Entdecker-Tour im Spessart
Wie Ihr in meinem letzten Testbericht ja schon lesen konntet, bin ich kürzlich erst zu meinem allerersten Hängematten-Overnighter aufgebrochen. Allerdings gab es davor schon andere Overnighter in der Natur. Daher möchte Ich euch sehr gerne eine Overnighter-Tour ans Herz legen, die ich, weil sie auch so schön ist, bereits 3 mal gewandert bin.
Trekking & Zelten mitten im Spessart
Meine beschriebene Tour ist eine Kombination aus der „Seen-Tour“ und einem Teil des Rundwanderwegs „Auf den Spuren der Wildschweine und Wilderer“. Beides findet ihr auf der Seite des Spessartbundes unter www.trekkingspessart.de.
Die Tour beginnt im Örtchen Rothenbuch, ca. 28 km östlich von Aschaffenburg. Hier gibt es gute Parkmöglichkeiten direkt an der Kirche. Der Beginn der Tour ist mit „Spessartweg 1“ gekennzeichnet. Auf dem ersten Teilstück verlasst ihr Rothenbuch und wandert über Wiesen den Lohrer Berg hinauf. Oben angekommen habt ihr eine tolle Aussicht über den Ort. Durch wunderschöne Mischwälder geht es weiter bis zum Niklaskreuz, an dem ihr nach Südosten abbiegt. Ihr folgt jetzt der Wegmarkierung rotes Dreieck.
Bieber am Bomigsee
Nach insgesamt ca. 4 km erreicht man den Bomigsee. Hier lassen sich während einer Rast die „Bauwerke“ der Bieber bestaunen. Nun geht es, dem roten X und dem Mäusebach folgend, weiter zum Eichensee, der ebenso wie der Bomigsee, ein ehemaliger Triftweiher ist.
Die Wegmarkierung Hasenstabweg begleitet einen ab hier weiter des Weges. Der Name stammt dem berühmt-berüchtigten Wilderer Johann Adam Hasenstab ab, der im 18. Jahrhundert sein Unwesen im Spessart trieb. Nach insgesamt 7 km und einem steilen Abstieg erreicht man das Gasthaus im Hochspessart. Im ehemaligen Jadschloß kann man sich für den weiteren Weg (nur gegen Barzahlung!) stärken. Ich empfehle hier die Trinkwasservorräte aufzufüllen.
Naturschutzgebiet Hafenlohrtal
Hier beginnt auch der Rundwanderweg „Auf den Spuren der Wildschweine und Wilderer“. In diesem Abschnitt bietet sich ein weiteres Highlight der Tour. Man folgt ab dem Gasthaus dem roten Minus und biegt nach etwa 850 m in südliche Richtung ab. Von nun an geht es für ca. 2,5 km teilweise steil zur Sandkaute.
Dort gelangt man nach ca 5 km zurück in Richtung der Gaststätte Hoher Knuck / Hafenlohrtal. Hier kann man für den weiteren Weg etwas Kraft im gemütlichen Biergarten tanken. Der Wegmarkierung roter Schrägbalken folgend erreicht man wieder den Einstieg in die Seen-Tour.
Weiter geht es über Bohlenstege und Saumpfade durch das sehenswerte Naturschutzgebiet Hafenlohrtal wobei man hier direkt wandert. Und nach etwa 1,5 km dem roten X folgend, erreicht man wieder den Eichensee.
Hält man sich ab dem Eichensee in nordwestlicher Richtung gelangt man in den Hasenstabweg. Dieser führt schlussendlich wieder nach Rothenbuch zurückführt. Hier kann man die tolle Tour am Schloß Rothenbuch ausklingen lassen.
Tourdetails
- Tourlänge – 29 km
- Aufstieg / Abstieg – je 950 hm
- Schwierigkeitsgrad – mittel bis anspruchsvoll
Ideale Entdecker-Tour für Eltern mit Kids
Ich bin die Rundtour das erste Mal mit meiner damals 12 jährigen Tochter Emma gelaufen. Sie war schon etwas gefordert, wurde aber durch die Übernachtung am Trekkingplatz „entschädigt“. Die Tour ist also nicht unbedingt für Ungeübte oder Kleinkinder geeignet.
Buchung der Trekkingplätze
Der Spessartbund bietet Trekkingplätze (Rothenbuch I und II) an, die, neben einem Herz-Häuschen und einer Feuerstelle mit Sitzgelegenheiten, nur Natur zu bieten haben. Hier bekommt man nach der Buchung (10€ / Zelt / Platz) auf www.trekkingspessart.de die Koordinaten zugeschickt. Bitte achtet unbedingt auf ausreichend Trinkwasser.
Meine Empfehlung wäre, Rothenbuch II am ersten Tag einzufügen. Wenn man die Tour „Auf den Spuren der Wildschweine und Wilderer“ komplett an die Seen-Tour dran hängt, lässt es sich auf ca. 40 km erweitern. Hier würde sich Rothenbuch I für die zweite Übernachtung anbieten.
Jörg Görnert
In meiner freien Zeit bin ich gerne und oft draußen unterwegs. Hier finde ich meinen Ausgleich zum Alltag und bin immer wieder tief beeindruckt, was die Natur so hinbekommt. Aktuell hab ich mein Wander-Herz etwas an den Tessin verloren.
Neu ist für mich grade das Thema Bushcraft, wodurch noch eine Abenteuer-Komponente hinzugekommen ist.
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