Auf dem 164 km langen Fernwanderweg in Grönland bekommt man so einiges geboten, vor allem wenn man ihn im tiefsten Schnee abwandert! In meinem Trip aus 2014 habe ich hier kurz nach meinem Geburstag am 2.Juni den Weg nach Sisimiut auf mich genommen, um von dort für die nächsten 11 Tage Richtung Osten nach Kangerlussuaq zu wandern. Neben Hüfthohen Schnee hatten mein Mitstreiter Tim und ich dabei auch noch mit der ersten Mosqito Welle des Jahres zu kämpfen. Aber fangen wir am besten am Anfang an.
Grönland ist ein faszinierendes Land, vor allem wenn man bedenkt, dass 82% davon unter Eis und Schnee begraben sind! Daher spielt sich das meiste Leben auch an den Eisfreien Küstenregionen ab. Für Wanderfans hat das Land jedenfalls einiges zu bieten und der Arctic Circle Trail (ACT) ist dabei wohl der bekannteste Weg. In guten Wetterbedingungen kann man ihn an 9 Tagen locker ablaufen im Sommer, kommt man aber – wie ich – etwas früher und begeht den Weg im tiefsten Schnee ohne Schneeschuhe, dann dauert das Ganze auch gerne ein paar Tage länger.
In diesem Blog Beitrag werde ich euch meine Erfahrung auf dem ACT Trek wiedergeben. Ein super Buch mit Details zu den einzelnen Streckenabschnitten gibt es von Paddy Dilon auf Amazon in Englischer Sprache: Trekking in Greenland: The Arctic Circle Trail. Im Vergleich zum einzig deutschen Buch, Grönland: Artic Circle Trail (Der Weg ist das Ziel), bietet das Englische die etwas detaillierten Kartenausschnitte an, welche mir persönlich gut gefallen haben. Am besten einfach mal online durchblättern und vergleichen!
Vorbereitung
Die Vorbereitung für einen abgelegenen Trek wie den ACT ist natürlich sehr wichtig. Von Ende Juni solltet ihr so gut wie keinen Schnee mehr auf der Strecke haben und dann ist der Trek an sich auch recht einfach zu bewältigen. Vielleicht etwas zu einfach? Das dachte ich mir jedenfalls und bin schon Anfang Juni angereist um noch etwas mehr Schnee und vor allem weniger Leute auf dem Trek zu haben. Letztendlich gab es dann viel mehr Schnee als erwartet und bis auf uns gab es nur noch eine weiteres Pärchens, welche in der Mitte des Treks hängengeblieben sind und auf den Helikopter zwecks Evakuierung gewartet haben.
Zum Thema Ausrüstung kann ich euch einen Tipp geben: Kauft euch diverse, haltbare Sachen wie Müsliregel bereits in Deutschland, denn Grönland ist ein sehr sehr teures Land – vor allem bei Lebensmitteln. Um den kompletten Trek zu meistern, müsst ihr das ganze Essen mitschleppen und der Rucksack wird entsprechend schwer. Daher kann ich nur empfehlen, möglichst leichte Basis Ausrüstung zu nutzen, wie zB ein leichtes DCF Zelt. Dazu habe ich auch vor kurzem ein YouTube video von meinem Trekkertent Saor veröffentlicht. Handyempfang hat man relativ gut, aber nehmt auf jeden Fall auch einen Kompass und Papierkarte mit!
Tag 1: Sisimiut – Skilift Camp = 4 Stunden
Im tiefen Schnee ist man natürlich am besten mit Schneeschuhen unterwegs, mit etwas Willenskraft und körperlicher Fitness geht das Ganze aber auch ohne. Wir haben das hier einmal vorgemacht und ich kann euch nur sagen, dass es einer der härtesten Hikes meines Lebens war! Beim Einsinken in den Schnee muss danach wieder so viel Kraft aufgewandt werden, um wieder aus dem Schnee herauszukommen, dass man sich schon nach ein paar Stunden fragt, was man hier eigentlich macht.. auf den Bildern sieht man es ganz gut wie tief der Schnee war.
Zum Glück hatte ich Tim mit dabei und wir konnten uns abwechseln beim Vorablaufen. Hinter ihm in seinen Fußspuren zu laufen war um einiges angenehmer und wir haben uns dabei alle 5-10 Minuten abgewechselt. So sind unsere 3 Backup Tage alle am Anfang schon genutzt worden, obwohl wir ca. 15h jeden Tag durch den tiefen Schnee gewandert sind. Glücklicherweise hat man in Grönland zu dieser Zeit 24 Stunden lang Tageslicht!
(Übernachtet am Skilift Camp bei 66.9447, -53.4754 nach 6,3km)
Tag 2: Skilift Camp – Hügelcamp (7 Stunden)
Am Morgen des zweiten Tages ging es so weiter wie der erste aufgehört: Hüfthoher Schnee macht das Vorankommen extrem schwierig und sowohl Tim als auch ich werden an unsere physikalischen Grenzen gebracht. Das gute heute ist, dass wir mit dem Abendessen von letzter Nacht und dem Frühstück schon um einiges an Gewicht in unseren Rucksäcken verloren haben, und das konnte man auch direkt merken! Die Sonne ist heute nicht mehr von Wolken verdrängt und spendet sowohl Energie als auch Motivation. Wir wandern von einer schneefreien Fläche zur nächsten und kommen immer näher an die vor uns liegenden Berge heran.
Ganz normal auf dem Weg können wir dabei nicht laufen. Der ist sowieso tief vom Schnee begraben und erst gar nicht sichtbar. Wir müssen sogar oftmals Umwege nehmen, um möglichst weit von den verschneiten und zugefrorenen Seen zu bleiben. Sollten wir dort reinfallen mit unserem schweren Rucksack wäre das katastrophal. Auf dem nächsten Bild könnt ihr euch dabei ein schönes Beispiel anschauen von diesen tückischen See Hindernissen.
Der Schnee ist nun besonders tief und es geht nur langsam voran. Ich bin nach 7 Stunden wandern immer noch 5km von der ersten Hütte des ACT entfernt und kann mir dank zahlreicher Backup Tage noch ein weiteres Zwischencamp auf einem kleinem schneefreien Hügel erlauben. Nach solch kraftraubenden Tagen wirst du nun wenig Lust auf größere Koch Sessions haben und bist stattdessen heilfroh über die Outdoor Fertig Nahrung in deinem Rucksack. Mit lediglich etwas kochendem Wasser kannst du dir in kurzer Zeit ein doch tatsächlich sehr gut schmeckendes Gericht im Zelt zubereiten und dann erschöpft schlafen gehen.
(Übernachtet am Hügelcamp bei 66.9711, -53.3568 nach 7,3km)
Tag 3: Hügelcamp – Kangerluarsuk Tulleq Hütte (3 Stunden)
Neben des Schnee hatten wir auch noch mit heftigen Wind zu kämpfen. Meine am Rucksack angebrachte Isomatte wurde anscheinend nicht fest genug von mir angebracht und ist im Winde verweht worden. Am 3ten Tag hatten wir teilweise nur 5 Meter Sichtweite und mussten den größten Teil des Tages im Zelt „ausharren“ bevor es endlich weiter gehen konnte.
Landschaftlich hat der folgende Abschnitt kurz vor der Kangerluarsuk Tulleq Hütte einiges zu bieten. Nachdem die Toiletten den höchsten Punkt des von dir durchwanderten Korridors darstellen, geht es von hier nun nur noch bergab. Vor dir erstreckt sich ein wunderschöner See, welcher zum Großteil noch von Eis bedeckt ist und während die Hänge um dich herum noch voller Schnee sind, kannst du auf den niedriger gelegenen Bergen in der Ferne bereits erheblich mehr braune Landschaft erblicken und freust dich schon auf einen hoffentlich leichteren Weg.
Nach ca. 2 Stunden erreichst du nun endlich die Kangerluarsuk Tulleq Hütte und nimmst die Einladung gerne an! Hier können ca. 4 Personen übernachten und es gibt einen separaten Bereich zum Kochen. Die kleine Hütte macht ansonsten einen außerordentlichen sauberen und standfesten Eindruck. Da der Wanderweg im Sommer sehr beliebt ist, musst du zu dieser Zeit unbedingt im Vorab deine Hütten reservieren. Ansonsten bleibt dir nichts anderes übrig, als nebenan dein Zelt aufzuschlagen. Du kannst dir dank des Platzes heute auch endlich einen längeren Koch Abend gönnen und wirst danach sicherlich keine Probleme mit dem Einschlafen haben.
(Übernachtet in der Kangerluarsuk Tulleq Hütte bei 66.9804, -53.2516 nach 5,1km)
Tag 4: Kangerluarsuk Tulleq Hütte – Nerumaq Hütte (4 Stunden)
Bei steigenden Temperaturen kann sich der Schnee um die Flüsse herum schnell in ein Matsch Fest verwandeln. Nach Verlassen der Hütte gilt es einen kleinen Bach zu überqueren und bereits nach dem ersten Schritt befinde ich mich bis zum Knöchel im eiskalten Wasser, da der weiche Schnee mein Gewicht nicht mehr halten konnte. Sicherlich nicht der beste Start an einen Morgen, aber nach ein paar kurzen Witzen vom Hintermann geht es dann auch direkt weiter. Heute stehen 16km bis zur Nerumaq Hütte auf dem Programm und es geht weiter abwärts Richtung See.
Dort angekommen befindet sich ein komplett mit Wasser vollgelaufenes Boot am Ufer, welches immerhin die Vorfreude auf den bevorstehenden Amitsorsuaq See aufkommen lässt. Dieser kann tatsächlich mit einem Kanu überquert werden! Der Weg verläuft von hier an nun direkt an einem Fluss entlang, welcher wunderschön in einem kleinem Tal gelegen ist. Zu beiden Seiten täumen sich kleine Berge auf und im Sommer kannst du hier gemütlich dem Fluss entlangschlendern. Im Winter oder Frühling musst du den Fluss hingegen wieder weiträumig umgehen. Mich hat der Umweg über die ca. 400m hohen Hügel jedoch zu einer super Aussicht geführt und erfreulicherweise lag hier ebenfalls kaum noch Schnee auf dem Boden! Nach einer weiteren halbe Stunde steht zum Abschluss noch eine Flussüberquerung mit Knie hohem Wasser auf dem Programm. Dank zahlreicher Steine und deiner Trekking Stöckte stellt diese jedoch kein Problem dar und du erreichst mit der Nerumaq Hütte den Endpunkt des eigentlich zweiten Tages.
(Übernachtet in der Nerumaq Hütte bei 67.0065, -52.9658 nach 16km)
Tag 5: Nerumaq Hütte – Innajuattoq Hütte (5 Stunden)
Auf der Etappe von der Nerumaq zur Innajuattoq Hütte geht es genau 17km wie an einer geraden Schnur gezogen Richtung Nord Osten. Landschaftlich sicherlich reizvoll mit zahlreichen Bergen in der Ferne und einem schönen See am Ende, war es für mich persönlich der erste Tag mit Sonnenschein. Erstmals kommen die Wanderschilder zum Vorschein und das Vorankommen ist so einfach! Ca. zur Mitte dieser Strecke solltest du auf jeden Fall auch ein Auge auf die Tierwelt haben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wirst du ein paar Rentier Gruppen oder sogar einen Schneehasen erspähen können.
Am Ende dieses Tages erreichst du mit der Innajuattoq Hütte die bisher größte des Trails. Sie ist optimal gelegen an einen wunderschönen See und hier könntest du sicherlich auch einen Extra Tag verbringen. Die Berge um dich herum laden zum Erkunden ein und ansonsten hat die Hütte neben einem Kamin auch reichlich Platz zu bieten. Nasse Kleidung kann hier super über dem Kamin zum Trocknen aufgehängt werden und die große Küche ermöglich es dir, schon einmal etwas Pasta für die nächsten Tage vorzukochen.
(Übernachtet in der Innajuattoq Hütte bei 67.0566, -52.6282 nach 17km)
Tag 6: Innajuattoq Hütte – Ikkattooq Hütte (7 Stunden)
Nachdem der letzte Tag relativ eintönig war was die Streckenführung angeht, haben wir es heute mit jeder Menge Twists & Turns zu tun. Da die Strecke zwischen der nächsten Eqalugaarniarfik und der darauffolgenden Ikkattooq Hütte sehr kurz ist, bietet es sich hier an die erstere zu überspringen und direkt zur Ikkattooq zu wandern. Du wirst in diesem Falle einen langen Tag mit 30km vor dir haben, kannst dafür aber entweder länger in der wirklich schöneren Innajuattoq Hütte verbringen oder wie in meinem Fall etwas Zeit einholen. Ich hatte jedoch leider wohl durch zu viel Sonnenenergie und positiver Energien versucht, eine Abkürzung über die Berge auf halber Strecke nach ca. 15km zu machen und mich dabei so verlaufen, dass ich letztendlich oben mein Zelt aufbauen musste. Die Sicht war jedoch super und wenn du etwas Zeit hast, kann ich diesen kleinen Abstecher nur empfehlen. Du wirst neben super Panoramas auch zum ersten Mal die gigantische Eisschicht am Horizont sehen können, welche komplette Berge unter sich begräbt!
Während des zweiten Abschnittes dieser Etappe wirst du durch eine kleine Sumpflandschaft wandern. Normalerweise ist dieser Part sicherlich schön nach einem Abstecher am Ufer eines Sees, bei einer Wanderung Anfang Juni werden die täglich steigenden Temperaturen jedoch eine neue Herausforderung für dich bereit haben: Moskitos! Zu Hunderten schwirrten sie um mich herum auf dem sumpfigen 11km Abschnitt und haben mich dazu verleitet, dieses Stück in Rekordzeit zu überwinden. Am Ende der Strecke geht es wieder bergauf und sobald ich etwas Ruhe hatte, konnte ich die super Aussicht von hier endlich genießen! Im Sommer ist ein am Hut angebrachtes Moskitonetz ein absolutes Muss, so früh im Jahr kamen sie dann aber doch etwas überraschend für mich nach dem kalten Start.
Für die restlichen 4km findest du dich auf riesigen Steinhügeln wieder, welche oft eine grandiose Aussicht bieten. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, den ein oder anderen großen Stein hochzuklettern! Zwischendurch gibt es eine Menge kleiner Seen und die berühmten Steinmännchen werden dir den teilweise etwas schwer zu erkennenden Weg zeigen. Nach diesem langen Tag kannst du es dann auch kaum abwarten, endlich bei der Ikkattooq Hütte anzukommen. Oft muss jedoch immer noch einmal um eine Ecke herum gewandert werden, bis sie dann endlich nach einem kleinen Tal in Sichtweite rückt! Erschöpft kannst du nun dein Abendessen genießen und den Rest des Tages entspannen.
(Übernachtet in der Ikkattooq Hütte um 66.9720, -52.1701 nach 30km)
Tag 7: Ikkattooq Hütte – Kanucenter Hütte (5 Stunden)
Heute ist es endlich soweit! Nach einer langen Mittagspause an einem ruhigen See, in dem sich umliegenden Berge wunderschön spiegeln und man wie Jesus über das Wasser laufen kann, erreichst du endlich das Ufer des Amitsorsuaq See. Hier gibt es insgesamt 6 Kanus, welche von Wanderern benutzt werden können. Ich selbst hatte nur eines vorgefunden und das lag wohl auch daran, dass 90% des Sees komplett mit Eis bedeckt war. Nur am Ufer gab es gerade genug Platz für das neue Fortbewegungsmittel. Bei einer Wanderung im Sommer musst du hier dagegen schon sehr glücklich sein, um überhaupt eines der begehrten Fortbewegungsmittel zu bekommen!
Bevor du dich ins Wasser begibst, solltest du auf jeden Fall das Kanu gründlich testen. Bei mir hatte das gute Stück leider ein Loch und zum Glück waren wir zu zweit, so dass Tim das Wasser ständig mit seiner Kaffee Tasse herausschippen konnte, während Ich uns mit genügend Abstand zur Eisdecke manövriert habe. Es ist ein unglaublich tolles Gefühl bei bestem Wetter und oben ohne auf dem vereisten See zu paddeln! Deine Beine und Füße sind auch sehr dankbar für eine kleine Pause und der Trip im Kanu wird zu einer sehr entspannten Angelegenheit und ist eine super Abwechslung.
Nachdem die eisfreie Fläche am Rande des Sees immer kleiner und kleiner wurde, mussten wir dann doch das Kanu für ca. 5 Minuten tragen. Das Teil war ganz schön schwer und man kann sich an den scharfen Metallkanten auch leicht ein Loch in die Softshell Jacke bohren. Nach einer knappen Stunde wirst du auch schon die relativ nahe gelegene Kanuhütte erreichen. Sie ist die größte aller Hütten auf dem ACT und selbst hier bist du im Juni noch komplett allein und kannst die Ruhe und Sonne genießen.
(Übernachtet in der Kanucenter Hütte bei 66.9216, -51.7484 nach 22km)
Tag 8: Kanucenter Hütte – Katiffik Hütte (4 Stunden)
Von der Kanuhütte bietet es sich bei einem eisfreiem See an, direkt bis zur nächsten Katiffik Hütte zu paddeln. Ansonsten steht dir eine 21km lange Wanderung entlang des bevor. Du wirst hier kaum Höhenmeter zurücklegen und kannst dir morgens etwas Zeit lassen. Ich selbst hatte das immer wärmer werdende Wetter für eine spontane Badetour im ca. 1°C kaltem Wasser genutzt. Aus irgendeinem Grund hatte ich es versucht, mich auf die dünne Eisdecke zu hieven – natürlich ohne Erfolg. Erfrischt ging es dann weiter im Kanu, doch nach einer halben Stunde drehte plötzlich der Wind und die gesamte Eisschicht drückte sich in unsere Richtung!
Das Ganze passierte dabei mit einer solch imposanten Geräuschkulisse, dass wir erst einmal komplett baff waren und gar nicht reagiert haben. Tim hat mich dann glücklicherweise schnell aus dem Staunen herausgebracht und dafür gesorgt, dass wir mit unserem Kanu aus dem See herausgekommen sind. Fassungslos schauten wir dem Eis dabei zu, wie es sich langsam zum Ufer schiebt und dabei die Steine in kleine Hügel auftürmt! Unser Kanuausflug war damit beenden und wir mussten den Rest weiter wandern, dieses imposante Naturerlebnis war es aber auf jeden Fall wert. Bei guten Wetterbedingungen wirst du hier wohl weiter auf den Kanu setzen können und einen relativ einfachen Tag vor dir haben – sofern du denn eines der wenigen Kanus ergattern kannst!
(Übernachtet in der Katiffik Hütte bei 66.9199, -51.3587 nach 21km)
Tag 9: Katiffik Hütte – Hundeso Berg Camp (4 Stunden)
Auf dem letzten Abschnitt von der Katiffik Hütte kannst du dich auf die bisher besten Landschaften gefasst machen! Kleine Seen sind überall zwischen ebenso kleinen Hügeln verborgen und bieten wunderbare Aussichten. Beim Ablaufen des ACT in anderer Richtung wirst du also diese Landschaften zuerst zu sehen bekommen. Nach mittlerweile 9 Tagen ist dein Körper auch schon komplett an die Strapazen gewöhnt und dein Rucksack wird sicherlich nun weniger als die Hälfte wiegen, nachdem du nun fast das ganze Essen aufgebraucht hast.
Die letzte inoffizielle Hütte „Hundeso“ ist diesmal ein alter Wohnwagen, welcher schön dekoriert wurde und voller Kleinkrams ist. 4 Leute können hier schlafen, jedoch hatten Tim und ich für letzte Nacht das Bedürfnis, noch einmal im Zelt zu übernachten; immerhin schleppten wir es die ganze Zeit mit uns herum! Ein kleiner Berg nur kurz nach dem Wohnwagen bietet dabei eine wunderschöne Panorama Sicht und hätte nicht besser sein können für ein letztes Camp! Es ist mittlerweile 11 Uhr Abends und die Sonne steht immer noch über dem Horizont. In den nächsten 2 Stunden wird sie noch etwas sinken bevor sie dann wieder langsam aufsteigt. Super für lange Wanderungen und vor allem für gute Bilder!
(Übernachtet in der Hundeso Berg Camp bei 66.9957, -51.0109 nach 19km)
Tag 10: Hundeso Berg Camp – Kangerlussuaq (5 Stunden)
Vom Wohnwagen bis zurück nach Kangerlussuaq sind es am letzten Tag nur noch 20km auf einfachem Terrain. Das letzte Stück musst du leider entlang einer Straße laufen und wenn du Glück hast und den morgendlichen Tanklastwagen in der Ferne kommen siehst, kannst du hier noch etwas per Anhalter abkürzen. Die kleinen Flughafen Stadt hat nicht viel zu bieten und ist sehr teuer, dennoch gönnst du dir hier eventuell doch das teure WiFi während du auf deinen Flieger Richtung Heimat wartest. Was ein Abenteuer!
(Übernachtet in Kangerlussuaq bei 67.0108, -50.6961 nach 20km)
Schlusswort
Hoffentlich konnte ich euch mit diesem Reisebericht etwas Fernweh geben in Zeiten, die uns leider kein Reisen in ferne Kontinente ermöglichen. Bis es wieder soweit ist und wir wieder reisen können, werde ich euch jeden Montag um 20 Uhr in meiner interaktiven Reiseshow die Highlights meiner bisherigen 106 Länder zeigen und auch zwei neue Videos pro Woche in meinem YouTube Kanal hochladen – schaut doch gern mal rein und abonniert wenn es euch gefällt J
Christopher Heil
Chris on Tour
Einer meiner größten Leidenschaften ist das Reisen und ich habe einen großen Teil meines Lebens damit verbracht. Berglandschaften rauben mir dabei immer wieder den Atem und ich fühle mich generell in der Natur am wohlsten. Städte Trips hingegen versuche ich immer auf ein Minimum zu beschränken. In meinem Reiseblog www.chrisontour84.de teile ich meine schönsten Bilder, Videos und Trip Reports. Ab und zu findet ihr bei mir auch spezielle Themen wie Reisekosten, Ausrüstungstests und eine Vorschau auf neue Trips.
Wenn noch jemand Fragen zu dem hike hat, gerne Fragen 🙂
LG, Chris