Den Rucksack richtig packen

Den Rucksack richtig packen

für angenehmen Tragekomfort
Lesezeit: 10 min.Autor: Christophe de Montigny

Das richtige Packen eines Rucksacks ist eine Kunst für sich und essentiell für jede Wanderung oder Reise. Eine gute Gewichtsverteilung kann nicht nur die Last erleichtern, sondern auch die Balance verbessern und somit die Sicherheit erhöhen. Wenn der Rucksack optimal eingestellt ist, tragen wir 80% des Gewichts über die Hüftgurte, die restlichen 20% sind über die Schultergurte verteilt. Ist der Rucksack richtig gepackt sind die Punkte Balance, Bewegungsfreiheit und Komfort gut aufeinander abgestimmt.

Im Folgenden findest Du einen detaillierter Ratgeber, wie man einen Rucksack effizient und rückenschonend packt.

Rucksack richtig packen: unterer Bereich/Schlafsackfach

Der Rucksack wird meistens von oben gefüllt, dass heißt, das wir uns erst mal auf den unteren Bereich konzentrieren. In diesem Bereich sollten wir möglichst leichte Sachen packen, sodass wir eine gute Balance haben und großen Druck im unteren Rücken vermeiden. Bei größeren Trekkingrucksäcken haben wir ein abtrennbares Schlafsackfach. Hier passen Schlafsack und andere leichte Gegenstände, wie zum Beispiel eine Daunenjacke, rein. So kann man 1/3 der gesamten Rucksackhöhe nutzen.

Rucksack richtig packen: Mittlerer Bereich

Dieser Bereich sollte nicht überfüllt werden, sodass das Gepäck nicht zu hoch wird. Das hat auch balancetechnisch einen Grund. Je höher, umso instabiler wird der Rucksack. Am besten trennt man diesen Bereich senkrecht in zwei Teile. Ganz nah am Rücken werden die schwersten Teile der Ausrüstung wie Kocher, Wasserreserven, Essen, Outdoorküche und zum Beispiel ein Tablett oder die Kamera verstaut, sollte man so etwas dabei haben. Somit hat man den größten Anteil des Gewichts direkt am Rücken in Höhe der Schulterblätter liegen. Das sorgt so für ein optimales Gleichgewicht und super Tragekomfort. Den zweiten Teil dieses Bereichs kann man mit mittelschweren Gegenständen füllen. Hier finden sich dann Gegenstände wie Softshelljacke, Becher, Teller, Klamotten usw.

Einige Hersteller geben beim Rucksackvolumen ein + von bis zu 10 Litern zusätzlich an. Dies ist zum Beispiel bei großen Trekkingrucksäcken der Fall, bei denen man das Deckelfach an den Zuggurten verlängern kann, um somit ein zusätzliches Rucksackvolumen zu generieren. Dieser zusätzliche Platz ist mehr für den temporären Gebrauch gedacht, wie beispielsweise auf der Reise im Zug, im Flugzeug oder eventuell zu Beginn von größeren Trekkingtouren. Auf einer Selbstversorger-Tour wird ja die mitgenommene Nahrung mit der Zeit weniger. In diesem Bereich lassen sich also voluminöse Sachen verstauen, die aber ein geringes Gewicht haben.

Rucksack Packanleitung

Rucksack richtig packen: Deckelfach

Das Deckelfach eignet sich hervorragend für kleinere, leichtere Gegenstände, die schnell zur Hand sein müssen, wie zum Beispiel eine Regenjacke, Erste-Hilfe-Set, Snacks, die Sonnenbrille oder eine Stirnlampe. Da diese Gegenstände oben liegen, beeinflussen sie die Gewichtsverteilung weniger stark. Bei Alpinrucksäcken findet man unter dem Deckelfach gelegentlich Notsignale aufgedruckt, die einem zum Beispiel erklären, wie man sich beim Laden eines Hubschraubers verhalten sollte. Hilfreiche Infos also, die man nicht alltäglich benötigt.

Rucksack richtig packen: Außen- und Seitenfächer

Außenfächer sind ideal für Gegenstände, die man schnell erreichen muss, ohne den Hauptteil des Rucksacks öffnen zu müssen. Hier können zum Beispiel Trinkflaschen, Kartenmaterial oder ein kleiner Regenschirm verstaut werden. Seitenfächer bieten zusätzlichen Stauraum und sind gut geeignet für Gegenstände, die man im Laufe des Tages benötigt, wie Sonnencreme oder Insektenschutzmittel.

Rucksack richtig Packen: Fächer am Hüftgurt

Sollte dein Rucksack über Fächer am Hüftgurt verfügen, kannst du hier das Handy, eine Schlüssel, Snacks oder ein Taschenmesser verstauen. Für viel mehr ist hier auch selten mehr Platz.

Rucksack richtig packen: Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Ziel beim Packen eines Rucksacks darin besteht, das Gewicht so zu verteilen, dass der Schwerpunkt optimal liegt und die Last gleichmäßig auf die Hüften und Schultern verteilt wird. Dies sorgt für mehr Komfort und Ausdauer auf langen Strecken. Mit diesen Tipps sollte das Packen des Rucksacks für das nächste Abenteuer kein Problem mehr darstellen. Gute Reise!

Rucksack richtig packen: Video

Du bist dir beim Rucksackpacken doch noch ein wenig unsicher? Kein Problem, Chris begleitet dich gerne dabei und zeigt das Ganze nochmal step-by-step in einem Video:

Ratgeber Wander- und Walkingstöcke

Ratgeber Wander- und Walkingstöcke

Wander- & Walkingstöcke, alles was man wissen sollte!

Viele Leute denken, dass Wander- und Walkingstöcke nicht so unterschiedlich sein können. Es sind doch nur Stöcke zum Gehen, ob schnell oder mit Höhenmetern, was soll das für einen Unterschied machen?

Aber da liegen sie falsch. Die Unterschiede zwischen Trekking- und Walkingstöcke sind enorm. Hersteller wie Leki und Black Diamond, zum Beispiel, haben sich richtig Gedanken gemacht und bieten hoch angepasste Stöcke für beide Disziplinen.

Nordic Walking, woher kommt es und wie geht es genau?

Diese Sportart hat ihren Ursprung im Jahre 1979 und wurde erstmals als Sommertrainingsprogramm für Profi-Skiläufer entwickelt. Erst 1997 sind aber die ersten Walkingstöcke auf den Markt gebracht worden. 1999 entsteht der Fachausdruck „Nordic Walking“ und wird durch ein Werbeflugblatt weltweit bekannt.
Ob Leistungssportler oder untrainierte Menschen, Nordic Walking kann jeder lernen und praktizieren. Es ist ein optimales Training, um eine Grundkondition aufzubauen und bleibt dabei gelenk- und wirbelsäulenschonend.

Jetzt zur Technik: Die Stöcke werden schräg und nach hinten ausgerichtet. Dies erlaubt es, einen Druck auf die Stöcke auszuüben, der uns nach vorne schiebt. Dazu wird der linke Stock eingesetzt, wenn die rechte Ferse den Boden berührt und umgekehrt: der rechte Stock, wenn die linke Ferse auftritt.

Trekking- oder Wanderstöcke, wofür genau?

Trekking als Begriff in „Trekkingstöcke“ benutzt, ist ein Allgemeinbegriff. Allgemein versteht man darunter Wandern als Tagestour oder Mehrtagestour sowie richtige Trekkingtouren mit schwerem Rucksack. In dem Fall werden die Stöcke mehr als Stütze benutzt und haben den schönen Nebeneffekt, die Kniegelenke beim Absteigen zu entlasten. Soweit man zurückblicken kann, sind Äste als Wanderstäbe benutzt worden, aber bereits 1974 hat die Firma Leki die ersten teleskopischen Wanderstöcke auf den Markt gebracht.

Welche Länge für meine Stöcke?

Bevor man ein Paar Stöcke auswählt und sich mit der Technik auseinandersetzt, ist es erst mal wichtig, die passende Größe zu finden. Und die hängt davon ab, ob man Nordic Walking oder Wandern möchte und basiert auf unsere Körpergröße.

Walkingstöcke haben meist eine feste Länge. Da man so keine Einstellungsmöglichkeit hat, ist die Auswahl der richtigen Länge um so wichtiger. Am besten schaut mal direkt bei Leki auf der Homepage, den Link findet ihr unten.

Wanderstöcke stellt man auf ebenem Gelände auf die empfohlene Stocklänge ein (der Arm zeichnet ein 90° Winkel). Beim Aufstieg werden die Stöcke 5cm bis 10 cm kürzer eingestellt und beim Abstieg 5cm bis 10cm länger, je nach Neigung und Schrittlänge. Trekkingstöcke haben im Schnitt einen einstellbaren Längenbereich von 60/70cm bis 130 cm bei teleskopischen Stöcken und 110cm bis 130cm bei faltbaren Stöcken.

Bei Leki findet ihr hier einen tollen Stocklängenberater.

 

Stöcke und Technik

Griffe:

Generell sind die Walkingstockgriffe lang und schmal. Das ist ausreichend, da man beim Nordic Walking keinen Druck auf die Griffe selbst ausübt. Trekkingstöcke haben ergonomische und breitere Griffe, da er beim Laufen über Stock und Stein gut in der Hand liegen muss und bequem sein sollte.

Es gibt 3 Hauptmaterialien bei Stockgriffen: Kork, Schaumstoff und fester Kunststoff.

Kork als Naturmaterial ist feuchtigkeitsregulierend und bietet ein besonders angenehmes Greifgefühl. Bestimmt das angenehmste Material, aber schock- und reibungsempfindlich.

Schaumstoff ist das meist benutzte Material, weil es einen guten Greifkomfort bietet und sehr langlebig ist. Man findet auch bei vielen Trekkingstöcke einen verlängerten Schaumgriff am Stock entlang, was erlaubt, auch mal unter dem Griff zuzupacken, wenn man zum Beispiel im Hang unterwegs ist und nicht ständig die Stöcke verstellen will.

Kunststoff findet man meistens bei günstigeren Varianten. Sie sind sehr robust, können aber keine Feuchtigkeit aufnehmen.

Strap/Schlaufe:

Bei Wanderstöcken spielt der Strap keine entscheidende Rolle. Er ist nur dazu da, die Stöcke zum Beispiel in schwierigem Gelände oder beim Abrutschen zu sichern. Sollte dabei der Stock aus den Händen fallen, bleibt er sicher am Handgelenk hängen.

Bei Walkingstöcken verhält es sich anders. Erstens gibt es einen linken und ein rechten Strap. Der Strap sitzt fest um das Handgelenk; dank einstellbarem Klettverschluss kann man ihn schön anpassen. Und das ist wichtig, weil der Strap dem Walker erlaubt, Druck auf seine Stöcke auszuüben , damit seine Geschwindigkeit zu steigern und den Oberkörper in Einsatz zu bringen. Es gibt auch eine Technik beim Nordic Walken bei der man die Hände um den Griff ständig auf- und zumacht, was dank der besonderen Straps möglich ist. Dazu gibt es bei vielen Walkingstöcken abnehmbare Straps, damit kann man mit voller Bewegungsfreiheit erst mal den Strap richtig anpassen und ihn dann beim Start direkt an den Stock „klicken“.

Rohrmaterial:

Heutzutage gibt es hauptsächlich zwei Rohrmaterialen: Carbon und Aluminium.

Beide Materialien sind extrem stabil und lastfest und werden entweder allein oder kombiniert bei der Stockherstellung benutzt. Die Carbonstöcke sind teurer als Aluminiumstöcke, dafür aber viel leichter. Es gibt zahlreiche Modele und Rohrfertigungen. Daher sollte erst mal genau wissen, wie und wofür die Stöcke benutzt werden. Bei Leistungs-Nordic Walking ist Carbon ein Muss, für gemütliche Tageswanderungen ist ein Aluminiumstock ausreichend.

Teleskopisch/Faltbar:

Walkingstöcke haben meistens eine fixierte Länge, weil man so weniger Material braucht und damit leichtere Stöcke produzieren kann. Diese Stöcke sind auch eher gedacht für Trainingsstrecken. Da sie die gesamte Trainings-/Nutzungszeit im Einsatz sind, müssen sie nicht an einem Rucksack verstaut werden. Trotzdem gibt es gewisse Modele mit Längeneinstellung, die für Leute gedacht sind, die viel reisen und immer Walkingstöcke dabei haben möchten.
Bei Trekking- oder Wanderstöcken ist die Verstellbarkeit der Länge zum Standard geworden, weil man Trekkingstöcke nicht unbedingt die ganz Zeit auf einer Tour braucht und öfters am Rucksack befestigt. Es gibt zwei Kategorien: Teleskopisch mit Drehverstellsystem oder mit Speedlocksystem. Die erste Variante ist einfach zu bedienen, leicht und günstiger, die zweite ist stabiler und greift fester.

NEU: bei Wanderstöcken gibt es jetzt faltbare Stöcke, die ebenfalls einstellbar sind, wobei der Längenbereich kleiner ist als bei Teleskopstöcken. Der größte Vorteil bei faltbaren Stöcken ist ein geringes Packmaß: zusammengefaltet ist die Packlänge viel kürzer als bei anderen Varianten.

Spitze/Gummipuffer:

Beim Trekking ist meistens eine Hartmaterialspitze ausreichend, da sie auf nahezu allen Untergründen greift und extrem reibungsfest ist. Es ist trotzdem sinnvoll immer ein Paar Trekkinggummipuffer dabei zu haben, wenn man ein längere Strecke auf geteerter Straße gehen muss, um das Klack-Klack-Klack-Geräusch ausschalten zu können.

Beim Nordic Walking eignen sich bei flachem Gelände und harten Untergründen Gummipuffer. In anspruchsvollerem Gelände oder bei weichem Boden ist die Hartmaterialspitze im Einsatz. Leki hat ein Smart Tip System entwickelt , bei dem beide Varianten bereits eingebaut sind und über einen kleinen Hebel den Wechsel ermöglicht.

Reisebericht: Wandern auf dem Jakobsweg

Reisebericht: Wandern auf dem Jakobsweg

Vor gut einem Jahr habe ich mich auf eine interessante Reise begeben. Im letzten Sommer bin ich den Jakobsweg nach Santiago de Compostella gepilgert!

Als nach meiner Abschlussprüfung klar war, dass ich unerwartet etwas mehr Zeit haben würde, überlegte ich mir, wie ich die neu gewonnene Zeit nutzen könnte. Andere wären bestimmt ins Ausland gegangen, doch bei mir keimte der Wunsch nach Spanien zu gehen. Ich hatte mich weder vorab mit dem Thema Jakobsweg beschäftigt noch hatte ich das Buch von Hape Kerkeling gelesen. Und trotzdem wurde ich diesen Gedanken einfach nicht mehr los!

Schließlich war es dann am 1. Juli soweit und ich begann meine Reise auf dem Jakobsweg. Mit Flieger und Bus angereist begann ich meinen Weg in Burgos, rund 500 km vor Santiago de Compostella. Und gleich zu Beginn war ich mit den Sprachproblemen konfrontiert. Doch im Endeffekt geht alles mit Händen und Füßen, denn ein Pilger brauch nicht viel: Ein Bett, eine Dusche, etwas zu essen oder Blasenpflaster. Und das bekommt man auch mit kryptischen Handzeichen vermittelt. 😉

Landschaftlich ist der spanische Norden sehr abwechslungsreich. Die Iberische Meseta besticht eher durch ihren kargen Charakter. Viel plattes trockenes Land mit wenig Bergen und Bäumen. Dieser Teil, so heißt es, ist für den Kopf gedacht. Da ich die Pyrenäen ausgelassen hatte (was ich mittlerweile als Fehler betrachte), hatte ich nun Kopf- und Körperstrecke vor mir. Aber die Meseta gefiel mir gut, der Mohn war noch in voller Blüte und überall flogen Schmetterlinge um einen herum. Durch die Ebenen bekam man schnell ein Gefühl für sein eigenes Tempo und bald konnte man sagen: „Noch 2 km? In einer halben Stunde bin ich da.“ So kamen am Tag schnell 20-25 km zusammen. Je näher man Santiago kam, desto mehr veränderte sich die Landschaft. Galicien war bergiger und hatte auch mehr Wälder. Besonders schön fand ich die Eukalyptuswälder.

Viele haben ja immer Sorge wegen den Herbergen, weil sie oft nicht dem gewohnten „luxuriösen“ Standard entsprechen, aber gerade in den kleinen schnuckeligen Herbergen hat man den meisten Spaß und so bleiben diese Aufenthalte unvergessen. Ich hatte das Glück nie mit Bettwanzen konfrontiert worden zu sein, aber ich bekam den Tipp, dass vorbeugend Lavendel helfen soll. Es ist schon ein Erlebnis, auf das man sich einlassen muss, was ich aber auf keinen Fall bereue. Meine schlimmste Nacht war, nebenbei erwähnt, in einem Hotel.

Endlich in Santiago de Compostella angekommen!Jeder auf dem Jakobsweg hat sein Päckchen zu tragen, doch trotz alledem merkt man sofort, dass die Hilfsbereitschaft und das Gemeinschaftsgefühl sehr groß sind. Man ist nie alleine, wenn man es nicht will. Man vertraut wildfremden Menschen seine bewegendsten Geheimnisse und Geschichten an und geht dann wieder seiner Wege, aber das ist vollkommen okay. Oder man findet Freunde fürs Leben, so wie ich. Nach zwei Wochen des „himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt“-Seins und schon einigen gelaufenen Kilometern, Tränen, Blut und verlorenen Zehennägel, lernte ich Anna und Martin in der Nähe von O Cebreiro kennen. Und ab dem Zeitpunkt trennten wir uns auch nicht mehr. Mitten in Spanien zwei Menschen zu finden, bei denen man das Gefühl bekommt, man würde sich schon Jahre kennen, überraschte mich etwas.

Wir sangen Tag für Tag Pfadfinderlieder, lachten oder saßen einfach nur schweigend da und genossen das Hier und Jetzt. ! Am 21. Juli kamen wir als Dreiergespann in Santiago de Compostella an. Leider war es für uns lange nicht so aufregend, wie für manch andere. Für uns war es eine Stadt, wie jede andere auf dem Weg und ich war wirklich ernüchtert, das meine Reise hier zu Ende sein sollte. Gegen Mittag stellten wir uns an die gefühlt 2 km lange Schlage am Pilgerbüro für die Compostella an. Und nach einer gefühlten Ewigkeit hatte man sein Stück Papier in den Händen. Doch für Martin, Anna und mich war die Reise hier nicht zu Ende.

Gleich am nächsten Morgen gingen wir weiter, davon getrieben, immer weiter nach Westen zu gehen. Und nach drei Tagen erreichten wir Fisterra (galicisch), den „angeblich“ westlichsten Punkt des Jakobswegs. Nachdem wir in einer Herberge eingecheckt hatten, gingen wir zum Kap Finisterre und setzten uns auf die Steine, schauten auf das Meer und vergaßen komplett die Zeit. In diesem Moment waren wir einfach nur da. Man könnte sagen, wir hatten unseren inneren Frieden gefunden. Und alleine wegen diesem Gefühl, würde ich es jedem empfehlen, diese Reise zu machen!

Mein Tipp: In Fisterra unbedingt ins Café La Frontera zu Christine gehen. Bei ihr gibt es das beste Frühstück und sie kennt den Weg zu den heiligen Steinen! 😉

Für mich war es eine unglaubliche Reise, auf der viel passiert ist, auf der ich viele tolle und inspirierende Menschen kennengelernt habe und die mir eine neue Sicht auf mich selbst gegeben hat! Man hört das zwar immer, aber dieser Weg verändert einen wirklich. In diesem Sinne: „Bon Camino!“

Testbericht Wanderschuh Hanwag Tatra

Testbericht Wanderschuh Hanwag Tatra

Chris hat für euch den Trekkingstiefel Tatra von Hanwag unter die Lupe genommen. Schaut euch das Video an oder lest euch die Transkription durch. Viel Spaß!

Christophe de Montigny

Christophe de Montigny

Freelancer by doorout.com

2011 startete ich mein erstes Abenteuer. Mit nichts als meinem Rucksack auf dem Rücken und einem Zelt im Gepäck ging es nach Australien. Okay, ich muss zugeben, dass ich dort nach einigen Monaten des Alleinreisens mein Inventar um Julia erweitert habe.;) Aber auf der gleichen Wellenlänge reisend, eroberten wir gemeinsam noch atemberaubendere Länder und Gipfel in Asien; Seen, Gletscher und Steinklippen in Neuseeland und schließlich als Schlittenhundeführer das eiskalte Lappland im Winter. Unser Ziel war einfach: Entdecken und Erleben. Unsere Werkzeuge: Offenheit, Spontanität, Durchhaltevermögen und ein Schweizer Messer. Unsere Erfahrungen: einzigartig, manchmal schockierend, doch immer von Freundlichkeit geprägt, besonders durch die schönen Begegnungen mit anderen Menschen auf unserem Weg!
Reisebericht – Campingurlaub in Norwegen – Teil2

Reisebericht – Campingurlaub in Norwegen – Teil2

Wanderung zum Preikestolen - Bild2Gut ausgeschlafen und mit neuer Energie ging die Fahrt weiter (siehe Teil 1 unserer Reiseberichtes) zum Preikestolen. Wir starteten um die Mittagszeit, über hohe Felsstufen fast nur bergauf zu einem Felsplateau, von dem aus der Weg dann nicht mehr weit war. Jedoch glich das Ganze eher einer Völkerwanderung. Der Weg dorthin war wirklich sehr stark ausgelastet – Tourismus pur! Es ist ratsam, bereits in den frühen Morgenstunden aufzubrechen.

Oben angekommen hat man einen wunderbaren Ausblick auf den Lysefjord und kann bei gutem Wetter sehr schöne Bilder machen. Der Rückweg bergab war kaum noch anstrengend und ging ziemlich schnell. Die gesamte Wanderung dauerte ca. 4 Stunden und kann mit normaler Kondition gut gemeistert werden, allerdings geht das Ganze sehr auf die Gelenke. An diesem Tag wollten wir noch so weit wie es nur ging Richtung Norden fahren.

Die Straßen führten durch das wunderschöne Fjordland, teileweise auch nur mit der Fähre zu passieren. Im Örtchen Sand angekommen beschlossen wir an einem kleinen Campingplatz unser Zelt aufzustellen. Später kamen sogar noch ein paar Leute, die wir tagsüber schon bei der Wanderung gesehen hatten.

Weg nach Odda - auch das Tal der Wasserfälle genanntUnser nächstes Ziel war die Stabskirke in Roldal. Hier machten wir nur einen kurzen Fotostopp, da für einen Blick nach innen Eintritt verlangt wurde. Weiter ging es nach Odda – manche sagen auch das Tal der Wasserfälle – ein wirklich sehr schöner Ort. Wir nutzten die Zeit für einen kleinen Stadtbummel und ein Eis. Eigentlich war geplant von dort aus zur Trolltunga, eines der spektakulärsten Naturdenkmale Norwegens, zu wandern. Keine ungefährliche Wanderung, denn der Weg hin und zurück würde mehr als neun Stunden dauern und das bei einem Höhenunterschied von ca. 900 Metern.

Aber da es das kälteste Frühjahr seit fast 200 Jahren war, noch jede Menge Schnee auf den Bergen lag und uns das Risiko einfach zu hoch war, entschlossen wir uns dagegen und legten einen Entspannungstag ein. Wir beschlossen also die Gegend mit dem Auto zu erkunden und fuhren immer weiter hoch am schönen Hardangerfjord entlang, wo man riesige Lachszuchtbecken bestaunen konnte. Bis nach Bergen, was uns Zuhause wärmstens empfohlen wurde, haben wir es leider nicht mehr geschafft.

Zeltplatz Bild2An diesem Tag war neben uns am Zeltplatz ein sehr nettes deutsches Paar, die mit dem Fahrrad das Land bereisten. Bei einem langen gemeinsamen Frühstück wurden viele Erfahrungen ausgetauscht, bevor wir gegen Mittag wieder die Rückreise antraten.

Erneut angekommen in Odda, liefen wir noch ein Stück Richtung Buarbreen Gletscher und genossen die Aussicht. Da es sowieso schon zu spät war, die ganze Tour zu laufen, kehrten wir auf halbem Weg um und fuhren lieber noch ein Stück.

Die Zeit saß uns etwas im Nacken, denn es lag nur noch ein Tag in Norwegen vor uns, den wir für die Rückfahrt durch das Landesinnere geplant hatten. Es ging durch einen Teil der TundraNorwegens: kahles Land, teilweise noch mit viel Schnee bedeckte leere Häuser und keine Menschenseele – fast ein bisschen unheimlich. Je weiter wir Richtung Küste kamen, umso wohler fühlten wir uns. Die Bäume strahlten wieder in schönem Grün und die Seen glitzerten in der Sonne. Hier gab es auch einen tollen Platz zum Zelten, direkt neben einem Fluss: Flateland Camping. Mit dem Wetter hatten wir wirklich sehr viel Glück – kein einziger Tag ohne Sonnenschein.

Kristiansand - Die Beine baumeln lassen....Zurück in Kristiansand am stadtnahen Campingplatz Roligheden Camping angelangt, schlugen wir ein letztes Mal unser Zelt auf, bevor es am nächsten Morgen wieder sehr früh mit der ersten Fähre zurückging.

Die Stadt eignet sich hervorragend zum Shoppen und der kleine Bootshafen lädt zu einem Rundgang ein. Zu unserem Glück gab es direkt neben unserem Campingplatz einen kleinen Sandstrand, an dem wir den Abend ausklingen ließen.

Das Fazit unserer Reise durch Norwegen

Norwegen ist wunderschön anzusehen und bietet sehr viele verschiedene Facetten. Es ist ein ideales Land zum Wandern und hier fallen selbst dem aktivsten Hund abends die Augen zu. Überall gibt es Campingmöglichkeiten oder kleine Holzhütten, in denen man übernachten kann. Ein kleiner Nachteil sind die hohen Kosten für Lebensmittel oder wenn man mal Essen gehen möchte. Alles in allem ein toller Urlaub und wie immer viel zu kurz. 

Hier zunächst noch ein paar Insider Tipps bzw. Infos, falls ihr unsere Tour mal “nachurlauben” wollt.  Dann haben wir nochmal jede Menge Bilder von unserem Trip für euch. Viel Spaß!

 

Noch ein paar Insider Tipps bzw Infos bzgl. unserer Tour

  • Die Höchstgeschwindigkeit in Norwegen ist 80 km/h, an die man sich auch halten sollte denn die Straßen sind so eng das man wirklich aufpassen muss
  • Unterwegs waren wir mit dem Voyager 3 EX von Robens, tolles Zelt, bietet viel Platz und hat einen geräumigen Vorraum (wichtig zum Kochen)
  • Wer am Kjerakbolten noch etwas weiter laufen möchte kann über den Fels ein paar hundert Meter weiter zur Kjeraknase einer Felsplattform die senkrecht nach unten geht
  • Sehr beeindruckend waren die Basejumper am Campingplatz in Lysebotn, empfehlenswert ist das kleine Pub welches dazu gehört dort gibt es tolles Essen
  • Einer der schönsten Städte war Odda, hier sollte man wenn möglich sich etwas Zeit nehmen um alles zu erkunden
  • Auf allen Campingplätzen waren Hunde herzlich Willkommen
  • Wir fuhren mit der Fähre Colorline von Dänemark nach Norwegen ca. 3 Stunden Fahrt, auch hier war es kein Problem den Hund im Auto zu lassen oder alternative auf das Hundedeck zu gehen (muss man allerdings im Voraus festlegen)