Testbericht – Osprey Seral Hüfttasche
Nach über 8 Jahre Pause beim Mountainbiken, war es dieses Jahr endlich so weit. Neues Mountainbike, neue Motivation und die Intension Trails und Wege in Rhön und Umgebung auszukundschaften. Die ersten Touren liegen jetzt bereits hinter mir, die unmittelbaren Trails und Wege sind erkundet und ein Problem hat mich von Anfang begleitet. Wohin mit Ersatzschlauch, Pumpe, Flickzeug, Getränk und was man sonst so braucht für unterwegs? Anfangs noch mit Trinkflasche und kleiner Satteltasche unterwegs, konnte ich für mich schnell feststellen, dass dies keine Dauerlösung für mich sein wird. Kurz überlegt, Satteltasche und Flaschenhalter wieder abmontiert und das gesamte Zubehör samt Trinkblase in einem kleinen Rucksack verstaut. Die Idee war gut, aber auch diese Lösung war für mich nicht die richtige. Ich war nicht unzufrieden, aber der Rucksack doch zu groß und zum Biken nicht ideal. Somit musste ich mich an dieser Stelle nicht damit beschäftigen, nach einem anderen Rucksack Ausschau zu halten.
Ich informierte mich in diversen Foren, habe mich mit Freunden und Kollegen ausgetauscht. Nach ein wenig Recherche, stand die Entscheidung doch relativ schnell fest. Meine Wahl fiel auf die Osprey Seral Hüfttasche mit 7 Liter Fassungsvermögen. Auf ihrer Webseite wirbt Osprey damit, dass die Tasche „speziell fürs Biken entworfen wurde und perfekt ist, wenn man schnell unterwegs sein will.“ Vorweg lässt sich sagen, dass dies nicht nur ein Versprechen ist, sondern auch Tatsache.
Ausstattung der Hüfttasche
Dank AirScape Polster liegt die Tasche jederzeit eng am Körper an und sorgt gleichzeitig für eine gute Luftzirkulation am unteren Rücken. Einstellen lässt sich die Seral sehr einfach über die 4 Kompressionsriemen. Im Lieferumfang enthalten ist bereits eine 1,5 Lier Trinkblase, die Rückennah in der Tasche platziert ist und beim Fahren auf den härtesten Trails nicht stört. Der Trinkschlauch dazu wird hinter dem Rücken geführt und fädele ich unter den Kompressionsriemen durch. Damit ist gewährleistet, dass der Schlauch sich nicht löst und im Zweifel ins Rad gerät. Das Trinkstück wird mittels Magnetclip befestigt. Neben der Trinkblase findet im sich im großen Hauptfach noch genug Platz für eine Jacke, Handschuhe oder eine kleine Brotzeit. Intelligent und schön gelöst finde ich die Fronttasche. In dieser finden bei mir Ersatzschlauch, Flickzeug, Reifenheber, Smartphone und ein Riegel Platz. Alles was verfügbar sein muss, um keine Zeit zu verlieren. Clever gelöst sind zwei weitere kleine Taschen, in denen ebenfalls ein Riegel oder Taschentücher zum Beispiel Platz finden. Auch während dem Fahren hat man hier die Möglichkeit draufzugreifen zu können.
Auf Tour mit dem Bike
Ich kann jetzt schon sagen, dass ich diese Tasche nicht mehr missen möchte. An meinem Rad ist nichts montiert, was unnötig ist oder die Funktion des MTB beeinträchtigt. Gleichzeitig kann ich alles mit mir führen, was ich für eine Tagestour benötige. Selbst wenn ich die Trinkblase komplett gefüllt habe und ich alles Nötige eingepackt habe, ist immer noch Platz in der Tasche und der Tragekomfort gegeben. Selbst meine Sony Alpha 6000 Kamera samt Objektiv habe ich bereits mit mir geführt und hatte nie Bedenken, dass diese in der Tasche zu Schaden kommt.
Auf Trails unterwegs
Unterwegs sein bedeutet für mich aber nicht nur, mit dem MTB Forststraßen zu befahren, sondern eben auch mal einen Abstecher zu naheliegenden Trails wie die FlowTrails in Bad Orb, am Hoherodskopf oder am Kreuzberg zu unternehmen. Hier war ich anfangs skeptisch, ob die Tasche den Bedingungen nicht Tribut zollt und dabei an ihre Grenzen in Sachen Komfort kommt. Meine Bedenken waren völlig unbegründet. Selbst bei wurzeligem Gelände, Sprüngen, Drops oder in Steilkurzen hatte ich nie ein ungutes Gefühl. Eher das Gegenteil war der Fall. Man konnte sich komplett auf die Strecke und das nächste Hindernis konzentrieren.
Tipp! Wenn die flatternden Bänder stören, packt sie einfach in die beiden seitlichen Taschen. Keine optimale Lösung, aber bisher ist mir noch nichts anderes als Lösung eingefallen.
FlowTrails Bad Orb
Unweit von Fulda entfernt, bietet sich die perfekte Gelegenheit erste Erfahrungen auf geshapten Trails unterwegs zu sein. Nahe dem Kurort Bad-Orb befinden sich die FlowTrails. Zur Zeit können vier ausgewiesene Trails befahren. Vom Einsteiger bis zum ambitionierten Fahrer findet jeder etwas, dass er unter die Räder nehmen kann. Favorit, wie bestimmt bei vielen, ist der Haseltal-Trail mit seinen Steilkurven, zahlreichen Sprüngen, Drops und Tabels.
Mehr Informationen erhaltet ihr unter FlowTrails Bad-Orb
FlowTrails Kreuzberg
Neben den FlowTrails in Bad Orb gibt es eine weitere Möglichkeit erste Trailluft zu schnuppern. In der bayrischen Rhön am Kreuzberg könnt ihr eure Fahrkünste unter Beweis stellen. Mit viel Liebe wird der Trail gepflegt und um Elemente ergänzt. Wer sich noch nicht sicher genug fühlt auf dem Bike, kann hier auch einen Fahrtechnikkurs buchen, um sein Können zu verfeinern.
Mehr Informationen gibts unter FlowTrails Kreuzberg
Die Seral beim Wandern
Geprägt vom Trailrunning, bin ich persönlich immer gerne minimalistisch unterwegs. Das hat sich bei mir auch aufs Wandern übertragen, sodass ich selbst bei einer ausgiebigen Tagestour nur das Nötigste mit mir führe. Daher war die Osprey Seral in mehrfacher Sicht ein super Griff. Bei kürzeren Touren mit dem MTB hatte ich sie bereits dabei, aber eine Tagestour stand noch aus. Wie auch beim Mountainbiken fühlt sich die Tasche beim Wandern bequem an. Ganz so wenig, wie gedacht, hatte ich dann doch nicht dabei. Die Trinkblase war maximal gefüllt, ein kleiner Snack für zwischendurch, eine leichte Windjacke und zwei Kameraobjektive haben ganz locker Platz gefunden in der Tasche. Insgesamt habe ich die Tasche über sechs Stunden am Stück getragen, mit einmal kurz Ablegen während einer kurzen Rast.
Langzeittest
Was ist ein Langzeittest? Ein paar Tage, ein paar Wochen, ein paar Monate? Schwierige Frage. Gekauft habe ich die Tasche Anfang Juli 2020 und seitdem regelmäßig, fast täglich im Einsatz gehabt. Während dieser Zeit war alles dabei. Kurze gemütliche Radtouren, ausgiebige Tagestouren mit Rad und zu Fuß und Besuche auf diversen Trails. Kurzum, ich hatte viele Möglichkeiten die Tasche zu testen und habe dies auch getan. Osprey hat mich bei Taschen bislang noch nicht enttäuscht und auch die Seral reit sich da super in meine Erfahrungen ein. Die Verarbeitung ist super, die Aufteilung der Taschen durchdacht und man kann alles Nötige mit sich führen.
Fazit
Super Tasche mit 7 Liter Fassungsvermögen, Trinkblase von 1,5 Liter und durchdachter Taschenaufteilung. Ich bin definitiv jetzt ein großer Fan der Tasche und kann sie nur jedem empfehlen, der für unterwegs Einiges mitnehmen möchte, aber keine Lust hat einen Rucksack zu tragen.
Da nicht alles perfekt sein kann, gibt es zwei kleine Punkte, die mich persönlich stören. Die Reinigung der Trinkblase ist durch ihre Konstruktion nicht ganz einfach. Persönlich vermeide ich daher das Befüllen mit anderen Getränken, außer Wasser.
Zweiter Punkt, der mich gerade beim Mountainbiken gestört hat, sind die beiden überstehenden Bänder, die beim enger stellen der Tasche überstehen. Hier wäre es schön, wenn eine Art „Garage“ für die Bänder vorhanden wäre. Andere Hersteller haben das cleverer gelöst.
Tipp! Sollte eure Trinkblase doch mal verschmutzt sein oder Ablagerungen auftreten, empfehle ich handelsüblichen Reis zur Reinigung. Einfach warmes (nicht kochendes!) Wasser in die Trinkblase füllen, Reis dazu, einen Moment warten und dann eine Weile kräftig schütteln. Ihr werdet sehen, der Schmutz löst sich nach und nach. Das Schönste daran ist, dass man keine Chemie verwenden muss! Der Trinkschlauch lässt sich super mit einem Pfeifenreiniger oder einer ganz schmalen Flaschenbürste säubern.
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Roman Aha
doorout.com
„Hauptsache draußen“ ist mein Motto. Egal ob beim Klettern, Bouldern, Trailrunning oder unter freiem Himmel biwakieren. Hauptsache draußen eben! Mal mit ambitionierten Zielen im Blick, mal einfach nur genießen, erleben und die Natur um einen herum bewusst wahrnehmen. Neben dem Sport ist Fotografieren zu meiner neuen Leidenschaft geworden, die sich mit dem Sport gut vereinen lässt. Als aktiver Jugendleiter und Jugendreferent der JDAV Fulda versuche ich meine Leidenschaft und mein Wissen an Interessierte weiterzureichen.
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