Testbericht – Deuter Little Star Kinderschlafsack
Ist es nicht schön wenn Kinder nicht nur Smartphones, Fernseher und Spielekonsolen im Kopf haben, sondern auch gerne draußen in der Natur unterwegs sind und dort spielen und die Welt entdecken? Da wir unserem kleinen Abenteurer so viel wie möglich davon mit auf den Weg geben wollen, ist er bei den meisten Unternehmungen mit dabei. So auch bei unseren Ausflügen mit Übernachtungen im neuen Dachzelt. Und da wir nicht immer das Kinderoberbett mitnehmen wollten, war schnell klar, dass wir noch einen Kinderschlafsack benötigen. Dabei viel unsere Wahl auf den mitwachsenden Kinderschlafsack, mit dem passenden Namen Little Star, von Deuter.
Als ich den Kinderschlafsack aus dem Laden mit nach Hause gebracht habe, musste er natürlich gleich ausgepackt werden und der Kleine wollte sofort „heia“ machen. Wir haben den Schlafsack also erstmal auf die Couch gelegt und die Reißverschlüsse geöffnet. Nur wenige Sekunden später hat er sich alleine rein gelegt und sich zugedeckt. Dabei dürfen seine geliebten Kuscheltiere natürlich auch nicht fehlen, und bekommen ebenfalls alles gezeigt und liegen danach mit ihm im Schlafsack. Schön das die ersten Berührungen mit dem Kinderschlafsack so gut geklappt haben. Das hätte ich nicht unbedingt so erwartet.
Erster Eindruck vom Deuter Little Star
Wer Deuter als Hersteller von Rucksäcken & Schlafsäcken kennt, der weiß, was er von den Produkten in der Regel erwarten kann. Der deutsche Hersteller steht für hochwertige und langlebige Produkte und wird im Outdoor-Bereich geschätzt.
Farbe & Gewicht
Zunächst sticht einem die Farbe des Packsacks in leuchtendem Orange ins Auge. Sucht man im Internet nach Ergebnissen zu Farbwirkung auf Kinder, bekommt man bei Orange folgendes Ergebnis: „Orange ist eine Farbe, die auf die meisten Kinder sehr angenehm wirkt, da allgemein warme, erdige Töne Geborgenheit und Gemütlichkeit ausstrahlen. Zudem fördert der Farbton den Appetit und die Geselligkeit.“ Klingt doch alles in allem nach der absolut richtigen Farbe, oder? Im Übrigen hat das Außenmaterial des Schlafsacks den selben Farbton. Das kuschlige Innere ist in grau-blau gehalten und ergänzt sich gut mir der Farbe des Außenmaterials.
Hält man den Schlafsack danach in den Händen fällt einem das leichte Gewicht auf. Mit etwa 700 Gramm incl. Packsack gehört der Schlafsack eher zu den leichteren Modellen auf dem Markt. Am oberen Ende des Packsacks finden sich gleich zwei Zugschnüre zum Öffnen bzw. Verschließen des Packsacks. Auf der Unterseite sind die wichtigsten Angaben zum Schlafsack aufgedruckt. Lustig fand ich das Detail, dass, wie bei einem Schlafsack für Erwachsene, ein Schild mit dem Aufdruck der Reißverschlussseite angebracht wurde. Bei uns steht da z.B. Links drauf, obwohl der Schlafsack beidseitig einen Reißverschluss hat.
Mitwachsender Mumienschlafsack
Der Kinderschlafsack hat eine klassische Mumienform und lässt sich, mit Hilfe eines weiteren Reißverschlusses, im Fußbereich um ganze 30 Zentimeter erweiteren. Somit ist der Little Star für Kinder mit einer Körpergröße von 95 bis 130 Zentimeter geeignet. Die Länge des Schlafsacks variiert dementsprechend von 115 bis 145 Zentimeter. Am Kopfteil wurden zwei „Ohren“ angebracht, was dem Schlafsack einen leichten Teddybär-Touch verleiht.
Bei Kinderschlafsäcken dürfen übrigens keine Temperaturbereiche angegeben werden. Warum das so ist, erklärt die Webseite Dad’s Life sehr gut, wie ich finde.
Kunstfaserschlafsack
Die verwendetet Materialien machen einen hochwertigen Eindruck und sollen laut Hersteller zum Einen pflegeleicht und zum Anderen strapazierfähig sein.
Das Außenmaterial besteht aus 70D PA. Eine Polyamid-Faser die angenehm weich, atmungsaktiv, feuchtigkeitsunempfindlich und rasch trocknend ist. Beim kuscheligen Innenmaterial wurde 75D PES verwendet. Das wiederum ist ein reißfestes Polyester-Material, das kaum Feuchtigkeit aufnimmt. Bei der Füllung kommt die High-Loft Hollowfiber zum Einsatz. Das sind synthetische Hohlfasern die zu einem Vlies verarbeitet werden.
Technische Angaben & Ausstattung
- Gewicht: 650 g + 35 g Packsack
- Füllgewicht: 320 g
- Füllmaterial: High-Loft Hollowfibre
- Außenmaterial: 70D PA (100% Polyamid)
- Innenmaterial: 75D PES (100% Polyester)
- Länge: 115 bis 145 cm
- Schulterbreite: 58 cm
- Körpergröße: 95 – 130 cm
- Packmaß: 18 cm x 29 cm
- Hersteller-Farbe: saffron-slateblue
- Leichter Einstieg durch beidseitigen Reißverschluss
- Doppelte RV-Abdeckung für leichtes Öffnen und Schließen
- 30 cm Reißverschluss-Verlängerung
- Reißverschluss-Klemmschutzband
- ergonomische Konturkapuze mit weichem Wulst
Der Kinderschlafsack im Praxistest
Ganz unvorbereitet wollten wir uns, gemeinsam mit unseren Sohn, natürlich nicht an das Schlafen im Schlafsack heranwagen. Und wie oben schon kurz angesprochen, wurde der Schlafsack erst einmal in heimischer Umgebung auf der Couch ausprobiert. Da das mega gut funktioniert hat, war der nächste Schritt ja eine logische Konsequenz des Ganzen. Also nichts wie raus und im Zelt übernachten.
Die ersten Nacht, in der ürbigens auch die Übernachtung mit dem Knirps im Dachzelt das erste Mal auf dem Programm stand, war mit einstelligen Plusgraden doch recht kühl und für uns alle sehr unruhig. Ein neue Umgebung zum Einschlafen, so ein komisches Rascheln sobald sich jemand im Schlafsack bewegt und allgemein ganz andere Geräusche wie zu Hause im Kinderbett.
Zunächst war alles wie bei der Probe auf der Couch. Der Schlafsack war kaum ausgerollt, wollte sich der kleine Mann auch direkt reinlegen. Aktuell benutzen wir den Schlafsack in gekürzer Variante. Zum Verstauen würde ich den Schlafsack immer in kompletter Länge in den Packsack stopfen. Bereitet man den Schlafsack dann vor, schiebt man das untere Ende einfach nach Innen hoch und verschliest den Reißverschluss. Danach die seitlichen Reißverschlüsse öffnen und schon kann der Schlafgast einziehen.
Da die Nacht recht unruhig war und sich der Sohn, wie zu Hause auch, viel herumwellerte, rutschte er immer mal wieder mit dem Oberkörper aus dem Schlafsack heraus. Und das, trotz leicht erhöhter Schlafposition auf dem Kinder-Kopfkissen. Allerdings lag das sicher auch an einer minimalen Kopf-tief-Position des Autos, bzw. des Zelts. Für solche Fälle wäre vielleicht ein Schlafsack mit Armen ganz praktisch. Hier kann das Kind ja nicht so leicht herausrutschen.
Bei der zweiten Übernachtung im Dachzelt klappte alles schon viel besser. Das Einschlafen war gar kein Problem, und mit einem etwas besserem Stellplatz und fast ebenem Untergrund, war das Rausrutschen aus dem Schlafsack auch kein so großes Problem mehr. Ich würde sagen, Übung macht den Meister. Und irgendwann kommt sicher der Punkt, an dem wir alle einen erholsamen Schlaf im Dachzelt genießen können. Also wird das Übernachten im Zelt, und später sicher auch im Freien, immer weiter ausprobiert.
Worauf sollte man beim Kauf eines Kinderschlafsacks grundsätzlich achten?
Beim Kauf eines Kinderschlafsacks gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Die Marke alleine ist sicher nicht auschlaggebend genug. Deswegen habe ich mal ein paar Punkte herausgesucht, die man beim Kauf berücksichtigen sollte um einen passenden Kinderschlafsack zu finden.
Die richtige Größe
Man sollte zunächst sicher stellen, dass der Schlafsack zur Größe des Kindes passt. Hilfreich sind dabei die Angaben des Herstellers bezüglich der Alters- oder Größenempfehlungen. Ein zu großer Schlafsack kann zu Kältebrücken führen, während ein zu enger Schlafsack die Bewegungsfreiheit einschränkt. Mittwachsende Schlafsäcke, wie der Deuter Little Star, können länger genutzt werden, wenn die Kinder noch nicht ausgewachsen sind.
Jahreszeit und Temperaturbereich
Schlafsäcke für Erwachsene sind oft nach Jahreszeiten oder Temperaturbereichen eingestuft. Daher sollte man vorher gut überlegen, wann und wo man den Schlafsack verwenden möchten. Für den Sommer sind leichte Schlafsäcke ausreichend, während für den Herbst/Winter wärmere Modelle mit einer höheren Isolationsfähigkeit empfehlenswert sind. Beachten sollte man dabei aber, wie oben schonmal kurz erwähnt, das Hersteller von Kinderschlafsäcken keine Temperaturbereiche angeben dürfen.
Material und Füllung
Den verwendeten Materialen kann man gerne auch etwas Beachtung schenken. Baumwolle ist weich und atmungsaktiv, während Kunstfasern wie Polyester leichter sind und eine bessere Isolierung bieten können. Die Füllung des Schlafsacks ist je nach Einsatzbereich bzw. der Jahreszeit auch zu berücksichtigen. Daunen sind leicht und sehr warm, während Kunstfaserfüllungen auch in feuchter Umgebung wärmen können.
Sicherheit
Die Sicherheit sollte natürlich auch oberste Priorität haben. Daher gilt es zu Überprüfen, ob der Schlafsack sicherheitszertifiziert ist und den geltenden Standards entspricht. Des Weiteren sollte der Schlafsack über keine losen Bänder oder Schnüre verfügen, die ein Risiko für Strangulation darstellen könnten.
Reißverschlüsse
Die verwendeten Reißverschlüsse sollten robust und einfach zu bedienen sein. Eine Abdeckung des Reißverschluss kann auch Sinnvoll sein, um Verletzungen oder Kratzer zu vermeiden. Sie verhindern in der Regel auch ein versehentliches Öffnen.
Pflegeleichtigkeit
Die meisten bekannten Hersteller verwenden bei ihren Produkten eh pflegeleichte Materialien. Das stellt sicher, dass diese leicht zu reinigen sind. Meist reicht es jedoch aus, einen Schlafsack ordentlich zu lüften. Regelmäßiges Waschen würde ich selber vermeiden, es sei denn der Schlafsack riecht extrem muffig oder ist stark verunreinigt. Beim Waschen sollte man dann die Pflegehinweise vom Hersteller beachten.
Design und Komfort
Kinder mögen oft ansprechende Designs und Muster auf ihren Schlafsäcken. Daher kann die Wahl des richtigen Design mitentscheidend sein. Allerdings sollte man die anderen wichtigen Punkte wie Größe, Sicherheit und Material nicht außer Acht lassen.
Vergleiche & Testberichte
Bei der Suche nach einem passenden Kinderschlafsack kann es hilfreich sein, vor dem Kauf im Internet zu recherchieren, welche Modelle es überhaupt gibt. Man kann vergleichen und/oder Testberichte wie diesen vor dem Kauf lesen. Oder man geht zu einem Fachhändler und lässt sich vor Ort beraten.
Berücksichtigt man diese Punkte, findet man sicher einen Kinderschlafsack, der die Bedürfnisse und Anforderungen des eigenen Kindes erfüllt und für eine angenehme und sichere Nachtruhe sorgt.
Fazit
Der Deuter Little Star Kinderschlafsack ist ideal für kleine Kinder mit einer Körpergröße von 95 bis 130 Zentimeter geeignet. Die Ausstattung und die Details entsprechen den Vortsellungen von einem guten Kinderschlafsack. Für unsere Ansprüche reicht die Kunstfaserfüllung, da wir extremere Übernachtungen mit unserem Sohn vermutlich erst unternehmen, wenn er das entsprechende Alter dazu hat. Und ist er irgendwann zu groß für den Little Star, dann hat Deuter mit dem Starlight Kinderschlafsack einen passenden Nachfolger in Petto, der bis zu einer Körpergröße von 170 cm geeignet ist. Der Starlight ist sogar auch noch in einer Pro Variante erhältlich. Dieser Schlafsack besitzt eine noch dickere Füllung. Wer also auf der Suche nach einem guten Kinderschlafsack ist, der sollte den Deuter Little Star auf seinem Schirm haben und ihn sich mal näher betrachten.
Stefan Feldpusch
Freelancer by doorout.com
Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.
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