Schlafsack – Ratgeber

Schlafsack – Ratgeber

Finde den richtigen Schlafsack
Lesezeit: 20 min.Autor: Stefan Feldpusch

Wie findest Du den richtigen Schlafsack?

Ein Schlafsack ist ein wichtiger Begleiter für viele Outdoor-Aktivitäten, sei es beim Camping, auf Trekkingtouren, beim Bergsteigen oder einfach nur für eine Übernachtung im eigenen Garten. Doch wie findet man den passenden Schlafsack für seine Bedürfnisse? Welche Kriterien sollte man beachten? Und wie pflegt man seinen Schlafsack richtig? Diese und noch weitere Fragen klären wir in diesem Ratgeber und Du erfährst alles, was du über Schlafsäcke wissen musst.

Welche Schlafsackkategorien gibt es überhaupt?

Es gibt verschiedene Arten von Schlafsäcken, die sich je nach Einsatzbereich und Jahreszeit unterscheiden. Die gängigsten Kategorien sind:

Winterschlafsäcke

Diese Schlafsäcke sind für kalte Temperaturen unter 0°C geeignet und haben eine hohe Wärmeleistung. Sie sind oft mit Daunen gefüllt und haben eine eng anliegende Mumienschlafsackform. Winterschlafsäcke sind ideal für Schnee- und Eisabenteuer, aber auch für kühle Nächte im Frühjahr oder Herbst. Eine dicht schließende Kapuze und ein ordentlicher Wärmekragen sind hier Standard.

Dreijahreszeitenschlafsäcke

Schlafsäcke dieser Kategorie sind für gemäßigte Temperaturen zwischen 0°C und 15°C geeignet und haben eine mittlere Wärmeleistung. Sie können sowohl mit Daunen als auch mit Kunstfasern oder Wolle gefüllt sein und haben meist eine Mumienschlafsackform, gelegentlich aber auch die bewegungsfreundliche Eiform. Dreijahreszeiten-Schlafsäcke sind vielseitig einsetzbar und eignen sich je nach Witterung für Frühling, Sommer und Herbst.

Sommerschlafsäcke

In dieser Kategorie findet man Schlafsäcke die für warme Temperaturen über 15°C geeignet sind und eine geringe Wärmeleistung haben. Als Füllmaterial kommt hier Kunstfasern, Daune oder gelegentlich auch Wolle zum Einsatz. Diese Schlafsäcke sind leicht und luftig und eignen sich für heiße Nächte im Sommer oder in tropischen Regionen.

Expeditionsschlafsäcke

Expeditionsschlafsäcke sind Schlafsäcke, die für extreme Kälte und Feuchtigkeit geeignet sind. Sie werden meist von Bergsteigern, Polarforschern oder Abenteurern verwendet, die in Gebieten mit Temperaturen unter -20 Grad Celsius übernachten wollen. Expeditionsschlafsäcke sind in der Regel in Mumienschlafsackform geschnitten und haben eine hohe Wärmeleistung, die durch die Füllung und die Konstruktion des Schlafsacks bestimmt wird. Die Füllung kann aus Daunen oder Kunstfasern bestehen. Die Konstruktion ist bei diesen Schlafsäcken so gewählt, dass die Füllung nicht verrutscht oder Kältebrücken entstehen können. Ein Wärmekragen und eine Kapuze schützen den Hals und den Kopf vor Kälte. Reißverschlüsse sind meist mit einer Abdeckleiste versehen, um das Eindringen von Kälte zu vermeiden. Viele Modelle für Expeditionen sind wasserabweisende oder haben ein wasserdichte Außenhülle, die aus einem robusten und atmungsaktiven Material wie NylonPolyester oder Gore-Tex besteht. Dadurch schützt die Außenhülle den Schlafsack vor Nässe, Schmutz und Abrieb. Ein geringes Gewicht und ein kleines Packmaß verstehen sich hier von selbst.

Kinderschlafsäcke

Kinderschlafsäcke sind, wie der Name ja schon verrät, speziell für Kinder konzipiert und haben eine angepasste Größe und Form. Die Größe bzw. Länge lässt sich bei manchen Modellen sogar anpassen. Dadurch können diese Schlafsäcke mit der Körpergröße des Kindes mitwachsen und sind somit länger nutzbar. Wichtig! Bei Kinderschlafsäcken findet man keine Temperaturbereiche wie bei Schlafsäcken für Erwachsene. Das liegt daran, dass es Herstellern von Kinderschlafsäcken weder möglich noch erlaubt ist, genaue Temperaturbereiche anzugeben. Denn je nach Alter, Geschlecht, Gewicht und Erschöpfungszustand des Kindes wird das individuelle Wärmeempfinden, im Gegensatz zu einem Erwachsenen, stärker variieren. Deshalb sollte man beim Kauf eines Kinderschlafsacks mehr auf das Material, die passende Größe und eine gute Passform achten. Grundsätzlich lässt sich allerdings sagen, dass die meisten Kinderschlafsäcke je nach Witterung von Frühling bis Herbst einsetzbar sind. Was die Optik von Kinderschlafsäcken angeht, so sind diese häufig kinderfreundlich gestaltet. Man findet viele Modelle in bunten Farben oder mit lustigen Motiven drauf.

Hüttenschlafsäcke

Ein Hüttenschlafsack ist ein kleiner und leichter Schlafsack, der in Unterkünften wie Berghütten, Jugendherbergen oder Hostels zum Einsatz kommt. Er ist in der Regel dünner als andere Schlafsäcke und wird aus hygienischen Gründen verwendet. Für diesen Zweck lässt er sich auch als Inlett für normale Schlafsäcke nutzen. Es gibt Hüttenschlafsäcke aus unterschiedlichen Materialien wie Baumwolle, Microfaser oder Seide. Die meisten Modelle sind ultraleicht und können auf Reisen einfach und platzsparend transportiert werden. Der Preis variiert je nach Material und Qualität.

Mit Zelt und Schlafsack mitten im Wald

Welche Schlafsackformen unterscheidet man?

Die Form eines Schlafsacks hat einen großen Einfluss auf die Wärmeleistung, den Komfort und das Packmaß. Die gängigsten Formen sind folgende:

Mumienschlafsack Orbit -5 von Deuter

Mumienschlafsäcke

Mumienschlafsäcke haben eine schmale Form, die dem Körper eng anliegt. Die meisten Modelle dieser Form haben eine Kapuze mit Kordelzug, die den Kopf umschließt, sowie einen Wärmekragen, der den Halsbereich abdichtet. Mumienschlafsäcke bieten die beste Wärmeleistung, da sie wenig Luft einschließen, die erwärmt werden muss. Was das Packmaß angeht, so haben diese Modelle in der Regel das kleinste Packmaß von allen Schlafsackformen, da sie weniger Material benötigen. Sie eignen sich vor allem für kühle bis kalte Temperaturen und Personen, die wenig Platz brauchen und/oder viel Wert auf Packmaß und Gewicht legen.

Eiförmiger Tension Comfort 800 XL von Y by Nordisk

Eiförmige Schlafsäcke

Eiförmige Schlafsäcke haben eine etwas breitere Form, die dem Körper mehr Bewegungsfreiheit bietet. Schlafsäcke mit dieser Form bieten eine gute Wärmeleistung, da sie vergleichsweise noch relativ wenig Luft einschließen, aber trotzdem mehr als Mumienschlafsäcke. Sie haben ein mittleres Packmaß, da hier mehr Material benötigen wird als bei Mumienschlafsäcke. Eiförmige Schlafsäcke eignen sich für gemäßigte Temperaturen und Personen, die etwas mehr Platz brauchen oder sich von Mumienschlafsäcken eingeengt fühlen. Man findet diese Schläfsäcke überwiegend in der Kategorie der Dreijahreszeitenschlafsäcke.

Deckenschlafsack  Almond +10 L von Nordisk

Deckenschlafsäcke

Diese Schlafsäcke haben eine rechteckige Form, die dem Körper viel Bewegungsfreiheit bietet. Sie haben entweder keine Kapuze, oder eine abzippbare Kapuze, die gleichzeitig als Kissen dient. Sie verfügen über einen umlaufenden Reißverschluss, der es ermöglicht, den Schlafsack komplett zu öffnen und als Decke zu verwenden. Deckenschlafsäcke bieten die geringste Wärmeleistung, da sie viel Luft einschließen, die erwärmt werden muss. Sie haben auch das größte Packmaß, da sie viel Material benötigen. Deckenschlafsäcke eignen sich für warme Temperaturen und Personen, die viel Platz brauchen und den Schlafsack nicht im Rucksack transportieren müssen.

Welche Materialien kommen bei der Füllung zum Einsatz?

Das Füllmaterial eines Schlafsacks bestimmt die Wärmeleistung, das Gewicht, das Packmaß und die Pflegeleichtigkeit. Man unterscheidet folgende Materialien:

Daunenfedern in zwei Händen

Daune

Das weiche Unterhaar von Gänsen oder Enten, das für eine hohe Wärmeisolierung sorgt, nennt man Daune. Es ist das leichteste Füllmaterial, und hat je nach Füllmenge, ein sehr kleines Packmaß und ist extrem effizient. Allerdings ist es recht empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und verliert bei Nässe seine Bauschkraft und damit seine Wärmeleistung. Außerdem ist es relativ teuer und erfordert eine sorgfältige Pflege.

Vor- und Nachteile von Daune

Sehr leicht

Daune als Füllmaterial in Schlafsäcken ist deutlich leichter als vergleichsweise Kunstfaser oder Wolle.

Stark komprimierbar

Daune ist sehr stark komprimierbar und lässt sich klein verpacken, was Platz und Gewicht spart.

Hervorragende Isolation

Daune hat ein hervorragendes Wärme-Gewicht-Verhältnis, das heißt, sie bietet viel Wärme bei wenig Gewicht.

Gute Atmungsaktivität

Daune sorgt dank einer guten Feuchtigkeitsaufnahme für ein besseres Schlafklima

Natürliches Material

Daune ist ein natürliches Material, das aus den Federn von Gänsen oder Enten gewonnen wird.

Lange Haltbarkeit

Bei ordentlichem und schonendem Umgang sowie sorgfältiger Pflege ist Daune sehr lange haltbar. 

Feuchtigkeitsanfällig

Daune verliert ihre Wärmeleistung, wenn sie nass wird. Sie trocknet auch sehr langsam, was ein Problem sein kann, wenn man in feuchten oder regnerischen Gebieten unterwegs ist.

Hoher Preis

Daune ist teurer als synthetische Füllungen, da sie aufwendiger zu produzieren und zu verarbeiten ist.

Pflegeintensiv

Daune muss beim Waschen besonders schonend behandelt werden, um ihre Struktur und Bauschkraft zu erhalten. Sie muss mit speziellen Waschmitteln gereinigt und  im Anschluss getrocknet werden.

Kann Allergien auslösen

Daune kann allergische Reaktionen auslösen bei Menschen, die empfindlich auf Federn oder Staub reagieren.

Kunstfaser

Kunstfaser

Aus Polyester oder Polyamid besteht ein synthetisches Material, das Kunstfaser genannt wird. Es gibt zwei Arten von Kunstfaserfüllungen: ein Flies und eine lockere, daunenähnliche Füllung. Diese haben eine gute Wärmeisolierung, die auch bei Feuchtigkeit erhalten bleibt. Im Vergleich zu Daune ist Kunstfaser jedoch schwerer und hat in der Regel ein größeres Packmaß und ist weniger effizient. Dafür ist Kunstfaser günstiger und pflegeleichter als Daune.

Vor- und Nachteile von Kunstfasern

Gute Isolation

Kunstfaser wärmt, im Vergleich zur Daune, auch noch wenn sie nass geworden ist.

Trocknet schnell

Im Vergleich zur Daune trocknet eine Kunstfaserfüllung deutlich schneller.

Niedriger Preis

Kunstfasern lassen sich schnell herstellen und sind in der Anschaffung deutlich günstiger als Daune oder Wolle.

Pflegeleicht

Im Vergleich zu natürlichen Materialien wie Daune oder Wolle ist die Kunstfaser viel pflegeleichter und unanfälliger gegen Schmutz.

Allergiker-freundlich

Kunstfasern sind allergikerfreundlich und verursacht keine Hautreizungen oder Atemprobleme.

Schlechtere Isolation

Kunstfaser hat eine geringere Wärmeleistung als natürliche Fasern, was bedeutet, dass man mehr Füllmaterial benötigt, um die gleiche Isolierung zu erreichen.

Weniger langlebig

Kunstfaserfüllungen verlieren mit der Zeit an Bauschigkeit und Wärme, was die Lebensdauer des Schlafsacks verringert.

Schwerer als Daune

Schlafsackfüllungen aus Kunstfaser sind meist deutlich schwerer und voluminöser als Schlafsäcke die mit Daunen gefüllt sind. Das kann sich negativ beim Packmaß auswirken.

Nachhaltigkeit

Kunstfasern sind in der Regel nicht biologisch abbaubar und belastet die Umwelt durch die Herstellung und Entsorgung. Allerdings werden heutzutage viele Kunstfasern recycelt und wiederverwendet!

Wolle in Händen

Wolle

Wolle ist ein natürliches Material, das in der Regel aus Schafswolle besteht. Sie hat eine gute Wärmeisolierung, die auch bei Feuchtigkeit erhalten bleibt. Allerdings hat sie, je nach Schlafsackmodell und Füllmenge, ein sehr großes Packmaß und ist sehr schwer. Außerdem ist sie relativ teuer und erfordert eine sorgfältige Pflege.

Vor- und Nachteile von Wolle

Feuchtigkeitsregulierend

Wolle ist atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend, was für ein angenehmes Schlafklima sorgt.

Geruchsneutral und antibakteriell

Wolle ist geruchsneutral und antibakteriell, was die Hygiene verbessert und die Waschhäufigkeit reduziert.

Natürliches Material

Wolle ist biologisch abbaubar und umweltfreundlich, was die ökologische Bilanz verbessert.

Langlebig und robust

Wolle ist langlebig und robust, was die Lebensdauer des Schlafsacks erhöhen kann.

Volumen & Gewicht

Wolle ist schwerer und voluminöser als andere Füllmaterialien wie Daunen oder Kunstfasern. Diese Tatsache schlägt negativ auf das Packmaß aus.

Hoher Preis

Wolle ist teurer als synthetische Füllmaterialien, was die Anschaffungskosten erhöht.

Allergiker-unfreundlich

Wolle kann allergische Reaktionen oder Hautreizungen bei empfindlichen Personen auslösen.

Aufwendige Reinigung

Wolle ist schwieriger und aufwendiger zu reinigen als synthetische Fasern.

Frau mit Hund eingekuschelt in Schlafsack

Besonderheiten von Daunenfüllungen

Bauschkraft bei Daune

Die Bauschkraft bei Daune ist ein Maß für die Fähigkeit der Daunen, sich nach dem Zusammendrücken wieder aufzubauschen. Je höher die Bauschkraft, desto mehr Luft kann die Daune einschließen und desto besser ist die Wärmeleistung. Die Bauschkraft wird in Cubic Inches (cuin) angegeben und liegt meist zwischen 500 und 900 cuin.

Imprägnierung der Daune

Um die Empfindlichkeit der Daune gegenüber Feuchtigkeit zu verringern, kann die Daune imprägniert werden. Dabei wird die Daune mit einer wasserabweisenden Schicht überzogen, die verhindert, dass die Daune nass wird und ihre Bauschkraft verliert. Die Imprägnierung der Daune verbessert die Wärmeleistung bei feuchten Bedingungen, hat aber keinen Einfluss auf das Gewicht oder das Packmaß.

Mischverhältnis zwischen Daune und Federn

Neben der reinen Daune werden auch Federn als Füllmaterial verwendet. Federn sind das grobe Oberhaar von Gänsen oder Enten, das für eine höhere Stabilität sorgt. Federn sind jedoch schwerer und haben eine geringere Bauschkraft als Daune – sie dienen als Stabilisatoren. Das Mischverhältnis zwischen Daune und Federn gibt an, wie viel Prozent der Füllung aus Daune und wie viel aus Federn bestehen. Je höher der Daunenanteil, desto effizienter ist die Wärmeleistung, desto geringer das Gewicht und das Packmaß des Schlafsacks, jedoch bedeutet ein geringerer Federnanteil auch, dass die Daune es schwerer hat, sich aufzubauschen. Durch weniger Federn verliert der Schlafsack also schneller an Bauschkraft und Wärmeleistung und ist anfälliger gegenüber Feuchtigkeit.

Kammerkonstruktionen bei Daunenschlafsäcken

Um zu verhindern, dass die Daunen im Schlafsack verrutschen oder verklumpen, werden sie in einzelne Kammern eingenäht. Die Kammerkonstruktion beeinflusst die Wärmeleistung und den Komfort des Schlafsacks. Die gängigsten Kammerkonstruktionen sind:

H-Kammer

Die H-Kammer besteht aus horizontalen Stegen, die den Schlafsack in parallele Kammern unterteilen. Diese Konstruktion ist einfach und kostengünstig, hat aber den Nachteil, dass die Daunen an den Stegen zusammengedrückt werden und dort Wärmeverluste entstehen. Die H-Kammer eignet sich für leichte und günstige Schlafsäcke.

V-Kammer

V-Kammer besteht, wie der Name schon erahnen lässt, aus schrägen Stegen, die den Schlafsack in V-förmige Kammern unterteilen. Diese Konstruktion ist komplexer und teurer, hat aber den Vorteil, dass die Daunen gleichmäßiger verteilt werden und weniger Wärmeverluste entstehen. Die V-Kammer eignet sich für hochwertige und warme Schlafsäcke.

Trapezkammer

Trapezkammer wiederum besteht aus trapezförmigen Stegen, die den Schlafsack in trapezförmige Kammern unterteilen. Diese Konstruktion ist noch komplexer und teurer, hat aber den größten Vorteil, dass die Daunen optimal verteilt werden und kaum Wärmeverluste entstehen. Die Trapezkammer eignet sich für sehr hochwertige und sehr warme Schlafsäcke, bzw. für Expedtitionsschlafsäcke.

Was bedeuten die unterschiedlichen Temperaturbereiche bei Schlafsäcken?

Temperaturbereiche sind ein weiteres wichtiges Kriterium, bei der Suche nach einem passenden Schlafsack. Diese Bereiche geben an, bis zu welchen Temperaturen der Schlafsack noch ausreichend Wärme bietet. Die Angaben dieser Bereiche sind jedoch keine absolut festgelegten Werte, sondern hängen von vielen Faktoren, wie z.B. dem persönlichen Wärmeempfinden, der Kleidung, der Unterlage, der Luftfeuchtigkeit usw. ab. Man unterscheidet folgende Temperaturbereiche:

  • Komforttemperatur (T-Comfort): Die Komforttemperatur gibt an, bis zu welcher Temperatur noch komfortabel in dem Schlafsack geschlafen werden kann. Dieser Wert ist der höchste der drei Temperaturbereiche und sollte als Orientierung für den Kauf dienen.
  • Limittemperatur (T-Limit): Die Limittemperatur kennzeichnet den Bereich, bis zu welcher Temperatur der Schlafsack noch zuverlässig wärmen kann. Allerdings ist ein Frösteln hier nicht ausgeschlossen und ein komfortabler Schlaf nicht mehr garantiert.
  • Extremtemperatur (T-Extreme): Schaut man auf die Extremtemperatur, dann gibt diese den Grenzbereich des Schlafsacks an. Bis zu dieser Temperatur kann ein durchschnittlicher Mensch noch überleben, ohne zu erfrieren. Gesundheitliche Schäden können hier allerdings in Extremfällen auftreten. Dieser Wert ist der niedrigste der drei Temperaturbereiche und sollte niemals als Orientierung dienen, sondern nur als Notfallgrenze.
    Temp. Range Angabe auf einem Deuter Schlafsack

    Ausstattungsmerkmale bei Schlafsäcken

    Neben der Form, dem Füllmaterial und dem Temperaturbereich gibt es noch weitere Ausstattungsmerkmale bei Schlafsäcken, die den Komfort und die Funktionalität beeinflussen. Welche das sind und für was sie gut sind erfahrt ihr im Folgenden.

    geschlossene Schlafsack Kapuze

    Schlafsackkapuze

    Die Schlafsackkapuze ist ein Kopfteil, das den Kopf umschließt und vor Kälte schützt. Vor allem bei Mumienschlafsäcken sind solche Kapuzen vorhanden. Ausgestattet mit einem Kordelzug, lässt sich die Öffnung Rund um den Kopf verkleinern. Somit ist die Schlafsackkapuze ein wichtiger Punkt in Sachen Wärmeleistung, da über den Kopf viel Wärme verloren geht.

    Wärmekragen beim Deuter Astro Pro 400 SL

    Wärmekragen

    Der Wärmekragen ist ein gepolsterter Kragen, der den Halsbereich abdichtet und vor Kälte schützt. Der Wärmekragen ist vor allem bei Mumienschlafsäcken vorhanden und hat oft einen Klettverschluss oder einen Druckknopf, mit dem man ihn verschließen kann. Der Wärmekragen ist wichtig für die Wärmeleistung, da ohne ihn die Wärme aus dem Rumpfbereich entweichen würde.

    Reißverschluss beim Mountain Equipment Glacier Schlafsack

    Reißverschluss

    Der Reißverschluss ist wichtig für den Komfort, da er die Belüftung und den Einstieg erleichtert. Links- und Rechtshänderschlafsäcke orientieren sich an der Seite, auf der der Reißverschluss angebracht ist. Es gibt auch Schlafsäcke, die den Reißverschluss mittig angebracht haben, dies geht allerdings auf Kosten der Wärmeisolation.

    Innentasche eines Schlafsacks

    Innentaschen

    Die Innentaschen sind kleine Taschen, die im Inneren des Schlafsacks angebracht sind und zum Verstauen von kleinen Gegenständen wie Handy, Brille oder Taschenlampe dienen. Zum Verschließen dieser Taschen dient häufig ein Klettverschluss.

    Schlafsackinnenfutter

    Innenfutter

    Das Innenfutter von Schlafsäcken kann aus verschiedenen Materialien bestehen, abhängig von der Art des Schlafsacks. Einige der häufigsten Materialien sind Polyester und Nylon aber auch Baumwolle und Seide kommen dabei zum Einsatz. 

    Spezielle Fußbox bei einem Daunenschlafsack

    Fußbox

    Die Fußbox ist ein verstärkter und in der Regel stärker gefütterter Bereich am Fußende des Schlafsacks, der den Füßen mehr Platz bietet und sie vor Kälte schützt. Die Fußbox ist wichtig für den Komfort, da sie die Blutzirkulation und die Bewegungsfreiheit fördert.

    Kompressionssack eines Deuter 0+ SL Schlafsacks

    Kompressionspacksack

    Ein Kompressionspacksack gehört als nützliches Zubehör zu jedem Schlafsack. In diesem robusten Stoffbeutel wird der Schlafsack unterwegs transportiert und schützt diesen somit auch vor Feuchtigkeit, Schmutz und Beschädigung.

    Aufbewahrungssack eines Deuter Pro 400 Schlafsacks

    Aufbewahrungssacksack

    Ein Aufbewahrungssack für Schlafsäcke ist ein Beutel, in dem Sie Ihren Schlafsack aufbewahren können, wenn Sie ihn nicht benutzen. In einem solchen Sack kann sich die Füllung eine Schlafsacks ausbreiten und wird nicht dauerhaft komprimiert.

    Warum ist die richtige Größe des Schlafsacks wichtig?

    Die Antwort auf diese Frage versteht sich vermutlich von selbst!? Es gibt unterschiedliche Größen bei Schlafsäcken, weil nicht alle Menschen die gleiche Körperlänge und -breite haben. Die Größe eines Schlafsacks beeinflusst sowohl den Komfort als auch die Wärmeleistung und ist somit ein wichtiger Faktor in Punkto angenehme Nachtruhe. Ein zu großer Schlafsack kann zu viel Luft enthalten, die der Körper erwärmen muss, und ein zu kleiner Schlafsack kann die Bewegungsfreiheit deutlich einschränken. Deshalb ist es wichtig, einen Schlafsack zu wählen, der gut zur eigenen Körpergröße passt.

    Schlafsackgrößen werden für Erwachsene von den meisten Herstellern in den Größen REG, L und XL angeboten. Diese Größenangaben richten sich dabei nach der jeweils maximalen Körpergröße (Regular=183 cm, Large=198 cm, Extra Large=198-205cm). Speziell geschnittene Damenmodelle werden z.B. von Deuter mit SL in der Beschreibung gekennzeichnet. Prinzipiell lässt sich aber festhalten, dass man die eigene Körpergröße + 25/30cm berechnen sollte, um die richtige Länge des Schlafsacks zu ermitteln. Dies gilt bei Schlafsäcken mit Kapuze. Bei Deckenschlafsäcken eignet sich ein Modell passend zur eigenen Körpergröße.

    Gibt es spezielle Schlafsäcke für Fauen?

    Ja, gibt es. Einige Hersteller, wie zum Beispiel Deuter oder Mountain Equipment, haben sowohl Herren- als auch Damenschlafsäcke im Angebot. Damenschlafsäcke sind Schlafsäcke, die speziell für die Bedürfnisse von Frauen konzipiert sind. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen Schlafsäcken in mehreren Aspekten. Sie sind meist kürzer und schmaler geschnitten, um sich besser an die weibliche Körperform anzupassen und weniger Luft im Inneren zu haben, die erwärmt werden muss. Die meisten Damenmodele haben oft eine höhere Wärmeleistung, da Frauen tendenziell schneller frieren als Männer. Dies wird durch eine dickere Füllung oder eine bessere Isolierung im Fuß- und Brustbereich erreicht. Damenschlafsäcke sind daher eine gute Wahl für Frauen, die gerne draußen übernachten und Wert auf einen erholsamen Schlaf legen. Sie sind, wie auch die Schlafsäcke für Herren, in verschiedenen Größen, Formen, Materialien und Preisklassen erhältlich, je nach den persönlichen Vorlieben und dem gewünschten Einsatzgebiet.

    Wie wichtig ist das Packmaß von Schlafsäcken?

    Das so genannte Packmaß bei Schlafsäcken gibt an, wie viel Platz der Schlafsack, gestopft im Kompressionssack, im Rucksack oder im Gepäck einnimmt. Abhängig sind diese Maße vor allem vom Füllmaterial, der Füllmenge und von der Form des Schlafsacks ab. In der Regel wird das Packmaß in Litern oder in Zentimetern angegeben.

    Packmaß von Daunenschlafsäcken

    Daunenschlafsäcke haben, je nach Modell, das kleinste Packmaß, da sie sehr leicht und sehr gut komprimierbar sind. Sie können auf ein Volumen von wenigen Litern zusammengedrückt werden und passen fast in jeden Rucksack.

    Packmaß von Kunstfaserschlafsäcken

    Kunstfaserschlafsäcke kommen meist auf ein mittleres Packmaß, da sie etwas schwerer und weniger komprimierbar sind als Daunenschlafsäcke. Sie können auf ein akzeptables Volumen zusammengedrückt werden und passen in die gängigsten Rucksäcke.

    Packmaß von Wollschlafsäcken

    Wollschlafsäcke haben, je nach Füllmenge, das größte Packmaß im Vergleich zu Daunen- und/oder Kunstfaserschlafsäcken. Viele Modelle sind daher sehr schwer und voluminös. Daher benötigen diese Schlafsäcke normalerweise viel Platz im Gepäck.

    Wie Du weiter oben sicher schon gelesen hast, hat auch die Form des Schlafsacks Einfluss auf das Packmaß. So versteht sich auch quasi von selbst, dass Deckenschlafsäcke auf Grund ihrer Form ein sehr großes Packmaß haben. Bei eiförmigen Schlafsäcken und Mumienschlafsäcken sieht das dann schon wieder anders aus. Es ist also meist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, die das Packmaß beeinflussen.   

    Wie aussagekräftig ist das Gewicht eines Schlafsacks?

    Das Gewicht von Schlafsäcken ist definitiv ein wichtiger Faktor, der bei der Auswahl eines geeigneten Schlafsackmodells für bestimmte Outdoor-Aktivität berücksichtigt werden sollte. Je leichter der Schlafsack, desto einfacher ist er zu transportieren und zu verstauen. Allerdings sollte man auch auf andere Aspekte wie die Isolierung, die Größe, die Form und den Komfort achten, die je nach den klimatischen Bedingungen und den persönlichen Vorlieben variieren können. Ein guter Schlafsack sollte ein optimales Verhältnis zwischen Gewicht und Wärmeleistung bieten, ohne dabei an Qualität oder Langlebigkeit einzubüßen. 

    Alleine das Gewicht eines Schlafsacks ist also nicht aussagekräftig genug. Aber wenn man eine Tour unternimmt, bei der das Gewicht sowie das Packmaß eine Rolle spielen, dann können diese Daten tatsächlich wichtig für eine Kaufentscheidung sein. Die Angaben dazu findet man entweder auf dem Produktetikett oder bei vielen Schlafsäcken auch aufgedruckt auf dem Kompressions- oder Aufbewahrungssack

    gestopfter Schlafsack in Kompressionssack nach einem Biwak in den Bergen

    Gibt es Schwachstellen bei Schlafsäcken?

    Auch diese Frage muss man leider mit „ja“ beantworten. In der Regel liegen die Schwachstellen bei den Reißverschlüssen, den Nähten und der Isolierung selbst. Durch Reißverschlüsse und Nähte, kann es je nach Verarbeitung, durchziehen. Wer schon mal an einer Stelle, an der es zieht, versucht hat zu Schlafen, der weiß wie unangenehm das ist. Einige Hersteller haben dafür eine Lösung, in Form von Reißverschlussabdeckungen, gefunden. Das ist allerdings eher bei hochwertigeren und hochpreisigeren Modellen der Fall.

    Auf die Thematik mit der Isolierung wollen wir hier nochmal speziell eingehen. Legt man sich zum Schlafen in seinen Schlafsack, drückt man mit dem eigenen Körpergewicht die Isolierung unter sich zusammen. Diese verliert durch diesen Effekt nahezu die komplette Isolationsleistung. Abhilfe schafft hier die richtige Unterlage. Gerade in kalten Nächten ist eine gute und ebenfalls isolierende Unterlage, in Form einer Iso- oder Thermomatte, die richtige Ergänzung zum eigentlichen Schlafsack.

    Die Wahl der richtige Unterlage kann entscheidend sein

    Wie wir oben schon erfahren haben, drückt man mit seinem Körpergewicht die Isolierung des Schlafsacks zusammen, was ein Nachteil in Sachen Isolation darstellt. Diesem Nachteil kann man aber mit der Wahl der richtigen Unterlage entgegenwirken. Die richtige Unterlage, in Form einer Iso- oder Thermomatte, ist also ein wichtiger Faktor für den Schlafkomfort und die Wärmeleistung des Schlafsacks. Sie schützt den Schlafsack vor Kälte, Feuchtigkeit und gleicht zudem Unebenheiten aus.

    Campingmatten gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen und für jeden Einsatzzweck.

    • Für Trekkingtouren mit einigen Übernachtungen eignen sich besonders leichte, klein verpackbare, aufblasbare Matten, da sie den besten Schlafkomfort bei geringem Gewicht und kleinem Packmaß bieten.
    • Für Ultraleichtfans, Biwaknächte, Nächte in einer Hängematte, oder steinige, spitze Untergründe eignen sich Schaumstoffmatten. Diese bestehen aus flexiblem, robustem Kunststoff und sind meist mit Aluminium o.ä. beschichtet, um die Kälte fernzuhalten. Sie sind extrem leicht, sehr robust und in der Regel vergleichsweise günstig, dafür aber groß im Packmaß und eher unkomfortabel in Bezug auf die Höhe der Unterlage.
    • Für deinen Campingausflug sind Luftmatratzen, bzw. Campingmatten ideal. Sie sind dick, meist aufblasbar, weich beschichtet und gleichen die Auflagepunkte der Person und die Unebenheiten des Untergrunds aus. Viele Matten in diesem Bereich sind oft selbstaufblasend und es gibt sie sogar in Doppelbettgröße. Dafür sind diese Matten jedoch sehr groß im Packmaß und ziemlich schwer.

    Wenn Du noch mehr über Camping-, Iso- und Thermomatten erfahren willst, schau Dir gerne unseren Campingmatten-Ratgeber an.

    Was solltest Du beachten wenn Du mit Deinem Schlafsack unterwegs bist?

    Um die Lebensdauer und die Wärmeleistung des Schlafsacks zu erhalten, ist es wichtig, ihn unterwegs richtig zu behandeln. Dazu zählen folgende Schritte:

    Transport des Schlafsacks

    Für den Transport des Schlafsacks bietet sich der Kompressions-Packsack an. Mit ihm schützt man den Schlafsack vor Schmutz und Beschädigung. Ein weiterer Vorteil, durch den Transport in einem solchen Packsack, ist das geringere Volumen im Gepäck. Denn wie der Name schon beschreibt, wird der Schlafsack dort drin komprimiert.

    Vorbereitung zur Nacht

    Der Schlafsack sollte rechtzeitig vor dem Schlafengehen aus dem Packsack genommen und ausgeschüttelt werden, um ihm Zeit zu geben, sich auszudehnen und zu belüften. Der Schlafsack sollte dabei nicht direkt auf dem Boden liegen, sondern auf einer isolierenden Unterlage, um ihn vor Kälte und Feuchtigkeit zu schützen.

    Am nächsten Morgen

    Das richtige Handling, nach einer hoffentlich erholsamen Nacht, ist ebenfalls wichtig. Nach dem Aufstehen sollte der Schlafsack wieder ausgeschüttelt und gelüftet werden, um eventuelle Feuchtigkeit oder Kondenswasser zu entfernen. Idealerweise stopfst Du den Schlafsack erst wieder in den Packsack, wenn er vollständig trocken ist. Ist dies nicht gleich möglich, sollte das Trocknen auf jeden Fall bei erster Gelegenheit nachgeholt werden.

    Und wenn Dir nachts doch kalt wird! Tipps gegen Frieren im Schlafsack

    Wenn du trotz eines passenden Schlafsacks und einer guten Unterlage nachts frierst, haben wir hier noch ein paar nützliche Tipps, die dir helfen können, dich wärmer zu fühlen.

    Schlafsack-Inlets nutzen

    Inlets sind dünne Decken bzw. Schlafsäcke, die zusätzlich in den Schlafsack eingelegt werden können und somit als zusätzliche Isolation dienen. Inlets können aus Baumwolle, Seide oder Wolle bestehen, diese Versionen dienen vor allem der Hygiene oder dem Komfort und nur wenig der Isolation. Klassischerweise sind mit diesen Inlets die Hüttenschlafsäcke gemeint. Es gibt allerdings auch Inlets aus Fleece oder mit einer extra Füllung und Beschichtung, die die Wärmeleistung des Schlafsacks spürbar erhöhen.

    Lange Unterwäsche anziehen

    Jeder kennt lange Unterwäsche aus Merinowolle oder Kunstfaser für den Winter. Sie ist leicht und einfach zu transportieren, wenn man sie nicht schon vorher an hat. Geeignet ist lange Unterwäsche für Aktivitäten, bei denen die Temperatur sehr niedrig ist und die eigentliche Kleidung nicht ausreichend isoliert. Aber eben auch für den Einsatz im Schlafsack, wenn die Wärmeleistung des Schlafsacks nicht ausreicht. Einfach lange Unterwäsche zum Schlafen anziehen und schon wird das Wärmegefühl deutlich verbessert.

    Wärmflasche mit in den Schlafsack packen

    Eine Wärmflasche ist auf einer Trekkingtour einfach deine Trinklasche, die mit heißem Wasser gefüllt wird und als zusätzliche Wärmequelle im Schlafsack dient. Man sollte allerdings aufpassen, das die Flasche für warmes/heißes Wasser geeignet ist und nicht ausläuft. Das kann sonst zu schweren Verbrühungen führen. Hat man eine geeignete Flasche dabei, kann diese entweder schon vor dem Schlafengehen in den Schlafsack gelegt werden oder man nimmt die Wärmflasche einfach mit in den Schlafsack und positioniert diese an einer empfindlichen Stelle wie z.B. dem Bauch oder den Füßen.

    Mütze/Sturmhaube aufziehen 

    Die meiste Wärme geht über den Kopf verloren, darum haben die meisten Schlafsäcke auch die Kapuze am Schlafsack. Wenn diese aber nicht optimal sitzt oder aus anderen Gründen nicht ausreicht, kann eine Mütze oder eine Sturmhaube als Isolation helfen. Diese schützen dann empfindliche Stellen am Kopf oder im Gesicht.

    Du solltest jedoch nicht zu dick angezogen sein, wenn du in den Schlafsack gehst, da dies die Isolationswirkung des Schlafsacks verringern kann. Trage daher nur so viel Kleidung wie nötig, um dich wohlzufühlen.

    Abschließend wollen wir an dieser Stelle aber noch mal festhalten, dass Maßnahmen zum erhöhen der Isolation dazu da sind, um den Schlafkomfort im Fall der Fälle anzuheben. Sie sollten aber auf gar keinen Fall ein Kaufkriterium dafür sein, beim eigentlichen Schlafsack, aus z.B. Platzgründen, lieber eine weniger warmes Modell zu wählen, um es dann mit weiteren Mitteln wie einem Inlet aufzuwerten. Bei Schlafsäcke findet man, wie wir weiter oben schon gelesen haben, Angaben zu unterschiedliche Themperaturbereichen. Hier sollte beim Kauf definitiv darauf geachtet werden, dass man einen Schlafsack der richtigen Kategorie wählt, der auch zum Vorhaben und den zu erwarteten Temperaturen passt.

    Der richtige Umgang mit dem Schlafsack zu Hause

    Auch zu Hause sollte man einige Dinge beachten um, genau wie bei den Punkten wenn Du auf Tour bist, die Lebensdauer und die Wärmeleistung des Schlafsacks zu erhalten. Folgende Dinge solltest Du dabei beachten:

    Die Aufbewahrung des Schlafsacks

    Der Schlafsack sollte niemals dauerhaft in einem Packsack aufbewahrt werden, da dies die Füllung sowie die Außenhülle und das Innenfutter schädigen kann. Für die Lagerung empfiehlt sich ein trockener Ort. Manche Schlafsäcke (Daunenschlafsäcke) haben einen Aufbewahrungssack im Lieferumfang dabei. Ist dies nicht der Fall kann man auch einen großen Baumwollsack dafür hernehmen oder man hängt den Schlafsack an einem Kleiderbügel oder speziellen Schlafsäckeaufhänger auf. Ein regelmäßiges Ausgeschüttelt und Lüften kann auch nicht schaden, um eventuelle Gerüche oder Schimmel zu vermeiden.

    Nach einer längeren Tour

    Ein Schlafsack sollte definitiv nicht nach jeder Tour gereinigt werden, allerdings ist es wichtig, ihn erstmal einige Zeit an der frischen Luft trocknen und durchlüften zu lassen. Überprüfe den Schlafsack auf eventuelle Beschädigungen oder im Falle einer Daunenfüllung auf verklumpte Daunen oder eine verschobene Füllung. Erst danach solltest Du den Schlafsack dann an einem geeigneten Ort lagern.

    Kletterer in den Bergen im Schlafsack von Ausrüstung umgeben

    Was sollte man bei der Reinigung von Schlafsäcken beachten?

    Die Reinigung eines Schlafsacks hängt immer vom Füllmaterial und vom Hersteller ab. Man sollte immer gemäß der Pflegeanleitung handeln, die an dem jeweiligen Schlafsack angebracht ist. Im Allgemeinen gelten aber die gängigsten Reinigungsmethoden:

    Reinigung von Daunenschlafsäcken

    Daunenschlafsäcke sollten nur selten und vorsichtig gereinigt werden, um die Bauschkraft und die Wärmeleistung nicht zu beeinträchtigen. Sie können entweder in der Waschmaschine oder von Hand gewaschen werden, je nach Größe und Herstellerangabe. Dabei sollte ein spezielles Daunenwaschmittel verwendet werden, das die Daunen nicht beschädigt. Der Waschgang sollte bei niedriger Temperatur und ohne Schleudergang gewählt werden, um die Nähte nicht zu belasten. Zum Trocknen kann man den Daunenschlafsack in den Trockner gegeben. Dazu den Schlafsack zusammen mit ein paar neuen Tennisbällen oder speziellen Trocknerbällen, die die Daunen auflockern, in den Trockner geben. Der Trockenvorgang kann unter Umständen mehrere Stunden dauern. Dabei kann eine Überprüfung auf Klumpenbildung nicht schaden. Ein absolutes No-Go ist die Reinigung von Daunenschlafsäcken mit chemischen Reinigungsmitteln sowie das Bügeln von solchen Schlafsäcke.

    Reinigung von Kunstfaserschlafsäcken

    Kunstfaserschlafsäcke können häufiger und einfacher gereinigt werden als Daunenschlafsäcke, da sie weniger empfindlich gegenüber Feuchtigkeit sind. Sie können in der Waschmaschine oder von Hand gewaschen werden, je nach Herstellerangabe. Es empfiehlt sich ein mildes Waschmittel zur Reinigung, das die Kunstfasern nicht angreift. Für den Waschgang empfiehlt sich eine niedrige bis mittlerer Temperatur sowie ein Schleudergang am Ende des Waschmaschinenprogramms, um die Trockenzeit zu verkürzen. Kunstfaserschlafsäcke können zum Trocknen entweder an der Luft oder im Trockner getrocknet werden. Auch bei Kunstfaserschlafsäcke gilt: niemals bügeln oder chemisch reinigen.

    Reinigung von Wollschlafsäcken

    Wollschlafsäcke sollten, wie auch die Daunenschlafsäcke, nur selten und vorsichtig gereinigt werden, damit die Wolle nicht verfilzt oder einläuft. Im Gegensatz du Daunen- und Kunstfaserschlafsäcken sollten Wollschlafsäcke nur von Hand gewaschen werden, es sei denn die Waschmaschine verfügt über einen speziellen Wollwaschgang oder das Programm Handwäsche. Dabei sollte ein spezielles Wollwaschmittel verwendet werden, das die Wolle pflegt und schont. Der Hand- oder Wollwaschgang erfolgt bei niedriger Temperatur, um die Wolle nicht zu strapazieren. Zum Trocknen sollten Wollschlafsäcke flach ausgebreitet und an der Luft getrocknet werden. Die No-Go’s bei Wollschlafsäcken sind: bügeln, chemisch reinigen oder in den Trockner stecken.

    Labels und Zertifikate für umweltfreundliche und nachhaltige Produkte  

    Schon seit einigen Jahren gibt es in der Outdoor-Branche ein umdenken und man orientiert sich zunehmend an Themen wie Nachhaltigkeit, Tierwohl und Umweltschutz. Viele Hersteller, die auf solche Themen achten, zeichnen ihre Produkte damit auch aus. Diese Labels und Zertifikate zum Thema Nachhaltigkeit und Tierwohl in der Produktion von Schlafsäcken, genauso wie von anderen Outdoorprodukten, sind wichtige Orientierungshilfen für Verbraucher, die Wert auf umweltfreundliche und ethische Produkte legen. Sie geben Auskunft darüber, wie die verwendeten Materialien angebaut, verarbeitet und transportiert werden, und ob dabei ökologische und soziale Standards eingehalten werden.

    Damit Du den Überblick behältst, welche Labels und Zertifikate es gibt, listen wir Dir die gängigsten davon hier auf: 

    PFC Free Logo

    PFC FREE

    PFC FREE bedeutet, dass ein Produkt ohne per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) hergestellt wurde. PFC sind synthetische Verbindungen, die Wasser, Fett und Schmutz abweisen können, aber auch als umwelt- und gesundheitsschädlich gelten. Viele Outdoor-Hersteller bieten deshalb PFC-freie Produkte an, die in der Regel als solche gekennzeichnet sind.

    Fair Wear Logo

    Fair Wear

    Fair Wear ist eine Organisation, die sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie einsetzt. Sie arbeitet mit Marken, Fabriken, Gewerkschaften, NGOs und Regierungen zusammen, um faire Löhne, sichere Arbeitsplätze und Respekt für die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter zu fördern. Fair Wear überprüft regelmäßig, wie die Marken ihre Lieferketten verwalten, und unterstützt sie bei der Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen.

    Grüner Knopf Logo

    Green Button

    Der Green Button ist ein staatliches Siegel, das Textilien kennzeichnet, die unter hohen sozialen und ökologischen Standards hergestellt wurden. Das Siegel soll Verbrauchern helfen, nachhaltige Kleidung zu erkennen und zu kaufen. Um das Siegel zu erhalten, müssen die Hersteller und Händler 26 verbindliche Mindestanforderungen erfüllen, die von unabhängigen Prüfstellen kontrolliert werden.

    Down Codex Logo

    Down Codex

    Der Down Codex ist ein Zertifizierungssystem für Daunenprodukte, das von der Firma Mountain Equipment entwickelt wurde. Es garantiert, dass die Daunen aus ethisch vertretbaren Quellen stammen, die keine Lebendrupf oder Zwangsfütterung praktizieren. Außerdem stellt es sicher, dass die Daunen qualitativ hochwertig sind und eine hohe Bauschkraft haben. Down Codex ist ein freiwilliges System, das von unabhängigen Prüfern überwacht wird.

    Down Cycle Logo

    Down Cycle

    Down Cycle ist eine Initiative von Mountain Equipment, die darauf abzielt, die Umweltauswirkungen von Daunenprodukten zu reduzieren. Down Cycle verwendet recycelte Daunen, die aus alten Kleidungsstücken und Bettwaren gewonnen werden, anstatt neue Daunen von Tieren zu beziehen. Dadurch wird die Menge an Abfall reduziert, die auf Deponien landet, und die Tiere werden vor unnötiger Grausamkeit geschützt.

    Ethical Down Code Logo

    Ethical Down Code

    Der Ethical Down Code ist ein Zertifizierungsprogramm, das die Herkunft und Qualität der Daunen in den Produkten garantiert. Das Programm stellt sicher, dass die Daunen von Tieren stammen, die artgerecht gehalten und nicht lebend gerupft oder zwangsgefüttert wurden. Mit diesem Code möchte Yeti seinen Kunden Transparenz und Vertrauen bieten und gleichzeitig einen Beitrag zum Tierschutz leisten.

    Responsible Down Standard Logo

    Responsible Down Standard

    Das Responsible Down Standard (RDS) ist ein unabhängiges Zertifikat, das sicherstellt, dass Daunen und Federn aus verantwortungsvoller Tierhaltung stammen. Es verbietet unter anderem das Lebendrupfen und die Stopfleberproduktion.

    Certified Animal Welfair Logo

    Certified Animal Welfair

    Certified Animal Welfair ist ein Gütesiegel für tierfreundliche Produkte, die aus Betrieben stammen, die hohe Standards für das Wohlergehen ihrer Tiere erfüllen. Die Zertifizierung basiert auf wissenschaftlichen Kriterien und unabhängigen Kontrollen, die sicherstellen, dass die Tiere artgerecht gehalten, gefüttert und geschützt werden.

    Global Organic Textil Standard Logo

    Global Organic Textile Standard

    Der Global Organic Textile Standard (GOTS) ist ein weltweit anerkannter Standard für die Herstellung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern. Er umfasst sowohl ökologische als auch soziale Kriterien entlang der gesamten Produktionskette.

    Bluesign Logo

    Bluesign® System

    Das Bluesign® System ist ein umfassendes System zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit von Textilprodukten. Es berücksichtigt alle Aspekte der Produktion, von der Rohstoffbeschaffung über die Verarbeitung bis hin zum fertigen Produkt, und minimiert den Einsatz von schädlichen Chemikalien, Wasser und Energie.

    OEKO-Tex Logo

    OEKO-TEX®

    OEKO-TEX® ist ein unabhängiges Prüf- und Zertifizierungssystem für Textilien, das die Sicherheit und Gesundheit von Textilprodukten gewährleistet. OEKO-TEX® vergibt verschiedene Produktlabels, die auf Schadstoffprüfungen und Umweltstandards basieren. Eines dieser Labels ist der **OEKO-TEX® STANDARD 100**, der zu den weltweit bekanntesten Labels für schadstoffgeprüfte Textilien gehört.

    Climate Partner Logo

    Climate Partner

    Climate Partner ist ein Begriff, der verwendet wird, um Organisationen oder Unternehmen zu beschreiben, die sich für den Klimaschutz einsetzen und Maßnahmen ergreifen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren oder zu kompensieren. Climate partner bietet Lösungen an, um die Treibhausgasemissionen zu berechnen, zu reduzieren und auszugleichen, sowie Zertifikate und Labels zu vergeben, die die Klimaneutralität bestätigen.

    Dir liegt das Thema auch am Herzen und es beeinflusst Deine Kaufentscheidung? Dann geht es Dir wie vielen anderen. Wenn Du noch mehr zu der Thematik erfahren möchtest findest Du unter dem folgenden Link einen gelungene Beitrag dazu.

    Abschließende Worte

    Ein Schlafsack ist ein wichtiger Begleiter für viele Outdoor-Aktivitäten, aber es gibt viele Faktoren, die man beachten sollte, um den richtigen Schlafsack zu finden. Du solltest immer auf die Kategorie, die Form, das Füllmaterial, den Temperaturbereich, das Packmaß und die Ausstattungsmerkmale des Schlafsacks achten und sie an deine Bedürfnisse anpassen. Die richtig Pflegen und ein entsprechender Umgang sind ebenfalls wichtig, um die Lebensdauer und die Wärmeleistung des Schlafsacks zu erhalten.

    Stefan Feldpusch

    Stefan Feldpusch

    Freelancer by doorout.com

    Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

    Testbericht – Berghaus MTN Guide Hyper Alpha Jacket

    Testbericht – Berghaus MTN Guide Hyper Alpha Jacket

    federleichte Hardshelljacke
    Lesezeit: 10 min.Autor: Fabian Bernst

    Fast könnte man meinen es handelt sich bei der Berghaus MTN Guide Hyper Alpha Jacket einfach nur um einen weiteren Vertreter im Dschungel der 3-Lagen Jacken.

    Das dem jedoch nicht so ist und welches Austattungsdetail daran entscheidenden Anteil hat erfahrt Ihr in diesem Testbericht.

    Erster Eindruck, was bietet die MTN Guide Hyper Alpha Jacke?

    Zu Beginn beschäftigen wir uns jedoch erstmal mit den klassischen Facts der Jacke.

    Dabei fällt schnell auf das ein möglichst geringes Gewicht im Lastenheft von Berghaus an erster Stelle stand. Nicht anders lässt sich erklären das die Guide Alpha Jacket federleichte 226 Gramm auf die Waage bringt. (Herrengröße M)

    Aber auch sonst findet man Berghaustypisch eine solide Ausstattung & Verarbeitung vor und so lassen u.a. eine einfach einstellbare Schildkapuze, höher angesetzte Taschenlösung und für diese Gewichtsklasse recht robustes Ripstop Außenmaterial kaum Wünsche offen.

    Einige unter Euch werden eine Unterarmbelüftung vermissen, mich persönlich hat dies nicht gestört – sicherlich auch etwas dem wirklich hohen Wasserdampfdurchgangswert von 50.000g/m2/24h geschuldet. Ehrlicherweise passt eine Unterarmbelüftung auch nicht ganz in das Konzept der Jacke, da natürlich die zusätzlichen Reißverschlüsse das Gewicht der Jacke wieder nach oben treiben.

    Regendichte Berghaus MTN Guide Hyper Alpha Jacke
    Seitenansicht der  Berghaus MTN Guide Hyper Alpha Jacke
    Berghauslogo auf dem Ärmel

    Aus eigener Erfahrung heraus kann ich aber auch sagen das bei wirklichen Starkregen die angesprochenen Reißverschlüsse am Unterarm nicht nutzbar bzw. nicht zu öffnen sind da sich sonst das Wasser seinen Weg ins Innere sucht und ab einen gewissen niederschlagsfreien Temperaturbereich sollte die Wetterschutzjacke eh im Rucksack verschwinden.

    Dennoch habe ich die Jacke spaßeshalber mal eine Stunde lang bei einem Aufstieg getestet, bei ca. 17 Grad, eigentlich nicht wirklich empfehlenswert – dennoch hat die Jacke mich nicht im sprichwörtlich eigenen Saft stehen lassen.

    Nun aber Katze aus dem Sack und ab zum bereits erwähnten Highlight der Jacke, wozu man erstmal den Zwei-Wege-Reißverschluss öffnen muss.

    Danach entdeckt man sofort ein flauschiges, rotes Futter. Hierbei handelt es sich um POLARTEC ALPHA, einfach ausgedrückt werden hierbei hochflorige Paneele an neuralgisch wichtigen Stellen an der Innenjacke platziert.

    Sinn dahinter ist der Jacke eine zusätzliche Isolationsschicht zu verpassen. In der Praxis hat dies sehr gut funktioniert und vermittelte anfangs einen leichten Hauch von Wärme, um dann aber später mit einen guten Feuchtigkeitstransport aufzutrumpfen.  Bei der Wahl der Isolationsschicht für die nächste Tour kann man so getrost auf eine dünnere Lage zurückgreifen, auch dies folgt wieder dem Prinzip der Gewichtsminimierung.

    Innenfutter der Berghaus Jacke
    flauschig rotes Innenfutter am Ärmelbündchen
    seitliche Tasche

    Jetzt wird es ernst, was kann die MTN Guide Hyper Alpha Jacke in der Praxis?

    Zu mindestens für den Test förderlich war das schlechte Wetter im letzten Urlaub, fürs Gemüt hätten es dann doch ein paar Sonnenstrahlen mehr sein dürfen.

    Sei es drum, den Spruch mit dem schlechten Wetter und der falschen Kleidung kennt jeder aber zum Glück erwies sich die Guide Alpha Jacket als die richtige Wahl.

    Nach sechseinhalb Stunden monotonen Dauerregen samt Tagesrucksack habe ich mich auf die Suche nach Wassereintritt an dafür bekannten Stellen gemacht, machen wir es kurz – die Jacke ist dicht!  

    Auch die Folgetage im Urlaub, sowie auf weiteren folgenden Touren in den Alpen konnte das Können im Regen unter Beweis gestellt werden. Auch bei Touren in heimischen Gefilden hält die Jacke samt der hauseigenen Hydroshell ELITE Membran bis heute, was sie verspricht.

    kleines Packmaß der Jacke
    die MTN Guide Hyper Alpha Jacke ist ein guter Begleiter auch bei widrigen Bedingungen
    Wasserdichte Hardshelljacke

    Fazit

    Natürlich hat all das auch alles einen gewissen Wert und grundsätzlich ist die Preisgestaltung im Outdoorsegment ja oftmals das Gegenteil dessen eines Metzgers: Alles, was weniger wiegt kostet mehr. Dennoch finde ich das der Preis von 299,95€ (UVP) noch als gerechtfertigt bezeichnet werden kann.

    Denn auch Dinge wie der Einsatz von recyceltem Polyester, bluesign zertifizierter Hauptstoffe und den bereits angesprochenen Ausstattungsdetails bringen einen gehörigen Gegenwert zum Kaufpreis mit und machen eine Kaufempfehlung meinerseits leicht.

    Etwas schwerer fällt es der Jacke nur, sich in eine Kategorie stecken zu lassen. Für eine klassische Hardshell fehlen der Jacke u.a. noch ein paar Prozente an Robustheit und für anspruchsvolle Alpin-/Hochtouren oder aber das Tragen schwerer Rucksäcke rate ich Euch eher z.B. zur Berghaus MTN Seeker GTX.

    Für alles andere aber, wie anspruchsvolle Tageswanderungen, klassische Hüttentouren, Trailrunning oder aber für die nächste Skitour findet Ihr in der Guide Alpha Jacket einen absoluten zuverlässigen Begleiter.

    Fabian Bernst

    Fabian Bernst

    Storemanager by doorout.com

    Ob beim Wandern, radeln oder mit dem Zelt – immer irgendwo zwischen Rhön und Karnischen Alpen zu finden.

    Herbstliche Outdoorküche

    Herbstliche Outdoorküche

    Der Herbst bietet ideale Bedingungen für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern und Camping. Bei solchen Unternehmungen stellt sich jedoch oft die Frage nach der Verpflegung und insbesondere in der herbstlichen Saison sehnen sich viele nach warmen, herzhaften Mahlzeiten. Wie lässt sich das mit den beschränkten Kochmöglichkeiten im Freien vereinbaren? Hier präsentieren wir sechs effiziente Rezepte, die mit minimalem Aufwand und einfachen Zutaten zubereitet werden können. Diese Mahlzeiten sind nicht nur schmackhaft, sondern auch herbsttauglich.

    Gnocchi Tricolore Pot

    Dieses Gericht ist ein echter Hingucker, denn es hat die Farben der italienischen Flagge: Grün, Weiß und Rot. Es besteht aus Gnocchi, grünem Pesto, Tomaten und Feta-Käse. Du brauchst nur einen Topf, um die Gnocchi anzubraten oder zu kochen und dann mit den restlichen Zutaten zu vermischen. Das Gericht ist in wenigen Minuten fertig und schmeckt köstlich.

    Zutaten für 2 Personen:

    • 500 g Gnocchi
    • 4 EL grünes Pesto
    • 250 g Kirschtomaten
    • 100 g Feta-Käse
    • Salz und Pfeffer nach Geschmack

    Zubereitung:

    • Erhitze etwas Öl in einem Topf auf dem Campingkocher und brate die Gnocchi darin an, bis sie goldbraun sind. Wenn du kein Öl hast oder die Gnocchi lieber weich magst, kannst du sie auch in Wasser kochen, bis sie an die Oberfläche steigen.
    • Schneide die Kirschtomaten in Hälften und den Feta-Käse in Würfel.
    • Gib das Pesto zu den Gnocchi und rühre es gut um.
    • Füge die Tomaten und den Feta-Käse hinzu und erwärme alles kurz.
    • Schmecke das Gericht mit Salz und Pfeffer ab.
    • Genieße deinen Gnocchi Tricolore Pot!

     

    Die Verlängerung im Fußbereich des Kinderschlafsacks
    aufgeklappter Kinderschafsack mit beidseitigem Reißverschluss

    Süßkartoffel-Feta-Päckchen vom Lagerfeuer

    Dieses Gericht ist einfach und lecker. Du brauchst nur Süßkartoffeln, Feta-Käse, Olivenöl, Salz, Pfeffer und Alufolie. Du schneidest die Süßkartoffeln in Würfel und vermischst sie mit dem Feta-Käse, dem Olivenöl, Salz und Pfeffer. Dann packst du die Mischung in Alufolie ein und legst sie auf das Lagerfeuer oder den Grill. Nach etwa 20 Minuten sind die Päckchen fertig. Du kannst sie direkt aus der Folie essen oder mit einem Löffel herausnehmen.

     

    Zutaten für 2 Personen:

    • 2 große Süßkartoffeln
    • 100 g Feta-Käse
    • 2 EL Olivenöl
    • Salz und Pfeffer nach Geschmack

    Zubereitung:

    • Schäle die Süßkartoffeln und schneide sie in kleine Würfel.
    • Schneide den Feta-Käse in kleine Stücke.
    • Vermische die Süßkartoffeln, den Feta-Käse, das Olivenöl, Salz und Pfeffer in einer Schüssel.
    • Schneide vier große Stücke Alufolie ab und verteile die Mischung darauf.
    • Falte die Folie zu Päckchen zusammen und verschließe sie gut.
    • Lege die Päckchen auf das Lagerfeuer oder den Grill und lasse sie etwa 20 Minuten garen.
    • Öffne vorsichtig die Päckchen und genieße deine Süßkartoffel-Feta-Päckchen vom Lagerfeuer
    Die Verlängerung im Fußbereich des Kinderschlafsacks
    aufgeklappter Kinderschafsack mit beidseitigem Reißverschluss

    Kürbis-Kartoffel-Eintopf mit Brot

    Dieses Gericht ist ein wärmender und sättigender Eintopf aus Kürbis, Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Gemüsebrühe, Sahne, Muskatnuss, Salz und Pfeffer. Du kochst das Gemüse in einem großen Topf mit Wasser, bis es weich ist. Dann pürierst du den Eintopf mit einem Pürierstab oder einer Gabel und rührst die Sahne unter. Du schmeckst den Eintopf mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer ab. Den Eintopf kannst du mit Brot servieren oder das Brot in den Eintopf tunken.

     

    Zutaten für 2 Personen:

    • 1 kleiner Hokkaido-Kürbis
    • 4 große Kartoffeln
    • 1 Zwiebel
    • 2 Knoblauchzehen
    • 1 Liter Gemüsebrühe
    • 200 ml Sahne
    • Muskatnuss, Salz und Pfeffer nach Geschmack
    • Brot nach Belieben

    Zubereitung:

    • Schäle den Kürbis und die Kartoffeln und schneide sie in Würfel. Die Zwiebel und den Knoblauch hackst du fein.
    • Erhitze etwas Öl in einem großen Topf auf dem Campingkocher und brätst die Zwiebel und den Knoblauch an.
    • Füge den Kürbis und die Kartoffeln hinzu und gieße die Gemüsebrühe darüber.
    • Lasse alles köcheln, bis das Gemüse weich ist.
    • Püriere den Eintopf mit einem Pürierstab oder einer Gabel und rühre die Sahne unter.
    • Schmecke den Eintopf mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer ab.
    • Serviere den Eintopf mit Brot oder tunke das Brot in den Eintopf.
    • Genieße deinen Kürbis-Kartoffel-Eintopf mit Brot!
    Die Verlängerung im Fußbereich des Kinderschlafsacks
    aufgeklappter Kinderschafsack mit beidseitigem Reißverschluss

    Kartoffel-Rührei

    Hier bekommt ihr ein einfaches, schmackhaftes und deftiges Gericht. Nicht immer müssen es die großen, aufwendigen Gerichte sein, manchmal reichen auch ein paar Kartoffeln und Eier, ein wenig Speck dazu und schon hat man ein reichhaltiges Abendessen. Die Zutaten sind überschaubar und der Arbeitsaufwand begrenzt sich auf das Kartoffelschälen und Speckschneiden.

     

    Zutaten für 2 Personen:

    • 4 große Kartoffeln
    • 4 Eier
    • 100 g Speck
    • 50 g geriebener Käse
    • Salz und Pfeffer nach Geschmack

    Zubereitung:

    • Schäle die Kartoffeln und schneide sie in kleine Stücke.
    • Koche die Kartoffeln in einem Topf mit Wasser, bis sie weich sind. Gieße das Wasser ab und stelle die Kartoffeln beiseite.
    • Schneide den Speck in kleine Streifen.
    • Erhitze etwas Öl in einer Pfanne auf dem Campingkocher und brate den Speck darin an, bis er knusprig ist.
    • Schlage die Eier in einer Schüssel auf und würze sie mit Salz und Pfeffer.
    • Gieße die Eier über den Speck und rühre sie um, bis sie gestockt sind.
    • Gib den geriebenen Käse dazu und rühre ihn unter das Rührei.
    • Zerdrücke die Kartoffeln mit einer Gabel und mische sie unter das Rührei.
    • Genieße dein Kartoffel-Rührei!
    Die Verlängerung im Fußbereich des Kinderschlafsacks
    aufgeklappter Kinderschafsack mit beidseitigem Reißverschluss

    Gulaschsuppe vom Campingkocher

    Dieses Gericht ist herzhaft und wärmend. Es besteht aus Rindfleischwürfeln, die mit Zwiebeln, Paprika, Kartoffeln und Gewürzen in einer Tomatenbrühe gekocht werden. Es ist eine klassische Suppe, die besonders gut an kalten Tagen schmeckt.

     

    Zutaten für 2 Personen:

    • 300 g Rindfleisch
    • 1 Zwiebel
    • 1 Paprika
    • 2 Kartoffeln
    • 500 ml Brühe
    • 2 EL Tomatenmark
    • 1 TL Paprikapulver
    • Salz und Pfeffer nach Geschmack
    • 2 EL Öl

    Zubereitung:

    • Schneide das Rindfleisch in kleine Würfel.
    • Erhitze das Öl in einem Topf und brate das Fleisch darin an.
    • Schäle die Zwiebel und schneide sie in kleine Würfel.
    • Wasche den Paprika und schneide ihn in kleine Stücke.
    • Füge die Zwiebel und den Paprika zum Fleisch hinzu und brate sie kurz mit.
    • Schäle die Kartoffeln und schneide sie in kleine Würfel.
    • Füge die Kartoffeln, die Brühe, das Tomatenmark, das Paprikapulver, Salz und Pfeffer zum Topf hinzu und bringe die Mischung zum Kochen.
    • Reduziere die Hitze und lasse die Gulaschsuppe etwa 30 Minuten köcheln, bis das Fleisch und die Kartoffeln weich sind.
    • Verfeinere die Suppe mit Sauerrahm oder Schmand, wenn du magst.
    • Genieße deine Gulaschsuppe vom Campingkocher.
    Die Verlängerung im Fußbereich des Kinderschlafsacks
    aufgeklappter Kinderschafsack mit beidseitigem Reißverschluss

    Spaghetti Bolognese vom Campingkocher

    Dieses Gericht ist klassisch und lecker. Es besteht aus Spaghetti, die mit einer Hackfleisch-Tomaten-Sauce vermengt werden. Es ist ein einfaches und schnelles Gericht, das immer gut ankommt.

     

    Zutaten für 2 Personen:

    • 200 g Spaghetti
    • 250 g Hackfleisch
    • 1 Zwiebel
    • 2 Knoblauchzehen
    • 500 ml passierte Tomaten
    • 1 TL Oregano
    • Salz und Pfeffer nach Geschmack
    • 2 EL Öl

    Zubereitung:

    • Koche die Spaghetti in einem Topf mit Wasser und etwas Salz nach Packungsanweisung.
    • Erhitze das Öl in einer Pfanne und brate das Hackfleisch darin krümelig.
    • Schäle die Zwiebel und den Knoblauch und hacke sie fein.
    • Füge die Zwiebel und den Knoblauch zum Hackfleisch hinzu und brate sie kurz mit.
    • Füge die passierten Tomaten, den Oregano, Salz und Pfeffer hinzu und bringe die Sauce zum Kochen.
    • Reduziere die Hitze und lasse die Sauce etwa 10 Minuten einkochen.
    • Vermenge die Spaghetti mit der Sauce und serviere sie mit geriebenem Käse, wenn du magst.
    Die Verlängerung im Fußbereich des Kinderschlafsacks
    aufgeklappter Kinderschafsack mit beidseitigem Reißverschluss
    Tim Wiegel

    Tim Wiegel

    Marketing

    Von Kleinauf draußen unterwegs, hat es ihn immer wieder in die verschiedensten Facetten des Outdoor-Sports getrieben. Neben dem Wandern und Bergsteigen ist er dann vor allem bei der Höhlenforschung hängengeblieben. Auf der Suche nach den letzten echten Abenteuern zieht es ihn immer wieder in die verborgene Unterwelt.

    Tipps für Herbstwanderungen in Hessen

    Tipps für Herbstwanderungen in Hessen

    Den Herbst genießen in Hessen
    Lesezeit: 15 min.Autor: Tim Wiegel

    Herbstzeit ist Wanderzeit! Verschont von der drückenden Hitze des Sommers zeigt sich die Natur zu dieser Jahreszeit von ihrer bunten und herben Seite. Nachdem wir jetzt einige sommerliche Tage hinter uns haben, wird der Herbst nächste Woche wohl pünktlich zum Start der hesssischen Herbstferien Einzug halten. Viele von euch zieht es an trüben Herbsttagen nach draußen. Wir haben heute fünf schöne Herbstwanderungen in Hessen für euch. Es handelt sich immer um Tageswanderungen, nur im fünften Tipp könnt ihr bewaffnet mit Rucksack, Regenjacke und leichten Wanderschuhen gleich ein paar Tage am Stück losziehen.  

    Rundwanderung Rheinromatik

    Diese Tour entlang des malerischen Rheins wird dich mit ihrem idyllischem Charme verzaubern. Du startest in Rüdesheim, der ‘‘Hauptstadt der Rheinromantik’’, und wanderst durch die Weinberge zum Niederwalddenkmal mit der beeindruckenden Germania-Statue. An wunderschön gelegenen Aussichtspunkten geht es vorbei über Assmannshausen zum Höllenberg, einer bekannten Weinlage, und durch das idyllische Eichbachtal. Sehenswert ist auch das Töpferdorf Aulhausen. Nach 11km und ca. 3,5h reiner Gehzeit gelangst du wieder nach Rüdesheim zurück. Im Herbst kannst du die Weinlese miterleben und die frischen Trauben probieren. Außerdem leuchten die Weinblätter in verschiedenen Rottönen und bilden einen schönen Kontrast zum  Rhein.

    • Dauer: ca. 3,5h
    • Strecke: ca. 11km
    • Höhenmeter: ca. 350m

    Mehr Infos: Niederwalddenkmal – Rüdesheim Runde von Assmannshausen | Wanderung | Komoot

    Höhenrundweg Vogelsberg

    Der Höhenrundweg startet auf dem 764m hohen Hoherodskopf. Vorbei an den Flößerteichen gelangst du zur Niddaquelle am Hang des Sieben Ahorn und zum Felsdurchbruch Geiselstein. Der 720m hohe Berg wird auch als ‘‘Nordpol des Vogelsbergs’’ bezeichnet. Auf dem Taufstein erwartet dich der Bismarckturm mit freier Aussicht über den Taunus bis hin zur Rhön. Von hier aus wanderst du zurück zum Hoherodskopf, wo du im Anschluss an die 7km lange Tour noch den Baumwipfelpfad begehen oder die Sommerrodelbahn hinunterfahren kannst. Im Herbst kannst du die bunte Laubfärbung der alten Buchenwälder bewundern, die den Vogelsberg prägen. 

    • Dauer: ca. 2h
    • Strecke: ca. 7km
    • Höhenmeter: ca. 200m

    Mehr Infos: Höhenrundweg (vogelsberg-touristik.de)

    Rundwanderweg Hoher Meißner

    Auf dieser Rundwanderung im Fulda-Werra-Bergland wird es märchenhaft, denn direkt am Startpunkt befindet sich der Frau-Holle-Teich. Nachdem er schon vor über 2.000 Jahren als Kultstätte diente, entdeckten ihn im 19.Jh auch die Gebrüder Grimm und ließen hier die Sage um Frau Holle spielen. Der Weg führt ab jetzt steil bergauf zur Kasseler Kuppe auf 754m Höhe. Zu einer kulinarischen Rast lädt der Berggasthof Hoher Meißner ein. Am Naturdenkmal der markanten Seesteine vorbei wanderst du weiter zum Aussichtspunkt Schwalbenthal. Im Herbst kannst du die mystische Stimmung am Frau-Holle-Teich genießen, der oft von Nebel umgeben ist. Außerdem kannst du die Heideblüte auf dem Hoher Meißner erleben, die dem Berg ein lila Farbkleid verleiht.

    • Dauer: ca. 3h
    • Strecke: ca. 10km
    • Höhenmeter: ca. 300m

     Mehr Infos: Die 10 schönsten Wanderungen in Hessen | Interchalet Reisetipps

    Drei-Gipfel-Tour am Feldberg

    Diese anspruchsvolle Tour führt dich über drei Gipfel des Taunus: den Feldberg (879m), den Altkönig (798m) und den Weißen Stein (690m). Dabei genießt du herrliche Panoramablicke über die Rhein-Main-Ebene und das Lahntal. Die Tour ist ca. 20km lang und dauert etwa 6h. Im Herbst kannst du die klare Fernsicht nutzen, um die Skyline von Frankfurt oder den Odenwald zu erkennen. Außerdem kannst du die historischen Spuren entdecken, die die Kelten und die Römer auf den Gipfeln hinterlassen haben, wie z.B. Ringwälle oder Grenzsteine.

    • Dauer: ca. 6h
    • Strecke: ca. 20km
    • Höhenmeter: ca. 800m

    Mehr Infos: Die 10 schönsten Wanderungen in Hessen | Interchalet Reisetipps

    Umrundung des Edersees

    Der Edersee ist einer der größten Stauseen Deutschlands und ein beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber. Die Rundwanderung um den See ist ca. 60km lang und kann in mehreren Etappen absolviert werden. Dabei kommst du an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei, wie z.B. dem Schloss Waldeck, der Sperrmauer, dem Wildpark Edersee oder dem Baumkronenweg. Im Herbst kannst du die spektakuläre Erscheinung des ‘‘Edersee-Atlantis’’ bestaunen, wenn der Wasserstand des Sees sinkt und die versunkenen Dörfer und Brücken zum Vorschein kommen. Außerdem kannst du die farbenfrohe Herbstlandschaft des Nationalparks Kellerwald-Edersee genießen, der zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört.

    • Dauer: je nach Etappe
    • Strecke: Gesamtlänge sind 60km (suche dir eine passende Etappe)

    Mehr Infos: Die 10 schönsten Wanderungen in Hessen | Interchalet Reisetipps

    Tim Wiegel

    Tim Wiegel

    Marketing

    Von Kleinauf draußen unterwegs, hat es ihn immer wieder in die verschiedensten Facetten des Outdoor-Sports getrieben. Neben dem Wandern und Bergsteigen ist er dann vor allem bei der Höhlenforschung hängengeblieben. Auf der Suche nach den letzten echten Abenteuern zieht es ihn immer wieder in die verborgene Unterwelt.

    Betteleichenweg im Hainich

    Betteleichenweg im Hainich

    Wandern im Nationalpark
    Lesezeit: 10 min.Autor: Tim Wiegel

    Ich liebe es, in der Natur unterwegs zu sein und neue Orte zu entdecken. Deshalb habe ich mich kürzlich auf den Weg gemacht, um den Betteleichenweg im Nationalpark Hainich zu wandern. Der Nationalpark Hainich bildet das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Deutschlands und ist Teil des UNESCO-Weltnaturerbes. Hier kann man den Wald erleben, wie er von Natur aus wäre, ohne menschlichen Einfluss. Seit Jahren wollte ich mir dieses ursprüngliche Stück Natur ansehen, was ich nun endlich auch getan habe.

    Los gehts

    Ich startete an einem eher trüben, wolkenverhangenen Tag gegen Mittag am Parkplatz Zollgarten bei Kammerforst, einem kleinen Ort am Rande des Nationalparks. Selten kam einmal die Sonne heraus, was diesem Wald und seiner Umgebung eine fast schon mystische Aura verlieh . Die bunten Blätter des Herbstwaldes luden dazu ein, in den Wald einzutauchen. Ich ging hinunter in den Ort Kammerforst, wo ich an der Nationalpark-Information vorbeikam.Hier kann man nützliche Infos zu den Wanderwegen des Gebietes bekommen, allerdings auch Informationen zum Nationalpark – also seine Entstehung, geologische Besonderheiten, seine Bedeutung für Artenvielfalt und Klima und auch ein wenig über die historischen Hintergründe der Region.

    Über Streuobstwiesen in den tiefen Wald

    Ich folgte dem Wegweiser mit dem Symbol, das die namensgebende Betteleiche darstellt und wanderte über Streuobstwiesen am Waldrand entlang in den Wald des Nationalparks. Ich wurde von alten, großen Buchen in einem lichten Wald begrüßt. Was mir direkt auffiel, war die ungewohnt geringe Vegetation im Wald. Die Bäume bilden ein geschlossenes Blätterdach, dadurch kommt wenig sonnenlicht auf den Boden und entsprechend wenig wächst hier. Außerdem sorgt dieses geschlossene Blätterdach für ein kühles, frisches Klima im Wald. Ich musste an all die Bücher von Peter Wohlleben denken, die ich gelesen habe.
    Ich war beeindruckt von der Vielfalt und Schönheit der Bäume. Fast alle waren gerade und hoch gewachsen, standen relativ weit entfernt voneinander und hier und da, wuchsen kleine Bäumchen aus dem Boden. Hier und da lag etwas Totholz, oft mit Pilzen und Moosen bewachsen.

    Die Betteleiche

    Nach einigen Kilometern durch den ruhigen Wald und nachdem ich die sogenannte Himmelsleiter, eine alte Treppe aus Ästen, erklommen hatte, kam ich an eine Lichtung, an deren Rand die namensgebende Betteleiche steht. Sie ist das Warzeichen des nationalparks und ihr Alter wird auf ca. 800 Jahre geschätzt. Sie machte mit dem Durchgang in ihrem Stamm und den alten, knorrigen Ästen einen imposanten Eindruck. Die Betteleiche ist eine der ältesten und bekanntesten Bäume im Nationalpark Hainich. Der Durchgang war ursprünglich kein Durchgang, sondern ein Unterschlupf für Bettelmönche, die einst an dieser Eiche verweilten, um milde Gaben zu empfangen. Heute läd dieser Ort zum pausieren und entspannen ein.
    Außerdem läuft hier auch der berühmte Rennsteig vorbei. 

    Ein Stück Rennsteig und raus aus dem Wald

    Weiter ging es ein paar Kilometer auf dem Rennsteig, der hier aus einem breiten Forstweg besteht. Und natürlich, schlielich befand ich mich hier in historisch stark beeinflusstem Gebiet, kam auch bald schon die nächste alte Sehenswürdigkeit: Die eiserne Hand und das Ihlefelder Kreuz und die eiserne Hand. Die Eiserne Hand ist eine alte Wegmarkierung aus dem 18. Jahrhundert. Sie zeigt an, wo welche Herrschaftsgebiete lagen. Kurz davor befindet sich das Ihlefelder Kreuz, auf dem ein Mann und eine Bärentatze abgebildet sind. Hierbei handelt es sich um ein altes Denkmal, das zum Beten für einen Jäger einlud, der hier auf der Bärenjagd ums Leben gekommen ist. Ja, hier gab es einmal Bären. 

    Kurz darauf bog ich vom Rennsteig ab, kam aus dem Wald heraus und wurde auf einer großen Freifläche, bewachsen mit Gräsern und Büschen, vom Regen begrüßt. Das störte mich allerdings nicht weiter, denn der Regen tauchte die bewaldeten Hügel, die ich von hier aus überblicken konnte in ein schönes Licht.

     

     

    Letzte Meter und ein bleibender Eindruck

    Nach ca 30 Minuten Wanderung über die Freifläche ging es durch ein verwunschenes “Tor” aus zwei Bäumen durchs dichte Dickicht wieder in den Wald und über einen schmalen Pfad zurück zum Parkplatz. Die Unberührtheit dieses Waldes und die mystische Stimmung haben mich tief beeindruckt. Ich kann jedem nur empfehlen, sich anzuschauen, wie Wälder aussehen, wenn wir Menschen uns raushalten.

    Selbst wandern

    Du möchtest den Betteleichenweg selbst wandern? Kein Problem! Die Tour findest du auf Komoot oder im Web, der Parkplatz ist per Auto einfach zu erreichen und von Eisenach aus kannst du auch per Bus hierher gelangen.
    Die Tour ist ca. 13 Kilometer lang und besteht aus einfachen Pfaden, ohne große Anstiege. Lediglich ein Baumstamm muss hier und da überstiegen werden. Es bietet sich oft die Gelegenheit zu pausieren und entweder die Stille des Waldes oder den Ausblick hinüber in den Harz zu genießen.
    Die beste Zeit für diese Wanderung ist meiner Meinung nach definitiv der Herbst. Das Wetter muss nicht perfekt sein, denn erst mit etwas Regen, oder Nebel erhält dieser urige Wald sein mystisches Flair. Aber auch im Sommer kann sich die Wanderung lohnen, denn während es draußen über dreißig grad heiß ist, kann es im Wald gerne fünf Grad kühler und mehr sein – perfekt also für alle, die der Sommerhitze entfliehen möchten.

    Für die Wanderung genügt ein Paar Wanderschuhe der Kategorie A/B, eine angenehm zu tragende Wanderhose, eine Regenjacke, ein luftiges Shirt und ein kleiner Rucksack für Trinkflasche, Essen, Erste-Hilfe und eine warme Fleecejacke für die Pausen.

    Tim Wiegel

    Tim Wiegel

    Marketing

    Von Kleinauf draußen unterwegs, hat es ihn immer wieder in die verschiedensten Facetten des Outdoor-Sports getrieben. Neben dem Wandern und Bergsteigen ist er dann vor allem bei der Höhlenforschung hängengeblieben. Auf der Suche nach den letzten echten Abenteuern zieht es ihn immer wieder in die verborgene Unterwelt.