Red Bull Dolomitenmann – der härteste Teamwettbewerb unter der Sonne

Red Bull Dolomitenmann – der härteste Teamwettbewerb unter der Sonne

Doorout.com wieder mit Team am Start

Vom 8. bis 10. September werden sich 440 Topathleten aus aller Welt wieder quer durch die Lienzer Dolomiten quälen. Denn bei der 30. Auflage des Red Bull Dolomitenmann werden Bergläufer, Paragleiter, Mountainbiker und Kajaker zeigen, was es heißt, den härtesten Teamwettbewerb der Welt in Angriff zu nehmen. Mit dabei ist zum nunmehr fünften Mal ein Team, welches von doorout.com gesponsert wird.

Geschäftsführer Martin Küpper zögerte keine Sekunde, als ihn der Team-Manager David Piaskowski von „PiWi Sports“ (https://de-de.facebook.com/PiwiSports) auf ein abermaliges Sponsoring ansprach: „Wir als Outdoor-Spezialisten fühlen uns natürlich zu einem Outdoor-Event wie dem Dolomitenmann, mitten in den Lienzer Dolomiten, verbunden.

Daher ist auch das Sponsoring einer solchen Veranstaltung die logische Konsequenz. Noch dazu, wenn es sich um solche Spitzensportler handelt, die für das Team „doorout.com I Lettmann Kajaks“ an den Start gehen. Und spielt damit auf die Verpflichtung des Weltklasse-Bergläufers Stian Angermund aus Norwegen, Mitglied im Salomon-Trailrunning Team, an der für das Team in der Berglauf-Disziplin an den Start gehen wird, sowie des Profi-Radfahrers Jiri Hudecek aus Tschechien.

Wir werden euch hier über die Vorbereitung unserer Athleten, die Ausrüstung und im Anschluss an den Wettbewerb natürlich auch über das Abschneiden unseres Teams präsentieren. Also seid gespannt. 🙂

Der Berglauf

Wie gewohnt werden die Bergläufer auch 2017 wieder den Anfang machen. Beinahe2000 Höhenmeter und eine Streckenlange von 12 Kilometer gilt es hier zu Beginn zuabsolvieren. –> Für die meisten von uns eine ganztätige Wandertour, die Spitzen-Bergläufer wie Stian Angermund schaffen diese Strecke in unter 1:30 Stunden.

Vom Startplatz, dem Lienzer Hauptplatz, werden die ersten 2 flachen Kilometer erst einmal Gas gegeben, Angangszeit unter 3:00 min auf den Kilometer. Doch dann folgen auf dem nächsten Kilometer direkt 300 steile, enge und rutschige Höhenmeter über den berüchtigten Goggsteig hinauf. Hier klopft der Puls erstmals an der Höchstmarke an – auf an die 200 Schläge und mehr Pro Minute kommen Spitzen-Athleten wie Stian Angermund, oder der Berglauf-Weltmeister Petro Mamu aus Eritrea, der zu den härtesten Konkurrenten unseres Bergläufers zählt.

Danach kommen Geröllfelder, Leitern und Passagen, die zum Teil nur auf allen Vieren bewältigt werden können. Zu guter Letzt gilt es noch den sehr steilen Schlusshang in Richtung Kühbodentörl (https://www.bergfex.at/sommer/tirol/touren/wanderung/91391,kuhbodentoerl/ ) zu bewältigen, die letzten 200 Hm geht es über Schutt – und Geröllhalden hinauf zur Übergabe auf 2441 Meter Seehöhe.

Für uns hat sich der Kajaker des Teams „doorout.com I Lettmann Kajaks“, Joshua Piaskowski, während seines Trainingslagers in Lienz die Strecke unter die Lupe genommen: „Was die Bergläufer hier leisten ist schlicht und einfach brutal: Man läuft in den Goggsteig rein und hat quasi eine senkrechte Wand vor sich. Ich möchte nicht mit Stian tauschen.“, erklärt der Kajaker die Schwierigkeiten der Berglaufstrecke. Für Stian selbst dürfte die Strecke keine größere Herausforderung darstellen, nahm er doch jüngst beim RedBull K3 vertical Rennen in Susa I Italien teil: Die 3.000 Höhenmeter auf einer Streckenlänge von knapp 10 km „rannte und kletterte“ er eben mal in einer Zeit von knapp 2:00 Stunden – gigantisch und für uns kaum vorstellbar.

Neben einer hervorragenden körperlichen Verfassung spielt auf einer technisch so anspruchsvollen Berglaufstrecke wie dem Dolomitenmann natürlich auch die Ausrüstung eine besondere Rolle.

Paragleiten

Im Anschluss an die Bergläufer stürzen sich die Paragleiter, darunter auch unser Pilot Paul Fischschnaller, vom Kühbodentörl in die Lüfte. Doch bevor sie sich in die Luft begeben dürfen, müssen sie sich mitsamt Ihrem Schirm und ihrem schweren Rucksack (eine große Auswahl an Rucksäcken von Deuter, Tatonka, Mammut, Salewa und vielen anderen Herstellern gibt es bei uns im Shop) zu Fuß durch ein steiles Geröllfeld bis zum Startplatz unterhalb des Spitzkofels (https://www.bergfex.at/sommer/tirol/touren/wanderung/7006,spitzkofel/ ) laufen. Am Startplatz in hochalpinem Gelände unterhalb des imposanten Berges sind keine Fehler erlaubt. Danach geht es entlang der Dolomiten vorbei an dem aufgestellten Pylon zum Zwischenlandeplatz bei der Moosalm. Mit geschultertem Schirm müssen die Piloten 500 Höhenmeter wieder bergauf laufen um vom „Damenstart“ die zweite Flugetappe in Angriff zu nehmen und das Dolomomitenstadion in Lienz anvisieren. Spektakuläre Landungen reißen hier zehntausend begeisterte Zuseher mit, denn der Landeanflug im Dolomitenstadion in Lienz gilt als besonders heikel – auf engstem Raum versuchen hier oft vier bis fünf Piloten gleichzeitig zu landen, nach einer Ehrenrunde im Stadion wird an die Biker übergeben.

Neben leichter Funktionsbekleidung von Salomon, Mammut, The North Face oder anderen Herstellern spielt natürlich auch die Sicherheit eine große Rolle bei Piloten. Hier wird oftmals auf den Salewa Vert  Helm gesetzt, welcher sich durch einen angenehmen Tragekomfort, guter Belüftung und einer super-leicht Bauweise auszeichnet.

Mountainbike

Nach einer Runde im Stadion geht es für unseren Biker Thomas Jiri Hudecek in Richtung Hochsteinhütte (https://www.alpenverein.at/lienz/huetten/hochsteinhuette.php ), eine sehr beliebte Einkehrstätte für Wanderer, Radfahrer, Skitourengeher und Schifahrer. Die Hütte ist das Ausflugsziel für Jung und Alt mit einem herrlichen Panoramablick über Lienz und die Lienzer Dolomiten.

Doch bevor die Biker diese erreichen haben sie aber noch einiges an Höhenmeter und Kilometer vor sich. Die insgesamt 30 Kilometer lange MTB-Strecke ist gespickt mit einigen Tragepassagen, technisch schwierigen Singletrails und einigen rassanten Downhillelementen. Nach gut 1600 Höhenmetern erreichen die Athleten die Hochsteinhütte auf 2023 Metern Seehöhe, was gleichzeitig den Wendepunkt darstellt. Bei der technisch schwierigen Abfahrt, vorbei an der Moosalm, wo sich abermals hunderte von Fans tummeln, geht es über die Ski-Weltcuppiste H2000 Richtung Lienz.

Dieser Teil verlangt Mensch und Maschine alles ab, denn es gilt über einen anspruchsvollen Singletrail zurück zur Übergabe nach Leisach zu radeln. Zum Glück können die Biker auf echtes Hightech-Material zählen: High-End Carbon Mountainbikes, Ultra-Leicht Helme (z.B: den Uvex quatro pro), Sonnenbrille (z.B. Uvex Sportstyle 803) zählen zur Standard-Ausrüstung.

Kajak

Nach dem Abklatschen durch Jiri heißt es für unseren Kajakfahrer Joshua Piaskowski zu den Booten zu sprinten. Die Flussquerung durch die Drau bleibt den Athleten ebenso wenig erspart wie der anschließende Start-Sprung aus sieben Metern Höhe. Anschließend warten fünf Kilometer Wildwasserregatta und 34 Slalomtore auf die Athleten. Dabei erschweren vier Aufwärtszonen – wo die Kajaker gegen die Strömung der Drau und Isel anpaddeln müssen, sowie einige schwierige Torkombinationen bei der gefürchteten Drauwalze und mehrere Tragepassagen die Strecke – hier muss das 15kg schwere Boot geschultert und über Stock und Stein gerannt werden. Der äußerst herausfordernde Slalom im schwersten Wildwasser verlangt den Athleten alles ab, bevor letztendlich ausgestiegen wird und das Boot samt Paddel in das Ziel am Lienzer Hauptplatz getragen werden muss – angefeuert von den eigenen Teamkollegen und tausenden Zuschauern, ehe die 30. Auflage des Red Bull Dolomitenmann über die Bühne geht und Lienz wieder zum Mekka des Extremsports wird.

Falls ihr ebenfalls Interesse am Kanusport habt, schaut doch einfach mal bei unseren Freunden vom Kanu-Club Fulda vorbei. Die notwendige Ausrüstung wie z.B. Funktionsbekleidung erhaltetihr natürlich bei uns.

Und so geht es weiter…

Weitere Bilder findet ihr auf unserer Facebook-Seite: Hier werdet ihr während dem Rennen mit einem live-Ticker und aktuellen Fotos vor- während und nach dem Wettbewerb versorgt.

Wir melden uns wieder nach dem Wettbewerb – stay tuned!

Wanderbericht: Der Eifelsteig

Wanderbericht: Der Eifelsteig

Der Eifelsteig

Noch nicht ganz zehn Jahre alt ist der 313 Kilometer lange, im April 2009 offiziell eröffnete Fernwanderweg Eifelsteig Aachen-Kornelimünster bis nach Trier. Schon seit einiger Zeit hatten wir geplant, die insgesamt 15 Etappen durch das Hochmoor Hohe Venn, den Mittellauf des Rurtals, den 10.700 Hektar großen Nationalpark Eifel sowie die Vulkan- und Südeifel in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gemeinsam zurückzulegen. Vor gut einem Monat war es denn endlich soweit und wir brachen aus dem Norden Baden-Württembergs nach Aachen auf, um dort die erste Etappe in Angriff zu nehmen. Hier ist unser kleiner Reisebericht über den wirklich in jeder Hinsicht zu empfehlenden Eifelsteig. 

Die Etappen des Eifelsteigs

Eifelsteig Etappe 1: Von Kornelimünster bis Roetgen

Der ländlich geprägte Stadtteil Kornelimünster im Südosten der alten Reichsstadt ist überregional als Schauplatz eines historischen Jahrmarkts, einer Karnevalssitzung unter freiem Himmel und eines großen Weihnachtsmarkts in der Adventszeit bekannt.

Nach der Übernachtung in einer Pension im Ortskern besichtigten wir zunächst eine Ausstellung im Kunsthaus im Gebäude der örtlichen Reichsabtei, bevor wir uns auf den Weg zum Itertalviadukt von 1885 und weiter nach Hahn und Friesenrath machten. Über die Kapelle St. Bernhard und den Wald bei Rott liefen wir weiter in das Naturschutzgebiet Struffelt, das von Holzstegen durchquert wird. Mit Blick auf die Dreilägerbachtalsperre und unser Etappenziel Roetgen wanderten wir bis in die sympathische 8500-Einwohnergemeinde an der Grenze zu Belgien, wo wir unser Quartier in der Pension Brunnenhof bezogen.

Eifelsteig Etappe 2: Von Roetgen bis Monschau

Nach ausgiebigem Frühstück und einem kleinen Verdauungsspaziergang durch den Ort vorbei an der Marienkapelle und der Kirche St. Hubertus besuchten wir vor dem Aufbruch noch die Saunalandschaft der „Roetgen-Therme“. Danach überquerten wir die ehemalige, heute als Fernradweg genutzte Trasse der Vennbahn auf dem Weg in den belgischen Teil der Moorlandschaft Hohes Venn. 

Auf dem Weg durch die raue Landschaft gelangten wir nach etwa zwei Stunden zur Steling-Schutzhütte, wo wir eine kleine Rast einlegten. In der Folge führte uns der Weg dann zum Findling bei Mützenich, welcher der Legende zufolge einst Karl dem Großen nach einem Jagdausflug als Nachtlager gedient haben soll, und deshalb bis heute Kaiser Karls Bettstattgenannt wird. Unser schöner Wandertag endete in der Altstadt von Monschau, wo wir im gemütlichen Hotel Lindenhof einkehrten und danach schnell in unsere Betten fielen.

Eifelsteig Etappe 3: Von Monschau bis Einruhr

Nach zwei kurzen Stippvisiten im Brauerei-Museum Felsenkeller und in der historischen Senfmühle Monschau machten wir uns auf unsere lange Tagesetappe in Richtung Einruhr. Zunächst passierten wir den recht steilen Aufstieg bis zum dicht bewaldeten Perlenbachtal und zur benachbarten Perlenbachtalsperre.

Am Ostufer des Sees weiter wandernd erreichten wir den Monschauer Stadtteil Höfen, bewunderten die vielen akkurat gestutzten Rotbuchenhecken, und besuchten das dortige Informationshaus des Nationalparks Eifel. Sanft bergab ging es danach durch das Kluckbachtal zurück zum Rurtal, wo wir die fantastische Fernsicht von den Aussichtspunkten Perdsley und Uhusley genossen. Oberhalb des Flusses Rur liefen wir weiter bis zum Naturdenkmal Wolfshügel, von wo wir bereits den Ortsteil Einruhr der Gemeinde Simmerath sehen konnten. Unser Nachtlager bezogen wir in einer schönen Ferienwohnung in einem der typischen Winkelhäuser.

Eifelsteig Etappe 4: Von Einruhr bis Gemünd

Gut erholt und ausgeruht machten wir nach dem Frühstück am nächsten Morgen eine Fahrt auf dem idyllischen Obersee mit dem Passagierschiff „Seensucht“ der Rursee-Schifffahrt. Für einen Abstecher in das Naturerlebnisbad Einruhr war es uns jedoch etwas zu kühl, weswegen wir direkt dem Eifelsteig bis zum Zusammenfluss von Urft und Rur und bis zur Staumauer des Urftsees wanderten.

Im dortigen Ausflugslokal stärkten wir uns, bevor es zum ehemaligen Truppenübungsplatz Dreiborner Hochfläche samt der Wüstung Wollseifen und der verlassenen St. Rochuskirche ging. Im Anschluss besichtigten wir die Dauerausstellung im Besucherzentrum der früheren NS-Ordensburg auf dem Berg Erpenscheid sowie das Rotkreuz-Museum vogelsang ip. Mit Blick auf den Urftsee von den beiden Aussichtspunkten Kickley und Modenhübel ging es durch das Tal der Urft bis in das Zentrum des Kneippkurorts Gemünd, wo wir in der Ferienpark-Appartementanlage am Salzberg übernachteten.

Eifelsteig Etappe 5: Von Gemünd bis Kloster Steinfeld

Nach einem kleinen Bummel durch den örtlichen Kurpark und die belebte Fußgängerzone Dreiborner Straße setzten wir unseren Weg durch das malerische Oleftal fort. Nach dem steilen Anstieg gelangten wir zum Aussichtspunkt Kuckucksley mit schönem Blick über das Tal und den kleinen namensgebenden Ort Olef.

Wir warteten am gepflegten Dorfplatz, bis die Oleftalbahn vorbeifuhr, fotografierten diese, und wanderten weiter durch das Oleftal bis zur Siedlung Golbach. Weiter ging es am ruhigen Kallbach, bis wir aus der Ferne das imposante Kloster Steinfeld aus dem frühen 12. Jahrhundert erblickten. Nach einer Besichtigung der weitläufigen Anlage inklusive Basilika, Kreuzgang, Hermann-Joseph-Grab und König-Orgel fuhren wir müde und erschöpft, aber ausgeglichen und zufrieden zu unserem Gästehaus in der nahen Gemeinde Kall.

Eifelsteig Etappe 6: Von Kloster Steinfeld bis Blankenheim

Das Respekt einflößende Sakralgebäude von Kloster Steinfeld ist auch am nächsten Morgen Startpunkt unserer Etappe auf dem Eifelsteig. 

Nach der Überquerung des Gillesbaches bei Nettersheim und Kall erreichten wir das Tal der Urft, wo wir die alte Römerquelle „Grüne Pütz“besichtigten. Am sanft geschwungenen Ufer der Urft ging es weiter bis nach Nettersheim, wo wir einen kurzen Abstecher in die Mannenberghöhlen machten, und anschließend das Naturzentrum Eifel und die dortigen informativen Ausstellungen zu Natur und Kultur der Region besuchten. Über den Holzsteg am Römerweiher und den Werkplatz Steinrütsch liefen wir weiter durch das Tal der Urft bis zur Burg Blankenheim kurz vor der gleichnamigen Stadt, wo wir noch das Eifelmuseum besuchten, bevor wir am frühen Abend unser Quartier im Gästehaus zur Ahrquelle bezogen.

Eifelsteig Etappe 7: Von Blankenheim bis Mirbach

Nach der obligatorischen morgendlichen Stärkung besuchten wir das Karnevalsmuseum im Georgstor und die naturkundliche Ausstellung im Hirtenturm, bevor wir uns auf den historischen Brotpfad bis in das Schaafbachtal in der Nähe von Ripsdorf machten.

Durch weite Äcker und Felder ging es weiter bis nach Alendorf, wo wir der kleinen Kapelle einen Besuch abstatteten und dem Kreuzweg auf den Kalvarienberg folgten. Nach ein paar Fotos vom Gipfelkreuz passierten wir die Grenze nach Rheinland-Pfalz und gelangten durch das einsame Lampertstal entlang des Mirbachs bis in die Ortschaft gleichen Namens. Dort besuchten wir die auch „Eifeldom“ genannte neuromanische Erlöserkirche Mirbach von 1902 und das großzügige Naturschutz-Informationszentrum, bevor wir unsere Pensionszimmer im nah gelegenen Wiesbaum aufsuchten.

Eifelsteig Etappe 8: Von Mirbach bis Hillesheim

Früh am nächsten Tag starteten wir von der Erlöserkirche durch den dichten Wald vorbei an mehreren sehr geräumigen Schutzhütten, und erreichten nach gut drei Stunden Wanderung durch das Mühlenbachtal das beeindruckende Naturdenkmal des Dreimühlen-Wasserfalls.

Vorher hatten wir bereits dem beliebten Wandertreffpunkt Kloster Niederehe aus dem 12. Jahrhunderteinen kurzen Besuch abgestattet, auch die Burg Kerpen aus der gleichen Epoche sahen wir uns von außen an. Über die 500-Einwohnergemeinde Berndorf erreichten wir schließlich am späten Nachmittag den für seinen mittelalterlichen Stadtkern und den umliegenden „Eifel-Krimi-Wanderweg“ bekannten Ferienort Hillesheim. Nach einem herzhaften Abendessen verbrachten wir die Nacht im zentral gelegenen Gästehaus Kloep.

Eifelsteig Etappe 9: Von Hillesheim bis Gerolstein

Nach dem Frühstück und der Besichtigung der gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauer am nächsten Morgen mit tollem Blick auf Stadt und Umland führte uns der Weg bis in das idyllische Bolsdorfer Tälchen samt See und Kalksteinfelsen. Vorbei am Hillesheimer Bach ging es dann über den Fluss Kyll bis zu den Mühlsteinhöhlen am Vulkanberg Rother Kopf.

Von hier aus hat man eine unvergessliche Sicht auf die Hügellandschaft der Eifel und das Etappenziel Gerolstein, das man jedoch erst nach den Felsformationen im ehemaligen Kalksteinriff der Gerolsteiner Dolomitenerreicht. Ebenfalls noch auf dem Weg lagen der Geo-Pfad zur Karsthöhle Buchenloch sowie der Vulkankrater Papenkaule bevor es durch das Kylltal in den staatlich anerkannten Luftkurort Gerolstein ging. Hier warfen wir noch einen kurzen Blick auf die Löwenburg von 1115 und die Überreste der römischen Villa Sarabodis aus dem 1. Jahrhundert, um dann unsere Nachtruhe im komfortablen Landhaus Müllenborn zu absolvieren.

Eifelsteig Etappe 10: Von Gerolstein bis Daun

Bevor wir unseren Weg am nächsten Tag fortsetzten, kosteten wir noch das weltberühmte Mineralwasser der Stadt am Helenenbrunnen auf dem Brunnenplatz, um derart erfrischt die Steigung zur Ruine Löwenburg zu meistern.

Oben angekommen genossen wir den Blick auf das umliegende Kylltal, und liefen weiter zum Aussichtsturm auf der Dietzenley, wo wir eine kleine Rast einlegten. Immer auf und ab ging es dann durch die bewaldete Landschaft rund um Neroth bis in das Tal der Kleinen Kyll und auf den 651 Meter hohen Nerother Kopf. Nach einer weiteren kurzen Verschnaufpause an der Neunkirchener Mühle erreichten wir nach dieser konditionell eher anspruchsvollen Etappe den Kneippkurort Daun, wo wir noch das lokale Vulkanmuseumaufsuchten und anschließend unsere schönen Zimmer im Landart Hotel Beim Brauer bezogen.

Eifelsteig Etappe 11: Von Daun bis Manderscheid

Nach einem weiteren morgendlichen Spaziergang durch den Kurpark wanderten wir durch das Liesertal bis zur vulkanischen Mulde des Gemündener Maars, die im Sommer als Badesee sehr beliebt ist.

Weiter über den Mäuseberg und den dortigen Dronketurm ging es dann bis zum mehr als doppelt so großen Weinfelder Maar bzw. Totenmaar, und zum Schalkenmehrener Meer. Im benachbarten gleichnamigen Ort besuchten wir das kleine Heimweberei-Museum Schalkenmehren und machten eine leckere kulinarische Rast im Dorfgasthof Schmitz. Danach ging es durch das wohltuend grüne und ruhige Liesertal gut drei Stunden lang durch fast unberührte Natur, bis wir gegen späten Nachmittag die Burgen oberhalb von Manderscheid erblickten. In dem bekannten heilklimatischen Kur- und Kneippkurort logierten wir im sehr komfortablen Hotel und Restaurant Haus Burgblick Manderscheid Vulkaneifel.

Eifelsteig Etappe 12: Von Manderscheid bis Kloster Himmerod

Nach dem ausgiebigen Frühstück und der interessanten Besichtigung der Ruine der Oberburgführte uns der Weg erneut durch das schöne Liesertal, vorbei an verschiedenen Schutzhütten entlang des Ilgenbach, durch dichte Wälder und fruchtbare Felder bis nach Großlittgen. Nachdem wir die dortige Zisterzienserabtei des Klosters Himmerod aus dem 12. Jahrhundert besichtigt hatten, bezogen wir unsere einfachen, aber sehr gemütlichen Zimmer im Gästeflügel des Klosters, und aßen im schattigen Biergarten der schönen Himmeroder Klostergaststätte ausgezeichnet zu Abend.

Eifelsteig Etappe 13: Von Kloster Himmerod bis Bruch

Gut ausgeschlafen folgten wir dem Eifelsteig am nächsten Morgen in das Salmtal und passierten mehrere historische Mühlen und imposante Felsformationen, bis wir die kleine Ortschaft Landscheid erreichten. Hier statteten wir den beiden ländlichen Filialkirchen St. Hubertus und Heilig Kreuz sowie dem Josef-Kapellchen einen kurzen Besuch ab, bevor wir das malerische Dörfchen Bruch am Horizont erblickten. Nach wir uns die Wasserburg Bruch aus dem 14. Jahrhundert, die Ölmühle aus dem 19. Jahrhundert und die Töpferei aus dem 17. Jahrhundertangesehen hatten, bezogen wir unser Quartier in der auch für Hochzeitsfeiern beliebten Burg.

Eifelsteig Etappe 14: Von Bruch bis Kordel

Am vorletzten Tag unserer Wanderung durch die Eifel absolvierten wir unsere längste und auch schwerste Etappe. Durch das Salmtal erklommen wir das Hochplateau bei Zemmer, in dem liebenswürdigen Ferienort machten wir einen Rundgang auf dem interessanten Waldlehrpfad durch die Tafelfläche Fidei.

Nach einer längeren Rast ging es auf und ab durch das schöne Kylltal, bis wir schließlich den staatlich anerkannten Erholungsort Kordel am späten Nachmittag erreichten. Dort angekommen besichtigten wir noch die Ruine der Burg Ramstein aus dem 14. Jahrhundert sowie die geheimnisvolle Genovevahöhle. Erschöpft, aber glücklich ging es zurück zur Burg, wo wir im Hotel Restaurant Burg Ramstein ein Abendessen genossen und früh in unsere Betten fielen.

Eifelsteig Etappe 15: Von Kordel bis Trier

Nach einem kleinen Ausflug zu den sieben Butzweiler Wasserfällen ganz in der Nähe ging es am letzten Tag unserer Tour durch das Kylltal und Butzerbachtal bis zu den alten römischen Pützlöchern. Ebenfalls auf dem Weg liegen die Klausenhöhle und der Aussichtspunkt Geyersley.

Beim Trierer Ortsteil Biewer öffnete sich dann das breite Moseltal vor unseren Augen, und über einen schmalen Felsenpfad gelangten wir zum Aussichtspunkt Weisshaus, wo bequeme Sitzbänke zum Ausruhen und Verweilen einladen. Nach einem Gang um die klassizistische Villa Weißhaus machten wir uns auf den Weg zum Abstieg in die Innenstadt von Trier, wo wir das erfolgreiche Ende unserer Wanderung gebührend bei einer Flasche Champagner vor dem Kasino am Kornmarkt zelebrierten.

Der Eifelsteig erstreckt sich über 313 Kilometer, und ist in 15 Tagesetappen zu schaffen. Die Etappen haben es von der Strecke her in sich, lediglich die erste Etappe liegt bei weniger als 20 Kilometern, alle anderen Etappen sind länger als 20 Kilometer. Nur zwei Etappen sind als leicht einzustufen, die weiteren Etappen haben einen mittleren bis schweren Schwierigkeitsgrad.

Es ist also schon etwas Erfahrung und Kondition erforderlich, um diesen Wanderweg zu absolvieren.

Cover Packliste Hüttentour / Mehrtagestour
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Wanderbericht: Der Albsteig

Wanderbericht: Der Albsteig

Der Albsteig

Der Albsteig ist einer der schönsten Fernwanderwege Deutschlands. Er schlängelt sich auf rund 350 km auf ursprünglichen Pfaden mit traumhaften Panoramablicken durch die Schwäbische Alb, vorbei an verwunschenen Wäldern, Burgen, Schlössern und Tropfsteinhöhlen. Wer die 16 Etappen umfassende Strecke meistern will, sollte jedoch etwas Wandererfahrung mitbringen.

Die Etappen des Albsteigs

Albsteig Etappe 1: Von Donauwörth bis Mönchsdeggingen

Einige von uns sind in der Vergangenheit einzelne Abschnitte des Albsteigs schon gewandert. Doch nun haben wir uns die ganze Tour vorgenommen. Werden wir durchhalten? Wird das Wetter mitspielen? Der Weg ist das Ziel, mit diesem Gedanken im Kopf loszulaufen, ist immer noch die beste Motivation.

Schließlich besteht unserer Gruppe ausschließlich aus passionierten Wanderern. Nun wandern wir bei einem klaren Himmel entlang der Wörnitz durch das Ried und besichtigen die Harburg. Für den weiteren Weg orientieren wir uns am Gipfelkreuz des Bocksberges, der Blick geht weit bis nach Nördlingen, die Seele kann frei fliegen. Die erste Etappe ist geschafft, wir belohnen uns mit einem gemütlichen Abend in der Klosterschenke Martinsklause, schließlich haben wir heute 26 km gepackt.

Albsteig Etappe 2: Von Mönchsdeggingen bis Bopfingen

Am nächsten Morgen sind wir schon sehr früh aus den Federn unserer gemütlichen Unterkunft und folgen dem leisen Rauschen des Bautenbaches, entlang am Waldrand, schließlich liegen heute rund 28 km vor uns. Über die Domäne Karlshof und die alte Koppelmühle geht es in Richtung eines Wildgeheges, wir hatten Glück und konnten Rehe und Wildschweine erspähen.

Wer mit Hund wandert, muss einen Umweg laufen. In Schweindorf angekommen, haben wir noch 11,5 km bis Bopfingen. Zeit, ein ausgiebiges Picknick in der Natur einzulegen, inmitten von blühenden Wiesen und summenden Bienen. Wir wandern weiter, ganz im Einklang mit uns selbst und der Natur auf unser Ziel zu, den Zeugenberg Ipf als Wahrzeichen der Stadt Bopfingen fest im Blick. Nach einem Schlummertrunk geht es am Abend recht früh in die Federn, denn das Wandern muss sich erst wieder einspielen.

Albsteig Etappe 3: Von Bopfingen bis Unterkochen

Die dritte Etappe hat es in sich, das wird klar, nachdem wir in Bopfingen gestartet sind. Im Wald müssen wir erst einmal bis zum Bergrücken hochkraxeln, was anstrengend ist, da es an diesem Sommertag schon in der Früh drückend heiß ist. Doch nach einer knappen halben Stunde ist auch das geschafft.

Vorbei am alten jüdischen Friedhof in Aufhausen, der Walkenmühle und einem Sägewerk gelangen wir schließlich zur malerischen Egerquelle. Danach heißt es noch einmal Zähne zusammenbeißen, denn der nächste Anstieg wartet. Im Zickzack geht es hinauf, in Hülenerhaschen wir einen Blick auf die Kapfenburg und arbeiten uns langsam aber sicher auf 723 Meterhoch. Heute wird unser Durchhaltevermögen erstmals so richtig auf die Probe gestellt. Auf verwunschenen kleinen Pfaden geht es hinunter zum Kocherursprung, an der Quelle legen wir eine Rast ein und lassen die Seele baumeln.

Albsteig Etappe 4: Von Aalen/Unterkochen bis Heubach

Auch heute wird es zunächst steil, was uns ordentlich auf Betriebstemperatur bringt. Mittlerweile sind wir alle gut im Fluss und freuen uns am Abend schon auf die nächste Etappe.

Ruhe senkt sich über unsere Gruppe, als wir durch uralten Eichen- und Buchenwald zur Friedahütte wandern. Pause legen wir dann am nächsten Etappenziel Aalbäumle ein, die 123 Stufen des Aussichtsturmes zu erklimmen lohnt sich, denn es winkt ein herrlicher Panoramablick.

Nach kurzem Abstieg ins Wolfertstal müssen wir wieder unsere Kräfte zusammennehmen und auf 743 Meterhoch zum Volkmarsberg. Über bizarr anmutende Felsen gelangen wir zur Ruine Rosenstein, die wir kurz erkunden, bevor es auf einem kleinen Pfad nach Heubach geht.

Albsteig Etappe 5: Von Heubach bis Weissenstein

Gute Kondition ist alles lautet die Devise gleich am frühen Morgen, denn zuerst kraxeln wir auf den Hohen Fels, und nach dem Naturfreundehaus geht es wieder steil bergauf zum Gipfelkreuz. Doch damit ist noch nicht Schluss, während wir uns weiter zum Falkenberg hocharbeiten, denken manche in der Gruppe ans Aufgeben. Doch geht nicht gibt es nicht, denn als wir an der Lützelalbvorbei waren, klettert ein kleiner Naturpfad steil nach unten und da merkten einige, dass ein Abstieg im Grunde viel anstrengender als ein Aufstieg sein kann. Schweigend erreichen wir Weissenstein, doch ein reichhaltiges Abendessen entschädigt uns schnell wieder für die Strapazen.

Albsteig Etappe 6: Von Weissenstein bis Gingen an der Fils

Es hätte die Möglichkeit gegeben, am Vortag straff bis nach Gingen an der Fils zu wandern, doch so wir entschieden uns für eine stressfreie Variante. Unaufgeregt ist auch der Streckenabschnitt heute. Vom Messelstein aus genießen wir den Ausblick auf das Lautertal und die drei Kaiserberge mit den Hohenstaufen. Interessant ist hier der Waldlehrpfad. In meditativer Ruhe geht es zum nächsten Panoramablick bei den Rötelsteinen. Am Waldrand entlang laufen wir auf 701 Meter Höhe hinauf zum nächsten Aussichtspunkt Hohenstein. Bis Gingen ist der Weg sehr naturbelassen, über Wurzeln lässt sich leicht stolpern, vor allem, da wir heute alle irgendwie versunken in uns selbst wandern.

Albsteig Etappe 7: Von Gingen an der Fils bis Wiesensteig

Unmittelbar nach Gingen präsentiert sich der Weg als eine Art kleine Achterbahn. Angekommen auf 700 Meter Höhe werden wir mit einer tollen Sicht auf den Hohenstaufen belohnt. Der folgende Abstieg hat es in sich, ab und zu müssen wir eine kleine Verschnaufpause einlegen, da einige in unserer Gruppe heute einen leichten Blues haben.

Kaum unten angekommen, müssen wir wieder hoch hinaus auf das Fuchseck. Auf dem Bergkamm geht es zum Rotelstein und danach kommt endlich wieder etwas Aufregung, denn an An- und Abstiegen wird die ganze Palette geboten, die der Albsteig zu bieten hat. Die Herausforderung tut uns gut, die Lebensgeister kehren zurück. Am Bossler heißt es, noch einmal die Aussicht und die mitgebrachten Snacks genießen, und danach geht es weiter auf einem abwechslungsreichen Pfad durch Feld, Wald und Wiesen bis nach Wiesensteig, das wir noch schnell vor dem einsetzenden Sommerregen erreichen.

Albsteig Etappe 8: Von Wiesensteig bis Owen

Heute ist Halbzeit. Haben wir je etwas anderes als Wandern gemacht? Gemütlich geht es zur Burgruine Reußenstein und von dort aus weiter auf naturbelassenen Pfaden, nur der Gesang der Vögel begleitet uns. Der Regen gestern hat den Weg zuweilen etwas schlüpfrig gemacht.

Von der Hindenburghütte genießen wir die Sicht auf das Randecker Maar, ringsherum nur Wacholderheide, eine alte, von Schäfern geschaffene Kulturlandschaft, die einmalig ist. Wenig später können wir am Breitenstein dank des sonnigen Wetters und des wolkenlosen Himmels eine Sicht bis auf die Alpen genießen, und von der anderen Seite bis zum Pfälzer Wald und zum Odenwald. Nach dem Abstieg geht es durch traumhaft schöne Wiesen. Zwischen Ruine Rauber und Burg Teck geht es durch ein Naturschutzgebiet, heute sind wir fit, wir beschließen, die Burg zu besichtigen. Danach heißt es ein wenig klettern, denn hinunter nach Owen wird es steil.

Albsteig Etappe 9: Von Owen bis Bad Urach

Bei Sonnenaufgang geht es von Owen über Streuobstwiesen steil bergauf auf den Brucker Fels. Tau liegt noch auf den Wiesen, ausser uns und ein paar Hasen ist um diese Zeit noch niemand unterwegs. Über einen Wiesenpfad und ein paar Meter Landstraße kommen wir nach Erkenbrechtsweiler und marschieren weiter bis zur Weltraumbank.

Nun geht es an der Hangkante bei schönem Panorama zur Burg Hohen Neuffen. Die imposante Burgruine verdient eine ausgiebige Besichtigung. Da heute Sonntag ist, haben wir Glück und auf der Grillstation gibt es rote Bratwürste und den legendären Flammkuchen. Der Wind frischt auf und wir ziehen bald weiter, denn wir wollen heute noch die Grabhügel aus der älteren Hallstattzeit besichtigen. Wir kennen Bad Urach und seine wunderschöne Altstadt mit dem vielen Fachwerk schon von einem anderen Besuch, daher gönnen wir uns einen Besuch im Thermalbad.

Albsteig Etappe 10: Von Bad Urach bis Holzelfingen

Heute regnet es in Strömen, so sind wir dankbar für die Schutzhütte, die nach dem Uracher Wasserfall auf uns wartet. Zugegebenermaßen, das Klettern auf den Rutschenfelsen geht uns heute nicht so leicht von der Hand, als wir am Fohlenhof ankommen, legt sich jedoch der Regen. Die Sonne bricht durch, was uns auf dem Aussichtsturm Hohe Warte entgegenkommt. Interessant ist die Eninger Weide, eine Wildsträuchersammlung, die ein Reservat ist. Schön wie der Weg den Blick schärft für Dinge, die man bislang nie beachtet hat. Vom Übersberg aus ziehen wir weiter zur Ruine Stahleck, nach dem Aussichtspunkt Eckelstein begegnen uns weitere Ruinen. Da muss früher viel los gewesen sein in der heute so menschenleer wirkenden Gegend.

Albsteig Etappe 11: Von Holzelfingen bis Genkingen

Nachdem wir den Buren Weg hinauf sind, zieht uns das Schloss Lichtenstein in seinen Bann. Schweren Herzens reißen wir uns aus dieser Märchenwelt los, marschieren aber weiter stramm auf das Schloss los. Die Fantasie geht auf Reisen, in alte Zeiten, der Wald wird zum magischen Ort, man hört fast die Rosse der Ritter, die zu tollkühnen Abenteuern ziehen. Ein verwunschener Ort auch die Nebelhöhle. Die Tropfsteinhöhle fasziniert, wir lassen uns Zeit, denn der Weg nach Genkingen präsentiert sich nun recht gemütlich, und wir können in den Tageserlebnissen schwelgen.

Albsteig Etappe 12: Von Genkingen bis Jungingen

Vom Hirschhäusle auf 650 Metern geht es in Serpentinen bis auf den Bolberg auf 880 Meter Höhe. Wir verzichten darauf, hier den Grill zu befeuern, denn nach einem kurzen Abstieg geht es auf den nächsten Berg. Auf dem Riedernberg veranstalten wir statt Brotzeit ein Minibarbarbecue, genießen die Aussicht und ziehen dann weiter Richtung Dreifürstenstein. Danach wird es richtig steil, gut, dass wir mittlerweile topfit sind. Belohnt werden wir nach dem Hohlweg mit einer atemberaubenden Fernsicht. Wir bleiben relativ lange auf der Höhe, bis es plötzlich abrupt steil nach unten geht, wo unser Ziel Jungingen liegt.

Albsteig Etappe 13: Von Jungingen bis Albstadt/ Burgfelden

Auf dem Himberg schauen wir bewundernd auf die Burg Hohenzollern, auch der weitere Weg offeriert den Ausblick auf das Bauwerk in allen Perspektiven. Auf 956 Metern legen wir auf dem Raichberg im Nägelehaus eine Rast ein. Es folgt ein abwechslungsreicher Wanderweg, der von allem etwas zu bieten hat. Für die Schlussetappe heißt es jedoch Kraft sammeln, denn in Serpentinen geht es auf den Bergkamm, bis auf 920 Meter hoch, und dann zu unserem Etappenziel Albstadt.

Albsteig Etappe 14: Von Burgfelden bis Ratshausen

Diese Etappe ist recht gemütlich, jedenfalls bis zu einem Bannwald, nach dem Serpentinen warten. Doch statt Anstrengung herrscht bei uns der Wille vor, auch diese Herausforderung zu meistern. Durch ein Naturschutzgebiet geht es über den Lochpass bis hin zum Schafsberg mit dem gespaltenen Fels. Angelangt auf dem Plettenberg in 1002 Metern Höhe werden wir ganz still angesichts der imposanten Natur. Das Schweigen hält immer noch an, während wir uns an den steilen Abstieg nach Ratshausen machen.

Albsteig Etappe 15: Von Ratshausen bis Klippeneck

Schneller, weiter, höher – uns alle packt der Ehrgeiz, unsere Etappen zügiger zu beenden, und gleichzeitig den maximalen Genuss herauszuholen. Mit dem 1015 Meter hohen Lemberg wartet der höchste Punkt der Schwäbischen Alb auf uns. Wer hätte am Anfang gedacht, dass wir solche Herausforderungen am Ende der Tour quasi nebenbei erledigen? In Gosheim ist noch nicht Schluss, der nächste Tausender wartet auf uns zum Aussichtspunkt Kehlen. Panorama satt und hervorragende Küche gibt es am Ende in Klippeneck, und wir haben heute tatsächlich von der Zeit her einen Streckenrekord aufgestellt.

Albsteig Etappe 16: Von Klippeneck bis Tuttlingen

Die letzte Etappe verwöhnt uns mit gleichmäßigem Wandern auf einem Bergkamm und später durch Felder und Wiesen. Auf naturbelassenen Pfaden passieren wir ein paar Aussichtspunkte, unsere Sinne sind geschärft, wir saugen jedes Detail dieser wunderbaren Landschaft in uns auf. Es ist ein langsamer Abschied, nur schwer kommen wir in Tuttlingen zurück in der Wirklichkeit an. Gewachsen sind wir als Gruppe, aber auch jeder von uns alleine, denn wir haben Dinge bewältigt, von denen wir vorher geglaubt hatten, sie nicht meistern zu können.

Der Albsteig gehört zu den schönsten Wanderwegen in Deutschland. Er ist rund 350 Kilometer lang, und führt auf wunderschönen ursprünglichen Wegen durch die Schwäbische Alb. Es handelt sich hier um einen Wanderweg mit mittlerem Schwierigkeitsgrad. Wer diesen Weg wandern möchte, sollte über ein wenig Wandererfahrung verfügen.

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Wanderbericht: Der Kammweg

Wanderbericht: Der Kammweg

Der Kammweg

Auf historische Pfade sollte uns unsere letzte Wanderung in der diesjährigen Pfingstwoche führen. Bereits 1904 eröffnet, war der knapp 289 Kilometer lange Fernwanderweg Kammweg durch die heutigen Bundesländer Sachsen und Thüringen bis zum Zweiten Weltkrieg der längste Wanderweg in Deutschland. Bedingt durch die politische Teilung Europas war der Weg über Jahrzehnte von Westen aus so gut wie nicht zugänglich.

Erst nach dem Ende des Eisernen Vorhangs ab 1990 wurde die landschaftlich so reizvolle Strecke durch die Böhmische Schweiz sowie entlang der Kammlinien von Elster-, Erz- und Lausitzer Gebirge, Jeschken-, Iser- und Riesengebirge sowie Glatzer Schneegebirge und Altvatergebirge wieder für alle erreichbar. Seit 2011 kann man auf deutscher Seite den neu ausgeschilderten Kammweg durch das Erzgebirge und das Vogtland wieder begehen. Im Folgenden schildere ich die Höhepunkte unserer Wanderung für alle interessierten Gleichgesinnten.

Die Etappen des Kammwegs

Kammweg Etappe 1: Von Geising nach Holzhau

Der Startpunkt unserer Wanderung war der Bahnhof von Altenberg-Geising nahe der tschechischen Grenze. Der Aufstieg zum 824 Meter hohen Geisingberg wurde uns mit fantastischer Fernsicht bis nach Dresden und in die Sächsische Schweiz verschönt. 

Oben angekommen stärkten wir uns in der Bergbaude und stiegen auf den Aussichtspunkt Louisenturm. Beim Abstieg in Richtung Altenberg bewunderten wir die Überbleibsel des Bergbaus in der Gegend, es folgte der Aufstieg auf den 905 Meter hohen Kahleberg mit Aussicht bis ins Riesengebirge.

Weiter ging es über den Lugsteinweg bis nach Rehefeld-Zaunhaus, durch das Naturschutzgebiet Hemmschuh bis nach Neurehefeld, wo wir das Eisenbahnmuseum besichtigten. Nach einer kurzen Rast an der Fischerbaude in Holzhau sanken wir müde, aber zufrieden in unseren Betten im ehemaligen, heute modern renovierten Betriebsferienheim.

Länge: 24,5 km

Kammweg Etappe 2: Von Holzhau nach Sayda

Nach einem kräftigen Frühstück führte uns der Weg am nächsten Morgen am Waldrand mit Sicht auf das Muldental über den Bahnhof Rechenberg bis nach Rechenberg-Bienenmühle. Dort statteten wir dem Sächsischen Brauereimuseum und dem Flößerhaus im Ortskern einen kurzen Besuch ab.

Nach einem Abstecher im Ökobad und einem Gang auf dem Kräuterpfad durch das Naturschutzgebiet Trostgrund gelangten wir über den Mittelweg, die Clausnitzer Dorfstraße und den Martinsweg bis zum Bachlauf der Rachel und zur Schutzhütte an der Rachelbrücke.

Bevor wir im Hotel Kreuztanne an der Alten Poststraße in Richtung Sayda zu Mittag aßen, besichtigten wir noch das Landwirtschafts-und Mühlenmuseum in Friedebach.

Länge: 12,5 km

Kammweg Etappe 3: Von Sayda nach Seiffen

Gut gesättigt führten wir unseren Weg weiter in Richtung Neuhausen über die König-Friedrich-August-Höhe und durch den Fichtenhochwald bis zur Schutzhütte fort. Mit Blick auf Neuhausen erreichten wird das dortige Glashüttenmuseum, warfen einen Blick auf Schloss Purschensteinund besuchten auch noch das Nussknackermuseum.

Unsere nächste Station war das Berggasthaus auf dem Schwartenberg, bevor wir unser Etappenziel, das Spielzeugdorf Seiffen, erreichten.

Nach einem Rundgang durch den Ort und einem Besuch im Erzgebirgischen Spielzeugmuseum absolvierten wir noch den Lehrpfad zur Bergbaugeschichte und besichtigten die Seiffener Barockkirche, um dann unser Nachtquartier im Camping- und Ferienpark Regenbogen zu beziehen.

Länge: 10 km

Kammweg Etappe 4: Von Seiffen nach Olbernhau

Ausgeruht und guter Dinge folgten wir am nächsten Tag dem Kammweg bis zum Waldrand an der Spitzbergkreuzung. Über den Sielen-, Ringel- und den Wettinweg ging es weiter über Hirschberg in Richtung Olbernhau.

Nach Überquerung der Flöha stiegen wir bis zum Zechenweg recht steil bergauf, bevor wir Oberneuschönberg und den nahen Gnade-Gottes-Erbstollen erreichten.

Nach dem malerischen kleinen Ort Grünthal kamen wir schließlich zum imposanten metallurgischen Museumskomplex Saigerhütte, wo wir uns die Schauwerkstätten ansahen und dem Bergbaulehrpfad folgten sowie im Wirtshaus ein herzhaftes Mittagessen genossen. Spontan entschlossen wir uns, an die relativ kurze Etappe eine weitere anzuhängen.

Länge: 11,5 km

Kammweg Etappe 5: Von Olbernhau nach Kühnhaide

Am Hüttenteich des Denkmalskomplexes Saigerhütte vorbei liefen wir weiter auf dem Sedanweg in Richtung Rübenau und Rothenthal bis zum Aussichtspunkt Stößerfelsen, wo wir eine kleine Rast einlegten.

An der folgenden Wanderwegekreuzung Große Steinbach mit Schutzhütte erfrischten wir uns im kühlen Wasser und folgten dem Hammerweg bis zur früheren Lochmühle am Grenzfluss Natzschung.

Über den Neulsweg ging es dann bis zur Streusiedlung Rübenau, vorbei am Hirschberg und durch den Hochwald am Lehmheider Teich. Die Tagestour führte uns weiter auf dem Grenzweg bis nach Kühnhaide, wo wir uns kurz umsahen, um dann doch etwas erschöpft unsere schöne Unterkunft im Erholungsort Pobershau zu beziehen.

Länge: 20,6 km

Kammweg Etappe 6: Von Kühnhaide nach Satzung

Ausgeschlafen und frisch geduscht folgten wir am nächsten Morgen dem künstlichen Wasserkanal „Grüner Graben“ aus dem 17. Jahrhundert durch das Naturschutzgebiet Schwarzwassertal und dem Neubrückenweg bis zum aufwendig renaturierten Moor- und Torfstichgebiet „Wirtsgarten“.

Weiter ging es in Herrenhaide auf dem Moorlehrpfad Stengelhaide und auf dem Poetenweg in Richtung Reitzenhain. An der Reißigmühle legten wir eine Rast ein und folgten anschließend dem Auerhahnweg bis zum Wanderparkplatz, um von dort den 890 Meter hohen Hirtstein zu erklimmen.

Von oben hat man bei gutem Wetter mitunter Sicht bis zum Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, für das leibliche Wohl sorgt das Berggasthaus. Von unserem gestrigen „Marathon“ noch etwa mitgenommen, verbrachten wir auch die Nacht auf dem erloschenen Vulkan im Erzgebirgskreis.

Länge: 14 km

Kammweg Etappe 7: Von Satzung nach Bärenstein

Unsere erste Station am kommenden Morgen war der Rastplatz Lustiger Hans. Weiter ging es über Schmalzgrube durch das Pressnitztal und den Ort Schlössel auf dem Dürrenberg.

Von dort machten wir einen Abstecher in die traditionsreiche Bergstadt Jöhstadt und folgten den weißen Grenzsteinen auf den Bärenstein, wo wir die Aussicht vom Gipfelrundweg genossen.

Nach einer gehaltvollen Stärkung im Gasthof Brettmühle ging es entlang des Pöhlbaches bis zum Pöhlagrund mit dem gleichnamigen Gasthof. Im gemütlichen Hotel Fichtenhäusel ließen wir die Eindrücke des Tages langsam sacken und den Abend gemächlich ausklingen.

Länge: 22,5 km

Kammweg Etappe 8: Vom Bärenstein zum Fichtelberg Kurort Oberwiesenthal

Kurz nach Sonnenaufgang am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zur Talsperre Cranzahl, wo wir auf der Toskabank eine erste Ruhepause einlegten. In Richtung Kretscham-Rothensehma ging es dann zum Gelben Weg und Waldlehrpfad des Staatsbetriebs Sachsenforst und über den Fürstenweg bis zum Erlebnispfad Bimmelbahn.

Vom Fuße des Fichtelbergs näherten wir und stetig dem bekannten Wintersportort Oberwiesenthal, der Kreuzbrückfelsen-Rastplatz liegt genau richtig für eine längere Pause.

In dem traumhaft gelegenen staatlich anerkannten Luftkurort besichtigten wir das sehenswerte Regionalmuseum Wiesenthaler K3 und bezogen schließlich am frühen Abend unsere schönen Zimmer in der ruhig gelegenen Pension „Am Zechengrund“.

Länge: 18,5 km

Kammweg Etappe 9: Von Oberwiesenthal nach Rittersgrün

Nach dem Frühstück und einem ausgedehnten Spaziergang über das Fichtelberg-Gipfelplateau folgten wir dem Kammweg bis zum Rastplatz Bächelhütte. Auf dem Börnerweg ging es zunächst in das Naturschutzgebiet Börnerwiese und weiter auf dem Klingenbachweg bis zur Häusergruppe Zweibach.

Auf dem Wettinplatz in der Siedlung Ehrenzipfel lässt es sich hervorragend rasten, über den Reitsteig gelangten wir zur Schutzhütte mit tollem Blick auf den Ausflugs- und WintersportortRittersgrün.

Dort angekommen besuchten wir das Sächsische Schmalspurbahnmuseum im stillgelegten Bahnhof, machten einen Spaziergang zum spätbarocken Rockstrohgut und besichtigten den Ernst-Thälmann-Ehrenhain am Ortsausgang, bevor wir unseren Weg fortsetzten.

Länge: 14 km

Kammweg Etappe 10: Von Rittersgrün nach Johanngeorgenstadt

Nach dem Aufstieg auf den Fritschberg ging es über den Mückenbachweg zur Waldsiedlung Halbemeile und weiter bis zum Flächennaturdenkmal Himmelswiese, in dem sich seltene Schmetterlinge und Insekten tummeln.

Wir wählten dann den Abstecher zum Sportpark Rabenberg, den viele deutsche Sportvereine und Nationalmannschaften verschiedener Länder als Trainingslager schätzen.

Über den Anton-Günther-Lehrpfad und Pachthaus liefen wir über die über die Schwarzwasser-Brücke bis in die „Stadt des Schwibbogens“ Johanngeorgenstadt, wo wir den Schillerbrunnen auf dem Marktplatz bewunderten und nach einem späten Abendessen in unsere bequemen Betten in der kleinen, aber sehr gemütlichen Wander- und Sportpension „Edelweiß“ fielen.

Länge: 10 km

Kammweg Etappe 11: Von Johanngeorgenstadt nach Weitersglashütte

Nach einer morgendlichen Besichtigung des Schaubergwerks Glöckl gelangten wir über den Ziegelhüttenweg und die Eisenstraße auf den idyllischen Lehrpfad Steinbachtal.

Vor dem Parkplatz Sauschwemme bewältigten wir den anspruchsvollen Aufstieg auf den Auersberg, auf dessen Gipfel wir die tolle Sicht vom Aussichtsturm genossen und den reizvollen Bergwaldgarten durchstreiften. Über Serpentinen durch dichten Buchenwald ging es bis nach Wildenthal.

Weiter auf dem Flößholzzechenweg erreichten wir den Altbergbaustandort „Alter Fritz“ und den kleinen Ortsteil Weitersglashütte der Stadt Eibenstock. Nach einem Abstecher in das romantische Naturschutzgebiet Hochmoor Großer Kranichsee kehrten wir dorthin zurück, um im Gasthaus Talsperre zu übernachten.

Länge: 19,5 km

Kammweg Etappe 12: Von Weitersglashütte nach Mühlleithen

Nach einem Besuch der Trinitatiskirche Carlsfeld machten wir eine Tour über den 3-Talsperren-Wanderweg und folgten danach wieder dem Kammweg über den Schneehübel in Richtung Morgenröthe-Rautenkranz bis in das Naturschutzgebiet Drei Bächle.

Am Rastplatz Drei-Bächle-Hütte lässt es sich herrlich unter alten Fichten pausieren, ebenso in der nahen Waldarbeitersiedlung Sachsengrund. Entlang des Markersbachs ging es weiter bis nach Morgenröthe-Rautenkranz, den Geburtsort von Siegmund Jähn, dem ersten deutschen Kosmonauten.

Ein Besuch der Deutschen Raumfahrtausstellung war natürlich auch für uns Pflicht. Unser Nachtquartier bezogen wir nach einer guten Stunde Marsch im Wintersportort Mühlleithen.

Länge: 14 km

Kammweg Etappe 13: Von Mühlleithen nach Schöneck

Von Mühlleithen liefen wir auf dem Lehrpfad bis zum ehemaligen Naturschutzzentrum Winselburg über den Köhlermeiler bis zum Besucherbergwerk „Grube Tannenberg“ und zum Vogtländisch-Böhmischen Mineralienzentrum.

Nach dessen Besichtigung führte uns der Weg auf den Schneckenstein, von dessen Gipfel man tolle Sicht auf die 2006 eröffnete Vogtland Arena in Klingenthal hat. Nach einer willkommenen Einkehr im Schützenhaus wanderten wir weiter zur Talsperre Muldenberg, die wir direkt auf der Staumauer umrundeten.

Parallel zu den Bahngleisen der Vogtlandbahn folgten wir dem Wanderpfad bis zum Sägewerk Schöneck, passierten die Muldenquelle und erreichten unser Etappenziel, den IFA-Ferienpark Schöneck.

Länge: 15 km

Kammweg Etappe 14: Von Schöneck nach Eichigt

Ohne viel Zeit zu verlieren, setzten wir unseren Weg in Richtung Wohlbach fort und wanderten mit Blick auf Gunzen bis zum Pfarrwald.

Über Wohlbach ging es dann in Richtung Hermsgrün sowie über die Weiße Elster bis nach Adorf, wo wir das Perlmutter- und Heimatmuseum im Freiberger Tor besuchten. Auf dem Lehr- und Wanderpfad Zeidelweidetal gelangten wir ins sorgfältig renaturierte Tetterweintal und weiter zu den Zollhäusern kurz vor Gettengrün.

Vorbei am Geburtshaus des Karikaturisten Erich Ohser (e.o.plauen) folgten wir dem Waldweg bis nach Eichigt, wo wir uns im Naturbad erfrischten und anschließend in der Gaststätte „Blechnapf“ unser Quartier für die Nacht bezogen.

Länge: 22 km

Kammweg Etappe 15: Von Eichigt ins Burgsteingebiet

Nach der Wanderung durch den Wald vor Tiefenbrunn im Schutzgebiet „Grünes Band“ rasteten wir am Weißen Steines und bestiegen danach den Platzerberg.

Über den Weiler Haselrain gelangten wir nach Bobenneukirchen, zur Talsperre Dröda und bis nach Engelhardtsgrün.

Weiter ging es über die Vorsperre Ramoldsreuth und die Auenlandschaft am Weißigbach bis zum Anwesen von Schwarzenreuth und zum Etappenziel des Wanderparkplatzes an den Burgsteinruinen.

Nachdem wir die Burgsteinruinen aus dem 15. Jahrhundert besichtigt hatten, machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft im historischen Gasthof Ruderitz bei Weischlitz.

Länge: 20,5 km

Kammweg Etappe 16: Vom Burgsteingebiet nach Hirschberg

Am vorletzten Tag unserer Wanderung auf dem Kammweg durchquerten wir zunächst das märchenhafte Kemnitzbachtal und legten an der Kienmühle eine erste Rast ein. Über die Unterkemnitzmühle und die Anhöhe vor Gutenfürst ging es zum lokalen Haltepunkt der Vogtlandbahn und weiter oberhalb des Dreifreistaatensteins bis nach Gebersreuth.

Auf dem Saale-Orla-Weg ging es dann bis nach Blankenstein und in den einst geteilten Ort Mödlareuth, wo das Museum zur deutschen Teilung einen Besuch lohnt. Über den Aussichtspavillon Öhninger Hütte wanderten wir mit Blick auf das Hirschberger Schloss am rechten Ufer der Saale entlang bis in das Naturschutzgebiet Hag.

Weiter ging es bis zum Museum für Gerberei- und Stadtgeschichte in Hirschberg. Nach unserem Besuch dort ließen wir es uns in der Gaststätte und Pension „An der Lohmühle“ schmecken und verbrachten auch die Nacht dort.

Länge: 23 km

Kammweg Etappe 17: Von Hirschberg nach Blankenstein

Etwas wehmütig und nostalgisch, am Ende unserer Reise angekommen zu sein, aber doch auch glücklich, ohne Probleme alle Etappen absolviert zu haben, machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg nach Sparnberg.

Nachdem wir auch Pottiga in Thüringen passiert hatten, machten wir noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt am Wachhügel, bevor wir weiter bis nach Blankensteinzogen. Hier besichtigten wir die Schlossruinen und den Aussichtspunkt „Hochzeitskorb“ mit tollem Blick auf das Saaletal.

Nach ein paar Erinnerungsfotos am „Drehkreuz des Wanderns“ am Selbitzplatz machten wir uns mit Leihrädern noch auf in das Höllental im Frankenwald und das Muschwitztal, bevor wir uns um viele Eindrücke reicher auf den Heimweg machten.

Länge: 13,5 km

Der Kammweg ist 289 Kilometer lang und führt durch Sachsen und Thüringen. Er kann in 17 Etappen absolviert werden, die leicht bis mittel eingestuft werden. Entlang des Weges gibt es sehr viele Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Weihnachtsdorf Seiffen.

Cover Packliste Hüttentour / Mehrtagestour
Packliste Hüttentour / Mehrtagestour

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Produkttest – Luftmatratze: Robens Vapour

Produkttest – Luftmatratze: Robens Vapour

Robens Vapour

  • Abmessungen: 190 x 50 x 6 cm
  • Außenmaterial: 20D 390T polyester with double line square ripstop
  • Materialzusammensetzung: Gesamt: 100% Polyester
  • Packmaß:  23 x 7 cm
  • Gewicht: 395 g
  • R-Wert (*):  1,6
(*)  Was verbirgt sich hinter dem R-Wert? Der R-Wert gibt den Wärmedurchgangswiderstand eines Materials an. Dabei wird bei Matten nicht jeder einzelne Stoff betrachtet sondern das komplette Produkt an sich, inkl. Außenmaterial und Füllung. Dadurch spricht man eher von der Isolationsfähigkeit bzw. Dämmeigenschaft von Isomatten. Je höher der R-Wert liegt, umso besser isoliert die entsprechende Schlafunterlage.
  • R-Wert 0: bis +15°C (reine Sommermatten)
  • R-Wert 1: bis +7°C (Sommer und warme Frühlings bzw. Herbstnächte)
  • R-Wert 2: bis +2°C (3-Jahreszeiten Matten ohne Bodenfrost)
  • R-Wert 3: bis -5°C (3-Jahreszeiten bis in den milden Winter rein)
  • R-Wert 4: bis -11°C (4-Jahreszeiten, bereits Wintertauglich)
  • R-Wert 5: bis -17°C (Wintertauglich)
  • R-Wert 6: bis -24°C (Wintertauglich, insbesondere für hochalpine Touren)
  • R-Wert 7: bis -32°C (Wintertauglich, Expeditionen, hochalpin, etc.)
  • R-Wert 8: bis -38°C (Extrem-Expeditionen)
  • R-Wert 9: bis -45°C (Extrem-Expeditionen, in Europa selten benötigt)
  • R-Wert 10: bis -50°C (Extrem-Expeditionen)

Als ich die technischen Daten dieses Teils im Internet gesehen hatte, dachte ich mir, das Ding ist das müsste das Optimum für Trecking und Paddelreisen sein: Sehr geringes Gewicht, dazu noch ein fast unschlagbares Packmaß und eine wünschenswerte Dicke, dass man nicht gleich mit einem harten Untergrund Kontakt aufnehmen muss.

Produkttest

Geliefert wurde die Luftmatratze nebst des Packbeutels, so wie auf dem Bild links oben ersichtlich. So ist die Matratze in ihrer Breite 1 x zur Hälfte gefaltet. Die Matratze noch einmal gefaltet, bekommt man sie erstens vollständig in den Beutel und zweitens, verformt sich das Packmaß auf ca. 10 x 19 cm. Aber das ist genauso akzeptabel  wie o.g. Angaben des Herstellers. Außerdem kann man sie sehr flexibel falten, so dass man sich die Lücken im Rucksack regelrecht aussuchen kann – super -.
Wer’s genau nehmen will, der falte die Matratze in ihrer Breite zum Drittel, und rolle sie längs auf. Dann passt es genau. Allerdings stimmt das nicht mit den Herstellerangaben, was die Länge von 23,0 cm angeht. Es sind ziemlich genau 28,5 cm (Ein bisschen viel, um darüber hinweg zu gehen!). Das sollte der Hersteller, bei aller Achtung vor diesem Produkt, und trotz harter Konkurrenz korrigieren. Die Breite stimmt.
Die Matratze hatte ich mit der persönlichen Lungenmaschine , ohne Stress in 75 sek. aufgeblasen. Ein Ventil in Form einer flexiblen Gummischeibe in der Öffnung sorgt dafür, dass beim Luftholen keine, bzw. nur sehr wenig Luft entweicht. Extra Pumpe also überflüssig. Das Materialgefühl: Das Material fühlt sich glatt, leicht samtig, flexibel, aber dennoch robust an. Trotzdem Vorsicht mit spitzen Gegenständen rund um die Matratze: Um so ein Packmaß hinzubekommen, ist das Polyester entsprechend dünn! Das Liegegefühl nach 1. Test: Durch die quadratischen Noppen richtig  gut. Nicht ganz prall aufgeblasen, passen sich die kleinen Polster sehr gut an den Körper und isolieren zusätzlich durch die zwischenliegenden Hohlräume. Die 6 cm Dicke machen sich wohlfühlend bemerkbar. Mit 73 kg Körpergewicht habe ich bei voll aufgepumter Matratze habe ich nicht einmal mehr Bodenkontakt. Die Luftpolster gleichen das Gewicht gut aus. Die seitliche Klebenaht ist mit 10 mm relativ breit gestaltet, so dass ein gewichtiger Mensch keine Angst haben muss, dass das zierliche Teil kaputt geht. Wünschenswert: Bei dem kleinen Packmaß und Gewicht hätte die Matratze durchaus noch ein Stück breiter sein können. Ich könnte sie mir 2 oder 3 Größenvarianten vorstellen, auch was die Dicke angeht. Denn die Ideen, die mit dieser Matratze umgesetzt wurden, sind richtig gut. Das werden Kunden sehen. Natürlich kann man bei so einer Matratze nicht voraussetzen, sie bei  – 10 grd.C einzusetzen. Der R-Wert ist deshalb akzeptabel. Zudem kann man sich bei dem kleinen Packmaß erlauben, beispielsweise noch eine preiswerte Picknickdecke o.ä. mitzunehmen, die man unterlegen kann.
Das Zusammenpacken: Nicht zu empfehlen ist, die Matratze zunächst in die Hälfte, Viertel usw. zu falten. Da möchte nämlich mit einmal, auf eine zu große Fläche, zu viel Luft raus. Über das Rückschlagventil in Form der runden Gummilippe in der Öffnung geht das erst recht nicht (Bild Links). Durch Umlegen der Gummilippe nach innen funktioniert das auch nicht, weil sich die Gummilippe wieder stur in die Ausgangslage begibt. Wenn man allerdings die Matte langsam aufrollt, so entweicht die Luft auch langsam durch das Rückschlagventil. In ca. 2 min. Ist das Zusammenpacken auch erledigt. Preis – Leistung:  Für Outdoor-Freunde, die länger unterwegs sind, minimalistisch und sehr speziell  denken müssen, o.k. Wenn ich die Möglichkeit für etwas mehr Gepäck habe, z.B. unterwegs per Auto, dann würde ich mich schon nach etwas Preiswerterem Im Luftmatratzensektor umsehen. Und da gibt’s reichlich. Wer eine gute ISO-Matte haben will, muss in eine andere Richtung schauen. Diese Luftmatratze sollte man nicht im ISO-Mattensektor ansiedeln, obwohl sie einer High-Tech-Isomatte ähnelt. Ergo: Trotz der Innovation, die in diesem Produkt steckt, ist sie für eine Luftmatratze mit diesen Maßen schon richtig teuer. Erster Gesamteindruck: Physik einfach, leicht und sparsam, mit heutigen technologischen Möglichkeiten gut umgesetzt. Sehr empfehlenswert für Leute, die sehr spezielle und längere Outdoor-Touren unternehmen (Trecking, Bergsteigen, Paddeln ….) Fazit nach 8 Tagen Test: Das Liegegefühl vom 1. Test hat sich bestätigt – allerdings nur im Stilliegen. Durch die sehr glatten Oberflächen beider Seiten und sommerlichen Temperaturen klebt die Matratze logischerweise und unangenehm am Körper. Durch Unterlegen einer Decke und wenden des Körpers verrutscht selbige plus Mann sehr schnell von der Matratze. Hier gibt es definitiv Nachholbedarf seitens des Herstellers. Das Aufbringen eines beispielweise dünnen und abwaschbaren Velourstoffes dürfte machbar sein. Im preiswerteren Bereich dieses Produktes ist das Standard. Packvolumen und Gewicht dürften sich damit zwar etwas erhöhen. Aber ein weitaus besserer Schlafkomfort, was eines der wichtigsten Dinge für einen leistungsfähigen Tag ist, macht das gut wieder wett.