Wanderbericht: Die Tour du Mont Blanc

Wanderbericht: Die Tour du Mont Blanc

Auf dem Fernwanderweg Le Tour du Mont Blanc

Von einer Reise zum legendären Mont Blanc, den höchsten Berg Europas, träumten wir als eingeschworene Alpinisten schon seit längerem. Wir entschieden uns schließlich für den Fernwanderweg Le Tour du Mont Blanc, denn die Rundwanderung bietet bekanntermaßen fantastische Aussichten auf das Mont-Blanc-Massiv und die umliegende Bergwelt.

Der Mont Blanc gilt als Zauberberg, der aus jeder Perspektive eine andere Optik zeigt. Er übt eine spezielle Faszination auf alle Bergsteiger aus. Aber man muss nicht unbedingt ein versierter Alpinist sein, um sich in die Region zu wagen. Auf den bestens markierten Wanderwegen, die rund um das Massiv führen, kann man die Schönheit des Mont Blancs auch auf weniger herausfordernde Art erleben. Die ungefährlichen Passwanderungen sind ein Erlebnis für alle Sinne. Man durchwandert abgelegene Gebirgstäler und passiert viele traditionelle Bergdörfer.

Die Tour du Mont Blanc zählt zu den berühmtesten alpinen Höhenwegen und wird von Wanderern oft nur kurz TMB genannt. In Tagesetappen ist es möglich, rund um die gewaltige Mont-Blanc-Gruppe mit all ihren Felsen und Gletschern zu laufen. Die Länge der Tour beläuft sich auf etwa 170 Kilometer mit ungefähr 10.000 Höhenmetern. Da der Mont Blanc sich im Dreiländereck befindet, durchquert man während der Wanderung gleich drei Länder, nämlich Frankreich, Italien und die Schweiz. In jedem Land warten unterschiedliche Facetten des gewaltigen Bergs. Bei der Bergtour rund um den König der Alpen kann man so die Hüttenkultur von gleich drei verschiedenen Ländern austesten.

Die Umrundung des Mont Blanc ist dennoch durchaus anspruchsvoll. Generell gilt, dass man bei der TMB so fit sein sollte, dass man tausend Höhenmeter und 15 bis 20 Kilometer an einem Tag zurücklegen kann. Wir entschlossen uns dazu, unsere Tour du Mont Blanc in elf Tagesetappen zu bewältigen. Die Unterkünfte und Berghütten hatten wir bereits vorab reserviert, was empfehlenswert und manchmal sogar notwendig ist.

Und nun hieß es, auf zum europäischen Berg der Berge!

Die Tour du Mont Blanc ist technisch nicht besonders schwierig, vorausgesetzt wird aber eine gute Kondition. Genauso macht eine gute Ausrüstung diese Tour angenehmer. Extratipp: Wir würden zusätzlich auf diese Tour ein Fernglas empfehlen, da die Ausblicke und das Panorama auf dieser Tour traumhaft sind.

Die Etappen der Tour du Mont Blanc

1. Etappe von Les Houches bis zur Refuge du Truc – Start der Tour du Mont Blanc

Wir entschlossen uns, mit der Bahn anzureisen, und erreichten nach einer traumhaften Zugfahrt unseren Ausgangsort Les Houches. Die Wanderschuhe waren geschnürt, alles Notwendige, von Proviant bis Wanderausrüstung, befand sich im Rucksack. Um acht Uhr vormittags trafen wir uns mit unseren Mitwanderern an der Seilbahn von Les Houches. Von dort aus starteten wir unsere Tour und wanderten den Berg hinauf bis nach Bellevue. Frühmorgens lag das Massiv noch in einer dichten Wolkendecke, die aber bereits am späten Vormittag aufriss.

Nach ungefähr einer Stunde erreichten wir einen schmalen Weg, der durch dichten Wald führte. Dann ging es über eine Wiese bis zur Bergstation Bellevue auf 1.790 Metern. Von dort stiegen wir steil bergan, um den Col de Tricot zu erreichen. Wir passierten einen Gletscherbach und eine kleine Hängebrücke, um nach einem Anstieg auf den Pass zu gelangen.  

Es folgte der Abstieg zur Refuge du Miage. Dort machten wir eine Pause, genossen einen leckeren Kuchen und nahmen dann gestärkt die letzte Bergauf-Etappe zur Refuge du Truc in Angriff.

Dort wartete ein fantastisches Abendessen und ein grandioser Ausblick auf die Gletscher, das Gebirge und den Sonnenuntergang auf uns. Die Marschzeit an diesem Tag betrug fünf Stunden und führte uns über 14 Kilometer.

2. Etappe von Refuge du Truc bis nach La Balme

Nachdem wir trotz Schnarchkonzert und dank Ohrenstöpseln im Hüttenlager ausgeruht in den Tag starten konnten, ging unsere Tour du Mont Blanc am zweiten Tag weiter bis nach La Balme. Erstmals mussten wir wieder talwärts absteigen.

In Contamines stockten wir unseren Proviant auf und spazierten dann entlang des Flusses vorbei an der Kapelle Notre Dame de la Gorge.

Weiter ging es nach Nant Borrant auf einem uralten, mit Steinplatten gepflasterten Römerweg. Dann lichtete sich der Wald, und nach einem kurzen Anstieg eröffnete sich uns ein herrlicher Ausblick auf das weite Hochtal.

Wir konnten auch schon das Refuge de la Balme erblicken, wo wir die die Etappe des Tages beenden wollten. Wir wanderten die 11,4 Kilometer in etwa drei Stunden und zehn Minuten.

3. Etappe von La Balme nach Les Mottets

Am nächsten Morgen ging es auf Zickzackwegen bergan bis zu einer Hochebene, dann zum Col du Bonhomme, wo sogar noch etwas Schnee lag. Mehr oder weniger entlang der Höhenkurve ging es nun bis zum Col de la Croix du Bonhomme weiter. Bergab erreichten wir nach 50 Minuten die Refuge Croix du Bonhomme.

Dort wurden wir mit herrlichem, selbstgebackenem Brot verpflegt. Es folgte ein recht steiler einstündiger Abstieg nach Les Chapieux. Von dort aus machten wir uns an unsere letzte Wegstrecke bis zum Ville des Glaciers, wo wir in der Refuge des Mottets, einer urigen Alphütte auf 1864 Metern Seehöhe, übernachteten.

4. Etappe von Les Mottets über den Col de Chercroui nach Courmayeur

Am folgenden Tag wanderten wir weiter in Kehren steil hinauf bis zum Col de la Seigne. Dort passierten wir die Landesgrenze von Frankreich und erreichten Italien. Es folgte ein Abstieg über die Alpe supérieur de la Lée Blanche. Wir gönnten uns eine kurze Rast bei der Refuge Elisabetta.

Entlang des Lac de Combal wanderten wir über einen Höhenweg bis zum Col de Chécrouit. Dort erwarteten uns grandiose Ausblicke auf die Südseite des Mont Blanc. Schließlich fuhren wir mit der Seilbahn nach Courmayeur, wo wir am Abend noch ein wenig durch die Straßen des idyllischen Gebirgsorts schlenderten.

5. Etappe von Courmayeur zur Rifugio Bertone – Entspannung auf der Tour du Mont Blanc

Während unserer fünften Etappe folgten wir einem gut angelegten Wanderpfad durch einen Lärchenwald bis zur Rifugio Bertone. Der Weg blieb uns dank wunderschöner Aussichten, besonders auf den Grandes Jorasses, in bester Erinnerung.

An diesem Tag beschlossen wir, uns eine entspannende Wanderung zu gönnen. So legten wir nur 4,12 Kilometer in einer Stunde und 47 Minuten zurück und genossen italienische Hüttenköstlichkeiten in der urigen Atmosphäre der Rifugio Bertone.

6. Etappe von der Rifugio Bertone bis zur Rifugio Elena

Am nächsten Tag ging es wieder sportlicher weiter, und wir wanderten von der Rifugio Bertone in etwas mehr wie fünf Stunden bis zur Rifugio Elena. Dabei legten wir 19,5 Kilometer zurück. Die Rifugio Elena liegt am unteren Teil des Val Ferret, auf einer Höhe von 2061 Metern.

Gegenüber befindet sich der tausend Jahre alte Gletscher Prè de Bar. In der Rifugio aus Holz und Stein erwarteten uns nach der anstrengenden Tagesetappe ein gemütlicher Kamin in rustikaler Umgebung.

7. Etappe von der Rifugio Elena nach Champex – die längste Etappe der Tour du Mont Blanc

Am folgenden Tag stand die längste und anstrengendste Route unserer Tour du Mont Blanc an. Von der Rifugio Elena stiegen wir zum Grand Col Ferret auf 2537 Metern Seehöhe auf. Dort passierten wir die Landesgrenze von Italien und setzten unsere Wanderung in der Schweiz fort. Wir marschierten durch das Creux de la Chaudière. In dessen Nähe konnten wir auf den Mont Dolent blicken, wo die drei Landesgrenzen aufeinander treffen.

Weiter ging es zur Alpage de la Peule auf 2071 Metern Höhe. Danach folgte der Abstieg ins Val Ferret. Wir wanderten tapfer, aber schon etwas müde weiter über La Léchère, La Fouly und erreichten dann über den Höhenweg Praz de Fort, wo wir uns eine wohlverdiente Pizza gönnten.

Schließlich machten wir uns an den Endspurt und gelangten über das ursprüngliche Dorf Issert nach Champex au Lac. Stattliche 28,2 Kilometer legten wir an diesem Tag zurück und fielen abends vollkommen erschöpft in unsere Hotelbetten.

8. Etappe von Champex nach Le Peuty

Am Morgen genossen wir die Idylle am See in Champex und besuchten kurz den dortigen Alpengarten.

Dann machten wir uns auf den Weg, denn die Etappe dieses Tages sollte uns zur Refuge Le Peuty auf 1326 Metern Höhe führen.

Wir legten die 13,6 Kilometer in etwa sechs Stunden zurück.

Die Hütte Le Peuty ist im Schweizer Dorf Trient gelegen.

9. Etappe von Le Peuty nach Tré le Champ

Vom Tal in Le Peuty ging es an diesem Tag auf schön angelegten Waldwegen bis zur Alp Herbagères auf 2033 Metern. Wir wanderten dann über Weiden weiter zum Col de Balme auf 2191 Metern Höhe. Dann folgte ein Abstieg im Zickzack auf schmalen Pfaden bis zur Bergbahn-Mittelstation.

Die weitere Wanderung bis zur Talstation in Le Tour konnten wir meist auf breiten, sonnigen Kieswegen fortsetzen. Von dort aus ging es auf der Straße weiter bis nach Montroc, wo wir schließlich einem markierten Wanderweg bis nach Tré le Champ folgten.

10. Etappe von Tre le Champ zur Refuge Flégère – wandern im Naturschutzgebiet auf der Tour du Mont Blanc

Am zehnten Tag marschierten wir anfangs auf schönen Wegen durch ein Naturschutzgebiet zum Col des Montets. Dort statteten wir dem sehr interessanten Naturschutzzentrum einen Besuch ab. Direkt dahinter beginnt der markierte und ideal angelegte Aufstieg zum Grand Balcon.

Wir wanderten den sonnenbeschienenen Steilhang im Zickzackmarsch bergan. Die Panoramasicht, Alpenvegetation und Hochmoore lenken uns von der Anstrengung ab. Später gingen wir entlang der Höhenkurve. Bei der Abzweigung Les Chéserys wandten wir uns in Richtung „Flégère“.

Es folgte ein kurzer Abstieg, und dann ging es weiter auf einem traumhaften Höhenweg mit herrlichem Ausblick auf das Massiv des Mont Blancs. Aus der Ferne können wir bereits die Seilbahnstation erblicken. Wir wanderten um einen Hang herum zu unserem Tagesziel, der Refuge La Flégère.

11. Etappe von der Refuge Flégère nach Les Houches – der letzte Tag der Tour du Mont Blanc

Schon etwas erschöpft und doch wehmütig starteten wir in den letzten Tag unserer herrlichen Tour du Mont Blanc. Direkt neben der Refuge La Flégère beginnt der Panoramaweg Richtung Planpraz. Auf der dortigen Hochebene schlugen wir am Wegweiser die anspruchsvollere Strecke via Col de Brévent ein. Es sollte zum Abschluss noch einmal abenteuerlich werden. Es folgten hohe Tritte, verschlungene Plattenwege, steile Felsstufen und schließlich drei Eisenleitern, die wir beinahe senkrecht die Felswand empor klommen.

Danach wanderten wir entlang der Skipiste und erreichten den Mont Brévent, wo eine Gipfelterrasse und ein Panoramarestaurant warteten. Es war ein würdiger Abschluss und noch einmal genossen wir die fabelhafte Aussicht.

Unser Abstieg führte uns vorbei an der Cabane Bel Lachat nach Merlet. Dort überquerten wir beim Bahnhof die Brücke über die Arve und erreichten schlussendlich nach einem kurzen Anstieg unseren Ausgangs- und Endpunkt, das Dorf Les Houches.

Fazit

Unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Wir übernachteten in zauberhaften Berghütten, genossen unterwegs herzhaften Käse und erlebten Fern- und Ausblicke, die grandios und unvergesslich waren.

Reisezeit

Die beste Reisezeit ist von Ende Juni bis Ende Dezember.

Die Tour du Mont Blanc ist eine der spektakulärsten alpinen Trekkingtouren. Dennoch muss man kein erfahrener Bergsteiger sein, um diese Strecke wandern zu können. Kondition ist allerdings eine Voraussetzung, da teilweise recht lange Etappen dabei sind, und auch einige Höhenmeter überwunden werden müssen.

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Wanderbericht: Zagoria Trek in Griechenland

Wanderbericht: Zagoria Trek in Griechenland

Der Zagoria Trek in Griechenland

Der Zagoria Trek ist ein Trekkingpfad im Vikos-Aoos Nationalpark im nördlichen Griechenland. Nahe der albanischen Grenze zeigt sich Griechenland hier von einer Seite, wie man sie auf den wenigsten Postkarten zu Gesicht bekommt. Die Landschaft ist überwiegend grün und das Klima deutlich feuchter als in den meisten Mittelmeerregionen. Wilde Berglandschaften mit bis zu 2500 Meter hohen Gipfeln lassen es auch im Juni immer wieder regnen, und sorgen ab und an sogar für Schneefall in den Frühsommermonaten. Man durchwandert auf den teilweise anspruchsvollen, aber gut befestigten Pfaden idyllische Dörfer und malerische Ortschaften, wo Übernachtungsmöglichkeiten in Form von Pensionen oder Hotels zu finden sind. Auch kulturell Interessierte kommen bei alten Klöstern und beeindruckenden Bogenbrücken auf ihre Kosten.

Aufgrund des Wetters liegt die beste Reisezeit zwischen Mai und Oktober. Für die Wanderung sollte man exklusive An- und Abreisezeit in etwa eine Woche einplanen. Ausgeprägte Naturfreunde können sich mit Zelt auf die Reise machen, und in diesem unter dem freien Sternenhimmel übernachten. Wer ein Dach über dem Kopf bevorzugt, sollte in den Hotels und Pensionen sicherheitshalber ein Zimmer reservieren. Der Trekkingpfad und seine Umgebung sind in dieser Zeit nämlich auch unter den Einheimischen äußerst beliebte Reiseziele.

Die Anreise

Vom Flughafen Thessaloniki aus nehmen wir zwei verschiedene Busse. Die beiden Fahrten dauern insgesamt gute fünf Stunden und enden in Ioannina, einer großen Stadt an einem wunderschönen Bergsee in der nordwestlichen Region Epirus.

Wir laden unser Gepäck in einem gemütlichen Hotel ab, und machen uns sogleich auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. Die Zeit reicht für einen Rundgang durch die idyllischen Gassen, wobei wir an der historischen Burg von Ionnina Stadt und dem antiken Theater von Dodoni vorbeikommen. Die Museen ersparen wir uns und suchen uns stattdessen eine kleine Taverne für ein Abendessen. Wenig später liegen wir in unseren Betten, um für den Start unserer Wanderung am nächsten Tag fit zu sein.

Die Etappen des Zagoria Treks in Griechenland

1.Etappe von Klidhonia nach Papigo

Noch einmal nehmen wir den Bus, um nach Klidhonia, dem Ausgangspunkt des Weges, zu gelangen. Nach weiteren 45 Minuten Fahrt haben wir unser Ziel erreicht. Bereits zu Hause erfuhren wir bei unseren Erkundigungen über den Zagoria Trek, dass die Wege teilweise schlecht beschildert sind und auch der Einstieg schwer zu finden sei. Sicherheitshalber haben wir uns mit guten und detaillierten Karten und einem Kompass ausgerüstet, und die meisten Mitglieder unserer kleinen Gruppe verfügen über einen ganz passablen Orientierungssinn.

Trotzdem müssen wir uns jetzt zum Einstieg durchfragen, da dieser wirklich ziemlich gut versteckt ist. Dafür werden wir mit einem wunderbar angelegten Weg durch Wälder und über Wiesen belohnt, der uns nach etwa zwei Stunden zur Kapelle von Ano Klidhonia bringt. Wir sehen hier kaum Menschen, und die wenigen Häuser wirken bis auf ein paar Ausnahmen verlassen. Nachdem wir uns eine Weile an der umwerfenden Aussicht sattgesehen haben, machen wir uns wieder auf den Weg. Nach stetem Auf und Ab erreichen wir schließlich Papigo, unser heutiges Tagesziel. Da wir mit eher leichtem Gepäck reisen und auf die Mitnahme von Zelten verzichteten, suchen wir uns zuerst ein Hotel und lassen dann den Tag auf gemütliche Weise ausklingen.

2. Etappe von Papigo zur Astraka-Hütte

Heute wird es zum ersten Mal richtig anstrengend, denn wir haben etwa drei Stunden Marsch vor uns, bei dem wir ungefähr 900 Höhenmeter überwinden müssen. Der gut beschilderte Pfad verläuft hauptsächlich im Schatten und führt uns in Serpentinen über Geröll und Steine, vorbei an Quellen und einem freundlich grüßenden Einheimischen.

Um die Mittagszeit erreichen wir die Astraka-Hütte und haben am Nachmittag Zeit für eine Tour zum nahegelegenen Drachensee, der zwischen mehreren Grashügeln eingebettet liegt.

3. Etappe von der Astraka-Hütte nach Tsepelovo

Wir verlassen die Astraka Hütte und machen uns zeitig auf den Weg, der uns heute an der Vikos-Schlucht vorbei führt. Sie ist mit bis zu 1000 Metern die tiefste Schlucht der Welt und bietet ein faszinierendes Naturschauspiel. Die zerklüfteten Felsen und unberührten Wälder geben den letzten Bären, Wölfen und Wildkatzen Europas ein Zuhause. Über die Dörfer Beloi und Vradhetogelangen wir zum Treppenweg nach Tsepelovo, unserem heutigen Tagesziel. Wir erklimmen die vielen Stufen und fallen bald darauf in unsere Hotelbetten.

4. Etappe von Tsepelovo nach Kipi

Auch heute sind wir bald auf den Beinen und marschieren zügig nach Kipi, wo wir unser Gepäck in einem hübschen, traditionellen Hotel abgeben und anschließend einen Ausflug zu den zahlreichen Bogenbrücken in der Umgebung machen.

Am Abend gönnen wir uns ein leckeres griechisches Essen in dem Restaurant, das unserem Hotel gegenüber liegt.

5. Etappe von Kipi nach Monodhendhri

An mehreren idyllischen Dörfern und gut erhaltenen Bogenbrücken vorbei kommen wir am frühen Nachmittag nach Monodhendhri, wo wir übernachten wollen.

Die Zeit reicht allemal für einen Spaziergang in die Umgebung. Wir besichtigen das Kloster Aghia Paraskevi, von dem aus man einen herrlichen Ausblick über die Schlucht hat. Eine weitere Möglichkeit ist ein Ausflug zum Aussichtspunkt Oxia, wo das Panorama erneut die Fotoapparate heißlaufen lässt.

6. Etappe von Monodhendhri nach Papigo

Nun beginnen wir den Rückweg unserer Reise, der uns erneut nach Papigo führt. Noch einmal kommen wir an der beeindruckenden Vikos-Schlucht vorbei und genießen ein letztes Mal die herrliche Aussicht.

In Papigo übernachten wir im selben Hotel wie beim letzten Mal, ehe wir den letzten Tag unserer Reise antreten.

7. Etappe von Papigo nach Klidhonia

Den Rückweg bestreiten wir so, wie wir gekommen sind – zu Fuß bis Klidhonia und von dort mit dem Bus nach Ioannina und weiter zum Flughafen.

Eine wunderbare Woche liegt hinter uns, und wir schließen nicht aus, irgendwann wiederzukommen.

Infos Reisezeit

Die beste Reisezeit für die Wanderung des Zagoria-Treks ist die Zeit zwischen Mai und Oktober. In den anderen Monaten ist die Wanderung aufgrund des Wetters nicht empfehlenswert.

 

Fazit

Der Zagoria Trek ist ein relativ leicht zu gehender Wanderweg. Auf dieser Route kann man ohne Zelt auskommen, es gibt aber Routen, die etwas von dieser abweichen, und die Mitnahme eines Zeltes erfordern. Die Landschaft, die einen auf diesem Weg begleitet, ist wirklich großartig und einmalig schön. Gewandert wird zwischen Schluchten, romantischen Bergseen und steilen Gipfeln. Ohne Zweifel ist der Zagoria Trek einer der schönsten Wanderwege Europas, auch wenn er noch nicht ganz so bekannt ist.

Der Zagoria Trek ist eine leichte bis mittelschwere Wanderroute. Da oft einige Höhenmeter überwunden werden müssen, sollte ein wenig Kondition vorhanden sein. Die Pfade und Wege sind meistens gut, allerdings sind sie nur sehr selten gut markiert. Darum empfiehlt sich unbedingt die Mitnahme einer Karte, und auch ein Kompass ist empfehlenswert.
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Wanderbericht: Der Jakobsweg in Spanien – die Etappen

Wanderbericht: Der Jakobsweg in Spanien – die Etappen

Route Jakobsweg Spanien – Camino Francés, der bekannteste und beliebteste Jakobsweg

Der französische Weg nach Santiago de Compostela, der Camino Francés, ist der älteste Jakobsweg und zudem wohl auch der beliebteste. Er führt auf einer Länge von etwa 800 Kilometern über die Pyrenäen und durch ganz Nordspanien bis zum Grab des Jakobus. Die Etappe durch die Bergwelt der Pyrenäen ist anspruchsvoll, während der Weg durch Nordspanien eher einfach zu gehen ist, aber auch kräftezehrende Steigungen aufweist. 

Die Etappen des Camino Francés – unser Jakobsweg Erfahrungsbericht

Jakobsweg Spanien – 1. Etappe von Saint-Jean-Pied-de-Port bis Roncesvalles – der Start der Jakobsweg Route

Wir starten in Saint-Jean-Pied-de-Port in Frankreich und machen uns auf den Weg ins 25 Kilometer entfernte Roncesvalles, das bereits in Spanien liegt. Man muss dabei immer darauf achten, dass man den gelben Pfeilen folgt.

Der Weg über den Pass ist gleich ein kräftezehrender Anstieg. Wer es gemütlicher mag, geht über Valcarlos durchs Tal. Einen Pullover kann man auf dieser Etappe brauchen, denn es ist recht frisch. Im Winter liegt hier Schnee, und der Weg über die Pyrenäenhöhen kann gefährlich werden.

Jakobsweg Spanien – 2. Etappe von Roncesvalles bis Zubiri

Auf der zweiten Etappe können wir uns entspannen – etwa 300 Höhenmeter sind bis nach Zubirizu überwinden, und diese erstrecken sich auf etwas mehr als 20 Kilometer.

Das Dorf an der Brücke, so die Übersetzung von Zubiri aus dem Baskischen, wartet mit einer schönen historischen gotischen Brücke auf uns.

Jakobsweg Spanien – 3. Etappe von Zubiri nach Pamplona

Am dritten Tag geht es in die berühmte Stierkampfstadt Pamplona.

Auch diese Etappe meint es gut mit uns: 20 Kilometer und 180 Höhenmeter sind über geteerte und unbefestigte Wege zu bewältigen.

Pamplona ist mehr als nur einen Blick wert: 2.000 Jahre Stadtgeschichte wollen in der Hauptstadt Navarras bestaunt werden.

Jakobsweg Spanien – 4. Etappe von Pamplona nach Puente la Reina – eine der spannendsten Jakobsweg Spanien Etappen

Auf den 23 Kilometern nach Puente la Reina gibt es in der Region viel zu sehen: Geisterdorf, Mohnfelder, die Skulptur eines Pilgerzugs, aber auch die Sierra del Perdón will passiert werden.

Dabei legt man 370 Höhenmeter zurück, bis man die navarrische Architektur im Zielort bestaunen kann.

Jakobsweg Spanien – 5. Etappe von Puente la Reina nach Estella

In Puente la Reina treffen sich der Camino Francés, von dem wir kommen, und der navarrische Weg aus Somport.

Ab hier laufen die Pilgerströme nach Santiago de Compostela zusammen, und wir erreichen nach etwas mehr als 20 Kilometern und 350 Höhenmetern unser heutiges Tagesziel.

Auf dem Weg dahin kommt man an einer alten Templerkirche vorbei. Estella selbst sieht man fast nicht – es wird gut bewacht von den umliegenden Bergen.

Jakobsweg Spanien – 6. Etappe von Estella nach Los Arcos

Nach einem guten Abendessen mit frischem spanischem Fisch geht es auf der nächsten Etappe unserer Pilgerreise wieder etwa 20 Kilometer nach Westen. 

310 Höhenmeter sind inzwischen für uns keine Herausforderung mehr. Der Weg verläuft angenehm durch Wälder und an Feldern entlang.

Jakobsweg Spanien – 7. Etappe von Los Arcos nach Logroño

29 Kilometer erwarten uns bis zu unserem Ziel, aber die Aussicht, in die Weinbauregion Rioja zu kommen, macht uns Beine. 

270 Höhenmeter sind ebenfalls zu bewältigen, aber am Wegesrand liegen eine schöne Kirche in Torres del Río, und Viana mit schöner Altstadt und leckerem Joghurt aus Schafsmilch.

So gestärkt kommen wir in Logroño an, wo wir uns noch die Altstadt ansehen.

Jakobsweg Spanien – 8. Etappe von Logroño nach Nájera

Auch der Abschnitt nach Nájera ist etwas länger als die 20 Kilometer, an die wir uns schon gewöhnt hatten – sechs Kilometer länger müssen heute Schusters Rappen halten.

Von etwas weniger als 400 Meter geht es hinauf auf 600 Meter auf den Tedéon Hügel mitsamt Burg und schönem Ausblick. Nájera war einst die Hauptstadt von Navarra.

Heute ist hier besonders das Benediktinerkloster mit seiner Geschichte zu bewundern.

Jakobsweg Spanien – 9. Etappe von Nájera nach Santo Domingo de la Calzada

Der Anstieg auf fast 700 Meter erwartet uns am Ende der Etappe, und so sparen wir unsere Kräfte auf der 22 Kilometer langen Strecke.

Wein begleitet uns, und in Santo Domino de la Calzadawartet der angeblich schönste Kirchturm des Barock in der Rioja auf uns.

Jakobsweg Spanien – 10. Etappe von Santo Domingo de la Calzada nach Belorado

Unser Ziel Belorado ist durch seine kirchlichen Bauten geprägt.

Auf dem Weg dahin kommen wir an einer Einsiedelei in einem Wald vorbei und die Steigung ist eher mäßig und auf die gesamte Wegstrecke verteilt – sogar einigermaßen gleichmäßig.

Jakobsweg Spanien – 11. Etappe von Belorado nach San Juan de Ortega

San Juan de Ortega ist zur Abwechslung mal kein Dorf, sondern ein Kloster, wo wir bei dieser Etappe einkehren.

Bis dahin geht es oft auf und ab, und die Kniegelenke bedanken sich – 23 Kilometer und insgesamt fast 400 Höhenmeter wollen geschafft werden.

Trotzdem machen wir einen Stopp an der Ermita Nuestra Señora de la Peña, die Teile des Berges in die Anlage integriert hat.

Jakobsweg Spanien – 12. Etappe von San Juan de Ortega nach Burgos

Wir steigen ab in die Meseta von Spanien – die Ebene macht sich besonders auf dem letzten Teil dieser Etappe bemerkbar, denn es geht kontinuierlich bergab. Dabei kommen wir durch ein archäologisch hochinteressantes Gebiet, in der zahlreiche Fossilien und menschliche Überreste gefunden wurden die nahelegen, dass die Gegend schon vor 800.000 Jahren besiedelt war. 

Burgos wartet mit seiner Kathedrale, die zum UNSECO Weltkulturerbe gehört, und der kulinarischen Spezialität Morcilla de Burgos. Da sie aus Reis, Blut, Fett und Gewürzen besteht, haben wir uns die Verkostung gespart.

Jakobsweg Spanien – 13. Etappe von Burgos nach Hornillos del Camino

Eine Etappe von 20 Kilometern und einem Höhenunterschied von nur 100 Metern sind Balsam für unsere Kondition.

Trotzdem bewegen wir uns auf etwa 800 Metern, und die Morgen- und Abendstunden sind kühl. 

Hornillos del Camino ist winzig, aber auch geschichtlich bedeutsam durch seine westgotischen Grabstellen.

Jakobsweg Spanien – 14. Etappe von Hornillos del Camino nach Castrojeriz

An den 1.000 Höhenmetern kratzen wir heute nur, danach geht es wieder abwärts: 20 Kilometerund 210 Meter Gefälle sagt die Statistik.

Vorbei kommt man an einer angeblich wundertätigen Quelle und einem weiteren Kloster.

Unser Ziel hat wiederum sakrale Bauten vom 12. bis 14. Jahrhundert zu bieten.

Jakobsweg Spanien – 15. Etappe von Castrojeriz nach Frómista

Steil hinauf und wieder hinab geht es gleich am Anfang der 25 Kilometer.

Danach geht es eher gemächlich weiter über Feldwege und entlang eines alten Kanals.

In Frómista steht eine der ältesten romanischen Kirchen von ganz Spanien.

Jakobsweg Spanien – 16. Etappe von Frómista nach Carrión de los Condes

Halbzeit! Wie zur Belohnung warten deshalb heute nur 19 Kilometer und quasi keine Steigung auf uns.

Das kantabrische Küstengebirge grüßt herüber, aber wir müssen nicht hinauf. 

Carrión de los Condes war einst eine reiche Stadt, und diese Pracht bewundern wir gut gelaunt am Abend.

Jakobsweg Spanien – 17. Etappe von Carrión de los Condes nach Sahagún

Karg und lang (39 Kilometer!) sieht die nächste Etappe aus. Wenigstens die Höhenmeter halten sich in Grenzen: 200 sind es.

Trotzdem sind wir froh, als wir Sahagún erreichen.

Jakobsweg Spanien – 18. Etappe von Sahagún nach Reliegos – ein besonderer Punkt auf der Jakobsweg Karte

Flach, aber lang ist diese Teilstrecke. Ruhiger geht es auf der Via Traiana zu, die auch nach Reliegos führt.

Dieses Etappenziel hat Bodegas, archäologische Funde und sogar einen Meteoriten zu bieten: Abwechslung und viele Informationen garantiert!

Jakobsweg Spanien – 19. Etappe von Reliegos nach León

25 Kilometer trennen uns von León mit seinen leckeren Tapas und vielen Sehenswürdigkeiten.

Der fiese Anstieg liegt am Ende der heutigen Strecke – bis dahin muss die Kraft reichen!

Jakobsweg Spanien – 20. Etappe von León nach Villadangos del Páramo

Unspektakulär und nicht sonderlich anstrengend ist es bis nach Villadangos del Páramo. Vorbei geht es an Flug- und Golfplatz und Gewerbegebieten.

Jakobsweg Spanien – 21. Etappe von Villadangos del Páramo nach Astorga

Gemächlich lassen wir die vor uns liegenden 27 Kilometer und 120 Höhenmeter angehen, denn am Ziel erwarten uns wieder einmal Bauten Gaudís, ein Schokoladenmuseum und andere süße Naschereien, und das Museum der Wege.

Bis dahin begegnen wir unterwegs unter anderem einem Schmelzwasserbach, der die Landschaft zum Ergrünen bringt – wir freuen uns auf das spanische Abendessen!

Jakobsweg Spanien – 22. Etappe von Astorga nach Rabanal del Camino

Auf 20 Kilometern geht es nach Rabanal kontinuierlich bergauf, und als wir endlich ankommen, sind wir trotz nur etwa 300 Höhenmetern ganz schön erschöpft.

Trotzdem bietet sich im Kloster Monte Irago die Möglichkeit, einen Gottesdienst im gregorianischen Stil mitzufeiern.

Jakobsweg Spanien – 23. Etappe von Rabanal del Camino nach Ponferrada

Ein wenig unheimlich ist das verlassene Foncebadón, das gleich das erste Teilziel ist. Von hier aus sind es aber keine 32 Kilometer mehr bis nach Ponferrada und es geht beständig bergab von 1.300 bis auf etwa 500 Meter.

Der Monte Irago mit seinen 1.500 Metern wächst beständig durch die von Pilgern mitgebrachten Steine und andere Gegenstände. Unser Ziel erwartet uns durch seine Burg trutzig und abweisend, aber es gibt dann doch viel zu sehen: Kirchen, Stadtbefestigungen, Museen und natürlich auch eine Einkehrmöglichkeit.

Jakobsweg Spanien – 24. Etappe von Ponferrada nach Villafranca del Bierzo

21 Kilometer und 210 Höhenmeter sind dieses Mal zu schaffen, aber am Wegesrand der historischen Route gibt es so viel Interessantes, dass wir uns beeilen müssen, denn wir verweilen in Weinbergen, römischen Kastellen, Einsiedeleien und Herrenhäusern.

Jakobsweg Spanien – 25. Etappe von Villafranca del Bierzo nach O Cebreiro

Ganze 30 Kilometer und ein heftiger Anstieg von 1130 Metern machen diese Etappe zu einer von uns gefürchteten.

Als wir endlich in O Cebreiro ankommen, haben wir viele Fotos von den malerischen Pallozas gemacht, keltischen Rundhütten, aber wir freuen uns auf Queso con Miel – eine Delikatesse von O Cebreiro.

Jakobsweg Spanien – 26. Etappe von O Cebreiro nach Triacastela

Vom hohem Niveau von 1.300 Metern über dem Meer steigen wir heute auf etwa 700 Meter ab und passieren auf 21 Kilometern viele Feldsteinkirchen, alte Friedhöfe und Einsiedeleien. Auf dem Alto de Poio genießen wir unser Mittagessen.

Jakobsweg Spanien – 27. Etappe von Triacastela nach Sarria

Endlich! Die letzten 120 Kilometer brechen mit dem Einlaufen in Sarria an. Ab jetzt gibt es für die Pilger eine Compostela, die berühmte Pilgerurkunde.

Über 24 Kilometer geht es bergab, wenn da nicht kleine, gemeine Steigungen wären. Unterwegs gibt es aber ein schönes Kloster und eineuralte Zypresse zu sehen.

Jakobsweg Spanien – 28. Etappe von Sarria nach Portomarin – immer weniger Punkte auf der Jakobsweg Etappen Karte

In Sarria ist viel los, denn die Pilgerströme scheinen sich hier zu vervielfachen. Auf dem Weg nach Portomarin erreichen wir die größte Höhe etwa in der Mitte der 21 Kilometer, und danach geht es wieder gemächlich bergab.

Unterwegs kommen wir an alten keltischen Siedlungen mit historischen Wegen vorbei, und in Portomarin können wir die alten Reste des ursprünglichen Dorfs leider nur bei Niedrigwasser bestaunen. Dann ragen sie aus dem Stausee heraus.

Jakobsweg Spanien – 29. Etappe von Portomarin nach Palas de Rei

Zwar nur 24 Kilometer aber immerhin fast 500 Höhenmeter wollen heute von uns abgelaufen werden.

Nur drei Tage vor Santiago nochmal eine echte Herausforderung!

Da sind wir froh, als wir in Palas de Rei ankommen, auch wenn das Städtchen wenig königlich auf uns wirkt.

Jakobsweg Spanien – 30. Etappe von Palas de Rei nach Ribadiso de Baixo

Durch Wald und immer wieder auf und ab geht es 25 Kilometer bis zum Tagesziel. Unterwegs stärken wir uns mit Tintenfisch und am Saleta-Brunnen in Boente.

Wir kommen auch an Castañeda vorbei, der mittelalterlichen Kalkbrennerei für die Kathedrale. Die Steine dafür haben die Pilger damals 100 Kilometer weit getragen – Respekt!

Uns sind ja schon die Rucksäcke beim pilgern zu schwer…

Jakobsweg Spanien – 31. Etappe von Ribadiso de Baixo nach O Emplame

Nicht viel zu sehen gibt es auf dieser vorletzten Etappe bis nach Santiago, aber wir sind dankbar dafür, denn inzwischen schauen wir fast nur noch auf unsere Füße und den Weg, der vor uns liegt. 20 Kilometer sind es bis zum Tagesziel und nur 310 Höhenmeter, aber durch ein beständiges Auf und Ab machen sich nun wirklich alle Gelenke bemerkbar.

Jakobsweg Spanien – 32. Etappe von O Emplame nach Santiago de Compostela – die letzten Kilometer auf dem Pilgerweg

Wir befinden uns im Dunstkreis von Santiago de Compostela, das können wir heute ganz deutlich spüren. Es sind ja auch nur noch 22 Kilometer bis zu unserem Ziel, aber das ständige, kleinräumige Auf und Ab der letzten Tage geht auch heute weiter und zehrt an unseren Nerven – auch wenn es laut Statistik nur 270 Höhenmeter sind.

Von San Marcos sehen wir bereits die Türme der Kathedrale, die in den Himmel über Santiago ragen, aber die große Pilgerherberge auf dem Monte do Gozo ist eher abschreckend und wir wollen nur noch die letzten fünf Kilometer hinter uns bringen. Seit dem neunten Jahrhundert ruht hier in Santiago der Heilige Jakobus, und tausende Pilger kommen seitdem jedes Jahr hierher – und das seit 1.000 Jahren!

Unterkünfte

Selbstverständlich wird bei einer solch langen Tour auch eine entsprechende Unterkunft für die Nacht benötigt. Da der Jakobsweg mittlerweile wieder ein sehr beliebter Wanderweg geworden ist, stehen auch wieder ausreichend Unterkünfte zur Verfügung. Für welche Art von Unterkunft man sich entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen.

Pilgerherbergen

Diese Pilgerherbergen sind die absoluten Klassiker unter den Unterkünften auf dem Jakobsweg. Hier gibt es zwei verschiedene Varianten, die kirchlichen und die privaten Herbergen. Zu beachten ist hier, dass man in den kirchlichen Herbergen wirklich immer nur für eine Nacht bleiben darf, es sei denn, dass man durch eine Krankheit beispielsweise nicht weiter gehen kann. In den privaten Herbergen nimmt man dies nicht ganz so eng. Die Preise für die Übernachtung schwanken zwischen einer freiwilligen Spende und etwa zehn Euro. Nur in seltenen Fällen gibt es die Möglichkeit, auch ein Frühstück zu bekommen.

Ausstattung

Von der Ausstattung darf man sich bei den Herbergen allgemein nicht zu viel erwarten, das sind keine Hotels. Oft bekommt man lediglich eine Matratze gestellt, aber keine Decke. Dafür muss jeder Wanderer schon selbst sorgen. In einigen Herbergen übernachtet man in relativ kleinen Räumen, die zwischen vier und acht Betten haben. Aber es gibt auch die Herbergen mit Räumen im Format einer Turnhalle, hier schlafen dann schon einmal 50 Menschen in einem Raum. Die Kleidung kann dort per Hand gewaschen werden, manchmal steht auch eine Küche für die Selbstversorgung zur Verfügung. Natürlich sind auch sanitäre Anlagen vorhanden, aber hier sollte man nicht zimperlich sein und keine zu großen Erwartungen haben. Der große Vorteil dieser Herbergen ist, dass sie alle relativ nahe am Jakobsweg liegen und zudem recht günstig sind.

Wichtige Voraussetzung: Der Pilgerpass

Es gibt eine Voraussetzung, wenn man in einer dieser Herbergen übernachten möchte, und das ist der Pilgerpass. Ohne diesen Pass ist man nicht berechtigt, die Unterkunft zu nutzen. Dieser Pass gilt als eine Art Eintrittskarte auf dem Jakobsweg. Auch für den Erhalt der Pilgerurkunde ist der Pass eine wichtige Voraussetzung. Erhältlich ist der Pass bei einigen Anlaufstellen in Deutschland, aber auch in der Schweiz und in Österreich. Selbstverständlich ist er auch gleich vor Ort in Spanien zu bekommen, für gewöhnlich an den bekannten Startpunkten.

Auch wenn auf dem ganzen Weg mehr als 200 Pilgerherbergen zur Verfügung stehen, sind diese in der Hauptsaison, also im Juli und August, sehr oft überfüllt. Da eine Reservierung hier nicht möglich ist, sollte man immer rechtzeitig eintreffen, um noch eine Matratze zu erhalten. Schlimmstenfalls muss man weiter nach einem Platz suchen, oder mit dem Boden vorlieb nehmen. Wer außerhalb der Saison, also im Winter, läuft muss damit rechnen, dass einige Herbergen geschlossen sind. Die beste Pilgerzeit ist zwischen Mitte April und Mitte Juni, und auch im September und Oktober.

Weitere Unterkünfte auf dem Jakobsweg

Herbergen sind zwar die Klassiker auf dem Jakobsweg, aber man kann natürlich auch in PensionenHotels und in Klöstern übernachten. Auch das Campen ist möglich. Wer es auf sich nehmen möchte, das zusätzliche Gewicht des Zelts über diesen langen Weg zu tragen, kann übernachten wo er möchte.

Infos Reisezeit:

Wandern kann man in Spanien und Frankreich eigentlich das ganze Jahr über, nur bei der ersten Etappe durch die Pyrenäen sollte man je nach Jahreszeit mit wärmerer Kleidung ausgestattet sein, denn dort kann es auch im Sommer etwas kühler werden. Im Winter ist diese Etappe sehr gefährlich, hier empfiehlt es sich, eine andere Route zu nutzen, oder einfach eine Etappe später zu beginnen. Die beste Zeit für den Jakobsweg sind Frühling und Herbst. Im Sommer kann es nicht nur sehr heiß werden, was die Wanderung erschwert, sondern auch sehr voll. Viele Menschen nutzen die Ferien und die Urlaubszeit im Sommer, um den Jakobsweg zu gehen, und dementsprechend voll sind dann auch die Wege und vor allen Dingen die Herbergen. Wer es sich aussuchen kann, sollte die Zeit im Sommer besser nicht wählen für den Jakobsweg. Ebenso sieht es aus, wenn man in Zeiten von religiösen Feiertagen unterwegs ist, auch dann steigt der Pilgerstrom immens an. Oft ist es so, dass man sich am besten bereits morgens im Dunkeln auf den Weg macht, damit man rechtzeitig abends am Etappenziel eintrifft, um noch einen Herbergsplatz zu bekommen. Das ist nicht nur in der Hauptsaison so, sondern kann auch in der Nebensaison passieren.

Fazit:

Allein schon durch seine Länge von 800 km ist der Jakobsweg ein recht anspruchsvoller Weg, zumindest wenn man ihn von Beginn an läuft. Selbstverständlich steht es jedem frei, einfach an einer beliebigen Etappe in die Wanderung einzusteigen. Wer befürchtet, die ganzen Kilometer nicht laufen zu können, oder einfach nicht ausreichend Zeit zur Verfügung hat, der kann den Weg selbstverständlich auch abkürzen, uns zum Beispiel in der Mitte der Strecke beginnen. Wer allerdings die Pilgerurkunde, auch als Compostela bekannt, erhalten möchte, der muss unbedingt als Fußpilger mindestens die letzten 100 km absolviert haben. Um dies festzuhalten gibt es den sogenannten Pilgerausweis, den man sich vor der Tour bestellen kann, und in den dann die einzelnen Etappen eingetragen werden können. Dieser Credencial ist nicht nur dafür dar, sich nach den jeweiligen Etappen einen Stempel abzuholen als Beweis, dass man an der Station auch wirklich war. Das Credencial weist jeden Wanderer als Jakobspilger aus. Dies bedeutet, dass man sich der Pilgertradition in Verhalten und Auftreten verpflichtet. Gleichzeitig ermöglicht der Pass aber auch die Unterkunft in Pilgerherbergen gegen ein sehr geringes Entgelt.

Häufige Frage: Kann man den spanischen Jakobsweg mit dem Fahrrad fahren?

Um es kurz zu machen: Ja, man darf mit dem Fahrrad “pilgern”. Dieses Thema wird immer häufiger angesprochen und wirft ein paar Fragen auf, die wir gerne beantworten wollen. Allem voran gilt natürlich, dass die Pilger, die zu Fuß unterwegs sind, auf der Straße bzw. dem Weg immer Vorrang haben.

Insgesamt sind es aber laut Statistiken sogar 10% aller Pilger, die fahren anstatt zu laufen. Dennoch hat man mit dem Fahrrad den Anspruch auf die Pilgerurkunde, der einzige Unterschied ist jedoch, dass man mindestens 200km zurückgelegt haben muss.
Man fährt neben dem Camino auf dem Eurovelo 3 Fahrradweg, dieser verläuft fast immer parallel dazu. Nur an schwer zugänglichen Stellen verläuft der Radweg ein wenig anders.

Das einzige Problem könnte die Anreise mit dem Rad werden. Nun ist es jedem selbst überlassen, ob er die weite Reise in Richtung Westen von Spanien läuft oder fährt, und ob man das Feeling des Pilgerns wie damals im Mittelalter und früher erleben möchte.

Der Camino Francés gilt als der bekannteste und beliebteste Jakobsweg Europas. Er verläuft auf einer Länge von rund 800 Kilometern. Der Weg wird als leicht bis mittelschwer eingestuft. Die ideale Reisezeit für diesen Weg ist die Zeit vom Frühjahr bis zum Herbst, wobei der Sommer recht heiß werden kann.

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Wanderbericht: Pembrokeshire Coast Path in Wales

Wanderbericht: Pembrokeshire Coast Path in Wales

Atemberaubende Landschaften und eine Wanderung durch die Geschichte

Malerische Strände, romantische Dörfer, zerklüftete Schluchten, Felsen aus Vulkangestein und der Ausblick über das Meer, so weit das Auge reicht – das und noch viel mehr bietet der Pembrokeshire Coast Path, der nicht umsonst von National Geographic zu einem der besten langen Wanderwege der Welt in einer der schönsten Küstenregionen gekürt wurde. 15 Tage lang erlebten wir diesen wundersamen Einklang aus Natur und von Menschenhand Geschaffenem. 

Die Etappen des Pembrokeshire Coast Path

1. Etappe von Amroth nach Tenby

Mit Flugzeug, Zug und Taxi erreichen wir Amroth, den Ausgangspunkt des rund 300 Kilometer messenden Pembrokeshire Coast Path. Als ein Abschnitt des 1400 Kilometer langen Wales Coastal Path führt er über mehrere Etappen an der Küstenlinie von Wales entlang und wird uns über die kommenden 15 Tage mit seiner wunderschönen Landschaft und dem atemberaubenden Ausblick über das Meer verzaubern. 

Nach einer Übernachtung in Amroth beginnen wir unsere erste, gut elf Kilometer lange Etappe. Unter dem strahlend blauen Himmel eines Septembertages, wie er schöner nicht sein könnte, marschieren wir an den Klippen entlang.

Diese erste Etappe ist vom Schwierigkeitsgrad her eher einfach, was uns einen gelungenen Einstieg in den Weg erlaubt und die Zeit bis zum Erreichen Tenbys beinahe wie im Fluge vergehen lässt.

2. Etappe von Tenby nach Stackpole

Am nächsten Tag stehen wir bald auf, denn vor uns liegen mehr als 24 Kilometer. Vor dem Aufbruch nehmen wir uns aber die Zeit, Tenbys traumhafte Strände zu besuchen.

Der Himmel ist heute leicht bewölkt, aber das tut dem umwerfenden Panorama keinen Abbruch. Der Auslöser unseres Fotoapparates klickt beinahe ununterbrochen, doch bereits jetzt ist uns klar, dass die Bilder später niemals denselben Eindruck der Szenerie vermitteln können.

Der Weg bis Stackpole ist weit, doch wir kommen gut voran. An unserem Ziel suchen wir uns ein gemütliches Bed and Breakfast und fallen schon bald nach einem schnellen Abendessen in unsere Betten.

3. Etappe von Stackpole nach Freshwater West

Vor uns liegt ein ähnlich langer Marsch wie gestern auf dem Pembrokeshire Coast Path, weshalb wir wieder zeitig auf der Strecke sind. Unterwegs stoßen wir immer wieder auf die Möglichkeit, einzelne Etappen mit dem Bus zurückzulegen.

Praktischerweise kann man sich den Wanderweg individuell zusammenstellen. Es ist nicht erforderlich, ihn von Beginn bis zum Ende zu gehen.

Viele Wanderer bewältigen anscheinend nur kurze Abschnitte oder nutzen zwischendurch die öffentlichen Verkehrsmittel, um ihre Füße nicht übermäßig zu strapazieren.

Wir haben uns allerdings vorgenommen, auf den Bus zu verzichten und die gesamten 300 Kilometer auf Schusters Rappen zurückzulegen.

4. Etappe von Freshwater West nach Pembroke

Heute steht uns der bisher anstrengendste Teil unserer Reise bevor. Knappe 30 Kilometer sind es, die zwischen uns und unserem nächsten Etappenziel liegen. Auf der einen Seite erstreckt sich das Meer, so weit das Auge reicht, auf der anderen bestimmen Wiesen und Weiden das Landschaftsbild.

Hier vertreiben sich Kühe und Schafe die Zeit mit Nichtstun. Auch wilde Ponyskann man beobachten, doch diese Tiere sind sehr scheu und im Gegensatz zu ihren heimischen Artgenossen aus den Pferdehöfen nicht für Streicheleinheiten zu begeistern.

Ab der Hälfte des Weges beginnt sich das Landschaftsbild zu verändern. Nun ist es weniger natürlich, sondern von Hafenanlagen geprägt.

Gegen Abend erreichen wir Pembroke, stolz darauf, so gut in der Zeit zu liegen.

5. Etappe von Pembroke nach Milford Haven

Die heutige Strecke kommt uns mit gut 18 Kilometern beinahe wie ein Katzensprung vor. Wieder einmal fällt uns auf, dass außer uns recht wenige Wanderer unterwegs sind.

Wir dürften eine gute Zeit erwischt haben, denn von einem unserer Gastgeber haben wir bereits erfahren, dass die Gegend während der Ferienzeit bei weitem nicht so ruhig und ungestört ist.

Dennoch sind die Unterkünfte auch außerhalb der Hauptsaison auf Wanderer eingestellt, da der Weg bereits einen gewissen Grad an Bekanntschaft gewonnen hat.

Und so genießen wir die stille Idylle, während sich unser heutiger Marsch dem Ende zuneigt.

6. Etappe von Milford Haven nach Dale

Wir verlassen die Hafengegend und erfreuen unsere Augen an den wunderbaren Buchten, die sich unter uns erstrecken. Wenn man Glück hat, kann man unten im Wasser Robben entdecken, doch bisher konnten wir noch keine sichten. 

Von einem Einheimischen erfuhren wir, dass der Stein unter uns von zahlreichen Höhlen durchzogen ist, die früher angeblich von Piraten und Schmugglerngenutzt wurden. Mutige können einem neuen Trend folgen, dem Coasteering.

Dabei springt man in Neoprenanzügen und unter Aufsicht eines Guides von den Klippen ins Meer, um die Höhlen zu erforschen und vielleicht auch die eine oder andere Robbe zu Gesicht zu bekommen.

Wir sind uns allerdings einig, dass wir diesen Sprung aufgrund mangelnder Abenteuerlust lieber nicht wagen wollen.

7. Etappe von Dale nach St. Bride’s Haven

Heute liegt wieder eine längere Strecke vor uns. Auf den knapp 25 Kilometern freuen wir uns darüber, dass der Himmel bewölkt ist, denn die Vegetation ist eher karg und Schatten rar.

Wieder einmal fallen uns die vielen keltischen Schriftzeichen auf, die sogar auf Mülleimern zu finden sind.

Wir haben Glück, dass hier neben Walisisch auch Englisch als Amtssprache gilt, denn ansonsten hätten wir wohl etliche Kommunikationsschwierigkeiten.

8. Etappe von St. Bride’s Haven nach Newgale

Auf den gut 20 Kilometern des heutigen Tages scheint die Sonne auf den Weg, der uns vorbei an kleinen Häfen und Sandstränden führt.

Das schöne Wetter begünstigt die Aussicht, und wir haben das Gefühl, dass hinter dem Meer überhaupt kein Horizont existiert.

Unseren zu Hause gebliebenen Freunden werden wir etliche Fotos zu zeigen haben!

9. Etappe von Newgale nach St. Non’s

Zu Beginn ist die Strecke hügelig und teilweise steil, erst nach einer Weile wird es leichter. Generell erwarten den Wanderer unterwegs immer wieder Steigungen und Gefälle, wodurch man oft auch für kurze Strecken etwas mehr Zeit einplanen muss.

Doch wir bringen den anstrengenden Abschnitt ohne größere Schwierigkeiten hinter uns und können danach wieder völlig entspannt die Schönheit des Landes genießen, das man früher Gwlad Hud a Lledrith nannte – Land der Rätsel und Zauber.

10. Etappe von St. Non’s nach Whitesands Bay

Da wir heute nur gut zwölf Kilometer zu bewältigen haben, nehmen wir uns gleich zu Beginn die Zeit für einen Abstecher nach St. David’s.

Hier besichtigen wir die Kathedrale, die zu den ältesten Anlagen Großbritanniens zählt. Vieles hat dieses alte Gemäuer bereits miterlebt – von Überfällen durch die Wikinger bis zum zeitlichen Verfall.

Obwohl manche Elemente aufgrund der über Jahrhunderte fortschreitenden Verwitterung nicht mehr erkennbar sind, beeindruckt uns die Architektur zutiefst.

Leider kommen wir nicht in den Genuss der riesigen Orgel, die im Jahr 2000 erneuert wurde und die Messen mit epischen Klängen untermalt.

11. Etappe von Whitesands Bay nach Aber Draw

Den Start der nächsten 18 Kilometer verschieben wir auf die Mittagszeit und verbringen den Vormittag an den Stränden der Whitesands Bay, die ihrem Namen alle Ehre macht. Der weiße Sand und das azurblaue Meer sind ein Paradies für Badeurlauber, außerdem trifft man hier Surfer und Angler, die ihrem Sport frönen.

Es fällt uns nicht leicht, diesen wundervollen Ort zu verlassen, doch der Weg geht sich nicht von selbst und wir wollen ihn in der Zeit schaffen, die wir uns vorgenommen haben.

In den Buchten hinter der Whitesands Bay stehen die Chancen angeblich gut, Delfine zu sehen. Wir bemühen unsere Augen redlich und brechen beinahe in lauten Jubel aus, als wir in der Ferne etwas im Wasser entdecken, das möglicherweise eine Rückenflosse sein könnte. Für uns ist die Sache klar – wir haben einen Delfin gesehen!

12. Etappe von Aber Draw nach Pwell Deri

Die Strecke ist heute etwas kürzer als gestern und führt uns weiter an den Küstenfelsen entlang, die ihr Aussehen aufgrund der Erosion jährlich ändern. Wir verlassen den Weg für eine Weile und marschieren ein Stück landeinwärts, um uns Carreg Samson anzusehen. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Dolmen, einen Steintisch, wobei ein Deckstein auf drei der sieben Steine ruht. Früher war das Gebilde von Erde oder Stein bedeckt und wurde erst im Laufe der Zeit freigelegt. Vor etwa hundert Jahren wurde es von Bauern als Stall für Schafe oder Rinder verwendet.

Heute kommen diese Tiere immer noch hierher, um sich im Schatten der Steine eine Auszeit von der Sonne zu gönnen. Fraglich ist, ob es sich bei dem Gebilde früher einmal um eine Grabstätte handelte. Für uns ist jedenfalls völlig unklar, wie die Menschen damals den 4,5 mal 2,7 Meter messenden Deckstein auf die Spitze der Konstruktion heben konnten.

Der Legende zufolge ist dafür der Heilige Samson verantwortlich, der den Stein mit nur einem Finger dorthin gesetzt haben soll. Praktisch, oder?

13. Etappe von Pwell Deri nach Goodwick

Langsam werden unsere Füße müde und unsere Beine schwer, doch wir weigern uns weiterhin, den Bus zu benutzen. In unserem Ehrgeiz stacheln wir uns gegenseitig an, keiner will sich vor den anderen eine Blöße geben.

Und so marschieren wir tapfer die knapp 17 Kilometer bis Goodwick, vorbei an bis zu 70 Meter hohen Klippen. Die Landschaft, der Ausblick und das schöne Wetter entschädigen uns für die müden Glieder und die eine oder andere Blase.

14. Etappe von Goodwick nach Newport

Unsere anfängliche Motivation neigt sich gegen den Nullpunkt, und wir müssen uns gegenseitig motivieren, um bis zum Ende durchzuhalten. Unterwegs kommen wir an der Halbinsel Dinas Head, oder Ynys Dinas, wie sie auf walisisch heißt, vorbei.

Der sagenhafte Ausblick, den man von der höchsten Stelle hat, entschädigt uns sogar für den Aufstieg auf 142 Meter. Nicht zu glauben, dass wir dafür nochmals mehrere Kilometer zu unserer heutigen Strecke hinzugefügt haben!

15. Etappe von Newport nach St. Dogmaels

Es ist geschafft! Die Schlussetappe hatte es in sich. 26 Kilometer lang und voller steiler Anstiege behält sich der Pembrokeshire Coast Path das schwierigste Stück für den Schluss auf. Wir mussten all unsere Kräfte mobilisieren, um durchzuhalten, doch schlussendlich haben wir St. Dogmaels erreicht und können auf 15 anstrengende sowie ereignis- und abwechslungsreiche Tage zurückblicken.

Wir sind uns einig – die Reise hat sich gelohnt!

Auf rund 300 Kilometern führt der Pembrokeshire Coast Path an der Südwestküste von Wales entlang. Er verläuft größtenteils durch Nationalparkgebiet.

Vom technischen Schwierigkeitsgrad her ist der Pembroke Coast Path eher als einfache Strecke einzustufen, allerdings gibt es zum Teil recht lange Etappen mit einigen Aufs und Abs. Dafür wird Kondition benötigt.

Übernachtungsmöglichkeiten

Mittlerweile ist der Pembrokeshire Coast Path ein sehr beliebter Wanderpfad geworden. Dementsprechend stellt er für Wanderer auch ausreichend Unterkünfte für die Nacht zur Verfügung. Wer gerne mit dem Zelt unterwegs ist, sollte sich zum Übernachten auf dieser Route einen entsprechenden Zeltplatz suchen. Auf dem Weg gibt es einige sehr einladende Zeltplätze, aber leider nicht am Ende jeder Etappe. Wer jetzt denkt, einfach wild zelten zu können, sollte dies besser unterlassen, denn wild zelten ist verboten.

Allerdings ist das Campen auf dieser Tour auch nicht die Tradition, das ist eher das Übernachten im Bed & Breakfast. Dies ist relativ günstig, und um das Frühstück muss man sich auch nicht mehr kümmern. Alternativ gibt es auch einige Jugendherbergen, die nicht nur Jugendlichen zur Verfügung stehen. Aber auch diese sind nicht an allen Zielen der Etappen zu finden. Bei einigen Hostels gibt es die Möglichkeit, gleich online zu reservieren. Besonders in der Ferienzeit, wo viele Wanderer unterwegs sind, ist dies eine sehr gute Lösung.

Verpflegung für unterwegs

Zur Sicherheit ist es besser, sich zu Beginn einer Etappe mit ausreichend Wasser und Verpflegung für den Tag zu versorgen. Die Etappen sind unterschiedlich, auf einigen kommt man auch durch schöne kleine Orte, in denen man dann auch etwas essen oder einkaufen kann. Dies ist aber nicht überall der Fall, somit sollte immer ausreichend Verpflegung für den Wandertag eingepackt werden. Dies gilt ganz besonders für das Wasser, denn unterwegs gibt es im Gelände keine Möglichkeiten, sich mit Wasser zu versorgen.

Die beste Reisezeit

Der Pembrokeshire Coast Path kann theoretisch das ganze Jahr über genutzt werden. Allerdings ist es natürlich so, dass das Wandern bei guten Wetter und Sonnenschein gleich noch viel mehr Spaß macht. Daher ist der Sommer eine sehr gute Reisezeit für diese Tour. Ganz besonders beliebt sind die Monate Juni und September. Dann ist es nicht zu heiß, aber dennoch schön. Man sollte bei der Planung immer darauf achten, nicht in der Zeit der walisischen Ferien zu wandern, da es viele Einheimische gibt, die die Ferien auch zu einer Wanderung auf diesem Pfad nutzen.

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Test: Osprey Kestrel 38 Wanderrucksack

Test: Osprey Kestrel 38 Wanderrucksack

Ich habe den Wanderrucksack Osprey Ketrel 38 auf einer Mehrtageswanderung (8 Tage) getestet. Insgesamt hatte der Rucksack etwa 10 kg Gewicht. Mit einer Größe von 163 cm habe ich mich für die Rucksackgröße S/M und die Farbe jungle green entschieden. Ich habe das Unisex-Modell genommen, da es mir einfach besser gepasst hat.

Hinweis: Es gibt eine spezielle Damenvariante dieses Rucksacks, welche „Kyte“ heißt.

Ich hatte den Wanderrucksack täglich ca. 30 km auf dem Rücken, bin viele Höhenmeter über Waldwege, Trails und Teer gelaufen.

Der Aufbau des Wanderrucksacks Osprey Kestrel 38

Der Rucksack kann über das Deckelfach gepackt werden. Auf der linken Seite befindet sich ein Reißverschluss, über den der Zugriff auf das Innere des Wanderrucksacks auch möglich ist. Im Rucksack kann ein Zwischenboden eingezogen werden. Dieser wird mit zwei Bändern befestigt, die eingeschlauft werden müssen. Auf der Innenseite des Deckelfachs befindet sich eine Netztasche mit Reißverschluss; eine weitere Tasche mit Reißverschluss befindet sich auf dem Deckel außen. Auf der Vorderseite hat der Kestrel ein großes elastisches Fach, an den beiden Außenseiten je ein kleines elastisches Fach. Im unteren Bereich hat der Rucksack ein separat zugängliches Bodenfach, welches bei nicht eingezogenem Zwischenboden auch von oben zu erreichen ist. Unter dem Bodenfach ist eine Regenhülle in einem Reißverschlussfach verstaut. Im Rücken befindet sich ein externes Fach für eine Trinkblase. Am Hüftgurt befinden sich zwei Reißverschlussfächer, am Brustgurt eine Signalpfeife. Der Brustgurt ist in der Höhe verstellbar. Sonst befinden sich am Rucksack viele Befestigungsmöglichkeiten für z.B. Wanderstöcke, Isomatte oder Schlafsack. Nicht zu vergessen die Kompressionsriemen an den Seiten.

Die Passform des Rucksacks

Grund für den Kauf dieses Modells war, dass der Rucksack sehr leicht ist und eine  unglaublich gute Passform hat. Die gute Passform hat sich auch während der Wanderung bestätigt. Der Rucksack schmiegt sich gut am Rücken an und ich empfand ihn zu keiner Zeit als störend. Dank der einfachen Verstellmöglichkeit der Rückenlänge konnte ich den Osprey Kestrel 38 sehr schnell und gut auf mich anpassen. Der Wanderrucksack war während der gesamten Tour vollgepackt und fühlte sich nie übermäßig schwer an.

Highlights des Osprey Kestrel 38

Besonders gut hat mir das externe Trinkblasenfach gefallen. An dieses gelangt man ohne den Rucksack öffnen zu müssen. Auch die Reißverschlussfächer am Hüftgurt waren total praktisch um Kleinigkeiten zu verstauen. Die Lamellen am Rückenhaben für ausreichende Belüftung gesorgt, was ich sehr positiv empfand. Die Zipper vom Reißverschluss sind verstärkt und können gut mit Handschuhen bedient werden.

Mängel des Wanderrucksacks

Während der Wanderung fiel mir aber auf, dass mir eine seitliche Balgtasche mit Reißverschluss gefehlt hat. Auch die Befestigung des Zwischenbodens mit eingeschlauften Bändern fand ich nicht gelungen. Hier hätte ich mir einen Reißverschluss gewünscht. Vermutlich um Gewicht zu sparen ist dieser nicht vorhanden; mich persönlich hat diese Art der Befestigung aber gestört, da sie an den Seiten nicht abschließt.

Fazit des Kestrel 38 Rucksacks

Trotz der kleineren „Mängel“, haben mich der hohe Tragekomfort und die Lüftung am Rücken überzeugt. Auch die Farbe finde ich besonders schön. Für mich war das endlich mal eine Abwechslung zu schwarz, blau und rot. Ich nutze den Wanderrucksack aufgrund des hohen Tragekomforts und niedrigen Gewichts auch für Tagestouren. Das Volumen lässt sich durch die Kompressionsriemen gut regulieren.

Der Osprey Kestrel 38 ist eine klare Kaufempfehlung!

Zusätzlich gibt es den Kestrel 38 neben der Damenvariante Kyte auch noch mit 48 und 68 Litern Volumen. Jeweils in S/M und M/L.