Wanderbericht – Dolomiten-Höhenweg 1

Wanderbericht – Dolomiten-Höhenweg 1

Der Klassiker – Dolomiten-Höhenweg 1

Die Dolomiten überqueren. So wie damals Hannibal. Das war schon immer und ist noch für viele Menschen ein Traum. Doch natürlich gibt es eine Menge Wege, die berühmten Berge zu durchqueren. Wir haben den Dolomiten-Höhenweg 1 genommen. Er ist wohl der bekannteste unter den Wegen über die Alpen und führt vom Prager Waldsee im Pustertal nach Belluno, welches am südlichen Rand der Alpen liegt. Unterwegs sieht man alle Hauptkämme der wichtigsten Dolomitengruppen. Der Weg bietet sich von Natur aus an und führt durch den östlichen Teil der Dolomiten (Alpen). Seine Länge beträgt etwa 150 km, für die ein durchschnittlich trainierter Bergsteiger etwa 9 Tage benötigt. Im Durchschnitt ist man dabei in einer Höhe von 2000 Metermaß über Normalfall unterwegs, wobei die Route an den Prager sowie an den Ennebergser Dolomiten vorbei führt.

Ein wenig Kondition verlangen die Pässe Passo Falzarego, Passo Staulanza, Passo Giau und Passo Duran. Dafür liegen unterwegs ganze 18 bewirtschaftete Hütten, in denen eine Schlafmöglichkeit sowie zum Teil ein rustikales Speiseangebot bereitgestellt wird.

Die absoluten Highlights der Tour sind dabei der Aufstieg zum Rif. Lagazuoi, das wunderschön gelegene Rif. Croda da Lago sowie die Durchquerung der Gebirgsgruppen Civetta und Schiera. 

Die Etappen des Dolomiten-Höhenwegs Nr. 1

1. Etappe vom Pragser Wildsee zur Seekofelhütte

Der Aufstieg führt vom Pragser See durch das Hochtal des Nabigen Lochs. Die Strecke ist gut zu begehen, mit Drahtseilen gesichert und stellt auch bei schlechtem Wetter keine allzu große Herausforderung dar. Schließlich gelangt man zur Ofenscharte. Hier vor dem Bildstöckl am Fuße des Seekofels einige Meter abwärts findet man dann auch schon die Hütte. 

Wer dann noch nicht genug hat, kann von hier aus in etwa 2,5 h den Seekofel besteigen, der eine wunderschöne Aussicht auf die umliegenden Täler ermöglicht. Von der Hütte aus in ca. 2.30 h möglich und dank des Ausblicks lohnend. 

Der Pragser Waldsee

Der Pragser Waldsee liegt in der Gemeinde Prags in Südtirol und nahe dem Plustertal. Er hat eine Fläche von 31 Hektar und liegt auf einer Höhe von 1494 m s.l.m.. Dabei hat er eine Uferlänge von gut drei Kilometern, so dass er leicht umrundet ist und eine durchschnittliche Wasserlinie von 17 m aufweist. 

Der schöne See ist Teil des UNESCO-Welterbes Dolomiten und einer der am meist besuchten Seen in Südtirol. Laut der Südtiroler Sagenwelt konnte man von dort in das Reich der Toten gelangen. 

Auf jeden Fall aber ist sein kühles und glasklares Wasser ein tolles Erlebnis und macht fit für den ersten Wandertag. Auf jeden Fall ein erstes Highlight auf dem Dolomiten-Höhenweg 1.

Der Seekofel

Der Seekofel gehört zu den Pragser Dolomiten und hat eine Höhe von 2810 m. Er befindet sich an der Grenze zwischen Südtirol und Belluno.

2. Etappe von der Seekofelhütte zur Faneshütte / Lavarellahütte

Unser Weg führt uns von der Seekofelhütte über eine Hochebene zur Senneshütte. Hier kann es bei Neuschnee und Nebel zu leichten Orientierungsschwierigkeiten kommen, ansonsten handelt es sich aber um eine leichte Etappe, die sogar manchmal etwas eintönig auf Naturstraßenverläuft. Später geht es dann über eine sehr kurvenreiche Bergstraße zum Berggasthof Pederü, bevor es schließlich zur Fanes- oder alternativ zur Lavarellahütte geht.

Die Seekofelhütte

Die alpine Schutzhütte liegt auf einer Höhe von 2327 m s.l.m. auf der Fosses-Alm nicht weit von der Ofenscharte. Sie kann bis zu 45 Besucher aufnehmen, die sich hier in einer wunderbaren Ruhe für den nächsten Tag erholen können.

3. Etappe von der Faneshütte zum Lago Lagazuoi

Nachdem wir von der Faneshütte aus losmarschiert sind, wartet gleich ein kurzer Aufstieg auf uns, bevor wir nach kurzer Zeit auf 2172 m Höhe das Limojoch erreichen, und dann entlang der Fanes-Hochfläche zum Passo di Lago wandern, der auf etwa 2500 m Höhe liegt. Von hier sieht man den Lago Lagazuoi, zu dem es noch einmal fast 300 m nach oben geht. Über die Forc. Lagazuoi, wobei das Wort forc vom italienischen forcetta kommt und soviel bedeutet wie Gabel oder hier halt auch Felsenrinne, geht es dann zum Gipfel des Lagazuoi. Dieser ist bequem mit einer Seilbahn anzufahren. Die Hütte steht dann direkt auf dem Gipfel. Von hier hat man einen wirklich wunderschönen Ausblick auf das Bergpanorama, das der Dolomiten-Höhenweg 1 seinen Besuchern verspricht. Der Tag endet schließlich in der Schutzhütte.

Das Limojoch

Das Limojoch ist leider seit einigen Jahren gesperrt, bietet aber dennoch einen wunderschönen Anblick.

Passo di Lago – Heißt soviel wie “Weg zum See”

Der Lagazuoi ist ein Berg aus der Fanesgruppe der Dolomiten. Seine beiden Gipfel werden “Der Große Lagazuoi” und “Der Kleine Lagazuoi” genannt. Zu dem höheren Gipfel führt eine Seilbahn, die ihn bei den Wanderern sehr beliebt sein lässt.

4. Etappe von Lagazuoi nach Croda da Lago

Erstes Ziel unserer heutigen Etappe ist der Falzarego Pass, der einst als Frontlinie des Ersten Weltkrieges diente. Hier gibt es einen Felsentunnel, durch den man hinuntersteigen kann. Er ist ziemlich eng, verläuft in vielen Kurven und ist auch sehr dunkel, so dass man Stirnlampen braucht, um sich hier zurechtzufinden. Wenn wir dann den Pass erreicht haben, können wir über wunderschöne Wiesenwege bis zur Schutzhütte Scoiattoli gehen. Sie liegt auf 2.255 m, auf die wir in einem gemütlichen Sessellift zufahren. Das Gefühl dabei, über den Bergwerken mitten in den Dolomiten dort in der Luft zu baumeln, ist einfach wunderbar, und gerade nach dem doch eher schwierigem Abstieg durch den engen Tunnel eine wahre Wohltat für die Seele. 

Schließlich wandern wir noch bis zum Passo Giao und gelangen dann über die Forc. Ambrizzola zur schön gelegenen Berghütte Croda.

Die schöne Berghütte Croda da Lago

Diese besuchenswerte Schutzhütte liegt in einem wahren Naturparadies direkt am Ufer des Federa-Sees und unmittelbar vor dem riesigen Bergkoloss Croda da Lago. Diese ist auf alle Fälle einen Besuch wert und wird von einer äußerst netten Familie geführt, die sich immer wieder gerne auf ein Gespräch mit den vielen Besuchern einlässt, so dass man sich hier schnell Zuhause fühlt.

5. Etappe von Croda da Lago nach Rif. Coldai

Nachdem man in der Berghütte Croda da Lago übernachtet hat, bietet es sich an, wieder zur For. Ambrizzola zu steigen, um von dort aus den beeindruckenden Monte Pelmo zu umwandern. Der Monte Pelmo ist einer der größten Berge in den gesamten Dolomiten, und trennt zusammen mit dem Monte Rite und anderen Gipfeln das Val di Zoldo vom Valle del Boite.

Nach der Besichtigung dieses beeindruckenden Kolosseum geht es weiter vom Passo Staulanza, dieser Berg hat 1766 m Höhe, über den Col Baldi, der auf 1920 m ü. NN liegt, die Rif. Coldai auf 2.132 m Höhe zu besuchen.

Dieser Etappenteil des Dolomiten-Höhenwegs 1 ist etwas anstrengender als die vorherigen und mit 17 km auch recht lang, doch ist man ja nun auch schon etwas in Übung, so dass dies kein Hindernis darstellen sollte. Bedenkt man das tolle Gefühl, wenn man es am Abend schließlich geschafft hat und in die Berghütte einkehrt, ist er es auf jeden Fall wert.

6. Etappe von Form. Coldai nach Riff. Carestiato

Heute ist der mit Abstand schwierigste und längste Weg unserer Reise. Wir wandern über die Forc. Coldai und dann zum Lago Coldai. Schließlich werden wir die Rif. Tissi am Monte Civettabesuchen, sie liegt auf 2626 m über NN und ist nach dem Bergsteiger und Patriot Attilio Tissibenannt, der im Jahr 1959 nach einem Unfall starb, und man kann hier die Mauer der Civetta-Nordwestwand aus einer einmalig schönen Perspektive bestaunen. Schließlich geht es zum Val Civetta, welcher östlich vom Val Cordevole und westlich des Val di Zoldo liegt. Es geht weiter zur Rif. Vazzoler. Diese liegt auf 1714 m über N.N. und von dort aus noch einmal hinauf zum Forc. del Camp. Anschließend steigen wir wieder hinab zur Rif. Carestiato, wo man ganz in der Nähe einen wunderschönen, botanischen Garten begutachten kann.

Val Civetta

Der Val Civetta ist ein Berg in den Dolomiten, welcher zwischen dem Val Cordevole im Osten, dem Val Fiorentina im Süden und dem Val di Zoldo im Westen liegt.

Gemeinsam mit einigen kleineren Gipfeln bildet der Val Civetta die Civetta-Moiazza-Gruppe, welche wiederum eine 6 km lange Gruppe bildet und dann in einer hohen Felsmauer über 1000 m gegen Westen abfällt, was ein herrliches Panorama ergibt.

7. Etappe von Riff. Carestiato nach Rifugio Pramperét

Es geht auf und ab, die Naturstraße hinunter bis zum Passo Duran. Dann wandern wir weiter über die Passstraße Richtung Süden und biegen in eine Waldpfad ein.

Durch einen wuchernden Bergwald geht es nach oben, bis zur Malga Moschesìn. In der Trockenzeit gibt der Brunnen hier kein Wasser, die nächste Möglichkeit ergibt sich erst wieder kurz vor der Forcella Moschesìn.

Wir queren den Nordhang in Richtung Rifugio Pramperét über schöne Wiesen.

8. Etappe von Rifugio Pramperét nach Rifugio Pian de Fontana

Ein besonders schönes landschaftliches Bild bietet der Übergang über den Berg Cime de Zità. Dieser Steig ist recht kurz und wird als schwieriger Steig gekennzeichnet, allerdings ist uns nicht ganz klar, warum das so ist, da gibt es andere Steige auf dem Dolomiten-Höhenweg 1, die weitaus schwieriger sind.

Der Steig ist recht gut markiert und weder gefährlich noch besonders ausgesetzt. Etwas schwieriger ist dann schon der steile Abstieg durch die Wiesen hindurch zum Rifugio Pian de Fontana.

9. Etappe von Rifugio Pian de Fontana nach Rifugio 7° Alpini

Diese Etappe hat sich als die mit Abstand anspruchsvollste des ganzen Dolomiten-Höhenwegs 1 entpuppt.

Der Klettersteig “Via ferrata Màrmol” wird als mittelschwer eingestuft.

Noch dazu ist er recht lang, und schon nach recht kurzer Zeit wissen wir, dass diese Einstufung berechtigt ist.

Am Ende wartet als Belohnung die Hütte Rifugio 7° Alpini auf uns.

10. Etappe von Rifugio 7° Alpini nach Belluno

Der letzte Teil des Abenteuers. Der Abstieg ist zunächst recht steil, dann wird er aber doch wieder sanfter, hinab geht es in den Klamm des Baches Ardo. Dann wird es wirklich einfach, auf kleineren Straßen gelangen wir durch schöne Dörfer letztendlich nach Belluno. Nach der vorherigen Etappe war dies wirklich ein sehr leichter Abschluss des Dolomiten-Höhenwegs 1. 

Hier endet unsere Reise der Überquerung der Alpen, und man kann sich nun noch ein paar Tage im schönen Italien erholen und ein wenig Urlaub machen. Einfach etwas die herrliche Landschaft und das gute Essen zu genießen, bevor man sich mit der Bahn oder dem Flugzeug auf den Rückweg begibt. Oder, vielleicht hat einem die Bergtour ja so gut gefallen, dann lesen Sie den Bericht von unten nach oben als Reiseanleitung für den Rückweg und gehen Sie den schönen Weg noch einmal. Sicher haben Sie bei all der ursprünglichen Schönheit noch immer das ein oder andere übersehen. Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß und allzeit gutes Gelingen bei Ihren wunderschönen Bergtouren.

Der Dolomiten-Höhenweg 1 ist auch für Wanderer geeignet, die nicht sehr bergerprobt sind. Er wird auch als der klassische Weg bezeichnet, da er der älteste von den zehn Routen ist, auf denen man die Dolomiten durchqueren kann.

Allerdings hat es die Etappe zum Rif. Lagazuoi sehr in sich, und auch die letzten Etappen sind recht herausfordernd. Wer diese Etappen wandern möchte, sollte auf jeden Fall Schwindelfreiheit, Ausdauer und Trittsicherheit mitbringen. Alle anderen Etappen können auch von ungeübten Wanderern problemlos absolviert werden.

Übernachtungsmöglichkeiten

Auf dem Dolomiten Höhenweg Nr. 1 stehen selbstverständlich auch einige Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. Neben Hotel und Pension gibt es einige Hütten, in denen die Übernachtung möglich ist. Diese befinden sich für gewöhnlich recht nahe an dem eigentlichen Weg und sind somit gut zu erreichen. Traditionell werden auf dem Weg die entsprechenden Rifugios genutzt, so werden die Hütten auf dem Weg bezeichnet. Hier stehen einige sehr eindrucksvolle Hütten zur Verfügung. Die Preise für die Übernachtungen schwanken schon sehr, zwischen zehn Euro und sechzig Euro die Nacht stehen unterschiedliche Varianten zur Verfügung. Die folgenden Übernachtungsmöglichkeiten sind sehr beliebt, aber es gibt auch noch weitere Angebote:

  • Hotel Pragser Wildsee
  • Rifugio Lavarella
  • Rifugio Lavarella / Lavarellahütte
  • Rifugio Lagazuoi
  • Rifugio Croda da Lago
  • Rifuigo Sonino al Coldai
  • Rifugio Mario Vazzoler
  • Rifugio Cesare Tomé
  • Rifugio Pian de Fontana
  • Rifugio Sommariva al Pramperèt

Hier sind noch weitere Übernachtungsmöglichkeiten, die sich entweder direkt am Weg, oder auch in der unmittelbaren Umgebung des Weges befinden:

  • Rifugio Biella / Seekofelhütte
  • Rifugio Sennes / Senneshütte
  • Schutzhütte Fodara Vedla /
  • Berggasthof Pederü / Albergo Alpino Pederu
  • Rifugio Fanes / Faneshütte
  • Große Fanesalm / Malga Fanes Grande
  • Rifugio Col Gallina
  • Rifugio Averàu
  • Rifugio Scoiattoli
  • Rifugio Cinque Torri
  • Rifugio Città di Fiume
  • Rifugio 7° Alpini
  • Rifugio Passo Staulanza
  • Rifugio Adolfo Sonino al Coldài
  • Rifugio Attilio Tissi
  • Rifugio Bruto Carestiato
  • Rifugio Nuvolàu
  • Rifugio San Sebastiano
  • Bivacco del Màrmol

Welche Unterkunft man wählt, bleibt einem natürlich selbst überlassen. Allerdings ist es nicht unbedingt ratsam, auf dieser Tour ein schweres Zelt mitzunehmen, da bietet sich eine Übernachtung in einer Hütte eher an. Zwar erwartet einen in den meisten Hütten nicht zu viel Komfort, aber das muss ja auch nicht sein.

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Test: Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt

Test: Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt

Letztes Wochenende hatte ich Gelegenheit das Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt zu testen. Bei diesem Zelt handelt es sich um ein Polycotton Zelt und schon bei der In Empfangnahme des Zeltes im verpackten Zustand machte es mächtig Eindruck und zwar durch das Gewicht. Gute 19 Kilo bringt das Zelt in der Zelttasche auf die Waage. Ganz schön schwer für ein Zelt dieser Größe! Natürlich hatte ich mich im Voraus schon etwas schlau gemacht und Christophe hat in einem Video bereits erklärt, wieso Polycotton Zelte grundsätzlich schwerer sind. Es liegt am Material! Durch den enthaltenen Baumwollanteil im Mischgewebe bestehend aus Breathable Terylene Cotton Ripstop (65% Polyester / 35% Cotton) ist dieses Zelt schwerer als herkömmliche Zelte, die ausschließlich aus Polyester oder ähnlichen Kunststoffen bestehen.

Zeltaufbau auf dem Campingplatz

Als wir auf dem Campingplatz angekommen sind, hieß es Zelt aufbauen. Da es sich bei diesem Zelt um ein aufblasbares Tunnelzelt handelt, bei dem die 3 mittleren Luftsäulen mit Hilfe einer Luftpumpe aufgepumpt werden, gestaltete sich der Aufbau echt flott und einfach.
  1. Die 4 Eckschlaufen des ausgefalteten Zeltes mit Heringen befestigen
  2. Alle 3 Luftkanäle des Zeltes mit Hilfe der zugehörigen Pumpe aufpumpen
  3. Alle weiteren ca. 15 – 20 Leinen und Schlaufen mit Heringen befestigen
  4. Alle Leinen straff ziehen
Der einfache und schnelle Aufbau ist wirklich erstaunlich. Man spart durch das Aufpumpen der Luftsäulen definitiv Zeit und muss sich nicht mit dem Ineinanderstecken von Gestängen rumplagen. Die Aufbauzeit laut Hersteller von 10- 15 Minuten haben wir zwar bei unserem ersten Zeltaufbau um 10 Minuten überschritten, doch beim nächsten Aufbau ist diese Zeit bestimmt zu erreichen.
Aufbau des Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt. Leicht gemacht durch Luftkanäle.

Aufbau

Raumangebot des Eureka Poso Creek BTC RS Zelt

Aufgebaut macht das Zelt einen sehr stabilen Eindruck. Der Stoff der Zeltplane und die 3 feststehenden Luftkanäle lassen das Zelt von außen sehr fest und wertig wirken. Beim Betreten des Zeltes wird man zunächst überrascht vom Platzangebot. Das Zelt ist innen in 2 fast gleichgroße Bereiche aufgeteilt und die Deckenhöhe von 2,05 m sorgt für genug Kopffreiheit. Besonders erstaunt war ich außerdem von der guten Luftdurchlässigkeit und dem Geruch (absolut KEIN Kunststoffgeruch), der bei neuen Zelten ja bekanntlich gewöhnungsbedürftig sein kann, hier aber absolut neutral und somit angenehm war.
Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt aufgeebaut. Raumangebot für 4 Personen.

Eureka Poso Creek BTC RS

Raumangebot Vorraum

Direkt beim Betreten des Zeltes gelangt man zuerst in eine Art Vorraum, der durch eine Deckenhöhe von 2,05 m, eine Tiefe von 2,15m und eine Breite von 2,4 m genug Bewegungsspielraum bietet, um gemütlich zu sitzen, Isomatten auszubreiten, oder in Taschen zu kramen, die In diesem Vorraum gelagert werden können.

Raumangebot Innenzelt

Geht man zwei Schritte weiter, gelangt man in eine Art Innenzelt, welches als Schlafkabine vorgesehen ist. In diesem Innenzelt kann man sich das Raumangebot gut einteilen. Entweder man schafft zwei durch eine Trennwand aus Stoff getrennte Schlafkabinen, in die jeweils eine 1,20m x 2,0m Isomatte / Luftmatratze passt, oder man verbindet diese beiden Schlafkabinen zu einer großen Schlafkabine, indem man ganz einfach per Reißverschluss die Stofftrennwand entfernt. Wem dieses Schlafraumangebot immer noch zu gering ist, kann selbstverständlich das Innenzelt komplett entfernen und so noch 30 cm Breite und 10cm Höhe für diesen Bereich des Zeltes dazugewinnen. Dadurch verliert man aber den Schutz vor Mücken, die, falls sie in das Zelt gelangt sind, zumindest nicht direkt in das Innenzelt und somit den Schlafbereich gelangen. Außerdem wird es morgens ohne das Innenzelt etwas heller, weil das Innenzelt auch eine gewisse Abdunkelung bietet.
Die Schlafkabine des Polycotton Zeltes kann in zwei Kabinen geteilt werden. Durch einen Reißverschluss.

Schlafkabine

Ausstattung des Eureka Polycotton Zelt

Das Zelt ist insgesamt mit 4 Fenstern im Vorraum ausgestattet, wovon 2 Fenster einen Mesheinsatz haben, 2 Fenster aus Kunststoff sind und eine permanente Sicht aus dem bzw. in das Zelt bieten. Des Weiteren bietet das Zelt an der Hinterseite und an der Vorderseite neben dem Eingang Lufteingänge durch Mesheinsatz.
Das Fenster des Eureka Poso Creek BTC RS. Detail des Eureka Polycotton Zelt

Fenster

In das Zelt kommt man durch einen breiten Eingang an der Vorderseite des Polycotton Zeltes, der sich sowohl mit Hilfe von hochwertigen Klettverschlüssen als auch Reißverschlüssen öffnen und schließen lässt. Wer einen schmaleren Eingang bevorzugt, kann den Seiteneingang mit integriertem Meshfenster nutzen. Auch der Seiteneingang lässt sich mit Hilfe von hochwertigen Klettverschlüssen und Reißverschlüssen öffnen und schließen. Der Innenraum bietet außerdem für das Aufhängen von Kleiderbügeln einige Schlaufen.

Tipp

Wir hatten während unseres Ausfluges auch Regenwetter und konnten so die Regenfestigkeit des Zeltes prüfen. Das Zelt blieb absolut wasserdicht, doch sollte man beim Aufbau des Zeltes ein wichtiges Detail beachten: Befestigt man das Zelt genau nach Plan, so dass alle Schlaufen von einem Hering gehalten werden, steht die Plane am Vordereingang etwas hervor. Somit kann sich auf dieser 3-5cm überstehenden Plane Wasser sammeln und ungehindert durch den Spalt am Vordereingang in das Zelt fließen (siehe Foto). Hierzu empfiehlt es sich, die Plane an dieser Stelle nicht mit Heringen am Boden zu befestigen, sondern in der Innenseite der Vordereingangsplane an den dafür vorgesehenen Ösen zu befestigen. So bleibt es im Inneren des Zeltes garantiert trocken.
Beachte nützliche Tipps. So bleibt es im Polycotton Zelt immer trocken.

Tipp

Fazit über das Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt

Nach einem Campingwochenende mit dem Poso Creek BTC RS von Eureka kann ich sagen, dass es sich bei dem Zelt um ein wirklich gut verarbeitetes Polycotton Zelt handelt, welches sich für Familien (2 Erwachsene + 2 Kinder) eignet und ideal für 2 erwachsene Personen ist. Das atmungsaktive Material sorgt für ein absolut angenehmes Klima im Zelt und wer glaubt, Zelte mit Baumwollanteil seien nicht Wasserdicht bei Regenwetter, den muss ich enttäuschen. Das ist definitiv nicht so.
Das Eureka Poso Creek BTC RS Polycottonzelt bei Nacht. Ein schönes Polycotton Zelt.

Zelt bei Nacht

Hier haben wir noch ein paar nützliche Tipps in Videos für euch festgehalten: Zeltaufbau Zeltabbau Unterschied Luftkanal vs Gestänge
Test: Osprey Atmos 65AG Trekkingrucksack

Test: Osprey Atmos 65AG Trekkingrucksack

Der Osprey Atmos 65AG ist einer unserer Lieblings Trekkingrucksäcke und das ganz einfach weil er uns mit seinem ultra- bequemen Rahmen und hängendem Tragesystem total überzeugt hat.

AG steht für Anti Gravity (Anti-Schwerkraft), dank dieses Systems werdet ihr beim ersten Mal aufsetzten staunen, wie gleichmäßig der Atmos sitzt, es gibt einfach keinerlei Druckstellen zu spüren. Das Anti-Schwerkraft System wird nicht nur im Rückenbereich eingesetzt sondern auch im Hüft Gurt, was für ein sehr angenehmes Gefühl sorgt auch bei Lasten über 20 Kg.

Das Tragesystem ist extrem bequem, aber damit noch nicht genug: der Atmos bietet auch noch viele clevere Organisationsfächer und eine tolle Ausstattung, die sogar einen sehr organisierten Trekker zufrieden stellen wird.

Komfort des Osprey Atmos 65AG

Der Atmos 65 AG ist, bepackt mit unter 18 Kg, der bequemste von uns getestete Rucksack und bleibt definitiv unter den Top 10, wenn er mit über 20 Kg bepackt ist.

Das Rückensystem ist vergleichbar mit einem Trampolin, im Grunde ist das Gewicht wie aufgehängt und wird nicht direkt auf den Körper übertragen, sondern erst einmal abgefedert. Wie schon erwähnt ist das neue Anti-Schwerkraft System bis in den Hüft Gurt durchgezogen, und das führt zu einer gleichmäßigen Lastenverteilung am Körper. Dadurch vermeidet der Osprey Rucksack Druck- und Reibungsstellen.

Aber das ist ja nicht alles, das AG System besteht aus einem Netz, welches nicht nur bequem zu tragen, sondern auch noch richtig belüftet ist. Man schwitzt weniger und der Stoff ist angenehm auf der Haut.

Definitiv ein „Must have“ unter 18 Kg! Über 20 Kg ist der Osprey Atmos AG 65 ein bisschen wackelig. Wer öfters längere Touren in Selbstversorgung macht, sollte eher nach dem Fjällräven Kajka oder Deuter Aircontact Pro schauen um größere Last transportieren zu können.

Gewicht des Osprey Trekkingrucksacks

 Mit 2180 Gramm ist der Atmos 65 AG der leichteste Rucksack in diesem Segment. Er wiegt fast 1 Kg weniger als ein Deuter Aircontact Pro 60 + 15. Um dieses Ultraleichtgewicht zu erreichen ist nicht an der Ausstattung oder dem Tragesystem gespart worden und der Benutzer muss keinerlei Kompromisse eingehen um dieses Leichtgewicht zu genießen.

Einstellung und Anpassung des Atmos

Der Atmos 65 AG ist erhältlich in 3 Größen und ist mit dem Osprey „Fit on the Fly“ System ausgestattet. Damit werden Rückenlänge- und weitere Einstellungen vereinfacht und sogar währen dem Tragen ermöglicht. 

Das „Fit on The Fly“ hat einen erweiterten Rückenlängen Einstellungsbereich (im Vergleich zum durchschnittlichen Einstellungsbereich), damit kann man eine bessere Einstellung der Schultergurte erreichen und eine bessere Gewichtverteilung.

Der Hüft Gurt ist nicht vergessen worden! Da hat Osprey eine erweiterbare Polsterung eingebaut, die im Anschluss an die Hüftösen rausgezogen werden kann, so dass die Gurte nicht mehr direkt am Bauch drücken.

Mit 3 Größen und dem cleveren System „Fit on the Fly“ sollte es möglich sein, den Atmos AG auf jede Anatomie anpassen zu können, und er sollte vor allem bei jeder Last perfekt sitzen.

Bedienkomfort des Osprey Atmos 65AG

Der Atmos AG Rucksack ist sehr benutzerfreundlich! Wir lieben die riesigen Hüfttaschen, da passen locker eine kleine Kamera + Handy + GPS rein und alles ist direkt griffbereit.

Die große Frontnetztasche ist unser Favorit: für Regenjacke, Mütze, Handschuhe usw… da verstaut man alles, was man tagsüber braucht ohne den Rucksack öffnen zu müssen.

Der Abnehmbare Deckel sorgt für mehr Flexibilität und zwei Große Außentaschen mit Reißverschluss helfen organisiert zu bleiben.

Die Seitennetztaschen für die Trinkflasche sind super durchdacht, die Flasche kann man traditionell von Oben einstecken oder Quer, was mit Rucksack auf dem Rücken viel einfacher ist.

Und wie immer bei Rucksäcken dieser Größe, findet man im unteren Bereich ein Nassfach. Ein Bereich mit direktem Zugriff und abnehmbarer Trennung.

Und unsere Lieblingsstück, das „Stow on the Go“ System, damit kann man seine Wanderstöcke für ein Moment seitlich verstauen ohne seinen Rucksack absetzen zu müssen.

Einsatzbereich des Rucksacks

Der Osprey Atmos 65AG ist ein Allrounder, mit seinem belüfteten und bequemen Tragesystem ist er der perfekte Begleiter für Backpacking Reisen in wärmere Länder.

Mit seinem sehr bequemen Anti-Schwerkraft System, wird er genauso gute Dienste auf einer Trekkingtour leisten, wo man jeden Tag 6 bis 8 Stunden seine Gepäck tragen muss.

Preis

Mit 249,95€ ist der Osprey Atmos 65 ein preiswerter Rucksack und ein Hauch günstiger als Standard Rucksäcke in diesem Segment.

Vergleicht man den Osprey Atmos 65AG Rucksack mit direkten Leichtgewicht Konkurrenten, ist er im Schnitte € 100 günstiger – also auf alle Fälle eine gute Investition!

Fazit über den Osprey Atmos 65AG Trekkingrucksack

Ein sehr innovativer Rucksack mit viel durchgedachten Details. Der Atmos AG 65 AG ist ein Technologie Konzentrat zum kleinen Preis. Sehr bequem (solang man unter 18Kg bleibt) und besonders gut belüftet. Er wird dein perfekter Begleiter auf Backpacking Reisen und Trekkingtouren sein.

Weitere Osprey Rucksäcke im Test: Osprey Flap Jack Pack

Test: Therm A Rest Neo Air® Camper SV Thermomatte

Test: Therm A Rest Neo Air® Camper SV Thermomatte

Seit dieser Saison gibt es eine neue luftgepolsterte Thermomatte von Therm-A-Rest auf dem Markt. Die Neo Air® Camper SV Isomatte soll in nur wenigen Sekunden aufgeblasen sein und sich noch schneller entleeren, dank eines revolutionieren Speed Ventils. Im Gegensatz zu herkömmlichen Luftmatten in dieser Größe (7,6 cm hoch), die ca. 15-20 Atemzüge brauchen, um funktionsfähig zu sein, braucht man bei der Neo Air® Camper SV  nur 4-6 Atemzüge, ist also dreimal schneller. Ob es stimmt, was der Hersteller verspricht, haben wir getestet.

Produktdetails der Therm-A-Rest Neo Air® Camper SV Thermomatte

Die Thermomatte verfügt über einen guten Isolationswert von (R-Wert) 2,2, dank der von Therm-A-Rest entwickelter Technologien WaveCore und ThermaCapture. Wie oben schon erwähnt ist die Matte ziemlich hoch mit 7,6 cm Höhe im aufgepumten Zustand, sodass man sich fast wie zu Hause fühlt. Angenehm auch der leicht erhöhte Rand, der dafür sorgt, dass man nicht so leicht von der Matte rutscht, wie es so oft auf Thermomatten der Fall ist. Die  Neo Air® Camper SV gibt es in verschiedenen Größen: L 196 x 63 x 7,6 mit einem Gewicht von  990gr und XL 196 x 76 x 7,6 mit einem Gewicht von 1100 gr. Das wirklich Besondere an der Matte ist aber das  Speed Ventil, das uns bei unserem Test speziell interessiert hat.

High Speed Ventil? Wie  funktioniert das?

Auf den ersten Blick auffallend ist die große  Öffnung des Ventils. Der Grund: man pustet nicht direkt in die Matte, sondern aus ca 30. cm Entfernung.

Der Effekt, der nun zu beobachten ist, nennt man das Bernoulli-Prinzip, auch als Duschvorhang-Effekt bekannt. Der Atemzug aus der Entfernung in die Matte besteht aus warmer Luft. Dieser warme Luftstrom hat weniger Luftdruck als die kältere Umgebungsluft. Nun wird die kältere Luft vom warmen Luftstrom angesogen mit der Folge, dass bis zu 10-mal mehr Luft in die Matte einströmt als mit herkömmlichen Ventilsystemen. Hier könnt ihr euch das Ganze noch mal anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=IDIH7CiofUw.

Trotzdem hat Therm-A-Rest nicht auf ein Standardventil verzichtet, um den Komfort im Detail anpassen zu können. Das große Ventil hat noch einen angenehmen zweiten Vorteil und zwar am nächsten Morgen beim Einpacken: statt wie sonst Millimeter für Millimeter die Matte aufzurollen und die Luft rauszupressen, kann hier ganz easy die Luft aus der großen Öffnung rausströmen und die Matte wieder klein und luftleer im Rucksack verstaut werden.

Fazit der Thermomatte

Die Thermomatte Neo Air® Camper SV von Therm-A-Rest hält was sie verspricht. Unserer Meinung nach zum Wandern oder auf Trekkingtour leider ein bisschen schwer, aber eine prima Sache fürs Campen.

Christophe de Montigny

Christophe de Montigny

Freelancer by doorout.com

2011 startete ich mein erstes Abenteuer. Mit nichts als meinem Rucksack auf dem Rücken und einem Zelt im Gepäck ging es nach Australien. Okay, ich muss zugeben, dass ich dort nach einigen Monaten des Alleinreisens mein Inventar um Julia erweitert habe.;) Aber auf der gleichen Wellenlänge reisend, eroberten wir gemeinsam noch atemberaubendere Länder und Gipfel in Asien; Seen, Gletscher und Steinklippen in Neuseeland und schließlich als Schlittenhundeführer das eiskalte Lappland im Winter. Unser Ziel war einfach: Entdecken und Erleben. Unsere Werkzeuge: Offenheit, Spontanität, Durchhaltevermögen und ein Schweizer Messer. Unsere Erfahrungen: einzigartig, manchmal schockierend, doch immer von Freundlichkeit geprägt, besonders durch die schönen Begegnungen mit anderen Menschen auf unserem Weg!

Wanderbericht: Der GR 20 Fernwanderweg auf Korsika

Wanderbericht: Der GR 20 Fernwanderweg auf Korsika

Der schönste Trek in Europa

Der GR20 zählt für viele Wanderer zum schönsten Trek in Europa, er führt durch schattige Wälder, über schroffe Felsen und luftige Grate. Atemberaubende Ausblicke entschädigen für den mühsamen Aufstieg und verschaffen unvergessliche Eindrücke. Die wunderschöne Flora der Region wird durch den Duft von Wacholder, Kiefer, Thymian und Lavendel eingerahmt, dieser Duft wird als einmalig bezeichnet. Der Weg führt vorbei an rauschenden Wasserfällen, glasklaren Bergseen, eiskalten Bergbächen, tiefen Tälern, schroffen Felswänden und grellen Schneefeldern. Kurz vor dem Ziel gelangt der Wanderer auf grüne saftige Wiesen, die Berge wechseln in kleine Hügel und Hänge und lichte Wälder spenden wohltuenden Schatten. Weniger geübte Wanderer sollten sich auf den südlichen Teil des GR 20 zwischen Vizzavona und Conca konzentrieren. Zum größten Teil sind die Etappen des Fernwanderweges in der Schwierigkeitsstufe drei, allerdings sind auch Etappen dabei, die von weniger geübten Wanderern bewältigt werden können.

Die Etappen des GR20 auf Korsika

1. Etappe von Calenzana zum Refuge d´ Ortu di u Piobbu

Calenzana ist Ausgangspunkt des Wanderweges, der Ort mit den zwei kleinen Kirchen ist ein typisches korsisches Dorf. Von hier gelangen Wanderer auf die erste, recht anstrengende Etappe, die einen Aufstieg von 1200 Meter verlangt.

2. Etappe vom Refuge d´Ortu di u Piobbu zum Refuge de Carozzu

Diese Etappe führt durch felsiges Gelände, glatte Felsplatten und grober Granitblöcke reihen sich am Wegrand auf. Eine langgezogene Rinne, die an eine Schlucht erinnert, zieht sich durch die Felslandschaft bergauf. In etwa 1950 Meter Höhe befindet sich etwa auf halber Etappenstrecke die letzte Quelle vor dem Tagesziel.

3. Etappe vom Refuge de Carozzu nach Haut Asco / Altore

Bei der ersten Hälfte der Etappe etwa 800 Höhenmetern zu bewältigen, danach steht die Wahl zwischen zwei Wegen bevor. Zunächst muss die Schlucht des Spasmiata-Baches bewältigt werden. Eine spektakuläre aber auch gefährliche Schlucht, die bei nassem Wetter nicht zu meistern ist. Bei diesem Wetter ist der Weg sehr glatt und tückisch. Der Bach findet seinen Weg über Terrassen und kleinen Kaskaden durch diese Schlucht, der Weg folgt dem Bach. Am Zusammenfluss mit einem Bach geht es dann weiter in ein idyllisches Tal. Der Weg ist nur teilweise gesichert und führt zum Lac de la Muvrella.

4. Etappe von Haut Asco / Altore zum Refuge de Tighiettu

Haut Asco bietet sich an, die Wanderung auf dem GR 20, an diesem Punkt bietet sich die Besteigung des Monte Cinto an. Hier wird allerdings ein hohes Klettervermögens trotz kleiner Schwierigkeiten benötigt und der Kletterer sollte eine gute Kondition mitbringen. Dieser Abstecher auf den Monte Cinto kann keinesfalls als normale Wanderung unternommen werden, denn diese dauert dauert hin und zurück etwa zehn Stunden. Die reguläre Etappe auf dem GR 20 wird als schwierigste Etappe des Fernwanderweges GR 20 angesehen.

5. Etappe vom Refuge de Tighiettu zum Refuge de Ciottulu di i Mori

Der Weg zum Refuge de Tighiettu von Haut Asco aus kann auch über eine alternative Strecke genommen werden, allerdings ist dieser Weg länger und erfordert eine ausgezeichnete Kondition. Denn bei dem langen Weg kann es bei schlechter Kondition passieren, dass Wanderer von der Dunkelheit überrascht werden können.

6. Etappe vom Refuge de Ciottulu zum Refuge de Manganu

Diese Etappe ist mit 22 Kilometern die längste Etappe des GR 20, sie ist dafür einfach und führt durch leichtes, oft sogar fast ebenes Gelände und führt stetig bergab. Der Weg schwenkt in einem Bogen nach Westen ab und es folgt nach kurzer Zeit einer der schönsten Abschnitte des GR 20. Der Weg entlang des Golobaches ist atemberaubend schön und führt an einer Vielzahl kleiner Kessel im Bach vorbei. Der Weg wird dann auf uralten Hirtenpfaden fortgeführt.

7. Etappe vom Refuge de Manganu zum Refuge de Petra Piana

Diese Etappe bietet vor allem Geröll, Felsen sowie einige Kletterpartien die aber nicht zu schwer sind. Meistens befindet sich der Weg oberhalb der 2000-Meter-Grenze. Da es hier so gut wie keinen Schatten gibt, ist ein optimaler Sonnenschutz empfehlenswert. Wanderer, die nicht in der Sommersaison hier unterwegs sind, sollten wohl auch Pickel und Steigeisen mitführen. Um Trinkwasserflaschen aufzufüllen, können die Quellen am Wegesrand genutzt werden.

8. Etappe vom Refuge de Petra Piana zum Refuge de l’Onda

Auf der achten Etappe haben die Teilnehmer die Möglichkeit, zwischen der Route durch das Manganello– und das Grottaccia Tal oder den Weg über die Serra Bianca und die Serra di Tenda zu nehmen. Beide Routen sind anspruchsvoll und führen durch einzigartige Landschaften.

9. Etappe vom Refuge de l’Onda nach Vizzavona

Diese Etappe verlangt auch eine Wahl zwischen einer alpinen Version sowie einer niedriger verlaufenden Variante. Die niedrigere Variante geleitet den Wanderer über die Crête de Muratelloins Agnone-Tal und von dort aus nach Vizzavona. Dieser Weg ist nicht sehr lang und kann ganz gemächlich absolviert werden. Einige Abstecher von der üblichen Route locken mit atemberaubenden Fernblicken.

10. Etappe von Vizzavona zum Refuge de Capannelle

Vizzavona stellt sich als Drehscheibe des GR 20 dar, denn diese teilt den Weg in einen langen Nordabschnitt sowie einen kürzeren südlichen Abschnitt. Für alle, die den ganzen Fernwanderweg GR 20 nicht an einem Stück laufen können oder wollen, besteht die Möglichkeit, dass sie die Route hier beginnen oder enden. Vizzavona ist gleichzeitig der am niedrigsten gelegene Etappenort, der sich zwischen Calenzana und Conti befindet. Der an dieser Stelle beginnende Südteil zeigt sich weniger alpin als der Nordteil. Die atemberaubende Schönheit der Berge sowie die einzigartige Natur der korsischen Berge findet der Wanderer auch auf dem südlichen GR 20.

11. Etappe vom Refuge de Capannelle zum Refuge de Prati

Ein geruhsamer Höhenweg führt durch grüne Wälder wobei sich die Höhenmeter bei 1500 Metereinpegeln. Bergeries de Tragette, ein kleines malerisches Bergdorf, überzeugt mit seinem Charme. Der Casso-Bach wird überquert und der Anstieg zum Bergeries des Pozzi und zum Marmano-Bach beginnt.

12. Etappe vom Refuge de Prati zum Refuge d`Usciolu

Diese Etappe des GR20 führt zum größten Teil über Berggrate und belohnt mit atemberaubenden Ausblicken. Das obere Taravo-Tal mit den Orten Palneca, Ciamanacce und Cozzano liegt dabei meistens im Rücken des Wanderers, die ferne Küstenebene des Fium´Orbo liegt dabei stets in Laufrichtung.

13. Etappe vom Refuge d`Usciolu zum Refuge d‘ Asinao

 

Diese Etappe führt durch das Coscione-Plateau, eine Hochebene mit fast 70 Quadratkilometern, die als größte Hochebene Korsikas bekannt wurde. Der Start beginnt zunächst in südwestlicher Richtung auf den Arrête des Statues, den Denkmalsgrat. Die vielfältigen bizarr geformten Felsen gaben diesem Grat seinen Namen, das sie stark an Denkmäler und Statuen erinnern. Von diesem Grat aus wird der Wanderer mit eindrucksvollen Blicken ins Umland belohnt.

14. Etappe vom Refuge d‘ Asinao zum Refuge de Paliri

 

Die 14. Etappe steht im Zeichen der Bavella-Gruppe, die Felstürme der Gruppe gehören zu den reizvollsten bergsteigerischen Aufgaben, die den Kletterern Europa zu bieten hat. Man nennt die Bavella-Gruppe auch die Dolomiten von Korsika. Das Besteigen der Berge ist beim Wandern auf dem GR 20 allerdings nicht vorgesehen, auch bei dieser Etappe sind verschiedene Varianten von Wegen möglich.

15. Etappe vom Refuge de Paliri nach Conca

Die letzte Etappe vom Fernwanderweg GR 20 Tag führt aus den Bergen heraus zwischen sanfte Hügel, der Wald weicht letztendlich der korsischen Macchia. Die letzte Etappe ist ein langsamer und erholsamer Abstieg, der hinunter zum Meer führt. Conca liegt auf einer Höhe von etwa 400 Meter. Der GR 20 führt am Punta di i Paliri vorbei und der Blick zurück zeigt eine majestätische Aussicht auf die Punta Tafunata di i Paliri und die Ferriate-Gruppe, diese Gegend möchte der Wanderer kaum verlassen.

Übernachtungsmöglichkeiten

Bei der Planung der Tour stellt sich selbstverständlich immer die Frage nach den passenden Übernachtungsmöglichkeiten. Wer jetzt denkt, dass es sicherlich am einfachsten ist, ein Zelt mitzunehmen und irgendwo zu campen, der liegt leider falsch. Wild zu campen ist auf dem ganzen GR20 strikt verboten! Bitte nicht glauben, dass dort in der Wildnis sowieso niemand kontrolliert, genau das Gegenteil ist der Fall. Daher ist es besser, die Übernachtungsmöglichkeiten zu nutzen, die sich auf dem Weg bieten.

Berghütten

Der GR20 führt durch das Innere der Insel, das allgemein nur recht spärlich besiedelt ist. Es gibt auch nur sehr wenige Dörfer, und somit nur sehr wenige Pensionen oder Hotels, in denen man die Nacht verbringen kann. Daher wurden entlang des Weges verschieden Berghütten errichtet, bekannt als Refuges. Diese Berghütten sind vom Komfort her überhaupt nicht zu vergleichen mit Berghütten in den Alpen beispielsweise. Es gibt nur sehr einfache Sanitäreinrichtungen, geduscht wird kalt. Zur Verfügung stehen lediglich Matratzen, und es gibt einen Aufenthaltsraum mit einer Küche.

Biwakplätze

Rund im die Refuges herum gibt es aber auch die Möglichkeit zu zelten. Hier ist das Zelten erlaubt, und wer sich nicht mit einem eigenen Zelt abschleppen möchte auf dem Weg, kann auch ein entsprechendes Zelt leihen. Der Hüttenwart des jeweiligen Refuges hält Leihzelte bereit. Es sind einfache Zelte für 2 Personen, aber es gibt auch eine Isomatte dazu. Eigentlich besteht seit 2009 auf dem Weg die Pflicht, schon im Voraus einen Platz reservieren zu müssen, zumindest dann, wenn man in der Hütte übernachten möchte, oder ein Leihzelt benötigt. Problem ist dabei, dass man diese Übernachtungen auch meistens im Voraus bezahlen muss. Wer mit eigenem Zelt anreist, muss keinen Platz reservieren. Allerdings zeigt die Praxis, dass es auch ohne Reservierung möglich ist, in oder an den Hütten zu übernachten. Mehrere Wanderer berichten, dass sie auch ohne Reservierung und sogar bei recht vollen Hütten noch einen Platz bekommen haben.

Info: Die Online-Reservierung scheint zur Zeit nicht zu funktionieren, aber in den jeweiligen Büros des Parcs können die Plätze reserviert werden.

Verpflegung

Selbstverständlich darf die Küche in dem jeweiligen Refuge nur von Wanderern genutzt werden, die auch für ihre Übernachtung in der Hütte bezahlt haben. Wer im Zelt übernachtet, kann die zur Verfügung gestellte Kochstelle nutzen. Wer zur Hochsaison die Tour unternehmen möchte, sollte besser einen eigenen Kocher dabei haben, denn sonst können recht lange Wartezeiten auftreten. Es gibt auch einige bewirtschaftete Hütten, dort ist es sogar möglich, etwas zu essen zu bestellen. Generell ist es sinnvoll, eher ausreichend Proviant in den Wanderrucksack zu stecken, als ein Zelt. Denn es gibt unterwegs nicht viele Möglichkeiten, um Proviant aufzunehmen.

Hütten auf dem Wanderweg

Hier sind einige der Hütten, die auf dem Weg zu finden sind:

Refuge d’Ortu di u Piobbu auf 1.520 Metern

32 Matratzenlager, 18 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Refuge de Carozzu auf 1.270 Metern

36 Matratzenlager, 18 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Diese Hütte gehört zu den Hütten, die gut ausgestattet sind und auch ein gutes Essen bieten.

Etappenort Haut Asco auf 1.422 Metern

In diesem Etappenort gibt es unterschiedliche Übernachtungsmöglichkeiten:

  • Refuge de Asco Stagnu

    32 Matratzenlager, 18 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

  • Hotel le Chalet

    Schönes Hotel mit Restaurant, aber recht teuer. Das Hotel betreibt auch noch ein Gite d’Étape, das um einiges günstiger ist.

Refuge de Tighjettu auf 1.683 Metern

36 Matratzenlager, 10 Leihzelte, 30 Plätze Biwak

Im Gegensatz den den anderen Refuges verfügt dieses nur über sehr wenige Biwakplätze.

Refuge Ciottulu di i Mori auf 1.991 Metern

36 Matratzenlager, 18 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Allein der Blick von diesem Standpunkt aus ist eine Übernachtung wert. Aber auch das gute Essen lockt viele Wanderer an.

Refuge de Manganu auf 1.601 Metern

31 Matratzenlager, 30 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Diese Hütte zählt zu den komfortableren auf dem GR20. Auch sie bietet eine tolle Aussicht, und verfügt über mehr Leihzelte als viele andere Refuges.

Refuge de Petra Piana auf 1.842 Metern

25 Matratzenlager, 30 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Diese Hütte ist eher etwas für Camper, da die Matratzenplätze begrenzt sind, dafür stehen mehr Leihzelte zur Verfügung.

Refuge de l’Onda auf 1.430 Metern

16 Matratzenlager, 30 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Auch hier muss man schnell sein, wenn man eine Matratze ergattern möchte, ansonsten bleibt noch das Zelten.

Vizzavona auf 950 Metern

Das einzige Dorf, das Wanderer auf ihrem Weg passieren werden. Hier steht ein Refuge zur Verfügung mit Schlafplätzen für 12 Personen und einem Restaurant, zwei Hotels und ein Zeltplatz.

Refuge de Prati auf 1.840 Metern

32 Matratzenlager, 25 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Gut ausgestattete Hütte.

Refuge de Matalza auf 1.400 Metern

18 Matratzenlager, 12 Leihzelte

Hierbei handelt es sich um eine private Hütte, die zwar keine Biwakplätze zur Verfügung stellt, und auch die Matratzenlager sowie Leihzelte sind begrentz. Dafür wird Halbpension und Frühstück angeboten.

Refuge d’Asinau auf 1.536 Metern

28 Matratzenlager, 30 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Refuge d’I Paliri auf 1.055 Metern

22 Matratzenlager, 18 Leihzelte, 100 Biwakplätze

Dies ist die letzte Hütte, bevor man auf der Wanderung das Ziel Conca erreicht.

Wer sich auf das Korsika-Abenteuer einlassen will, muss gut in Form sein sowie Ausdauer und Kondition haben. Auch wenn es hier zahlreiche alternative Einstiege, Touren-Varianten, Teilstrecken sowie Rundwanderungen am Fernwanderweg GR 20 gibt, muss eine Wandertour immer gut geplant werden. Selbst das Wetter muss beim Wandern optimal sein, plötzliche Wetterumschwünge dürfen nicht unterschätzt werden. Entlang der Strecke vom GR 20 kann man sich in den Schutzhütten und Unterkünften immer nach der aktuellen Wetterlage erkundigen.

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