstet: Denke an Werkzeug, Proviant und Erste-Hilfe-Set. Trage eine Sicherheitsausrüstung! Ein Helm kann schützen, ist aber keine Lebensversicherung.

 

Es ist wichtig, sich an diese Regeln zu halten, um Konflikte und Unfälle zu vermeiden und die Natur und die Wege langfristig zu schonen. Die DIMB engagiert sich außerdem aktiv für den Erhalt von legalen Mountainbike-Strecken und arbeitet zusammen mit anderen Verbänden und Interessengruppen daran, die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Mountainbiking in Deutschland zu verbessern.

VW Beetle mit geöffneten Softcover-Zelt

Der Flowtrail am Kreuzberg

Nicht grundlos ist er einer der beliebtesten Trails der Rhön. Dieser Trail bietet eine perfekte Kombination aus Geschwindigkeit & Technik und ist somit ein Muss für jeden begeisterten Mountainbiker, der es auch gerne mal bergab krachen lässt.

Der Flowtrail Kreuzberg wurde 2015 eröffnet und ist längst auch kein Geheimtipp mehr unter den Mountainbikern. Er ist nicht nur bei Einheimischen beliebt, sondern auch bei Besuchern aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Regelmäßig pendeln leidenschaftliche Mountainbiker zum Kreuzberg, bei Bischofsheim in der Rhön.

Um den Flowtrail Kreuzberg zu befahren, ist ein Full-Suspension-Mountainbike empfehlenswert. Zudem sollten Fahrerinnen und Fahrer genügend Schutzausrüstung wie Helm, Handschuhe und Protektoren tragen, um Verletzungen zu vermeiden.

Die 2,2 Kilometer lange Strecke wurde von Experten entworfen und bietet mit einigen Sprüngen, Anliegerkurven, einem Wallride und dem Northshore-Element eine Menge Abwechslung und Herausforderungen. Der Trail ist in zwei Abschnitte unterteilt, wobei der obere Teil eher technisch anspruchsvoller ist, während der untere Teil mehr auf Geschwindigkeit und Flow ausgelegt ist. Die Wurzelteppiche, Steilkurven und der Wallride im oberen Teil erfordern einiges an Fahrkönnen und Mut, während der untere Teil mit schnellen Abfahrten und großen Sprüngen vor allem für Adrenalin-Junkies geeignet ist.

Dank der Nähe zum Kloster oder dem Neustädter Haus, bietet sich die optimale Möglichkeit für eine Pause und eine Stärkung mit regionalen Spezialitäten, dabei ein fantastischer Ausblick über die Rhön.

Fazit:
Der Flowtrail Kreuzberg ist definitiv immer einen Besuch wert, egal ob blutiger Anfänger oder erfahrener Profi. Der Trail bietet für jedes Fahrkönnen seinen Reiz. Hier sei besonders zu erwähnen, dass jedes Hindernis auf der Strecke auch in langsamer Geschwindigkeit, ohne Risiko, überrollt werden kann. Die  Strecke liefert eine perfekte Kombination aus Spaß, Technik und Flow und ist somit ein Muss für jeden Liebhaber des Geländeradsports.

VW Beetle mit geöffneten Softcover-Zelt

Haseltal-Trail Bad Orb

Der Haseltal-Trail ist ein beliebter Mountainbike-Trail in der Region Spessart und gehört zum Trailnetz des Flowtrails Bad Orb. Die Strecke erstreckt sich über ca. 2,8 Kilometer und 183 Tiefenmeter und ist größtenteils von wunderschönem Wald umgeben. Der Trail ist seit 2018 ein DIMB-zertifizierter „Premium Trail“ und wurde 2017 erbaut. Von Fulda aus benötigt man mit dem Auto etwa eine halbe Stunde, um den Trail zu erreichen, was ähnlich nah ist wie zum Kreuzberg, wenn man Fulda als Ausgangspunkt nimmt.

Der Trail ist moderat schwierig und eignet sich für Mountainbiker aller Fähigkeitsstufen. Der erste Abschnitt ist flowig mit einem flacheren Streckenprofil und vielen schön ausgebauten Anliegerkurven. Auf dem Trail befinden sich etwa 60 verschiedene Elemente, darunter Wellen, Sprünge, Anliegerkurven, Step-ups und andere Hindernisse. Fortgeschrittene Technik ist erforderlich, um sicher auf dem Mountainbike zu bleiben, wenn man den Trail bis ins Tal hinabfahren möchte. Die meisten Elemente können jedoch problemlos ohne Risiko überrollt werden.

Insgesamt macht der Haseltal-Trail richtig viel Spaß. Der Trail ist insgesamt naturgetreuer als der Kreuzberg-Trail und bietet daher eine willkommene Abwechslung. Man kann zwischen den verschiedenen Trails wählen oder sie nach Belieben kombinieren, was sich auch lohnt, um einen ganzen Tag hier zu verbringen.

Zusammenfassend ist der Haseltal-Trail ein empfehlenswerter Trail für alle Mountainbiker, die in der Region Spessart unterwegs sind und auf der Suche nach einer Herausforderung sind. Das Gebiet ist wunderschön und sehr großflächig, sodass es sich auch bei vielen Besuchern gut verläuft. Das urige Jagdhaus am Fuße des Trails, am Parkplatz Haselruhe, lädt jederzeit zu einem kühlen Getränk und regionalen Speisen ein.

Mercedes E-Klasse mit geöffneten Softcover-Zelt

 

Fort- und Weiterbildungen

Mountainbiken ist eine Sportart, die viel Können und Wissen erfordert. Eine kontinuierliche Weiterbildung und Verbesserung der eigenen Fähigkeiten ist daher entscheidend, um das Fahrvergnügen zu steigern und vor allem mehr Sicherheit auf den Trails zu gewährleisten. In unserer Region gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um sich weiterzubilden. Eine Option besteht darin, an Kursen und Workshops von professionellen Mountainbike-Schulen teilzunehmen, eine andere Möglichkeit wäre, einem Mountainbike-Verein beizutreten. Beide Optionen bieten Anfängern und Fortgeschrittenen unter Anleitung von erfahrenen Instruktoren die Möglichkeit, ihr Know-how in verschiedenen Bereichen wie Technik, Fahrstil oder Fitness zu verbessern.

 

Sowohl Mountainbike-Schulen als auch MTB-Vereine bieten nicht nur regelmäßige Touren und Veranstaltungen an, sondern auch Trainingsprogramme, Fortbildungscamps und Reisen. Durch die Teilnahme an solchen Angeboten können Teilnehmer ihr Mountainbike-Know-how erweitern und von den Erfahrungen der Trainer sowie der anderen Teilnehmer profitieren.

Ob du nun in einer Mountainbike-Schule oder einem MTB-Verein lernst, eines ist sicher: Wer regelmäßig an seinen Skills arbeitet, neue Techniken ausprobiert und sich regelmäßig in den Sattel schwingt, kann sein Gefühl für das Rad sowie sein Können und Wissen auf eine neue Stufe heben und somit ein noch intensiveres Fahrerlebnis auf den Trails erleben.

Schlusswort

Obwohl die Rhön keine Trails hat, die mit den Alpen vergleichbar sind, lässt sich hier problemlos der Leidenschaft des Mountainbikens nachgehen. Egal, ob man sich einen ganzen Sonntag am Kreuzberg oder in Bad Orb Zeit für das Hobby nimmt oder nach Feierabend eine schnelle Runde im heimatlichen Waldstück dreht – es gibt immer Möglichkeiten, auf seine Kosten zu kommen. Die Rhön bietet eine perfekte Balance zwischen anspruchsvollem Gelände und der Möglichkeit, die Natur zu genießen.

 

Und wenn wir ehrlich sind, ist es vielleicht sogar ganz gut so, dass die Rhön nicht als riesige Mountainbike-Region bekannt ist. So bleibt mehr Trail für uns übrig! 😊

Adrian Richter

Adrian Richter

Adrian ist leidenschaftlicher Mountainbiker und Outdoor-Enthusiast, der seit seiner Jugend auf zwei Rädern unterwegs ist. Die Herausforderungen und die Freiheit, die das Leben draußen bietet, haben ihn schon früh begeistert und seitdem lässt er keine Gelegenheit aus, neue Abenteuer zu erleben“

Wanderschuh-Ratgeber

Wanderschuh-Ratgeber

Finde den richtigen Schuh - Übersicht Schuhkategorien

Wandern – nur mit dem passenden Wanderschuh!

Gehst Du mit Turnschuhen zu einem Ball? Nein? Warum nicht? Ganz einfach, weil es nicht der passende Schuh für diese Gelegenheit ist. Wer einmal bei einer verletzten Person in den Bergen auf den Rettungshubschrauber gewartet hat, bloß weil diese mit Freizeitschuhen unterwegs war weiß, wovon wir rede. Ein gebrochenes Schienbein ist kein schöner Anblick.

Wie der Name schon sagt sind Freizeitschuhe für einfache Wege in der Freizeit gedacht, nicht für schwierige Wandertouren auf steinigen Wegen. Für längere Touren, die über steinige Wege führen, sind passende Wanderschuhe ein absolutes Muss! Wie bei jedem anderen Sport ist es auch beim Wandern so, dass die richtige Ausrüstung gleich für viel mehr Spaß und vor allen Dingen weniger Blasen sorgt.

5 Fakten, warum der passende Wanderschuh so wichtig ist

  • Freizeitschuhe eignen sich nur für Spaziergänge
  • Wanderschuhe bieten guten Halt durch spezielle Sohlenprofile
  • Der Fuß findet optimalen Halt auch in schwierigem Gelände
  • Wanderschuhe bestehen aus passenden, wasserabweisenden Materialien
  • Ein passender Wanderschuh sorgt für Sicherheit und beugt Verletzungen vor

Natürlich kann man auch mit Freizeitschuhen in der freien Natur unterwegs sein, wenn man einen schönen Spaziergang für 1 bis 2 Stunden unternehmen möchte, dafür werden keine speziellen Wanderschuhe benötigt. Anders sieht es aus, wenn man mehrere Stunden auch auf gut ausgebauten Wegen wandert. Oder sich auch in unbefestigtes Gelände oder auf steinige Wege begibt.

Wanderschuhe: Halt durch spezielle Sohlenprofile

Das Sohlenprofil ist bei Wanderschuhen sehr wichtig. Da diese Sohlen spezielle Anforderungen erfüllen müssen, werden sie auch mit bestimmten Profilen ausgestattet. Während ein Sohlenprofil für einen Schuh, der für Wanderungen auf befestigten Wegen genutzt wird, nicht sehr grob sein muss, sieht es bei Schuhen für das Trekking oder für Bergwanderungen ganz anders aus. Hier ist es vorteilhafter, wenn das Profil schon etwas gröber ist. Dann bietet es auch den notwendigen Halt für das Gelände. Unterschieden wird hier zwischen dem Halt durch Verzahnung, also durch das Profil, und durch die Haftreibung, für die die Gummimischung zuständig ist. Die Verzahnung ist bei Matsch und grobem Schotter wichtig, die Gummimischung kommt bei glattem Fels zum Einsatz.

Optimaler Halt für den Fuß in geeigneten Wanderschuhen

Wenn man auf unebenen Wegen unterwegs ist, muss der Fuß ausreichend Halt in den Schuhen haben. Es geht auf und ab, und manchmal rutscht man auch schon einmal zur Seite. Dann muss der Schuh Halt geben können. Geeignete Wanderschuhe sind genau auf diese Anforderungen ausgerichtet. In der Regel sind Wanderschuhe hoch über den Knöchel geschnitten und bieten so Schutz vor dem Umknicken. So können durch die Wahl des passenden Wanderschuhs auch Verletzungen vermieden werden, die beim Tragen einen ungeeigneten Schuhs sehr schnell auftreten können.

Materialien eines Wanderschuhs

Es gibt nicht das eine bestimmte Material, das für jede Art von Wanderschuh geeignet ist. Ebenso wie Wanderschuhe in verschiedene Klassen aufgeteilt werden, unterscheiden sich auch die für diese Schuhe verwendeten Materialien. Sehr oft werden Materialien wie Nylon oder Leder verwendet. Sehr beliebt sind für das Innenfutter auch Gore-Tex-Membranen, die für einen trockenen Fuß sorgen sollen.

Wanderschuh-Kategorien: Welcher Schuh für welches Gelände?

Es gibt nicht den einen Wanderschuh, sondern sehr viele unterschiedliche Wanderschuhe, die für verschiedene Anforderungen eingesetzt werden. Daher ist es oft gar nicht so einfach zu entscheiden, welchen Wanderschuh man nun letztendlich kaufen soll. Generell ist es immer wichtig, dass der gewählte Wanderschuh zum Einsatzzweck passt, weiterhin sollte er auch einen ausreichenden Tragekomfort bieten. Allerdings gibt es eine Einteilung in Kategorien, die die Entscheidung erleichtern kann.

Die meisten Schuhhersteller und Händler unterteilen folgende Schuhkategorien: ABC und D, bzw. noch in die Zwischenkategorien A/B und B/C. Was welche Kategorie bedeutet klären wir noch auf dieser Seite. Jedoch sind diese Kategorien nur eine grobe Einteilung und sollten nicht als verbindlich angesehen werden. Lowa unterteilt sein Sortiment z.B. mit dem so genannten Lowa-Index von 1 bis 6 in umgekehrter Reihenfolge zu den Kategorien von A bis D. Der Lowa-Index 1 steht dabei für einen Schuh der Kategorie D, der Lowa-Index 2 für einen Schuh der Kategorie C usw. Grundsätzlich unterscheiden wir aber Multifunktionsschuh, Alltag- & Freizeitschuh, leichter Wanderschuh, Wanderschuh, Trekkingstiefel, Bergstiefel Alpin und Bergstiefel Hochalpin.

Multifunktionsschuh – bequemer Schuh für Alltag und Sport

Aufkleber Schuhkategorie A

Alltag & Freizeitschuh – für Alltag, Freizeit & Reisen

Aufkleber Schuhkategorie AB

Leichter Wanderschuh – für Touren im Mittelgebirge und auf ausgebauten Wanderwegen

Aufkleber Schuhkategorie B

Wanderschuh – für ausgedehnte Touren und bequemes Wandern in leichtem alpinen Gelände

Aufkleber Schuhkategorie BC

Trekkingstiefel – für mittelschwere Touren in alpinem Gelände und Klettersteige

Aufkleber Schuhkategorie C

Bergstiefel Alpin – besonders trittstabil für alpine Touren in Fels, Wand, Geröll und Gletscher ( für Steigeisen geeignet )

Aufkleber Schuhkategorie D

Bergstiefel Hochalpin – absolut verlässlich bei extremen Touren in kritischem Gelände ( absolut Steigeisenfest )

Die Einteilung in Kategorien sollte aber nur dazu dienen, den richtigen Schuh für die geplante Unternehmung zu finden. Ob der gewählte Schuh wirklich passt, findet man nur heraus, in dem man den gewünschten Schuh im Laden anprobiert und probeläuft. Zu viele Faktoren beeinflussen den Sitz des Fußes im Schuh.

Noch dazu ist jeder Fuß anders. Manche haben breitere Fußballen, manche eher schmale Füße. Der Eine hat Probleme mit dem Hallux, der Nächste mag keine hohen Stiefel. So unterschiedlich wir Menschen sind, so unterschiedlichen sind auch die Meinungen zu den jeweiligen Wanderschuhen. Ob es der für Dich richtige Schuh ist, kannst nur Du selber für Dich selbst herausfinden.

Zum Anprobieren sollten geeignete Socken gewählt werden. Auch hier gibt es für jeden Einsatzbereich zahlreiche Varianten in unterschiedlichen Dicken.

Das Wichtigste bei allen Schuhen ist aber, dass die Ferse absolut fest im Schuh sitzen sollte und die Fußzehen vorne genug Platz haben um nicht am Schuh anzustoßen, wenn Du mit dem Schuh abwärts läufst.

Sind Steine und Wurzeln zu spüren?

Auch hier kommt es wieder auf die Sohle an, die für den Wanderschuh gewählt wurde. Bei leichteren Wanderschuhen der Kategorien A und AB kann es durchaus passieren, dass dickere Steine oder Wurzeln gespürt werden. Bei den Wanderschuhen für anspruchsvolle Touren ist es unwahrscheinlich, dass durch die Sohlen Steine gespürt werden können.

Wanderschuhe oder Bergschuhe – wo ist der Unterschied?

Der Unterschied zwischen Wanderschuhen und Bergschuhen ist zum einen die Härte, aber auch beim Schuhschaft zeigen sich Unterschiede. Ein Bergschuh hat eine Sohle, die wesentlich härter ist als bei einem Wanderschuh, diese sorgt für einen sichereren Tritt. Auch die Höhe des Schuhschafts wird größer, wenn der Einsatzbereich anspruchsvoller wird. Zudem hat ein Bergschuh auch an den Sohlen die benötigten Steigeisenaufnahmen und besteht insgesamt aus weitaus robusterem Material. Bergschuhe, die auch in größeren Höhen genutzt werden sollen, müssen zudem auch eine entsprechende Wärme-Isolierung aufweisen. Wichtige Anhaltspunkte zeigt der Kategorien-Einsatzzweck.

Die passende Größe für einen Wanderschuh

Die passende Größe ist sehr entscheidend dafür, ob man sehr gerne mit seinem neuen Wanderschuh unterwegs ist, oder ob er doch eher im Schrank bleibt. Sehr wichtig ist bei einem Wanderschuh immer, dass er absolut bequem sitzen muss, er darf auf keinen Fall drücken. Dabei sollte der hintere Teil vom Fuß gut im Schuh sitzen, dies ist wird als Fersensitz bezeichnet, aber die Zehen sollten ausreichend Platz haben. Ob der Fersensitz richtig ist, kann am besten mit einem ungeschnürten Schuh kontrolliert werden. Wenn die Ferse des Fußes zu dieser Zeitpunkt seitwärts Spiel hat, dann ist dieser Schuh an der Ferse eindeutig zu breit.

Wenn es bergab geht, dürfen die Zehen nicht vorne im Schuh anstoßen, daher sollte vor den Zehen immer etwa ein Fingerbreit Platz vorhanden sein. Wer sich für leichtere Multifunktionsschuhe entscheidet sollte darauf achten, dass diese im Zehenbereich ruhig ein wenig länger gekauft werden können. Auch wenn ein Schuh vielleicht sehr bequem erscheint beim ersten Tragen ist es immer ratsam, auch eine halbe Nummer größer anzuprobieren. Die herkömmlichen Schuhgrößen können nicht immer auf Wanderschuhe übertragen werden, oft benötigt man in Wanderschuhen eine andere Größe als in normalen Schuhen.

Wanderschuhe einlaufen – so lange dauert es

Wochenlang in den Wanderschuhen herumlaufen, um dann doch bei der ersten Wanderung ein paar Blasen zu bekommen – zum Glück haben sich die Materialien bis heute um einiges weiterentwickelt, und dieses Szenario gehört für gewöhnlich der Vergangenheit an. Die meisten modernen hochwertigen Wanderschuhe bestehen mittlerweile aus Materialien, die ein Einlaufen auf ein Minimum reduzieren. Dennoch kann man auf Nummer sicher gehen, und den Schuh nach und nach etwas einlaufen, da sich der Fuß immer an neue Schuhe gewöhnen muss. Wichtig ist auf jeden Fall, dass der Schuh auch wirklich passt! Man kann ihn zunächst einmal ein paar Stunden zu Hause tragen, dann vielleicht einmal zur Arbeit, und anschließend zeigt eine kleine Wanderung, ob sich noch Druckstellen ergeben. Ist alles in Ordnung, steht der großen Wanderung nichts mehr im Weg.

Wanderschuhe drücken – was man dagegen tun kann

Wenn Wanderschuhe drücken, ist das nicht nur sehr unangenehm, sondern kann auch zu Druckstellen und Blasen während der Wanderung führen. In diesem Fall kann man versuchen, mit Hilfe eines Schuhspanners die Wanderschuhe ein wenig zu weiten. Hat dies keinen Erfolg gibt es noch die Möglichkeit, den Schuh zu einem Schuster zu bringen, oder auch zur Herstellerfirma zu schicken. Diese können die Schuhe professionell weiten! Auch wenn kein Erfolg garantiert werden kann ist es durchaus möglich, dass sie den Schuh eine halbe Nummer größer machen.

Generell empfehlen wir, nach jeder Wanderung Schuhspanner zu verwenden. Kommt man von einer Wanderung, ist der Schuh in der Regel feucht und zieht sich beim trocknen zusammen. Das kann durch das Einsetzen eines Schuhspanners verhindert werden.

Wanderschuhe wechseln – wann es notwendig ist

Wanderschuhe sind allgemein sehr stabil und langlebig. Dennoch kommt auch beim besten Wanderschuh irgendwann die Zeit, zu der er ausgetauscht werden sollte. Der wichtigste Grund für das Wechseln des Schuhs ist, wenn der Wanderschuh nicht mehr in der Lage ist, die wichtige Unterstützung zu bieten. Wann dieser Zeitpunkt eintritt, hängt nicht nur vom Wanderschuh selbst ab, sondern auch von der Häufigkeit der Nutzung und Pflege ab. Der Schuh sollte daraufhin geprüft werden, ob die Sohle vielleicht zu weich geworden ist, und somit nicht mehr genug Halt geben kann. In diesem Fall muss allerdings nicht gleich der gesamte Schuh ausgetauscht werden, sondern lediglich die Sohle. Eine neue Besohlung, wenn möglich, ist in diesem Fall sehr sinnvoll.

Für welche Temperaturen eignen sich Wanderschuhe?

Wandern im Sommer, oder auch im Frühling oder Herbst – der Wanderschuh macht jede Wanderung mit. Beim Kauf eines Wanderschuhs kommt oft die Frage auf, ob der Schuh auch für kühlere Temperaturen geeignet ist, oder ob er auch problemlos im Hochsommer getragen werden kann. Die Antwort ist ganz klar, ein Wanderschuh ist immer ein Ganzjahresschuh! Wichtig ist nur die Wahl der richtigen Socken und Einlegesohlen. Dicke Socken oder Varianten mit wärmenden Eigenschaften und eine entsprechende Einlegesohle sorgen dafür, dass auch das Wandern bei kälteren Temperaturen gar kein Problem ist. Im Hochsommer sollten dann entsprechend dünnere Socken gewählt werden. Schuhe für hochalpine Touren sind für gewöhnlich bereits mit einer thermischen Fütterung ausgestattet, da die Temperaturen in großen Höhen weitaus geringer sind.

Fütterung in Wanderschuhen

Oft stellt sich die Frage, ob Wanderschuhe gefüttert sind. Hier muss man unterscheiden, ob es um eine generelle Fütterung geht, oder ob der Wärmeschutz damit gemeint ist. Für gewöhnlich ist es so, dass alle Wanderschuhe gefüttert sind. Dies bedeutet aber nicht, dass sie auch gleichzeitig einen Wärmeschutz bieten. Wählt man einen speziellen Winterschuh, ist dieser generell natürlich auch für den Wärmeschutz ausgestattet. Dies bedeutet aber nicht, dass man für die kältere Zeit einen anderen Wanderschuh haben muss, nur wegen der Fütterung. Mit einer passenden Einlegesohle, beispielsweise einer Lammfellsohle, und warmen Merinosocken kann man auch mit einem Wanderschuh, der über keine spezielle Fütterung zum Wärmeschutz verfügt, in der kälteren Zeit wandern gehen.

Wanderschuhe schnüren – unterschiedliche Möglichkeiten

Es gibt sehr viele unterschiedliche Arten, wie Wanderschuhe geschnürt werden können. Hier geht es nicht nur um die Gewohnheit und die Optik, sondern auch um den Schuh selbst. Je nachdem, wie der Wanderschuh aufgebaut ist, ergeben sich verschiedene Varianten einer guten Schnürung. Wer nicht auf die Optik schaut, sondern eher eine Schnürung sucht, die sowohl die Passform des Schuhs als auch den Komfort verbessern kann, kann sich an die folgenden Tipps halten:

Schnürung für die Druckentlastung am Spann

Viele Menschen haben Probleme mit Schnürschuhen, die am Spann drücken. Dies liegt daran, dass der Spann vieler Füße nicht gleichmäßig und glatt ist, sondern eher Unebenheiten aufweist. In vielen Fällen sind auf der Oberseite des Fußes auch Überbeine zu finden. Sehr schnell drückt ein Schuh dann genau an diesen Stellen. Eine gute Möglichkeit, den Druck zu entlasten und dennoch einen guten Halt zu bekommen ist, die Schnürsenkel an der entsprechenden Stelle einfach auf der gleichen Seite durch zwei Ösen zu fädeln, sie werden also nicht gekreuzt. Somit wird die Druckstelle entlastet.

Schnürung unterschiedlich fest

Muss ein Schuh überall gleich fest geschnürt werden? Nicht unbedingt, es ist auch durchaus möglich, mit einem einfachen Trick dafür zu sorgen, dass einzelne Partien unterschiedlich fest geschnürt werden können. Zunächst sollte man die Schuhe im Bereich der Zehen nach Wunsch fest schnüren, danach dann den Schnürsenkel einfach einmal übereinander schlagen. So kann sich die Schnürung nicht mehr lösen. Dann ist es möglich, die nächste Partie anders zu schnüren.

Diese Art der Schnürung wird oft eingesetzt, wenn es bergauf geht. Dann sollte die untere Hälfte des Schafts eher fest geschnürt werden, dies sorgt dafür, dass die Ferse einen guten Halt bekommt. Der obere Teil bleibt dann lockerer, so drückt der Schaft nicht gegen das Schienbein. Wenn es bergab geht empfiehlt es sich, den Schuh komplett fest zu schnüren. So wird verhindert, dass der Fuß nach vorne rutscht.

Viele weitere Schnürtricks haben wir auch unter https://www.doorout.com/blog/schnuerrtricks-fuer-wanderer/ zusammengestellt.

 

 

Die richtige Pflege der Wanderschuhe

Für die Pflege der Wanderschuhe bietet sich Bienenwachs oder Pflege- und Imprägnierspray an. In unserer Rubrik „Schuhzubehör“ findet man alles, was für die Pflege der Wanderschuhe benötigt wird.

Für Lederschuhe wird für gewöhnlich ein Bienenwachs verwendet. Dieses pflegt das Leder nicht nur, sondern schützt es auch. Bienenwachs ist das optimale Pflegemittel für Wanderschuhe aus Leder. Allerdings verändert sich die Optik mit Bienenwachs, da die Schuhe dann dunkler werden, und speckig erscheinen.

Fett ist zwar auch ein Mittel zur Lederpflege, allerdings sollte von dessen Verwendung abgeraten werden. Es verschließt die Poren und reduziert die Dampfdurchlässigkeit.

Um die ursprüngliche Optik bei Lederschuhen zu erhalten oder Schuhe mit Gewebeeinsetzen richtig zu pflegen, bietet sich ein Pflege- und Imprägnierspray an.

Wie ermittelt man die richtige Schuhgröße für Kinderschuhe?

Wie ermittelt man die richtige Schuhgröße für Kinderschuhe?

Schuhe mit Kindern zu kaufen, kann für die Eltern eine Herausforderung sein. Dabei spielen die Kinderschuhe eine wichtige Rolle für die gesunde Entwicklung. Zu kleine Schuhe können zu Fehlstellungen, dauerhaften Veränderungen an den Füßen, Krallenzehen oder Hallux valgus führen. Zu große Schuhe sind unbequem und führen zu einem ungeschickten Gang. Die richtigen Schuhe und die richtige Größe sind daher sehr wichtig für die gesunde Entwicklung der Kinderfüße. Wir geben euch hier Tipps, was ihr bei dem Kauf beachten solltet!

Können zu kurze Kinderschuhe die Gesundheit von Kinderfüßen beeinträchtigen?

Ja! Beim österreichischenen Forschungsprojekt „Kinderfüße-Kinderschuhe“ wurde bei Kindergartenkindern die Stellung der großen Zehen untersucht und dabei festgestellt, dass nur mehr als 24% gerade Großzehen hatten. Danach wurde überprüft, ob es einen statistischen Zusammenhang zwischen zu kurzen Schuhen und schrägen Großzehen gibt. Ergebnis: Sowohl für Straßen- als auch für Hausschuhe war eine eindeutige Korrelation zu erkennen. Damit ist es wissenschaftlich belegt: Zu kurze Kinderschuhe schädigen Kinderfüße!

Wie viele Millimeter wachsen Kinderfüße im Monat?

Im ersten Forschungsprojekt wurden die Füße von 3-6 jährigen Kindern untersucht und dabei auch das Wachstum analysiert. Das Ergebnis: In diesem Alter wachsen Kinderfüße durchschnittlich 1 mm pro Monat. Wer das weiß, hat beim Kinderschuhkauf einen entscheidenden Vorteil: Kinderschuhe sollten mindestens 12 mm und maximal 17 mm länger sein als die Füße. Wenn man also Schuhe kauft, die 17 mm länger sind als die Füße, dann passen die Schuhe ca. 5 Monate (bis zum 12 mm Spielraum)!

Wie ermittel ich die richtige Kinderschuhgröße?

Ermittlung der richtigen Größe anhand der Einlegesohlen: Vor jeder Anprobe sollten beide Kinderfüße unter Belastung im Stand gemessen werden.

Längenbedarf:

  • Schuhgröße 20 + 10 mm
  • Schuhgröße 25 + 12 mm
  • Schuhgröße 30 + 15 mm

Immer darauf achten, dass das Kind bei der Anprobe keine zu engen Socken mit faltenlosem Sitz trägt. Bei der Anprobe sollte die Ferse nicht genau an den hinteren Rand der Einlegesohle gestellt werden, sondern etwas weiter nach vorn, da die Ferse im Schuh mindestens 1 cm vor dem hinteren Rand steht.

Nach vorne sollte der Spielraum zwischen der längsten Zehe und dem Rand der Einlegesohle zwischen 10 mm und 15 mm betragen (beachte den Längenbedarf!).

Bis zum 6. Lebensjahr sollte alle 4 Monate kontrolliert werden, ob die Schuhe noch passen. Danach möglichst 2 mal im Jahr.

Denn Kinder merken selbst oft nicht, dass ein Schuh zu klein ist!