Vier Campingkocher vorgestellt

Vier Campingkocher vorgestellt

Kochen wie Daheim
Lesezeit: 2 Minuten

Wer sich mit seinem Familienzelt oder Vorzelt auf dem Campingplatz häuslich einrichtet, der will sich auch wie zu Hause fühlen. Und da man zu Hause nicht jeden Abend essen geht, sondern sich sein Essen meist selbst zubereitet (und wenn es nur eine Dose Ravioli ist) möchte man das natürlich auch im Campingurlaub.

Was braucht man dafür?

1. Eine „Küchenzeile“. Oft gibt es diese praktischen Campingmöbel faltbar oder klappbar und in schickem Design. Wichtig ist, dass das Modell stabil steht, einfach in der Handhabung ist und eure Küchenutensilien verstauen kann.

2. Natürlich Geschirr. Von der Faltschüssel bis zur Teflonpfanne ist hier alles erlaubt. Es sollte einfach zu verstauen und zu reinigen sein.

3. Messer, Gabel, Löffel – das ganze Drum und Dran. Hier muss es kein Spork aus Titan sein, aber leicht und Beschädigungsresistent sollte das Besteck sein.

4. Irgendwas zu Essen. Hier mischen wir uns gar nicht ein. Die einen bereiten im Zelt gerne aufwändige Gerichte zu, die anderen schätzen auch das Dosenfutter und beides ist OK.

5. Egal ob Hummer oder Ravioli, ohne Campingkocher läuft nichts. Er muss stabil stehen, ausreichend Platz bieten und einfach und gefahrenfrei bedienbar sein.

 

Mit Induktionsplatten können die Campingherde noch nicht dienen, aber der eine oder andere sorgt mit ein paar Features für ein heimisches Kocherlebnis. Wir haben uns vier beliebte Campingkocher rausgesucht, die wir euch im folgenden Video vorstellen möchten:

 

Wigo Rolli Plus Ambiente

Wigo Rolli Plus Ambiente

Viel Platz mit wenig Aufwand
Lesezeit: 5 Minuten

Wir waren auf der Suche nach dem perfekten Vorzelt für uns als Familie. Für uns heißt, Patrick (39) & Marie (33) mit zwei Kindern (3+5).Mal spontan ein Wochenende weg, aber auch mal zwei Wochen am Stück auf dem Campingplatz stehen. Genau für solche Urlaube suchten wir ein Vorzelt. Eins, was auf unsere Bedürfnisse und Anforderungen abgestimmt ist.

Wonach wir suchten

Hier nochmal unsere Wünsche:* platzsparend* leicht* schneller Aufbau* viel Platz* DesignAll das haben wir bei der Firma WIGO gefunden. Ein Unternehmen aus Hessen, das Markisen, Vorzelte und Zubehör für Wohnwagen und Reisemobile herstellen.

Was ist eine Sackmarkise

Die Sackmarkise wird am Wohnwagen in die Keder eingezogen und kann dort während der Fahrt bleiben. Mit einem Gewicht von 17Kg ist das für uns optimal, was das Gesamtgewicht angeht.Dazu gibt es noch passende Seitenwände, die im einer extra Tasche verstaut sind. Diese konnten wir problemlos im Wohnwagen verstauen. Das Gestänge ist ebenfalls super leicht und besteht aus Aluminium.

Tragesystem des Salewa ALP TRAINER 20 WS

Was bringt die Sackmarkise

Durch den unkomplizierten Einbau in die Keder, ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten:1. Einfacher Ausbau z.B für eine Reinigung2. Oder Nutzung jedes weiteren Vorzeltes.3. Kein Verschrauben oder Bohrung in das Fahrzeug nötig, wie bei anderen Markisen.Endlich sind kurze und spontane Ausflüge möglich. Denn für uns als Familie mit zwei kleinen Kindern ist ein Reisen ohne Vorzelt nicht vorstellbar. Ein Vorzelt bietet einen zusätzlichen Raum und für die Kinder ein Spielbereich bei schlechtem Wetter. Der schnelle Aufbau maximiert nun unsere Urlaubszeit enrom, denn sowohl die Markise als Sonnenschutz, oder das komplette Vorzelt ist super schnell aufgebaut.

Unser Eindruck

Was ein Ambiente, wow. Die großen Fenster lassen viel Licht rein und machen das Vorzelt zu einem Wohlfühlort, oder wie man gerne sagt „place to be“.In den zwei Wochen hat es öfter geregnet und sogar heftiger Wind mit Starkregen war an einigen Tagen präsent. Auch diesen Test hat das WIGO Vorzelt bestanden. Kein Eintreten von Wasser oder Wind.

Fazit

Wir sind vom Gesamtpaket der WIGO Rolli plus total begeistert. Auch das Design ist modern und mit den Farben weiss/grau/schwarz neutral gehalten. Es gibt viele verschiedene Anbau-und Umgestaltungsmöglichkeiten, die noch dazu gekauft werden können. Und das tolle ist, dass wir uns hier von doorout beraten lassen können. Denn der tolle Service von Doorout beinhaltet eine Notfallnummer (Live Reparaturservice), die  für uns als Kunde gewählt werden kann, wenn es Probleme beim Aufbau oder so gibt.Wir als Familie haben definitiv für uns das perfekte Vorzelt gefunden.

Wir sind Patrick und Marie von @alle.untereinemdach, haben zwei kleine Kinder und sind seit letztem Jahr mit der ganzen Familie unterwegs. Beim Campen finden wir nicht nur Ruhe und Erholung sondern erweitern unseren Horizont, lernen neue Menschen kennen und probieren uns an neuen Prdoukten und Features rund ums Campen.

Abenteuer Camping – 5 nützliche Apps für individuelle Stellplätze

Abenteuer Camping – 5 nützliche Apps für individuelle Stellplätze

Alternativen zum Campingplatz
Lesezeit: 15 min.Autor: Stefan Feldpusch

Wir sind eine junge Familie und wir gehen gerne Campen. Als ich noch alleine und ohne Kind unterwegs war, war ich eigentlich immer nur in einem Zelt unterwegs, später kam dann ein DIY-Campingausbau für meinen Caddy dazu, und seit kurzem sind wir dem Caddy auf“s Dach gestiegen und nun meist mit Dachzelt unterwegs. Da man ja in Deutschland nicht einfach irgendwo zum Übernachten stehen darf und wir nicht jedes Mal auf einen Campingplatz fahren wollen, waren wir von Anfang an auf der Suche nach alternativen Stellplätzen. Ein Lösung für dieses Problem bietet da in heutigen Zeiten der App-Store mit Apps für alternative Stellplätzen.

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Apps in diesem Bereich. Und das nicht nur für Deutschland sondern für Stellplätze weltweit. In Deutschland umgeht man so also gekonnt das Problem mit dem Wildcampen, ohne auf einen Campingplatz ausweichen zu müssen. Denn in Deutschland ist das Wildcampen oder -zelten „nicht gestattet“Natur- und Waldschutzgesetze gilt es zu beachten. Ein absolutes No-Go für jegliche Campingabenteuer sind Naturschutzgebiete und Privatgelände. Wobei man bei Privatgeländen immer noch die Möglichkeit hat, den Besitzer ausfindig zu machen und ihn fragen kann, ob man sich dort für eine gewisse Zeit aufhalten bzw. campieren darf.

Sind diese Apps eine Alternative zum klassischen Campingplatz?

Diese Frage kann ich vorweg schon gleich mit einem „auf jeden Fall“ beantworten. Camping hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und geht längst über den klassischen Campingplatz hinaus. Immer mehr Reisende suchen nach individuellen und abenteuerlichen Stellplätzen, um die Freiheit des individuellen Reisens & Campens voll auszukosten. In diesem Blogbeitrag stelle ich Dir fünf unterschiedliche Stellplatz Apps vor, die es ermöglichen, unkonventionelle und einzigartige Übernachtungsmöglichkeiten zu finden. Egal, ob Du mit dem Campervan, Wohnmobil oder Dachzelt unterwegs bist – diese Apps eröffnen Dir eine völlig neue Welt des Campingerlebnisses! Vorgestellt werde die Apps: Hinterland, Landvergnügen, Park4Night, Roadsurfer Spots und Stay Free.

Apps auf Smartphonedisplay
Landvergnügen Stellplatzführer in Buchform
Hinweisschild auf Stellplatz

Hinterland

Die Hinterland App hat nicht nur einen coolen Namen, sondern hat auch viel zu bieten. Neben schönen Zelt- und Stellplätzen werden aktuell auch Tinyhouses & Co für ganz Europa angeboten. Öffnet man die App, nachdem man sich registriert hat, kommt direkt die Aussage: Dein nächstes Abenteuer beginnt hier und genau an dieser Stelle kann man eingeben, wo man hin will. Alternativ kann man sich auch inspirieren lassen oder die schönsten Regionen Deutschlands entdecken.

Apropos entdecken. Klickt man auf das kleine Suchsymbol bekommt man eine große Auswahl an unterschiedlichen Stellplätzen angezeigt. Was ich hier super genial finde, sind die kleinen Symbole für wen (Zelt, Wohnmobil oder Wohnwagen) der Stellplatz geeignet ist. Und mit dem Preis pro Nacht sieht man sofort, was der Spaß kostet.  Hat man sich für einen Stellplatz entschieden und diesen angeklickt, bekommt man sofort die wichtigsten Infos aufgelistet. Darunter nochmal den Preis, die Anzahl möglicher Personen, für wieviel Übernachtungen man reservieren kann und wie viele Plätze vor Ort vorhanden sind. Hier könnte man auch direkt den/die Gastgeber*in kontaktieren. Oder man liest zunächst die Kurzbeschreibung zum Stellplatz. Hinzu kommen auch Angaben zur Ausstattung und zu Aktivitäten in der Umgebung. All das schön dargestellt über kleine Symbole mit kurzem Text.

Wir haben über Hinterland schon schöne Ziele im Umkreis von bis zu 150 Kilometer zu unserem Wohnort erkundet. Der Kontakt und die Buchung funktionieren unkompliziert und man sieht direkt, ob der Stellplatz noch im gewünschten Zeitraum frei ist. Danach gelangt man direkt zur Bezahlung. Praktisch hierbei, sollte man mit mehr als einem Fahrzeug und mehreren Personen anreisen, kann man hier gleich mehrere Plätze, wenn vorhanden, buchen.

Hinterland war die erste Stellplatz App die wir genutzt haben. Gefunden haben wir damit einen grandiosen Stellplatz am Schloss Saaleck, was wiederum zum Bio Weingut Lange in Hammelburg gehört. Man steht quasi mitten im Weinberg und kann sich vom Geschmack des guten Weins direkt vor Ort selber überzeugen. Wir werden diese App definitiv weiterhin nutzen.

Button Google Play
Button App Store

Landvergnügen

Den Stellplatzführer Landvergnügen kenne ich schon einige Jahre, hatte ihn bislang aber nie genutzt. Das Konzept stammt ursprünglich aus Frankreich und ist mittlerweile auch in vielen europäischen Länder und sogar in den USA und Kanada verbreitet.

Mich hatte zu Beginn der hohe Anschaffungspreis von 49,90 €, für den Stellplatzführer in Buchform, zögern lassen. Allerdings lässt sich die App nur in Verbindung mit dem Buch voll und ganz ausschöpfen. Vorher kann die App nur sehr eingeschränkt genutzt werden. Mit dem Kauf des Stellplatzführers bekommt man eine Jahresvignette (2023 gültig vom 31.03.23 bis 31.03.24) und eine Karte in Scheckkartenformat, die jeweils Person- und fahrzeugbezogen sind. Und mit der Mitgliedsnummer, welche auf der Karte aufgedruckt ist, kann man sich in der App einloggen und loslegen. In Verbindung mit dem Buch eine gelungene Kombination.

Hat man die App geöffnet kann man die Übersichtskarte aufrufen, sich Höfe in der Nähe anzeigen lassen, oder seine gespeicherten Favoriten erneut aufrufen. Aber worum geht es eigentlich bei Landvergnügen? Wie der Name schon erahnen lässt, handelt es sich hierbei häufig um Stellplätze auf landwirtschaftlichen Anwesen. Der Stellplatz selber ist bei einer Mitgliedschaft kostenlos. Zusätzlicher Service wie Stromanschluss, Toilette & Dusche usw. kosten dann extra. Die Kosten hierfür kann man vorher erfragen. Im Buch und in der App finden sich diese Angaben dazu unter dem Punkt Ausstattung und sind mit kleinen Symbolen angegeben. Des Weiteren finden sich Infos über Aktivitäten in der Nähe zum Stellplatz und Angaben zu Öffnungszeiten eines Hofladens, sollte dieser vorhanden sein. Produkte, die dort erhältlich sind, werden auch aufgelistet.

Und natürlich findet sich in beiden Medien eine Beschreibung des jeweiligen Stellplatzes bzw. des Anwesens welchen den Stellplatz zur Verfügung stellt, die Anfahrtsbeschreibung und natürlich auch die Kontaktdaten, über die man dann Kontakt zum Anbieter aufnimmt. Dies geschieht im besten Fall maximal 24 Stunden vorher. Ideal also für spontane Ausflüge oder für eine flexible Reise quer durch Deutschland. Die Stellplätze bei Landvergnügen sind nur für eine Nacht konzipiert.

Da unser aktuell zweijähriger Sohn eine Vorliebe für Traktoren und Tiere hat, ist dieses Konzept genau das Richtige für uns. Bei unserem letzten Aufenthalt auf dem Hofgut Pöhl in Reichlos im schönen Vogelsberg, haben wir direkt neben dem riesigen Kuhstall gestanden, eine tolle Aussicht auf das Umland und die Nähe zu den Tieren inklusive.

Button Google Play
Button App Store
Screenshot Landvergnügen App
Screenshot Hinterland App
Screenshot Roadsurfer Spot App

Park4Night

Park4Night habe ich bislang nicht selber genutzt. Bekannte von mir haben die App allerdings schon häufiger erfolgreich eingesetzt, um Stellplätze in Deutschland und Italien zu finden. Diese App richtet sich vorrangig an Reisende mit Wohnmobil oder Campervans. Hier bekommt man Stellplätze in ganz Europa von anderen Campern aus erster Hand empfohlen. Jeder hat quasi die Möglichkeit einen geeigneten Stellplatz einzutragen. Öffentliche Campingplätze sind ebenfalls dort gelistet. Auch Stellplätze auf Privatgrundstücken oder auf Parkplätzen findet man in der Auswahl. Hier sollte man aber berücksichtigen, dass es nicht auf jedem Parkplatz erlaubt ist zu Campen. Dabei bleibt wieder die Frage offen, was genau man unter Campen versteht. Nutzt man also solche Parkplätze, bewegt man sich eventuell in einer rechtlich grauen Zone.

Man liest immer wieder, dass es dabei schon zu einigen Abmahnungen und sogar Anzeigen gekommen ist. Was das Campieren auf Privatgrundstücken angeht, so sollte man sich hier immer die Genehmigung des Eigentümers einholen. Recherchiert man über die App ein wenig im Internet, so findet man nicht nur positive Meinungen über Park4Night. Denn gerade das Teilen toller und einzigartiger Stellplätze, auf denen man frei stehen kann, sorgt für Diskussionen. Es ist wohl schon häufig vorgekommen, dass solche Plätze dann von vielen Menschen aufgesucht werden und je mehr Menschen den selben Orte aufsuchen, desto mehr stört es unter Umständen auch die Anrainer. Dies führt in vielen Fällen dazu, dass solche Plätze dann gesperrt werden. Ob man also selber einen tollen Spot dort Teilen mag oder nicht, sollte jeder für sich ganz genau überlegen.

Aber wie funktioniert Park4Night eigentlich grundsätzlich? Hat man sich die App auf sein mobiles Endgerät heruntergeladen und öffnet diese, wird einem der eigene Standort auf der Karte angezeigt, insofern man hierfür die Einwilligung der Ortungsdienste erteilt hat. Danach hat man die Möglichkeit sich Stellplätze um einen herum, um einen bestimmten Ort herum oder auf einer ausgewählten Strecke anzeigen zu lassen. Scrollt man ein wenig in der Karte, stellt man sehr schnell fest, dass es dort wirklich viele eingetragene Plätze gibt. Aktuell sind es wohl mehr als 650000 Stellplätze in der Datenbank. Somit ist Parkr4Night, trotz allen oben angesprochen Punkten, sicher eine Empfehlung bei der Suche nach alternativen Stellplätzen. Und mit ein bisschen Weitsicht und klarem Menschenverstand, lässt sich die App bzw. die Stellplätze daraus, auch gut ohne größere Ärgernisse nutzen.

Button Google Play
Button App Store

StayFree

Die Vanlife App StayFree verspricht einem aktuell 50000 einzigartige Stellplätze weltweit. Darunter die schönsten Stellplätze zum Frei stehen, Private Plätze, Parkplätze, Wohnmobil-Stellplätze und Campingplätze. Nach dem man sich die App installiert und geöffnet hat, muss man sich zunächst einmal anmelden. Danach wird man gefragt, wie man unterwegs ist. Also ob mit Campingbus, Kastenwagen, Wohnmobil, Wohnwagen oder mit Dachzelt.

Hat man danach die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzerklärung gelesen und akzeptiert, kann es auch schon fast losgehen. Zunächst muss man sich noch entscheiden, ob man die App 7 Tage unverbindlich testen möchte, oder ob man sich gleich für eine Jahresabo für 12,99€ entscheidet. Jetzt geht’s aber wirklich zu den Stellplätzen. Ich kann direkt in der Karte nach geeigneten Stellplätzen suchen oder ich nutze die Option der Filter, welche ich sehr gelungen finde, um den wirklich absolut passenden Platz zu finden. Alle Filter hier aufzulisten macht keinen Sinn, aber ich sag es mal so: wer damit nicht den passenden Spot findet, hat was falsch gemacht. Über das Menü findet man noch weitere nützliche Informationen wie Inspirationen anderer, einen Camping Guide und eine Favoritenliste sowie eine Auflistung aller besuchter Stellplätze, insofern man die App schon genutzt hat.

Genutzt haben wir die App leider noch nicht. Ich habe aber schon tolle Stellplätze gefunden, die in anderen Apps nicht gelistet sind. Diese werden auf jeden Fall noch erkundet.

Button Google Play
Button App Store
Screenshot StayFree App Übersichtskarte
Screenshot StayFree App Nützliche Informationen
Screenshot Park4Night App Übersichtskarte

Roadsurfer Spots

Der ein oder andere hat sicher schon mal einen dieser coolen Campervans mit dem Roadsurfer Schriftzug auf den Straßen Deutschlands gesehen, oder? Die Roadsurfer Webseite ist ein guter Anlaufpunkt für alle die ein Wohnmobil oder einen Camper mieten oder kaufen wollen. Seit etwas mehr als einem Jahr gibt es passend dazu auch die App Roadsufer Spot. Hier findet man über 1000 individuelle Stellplätze. Dabei verspricht einem die App ausgefallene und legale Stellplätze in ganz Europa. Ob auf dem Weinberg, einer Farm, an einem coolen Strand oder direkt im Wald. Hier wird sicher jeder fündig, der auf der Suche nach „dem“ Stellplatz schlechthin ist.

Hat man die App installiert und sich angemeldet, kann es auch schon losgehen. Der Aufbau ist ähnlich wie bei allen anderen vorgestellten Apps. Direkt auf der Startseite bekommt man bezaubernde Spots angezeigt, oder man wählt das Land in das man reisen möchte. Was ich mega gut finde, ist die Auswahl ganz unten. Hier hab ich die Möglichkeit zwischen Stellplätze für Familien, Camping auf dem Bauernhof, Camping mit Hund, die neueste Spots, Verfügbare Spots am Wochenende, Spots für ein langes Wochenende, Surf Spots im Süden oder Spots in meiner Nähe zu wählen.

Ebenfalls gut finde ich die Möglichkeit eine Route zu planen. Einfach den Start und das Ziel benennen und schon bekommt man alle Spots entlang der Route angezeigt. Bei den einzelnen Spots bekommt man ebenfalls über kleine Symbole angezeigt, für wen sich der Stallplatz lohnt. Also ob Zelt, Wohnmobil, Campervan usw. Es folgt eine kurze Beschreibung des Spots mit der Anzahl der Stellplätze vor Ort, der Ausstattung und den möglichen Aktivitäten und, was ich besonders gut finde, Infos über eine Stornierung und welche Sprachen die Gastgeber sprechen. Das habe ich so bei keiner der anderen Apps gesehen. Gefällt einem der Spot wählt man den gewünschten Termin aus, insofern dieser dann noch frei ist, und wird direkt zur Bezahlung weitergeleitet.

Auch in dieser App habe ich Stellplätze in unsere Nähe gefunden, die in keiner anderen App gelistet sind. Grund genug also die App zu nutzen und diese Spots auszuchecken.

Button Google Play
Button App Store
toller Stellplatz am Schloss Saaleck
Landvergnügen  Stellplatz auf dem Hofgut Pöhl
Apps auf Smartphonedisplay immer dabei

Fazit

Apps für Alternative Stellplätze liegen voll im Trend und es gibt weit mehr, als die fünf hier vorgestellten Apps. Man findet natürlich auch öffentliche Campingplätze mit Hilfe der Apps, aber wer auf der Suche nach ausgewöhnlichen Stellplätzen ist, für den sind diese Apps genau das Richtige. Gerade das Nutzen unterschiedlicher Apps finde ich interessant. Zwar sind alle Apps in Bedienung und den bereitgestellten Informationen und Funktionen ähnlich, jedoch finden sich einige ausgewählte Spots nur in einer der genannten App. Und vielleicht ist das ja genau der Spot, der das besondere Etwas hat. Daher hat sich für mich, das Ausprobieren und Nutzen unterschiedlicher Apps, als genau der richtige Weg herausgestellt. Allerdings muss ich auch sagen, das für mich bzw. uns als kleine Familie, eine App besonders lohnenswert ist. Und zwar die App Landvergnügen. Hier bekommen wir für unsere Ansprüche aktuell das beste Rundum-Paket. Nichts desto trotz überzeugen auch die anderen Apps und bieten jedem Nutzer viele individuelle und alternative Stellplätze. Und das nicht nur in Deutschland, sondern größtenteils in ganz Europa und darüber hinaus.

Hast Du schon Erfahrungen mit einer der von uns vorgestellten Apps gemacht? Oder nutzt Du eine ganz andere App die Du empfehlen kannst? Dann lass gerne einen Kommentar da und erzähl uns von Deinen Erfahrungen.       

Dir fehlt noch die passende Ausrüstung für Dein nächstes Camping-Abenteuer?

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Gschnitztaler Höhenweg

Gschnitztaler Höhenweg

Von der Bergstation der Bergeralmbahn in Steinach am Brenner auf einem Rundweg über hochalpine Gipfel bis zurück nach Steinach umfasst der komplette Wanderweg 54 Kilometer. Du bewältigst die Hüttentour in fünf Tagesetappen mit Übernachtungen auf vier verschiedenen Berghütten mit kombiniert 6.000 Höhenmetern Auf- und Abstieg. Die Tour ist mit der Farbe Schwarz als schwere Bergroute ausgeschrieben und erfordert neben Schwindelfreiheit ebenfalls absolute Trittsicherheit. Fortgeschrittene Bergwanderer kommen hierbei sowohl landschaftlich, aber auch sportlich voll auf ihre Kosten, wobei die schönen Berghütten auch kulinarisch Einiges zu bieten haben.

Damit der Spaß jedoch im Vordergrund bleibt, sollte man sich während den Wanderetappen vollkommen auf den Weg konzentrieren, da dieser an einigen wenigen stellen sehr ausgesetzt ist und es an Seil- und Leiterpassagen nicht mangelt.

Die Berglandschaften und Hänge, an denen du während der Tour vorbei kommst, sind einzigartig und atemberaubend. Wenn du Glück hast, begegnest du auf der Tour Steinböcken, Bergschafen, Gämsen und zum Teil auch Murmeltieren. Die meiste Zeit kannst du in Ruhe die Berglandschaften genießen, denn die Tour ist überhaupt nicht überlaufen und es kommen dir nur selten Wanderer entgegen. Diese Hüttentour ist ein absoluter Geheimtipp unter den mehrtägigen Höhenwanderungen!

Tag 1: Bergstation Bergeralm – Gschnitzer Tribulaunhütte

  • Strecke: 12 km
  • Kombinierte Höhenmeter: 1725 m
  • Dauer: 5,5 Std

An deinem ersten Tag auf dem Gschnitztaler Höhenweg startest du mit der Bergfahrt der Bergeralmbahn bis auf 2.200m. Von dort aus beginnend gehst du entlang des Kamms zwischen Gschnitztal und Obernbergtal, wobei die Landschaft am Kamm sehr schöne Wiesen bietet, wodurch du das ein oder andere Mal auf eine Herde Kühe treffen kannst. Die Kammwanderung endet mit dem Erreichen des Lichtsees, an dem du dich abkühlen kannst, um deine Mittagspause etwas aufzuwerten. Nachdem du deine Mittagspause am Lichtsee beendet hast, geht die Wanderung weiter auf der Seite des Obernbergtals. Hierbei wird die Tour ein wenig anspruchsvoller, da nun kleine Seilpassagen und schwieriges Gelände mit Geröll auf dich zukommen. Im weiteren Verlauf siehst du schon einen längeren Anstieg auf das Gstreinjöchl auf dich zu kommen. Hast du diesen Anstieg dann auch gepackt, so erblickst du schon von oben die Tribulaunhütte. Ab dann sind es nur noch 500 Höhenmeter Abstieg, aber Vorsicht: Es ist absolute Trittfestigkeit und Schwindelfreiheit gefragt. Auf der familiengeführten Tribulaunhütte empfängt dich freundliches Personal mit leckerem Essen.

Wanderer lässt sich vor einem kleinen Bergsee hinter der Bremer Hütte ablichten
Ausblick ins Gschnitztal auf dem Aufstieg zur Bremer Hütte
Ausblick entlang des Kamms zum Obernbergtal

Tag 2: Gschnitzer Tribulaunhütte – Bremer Hütte

  • Strecke: 10 km
  • Kombinierte Höhenmeter: 1885 m
  • Dauer: 6-7 Std

Am folgenden Tag beginnt deine Wanderung mit einem seichten Aufstieg im Talkessel unterhalb des Gschnitzer Tribulauns. Hierbei wirst du steiniges Gelände vorfinden, aber dennoch ist der Anstieg nicht allzu lang, wodurch du zeitig am Sandesjöchl eintreffen wirst. Von dort aus musst du erstmal steiniges Gelände durchqueren, um weiter in Richtung Talende zu kommen. Im weiteren Verlauf, nachdem du fertig abgestiegen bist, kreuzt du einen größeren Bach, bei dem du aufpassen muss, dass deine Füße nicht nass werden. Außerdem wirst du dich einre kleine Leiterpassage in einer Felswand stellen müssen. Anschließend gehst du durch eine moorige Landschaft, die sehr idyllisch ist, wobei du auf kleine Seen und saftige Wiesen treffen wirst. Von diesem Zeitpunkt an wirst du noch etwa 500 Höhenmeter durch die Fels- und Wiesenlandschaft aufsteigen, um dann schließlich zur Bremer Hütte zu gelangen, die einen wunderbaren Blick in das ganze Gschnitztal bereithält.

Ausblick ins Schnitztal vom Gipfel über der Tribulaunhütte
Wanderer klettert eine steile und rutschige Leiter herunter
Ausblick ins bewölkte Gschnitztal

Tag 3: Bremer Hütte – Insbrucker Hütte

  • Strecke: 10 km
  • Kombinierte Höhenmeter: 1650 m
  • Dauer: 7-8 Std

Am 3. Tag deiner Wanderung auf dem Gschnitztaler Höhenweg erwartet dich mit Abstand die herausfordenste Etappe.

Nach dem Verlassen der Bremer Hütte passierst du einen kleinen See, wobei der Weg bis dahin noch relativ gut geschützt und ausgetreten ist. Ab dem See musst du dich allerdings auf gefährliche Kletterpassagen einstellen, die besonders bei Nässe viel Rutschgefahr bieten. Du wirst 5 Gedächtnistafeln von verunglückten Wanderern passieren, dich auf diese Gefahr hinweisen. Mach dir keine Sorgen! Wenn du es bis zu diesem Punkt geschafft hast, trägst du es in dir, den Klettersteig sicher zu passieren.

Nach dem Klettersteig folgt ein sehr ausgesetzter Wanderweg. Hin und wieder wirst du auch hier anspruchsvolle Seilpassagen mit Griffbefestigungen meistern müssen.

Gegen Ende des Weges enden die Seilpassagen und du läufst in ein kleines Tal, wobei der Weg dort zwar eng, aber ausgetreten ist. Wenn du Glück hast, erblickst du jetzt schon die Innsbrucker Hütte.

Zwei Wanderer einer steilen Seilpassage
Ein Wanderer auf einem steilen Klettersteig
Großer Dolomitstein mit künstlerischen Figuren

Tag 4: Insbrucker Hütte – Padasterjochhaus

  • Strecke: 14 km
  • Kombinierte Höhenmeter: 2490 m
  • Dauer: 7-8 Std

Nach Übernachtung und reichhaltigem Frühstück auf der Innsbrucker Hütte startet dein 4. Wandertag mit einem Abstieg, vorbei an grünen Berglandschaften, durch Serpentinen ins Pinnistal.

Wenn du Glück hast, kannst du hierbei zahme Bergschaafe treffen und mit ihnen ein schönes Erinnerungsfoto für deine Reise schießen. Du passierst anschließend die Karaalm und die Pinnisalm und läufst gemütlich auf einem Forstweg Richtung Neustift im Stubaital. Am Weg kommst du an einem riesigem gespaltenen Stein vorbei, der sich dort vor mehreren tausend Jahren von der Felswand gelöst hat und sich anschließend im Tal entzweit hat. Der Anblick ist einfach atemberaubend. Daraufhin startet der Aufstieg auf den Bergkamm. Dieser erfordert ein wenig Ausdauer und Durchhaltevermögen, da du hierbei über 1.000 Meter am Stück den Berg hinaufsteigst.

Du kannst hierbei jedoch einige Pausen einlegen, um die schöne Aussicht zu genießen und die Energie wieder aufzufüllen. Am Bergkamm angekommen hast du eine atemberaubende Aussicht auf das Stubaital, das Pinnistal, das Zillertal und auch das Ziel dieser Etappe, das Padasterjochhaus.

Jetzt heißt es nur noch Absteigen durch einige Serpentinen und schließlich hast du dein Ziel erreicht.

Wenn du Lust hast, kannst du hier deinen Rucksack stehen lassen und den Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang von dem nahe liegenden Padasterkogel oder der Wasenwand bestaunen.

Ein einmaliges Erlebnis!

Mit dem Padasterjochhaus erwartet dich die älteste und noch original erhaltene Hütte des Gschnitztals. Die Hütte ist ein kulinarisches Highlight der Tour!

Kaiserschmarrn auf dem Padasterjochhaus
Wanderer posiert auf dem Weg zum Padasterjochhaus
Ausblik ins Stubaital auf dem Weg zum Padasterjochhaus

Tag 5: Padasterjochhaus – Trins

  • Strecke: 12 km
  • Kombinierte Höhenmeter: 2800 m
  • Dauer: 7-8 Std

Am Morgen des 5. Tages verabschiedest du dich vom Padasterjochhaus und machst dich auf den Weg zur letzten Etappe der Hüttentour. Du steigst auf zur Wasenwand und kannst dort erneut einen schönen Ausblick ins Pinistal genießen. Daraufhin folgt ein schmaler Pfad am Bergkamm Richtung der Kesselspitze. Beim Blick über die Schultern kannst du saftig grüne Bergwiesen und einige kleine Berghütten wahrnehmen. Im Sommer kann es sein, dass du hier einigen Bergbauern über den weg läufst. Der folgende Aufstieg auf die Kesselspitze erfordert Trittfestigkeit und Schwindelfreiheit, da du über meist steiniges und ausgesetztes Gelände auf den Berg aufsteigst.

Auch den stärkeren Bergwind hier solltest du nicht unterschätzen. Doch die Anstrengung lohnt sich, denn  oben angekommen, kannst du die Erinnerung mit einem Foto des Gipfelkreuzes festhalten. Von hier aus kannst du bereits dein Mittagsziel, die Blaser Hütte, sehen. Du steigst nun vom Gipfel herab und folgst dem Weg in Richtung der Peilspitze. Um auf die Peilspitze zu gelangen, musst du einen sehr dünnen, teils seilversicherten Pfad entlang gehen. Hier kannst du dein Können ein letztes Mal unter Beweis stellen und anschließend am Gipfelkreuz einen traumhaften Rundumblick genießen. Um die Blaser Hütte herum befindet sich ein Naturschutzgebiet, in dem du im botanischen Sinne voll auf deine Kosten kommst.

Nach dem Abstieg zur Blaser Hütte kannst du dich dort noch einmal stärken, bevor es über den Forstweg wieder zurück ins Tal geht.

Wanderung entlang eines steilen Bergkamms in Richtung Blaser Hütte
Wanderer posiert vor einem Gipfelkreuz
Wanderer bewegt sich entlang einer steilen Seilpassage
Der Etappenlauf „The Last Secret“ in Bhutan

Der Etappenlauf „The Last Secret“ in Bhutan

200 Kilometer im Himalaya unterwegs
Lesezeit: 15 min.Autor: Sascha Gramm

Meine letzte sportliche Herausforderung führte mich ins Königreich Bhutan. Bhutan ist ein eigenständiger Staat in Südasien und grenzt im Süden an Indien sowie nördlich an Tibet.

Das Land zählt zu den ärmsten Ländern der Welt, beheimatet etwa 770.000 Einwohner und zeichnet sich durch traditionelle Lebensweise im Einklang mit der Natur sowie dem Buddhismus aus. Man kann überall unberührte Natur und Tempelanlagen bestaunen.

Bhutan ist das einzige Land der Erde, dass die gesellschaftliche Entwicklung am Glück der Einwohner des gesamten Landes misst und wird von den imposanten Bergriesen des Himalaya geprägt. Zudem genießt man das globale Alleinstellungsmerkmal, eine negative CO2-Bilanz aufweisen zu können.

Anreise auf das Dach der Welt

Rund 80 % des Landes befinden sich auf einer Höhe von über 2.000 Metern. Von den 14 Bergen über 8.000 Meter weltweit befinden sich zehn im Himalaya. Während der Anreise über Delhi (Indien) folgte ein Flug entlang des Himalayas von Kathmandu (Nepal) nach Paro, wo sich der einzige Flughafen des Landes befindet. Bei Königswetter konnte ich während des Fluges den Mount Everest – den höchsten Berg der Welt (8.848 Meter) – bestaunen. Nicht umsonst trägt der Gebirgszug den Namen „Dach der Welt“ – sehr imposant wie die Spitze dieses Massives aus den Wolken ragt.

Die Reise in den Himalaya habe ich angetreten, um bei dem sechstägigen Etappenlauf „The Last Secret teilzunehmen. Hierbei sind 200 km mit +10.800 Meter im Aufstieg sowie -8.000 Meter im Abstieg zu absolvieren – ein durchaus sehr forderndes und spektakuläres Rennen.

Nach den einzelnen Etappen wurde in Zelten, 120 Jahre alten Bauernhäuser oder in den Kammern von jungen Mönchen in einem Kloster übernachtet.

Das Camp
Beim Start
Auf der Strecke

Start des Etappenlaufs am Punakha Dzong

Der Start des Rennens erfolgte am grandios gelegenem „Punakha Dzong“ einem Kloster / einer Festung, wie aus einem Märchenbuch. Hier bildeten 350 Studenten (-innen) ein Spalier, um die Sportler mit Beifall zu begrüßen und diese anschließend nach dem Singen der einheimischen Nationalhymne auf die Strecke zu schicken. Ein Gänsehautmoment der immer in Erinnerung bleiben wird.

Der zweite Tag gehörte zu den anspruchsvollsten Etappen, die ich je unter den Laufschuhen gehabt habe. Der Veranstalter hat uns beim Briefing am Vorabend bereits die Info gegeben, dass dies die heftigste Etappe sei, die er in über 15 Jahren bei seinen weltweiten Rennen ausgewiesen hat.

Innerhalb der ersten 20 Kilometern war eine Steigung von ca. 2.500 Metern durch unwägsamen Dschungel mit Kletterpartien, Wasser, unzähligen Moskitos und Blutekeln bestückt, welche sich von Bäumen fallen ließen. Zum Glück wussten die Teilnehmer durch die Infos am Vorabend was auf sie zukommen würde und man konnte sich mental darauf einstellen und vor allem in der Situation gut dagegenhalten. So mancher der Läufer(-innen) ist hierbei weit über die eigenen Grenzen gegangen, da es nach ca. 5 km einen Punkt gibt, ab welchem man „durchziehen muss“, da es keinerlei Möglichkeit gibt, einen Teilnehmer mit Fahrzeugen oder gar Hubschrauber rausholen zu können, wenn dieser aussteigen möchte.

Verwunderte Blicke

In der Vorbereitung habe ich Höhentrainingsblöcke in Osnabrück absolviert, womit ich bereits in der Vergangenheit im Vorfeld des Rennens in Bolivien gute Erfahrungen gemacht hatte.

Die Mühen haben sich ausgezahlt, da ich die neben der ersten auch die dritte Etappe mit dem Ziel auf 3.600 Metern tatsächlich für mich entscheiden konnte. Es ist dennoch ein komisches Gefühl die Sherpas in den meisten Fällen mit indischen Touristen bergauf zu überholen, die nur verwunderte Blicke für die Läufer hatten.

Eine ältere Frau reichte mir mit einem Augenzwinkern als auch einem breiten Lächeln zwei Backsteine einer Gebetsmühle, welche am Rande des Aufstieges aufgebaut war, mit dem Vorschlag diese doch noch zusätzlich in meinem Laufrucksack unterzubringen. Ich grinste zurück und unsere Wege trennten sich wieder.

Am Ende des dritten Tages nächtigten wir in einem Kloster und es stand ein Fußballspiel zwischen den beheimateten Jungmönchen und den Läufern auf dem Programm. Die Mönche hatten sich über ein Jahr lang auf diesen Tag vorbereitet und es ging in erster Linie um die Begegnung und der Sport war der perfekte Aufhänger hierfür.

Zwei Little Stars auf Abenteuer Tour
Kordelzug am Packsack
Little Star in kürzester Länge

Fußballspiel auf 3600 Metern gegen Mönche

Gegen Bayern München oder Borussia Dortmund haben schon etliche Spieler Tore erzielt – aber gegen buddhistische Mönche auf 3.600 Metern in Bhutan können das wohl noch nicht so viele von sich behaupten…😉 Sportlich gesehen hat es an der verdienten 2:5 Niederlage nichts geändert.

Die Mönche teilten sich beim stimmungsvollen Aufeinandertreffen teilweise sogar die Fußballschuhe, am rechten Fuß ein Fußallschuh, am linken Fuß eine Sandale. Dazu trugen Sie ihre klassischen Mönchumhänge.

Das Spiel wird den Anwesenden wohl immer in guter Erinnerung bleiben, da diese Aktivität so surreal war und zweifelsohne aufgezeigt hat, welche verbindende Wirkung der Sport mit sich bringt. Selbstverständlich hält man sich zurück, um keine Verletzung zu riskieren. Am nächsten Tag wurde der Etappenlauf, mit dem Passieren der höchsten Stelle innerhalb des Wettkampfes auf über 3.700 Meter, fortgesetzt.

Fußballspielen gegen Mönche
aufgeklappter Kinderschafsack mit beidseitigem Reißverschluss
Das bekannte Taktshang Goemba Kloster

Königsetappe zum Tiger’s Nest

An Tag 5 wartete die Königsetappe mit einer Distanz von 54 Kilometern. Bei sehr heißen Temperaturen um die 40 Grad waren weite Teile der Strecke gut laufbar, was mir sehr entgegenkam. Die Route verlief einige Kilometer am Flughafen vorbei (wo alle 100 Meter ein Sicherheitsmann mit einem Lächeln oder „Daumenhoch“ grüßte), durch das Zentrum von Paro über Serpentinenstraßen bis hin zum Tagesziel, welches ich als Zweiter erreichen konnte.

Ziel der läuferischen Woche war das wohl spektakulärsten und mystischste Kloster der Erde – dem Taktshang Goemba Kloster oder auch „Tiger’s Nest“ genannt. Dies hängt in ca. 3.000 Metern an den Klippen mit einem einmaligen Blick über das Paro-Tal. Auf dem Weg hier hoch habe ich nochmals alle Reserven mobilisieren und konnte die Finish-Line erschöpft, aber glücklich überspringen – was ein Lauf…

Im Jahr 2008 wurde in Bhutan eine Verfassung durch den König unterzeichnet, die den Weg für eine konstitutionelle Monarchie ebnete. An dieser wirkte der spätere „Chief Justices“ Lyonpo Sonam Tobgye maßgeblich mit, welcher die Siegerehrung für die je drei Erstplatzierten Frauen und Männer durchführte.

Fußballspielen gegen Mönche
aufgeklappter Kinderschafsack mit beidseitigem Reißverschluss
Die Siegerehrung in Bhutan

Zweiter Platz und grandiose Erinnerungen

Es war sein Wunsch, dass die geehrten Sportler mit ihm während des Dinners den Tisch teilten. Es war eine große Ehre aus seinen Händen den Pokal für den zweiten Platz der Männer, eine Gebetsmühle mit Gravur sowie ein Exemplar der Verfassung mit persönlicher Widmung zu erhalten.

Mir werden neben dem sportlichen Erfolg insbesondere die Begegnungen, die Wertschätzung, der Respekt sowie der Zusammenhalt untereinander, die Zufrieden und Gelassenheit sowie die grandiose Natur in bester Erinnerung bleiben.

Sascha Gramm

Sascha Gramm

www.sascha-lauftrainer.de

Seit über 20 Jahren aktiver Ausdauersportler, der immer auf der Suche nach neuen, sportlichen Herausforderungen ist. Mittlerweile auch als Laufrainer unterwegs, um Interessierten mit großer Freunde und Leidenschaft die zahlreichen Vorzüge des Laufens zu vermittlen. Für eine Challenge-Teilnahme mit Joey Kelly stand das Team von Doorout mit Rat und Tat zur Seite. Seitdem resultiert ein regelmäßiger Austausch zudem auch das Verfassen von diversen Blogbeiträgen zählt