Rucksäcke gehören zu den vielseitigsten und praktischsten Begleitern des Alltags. Ob für den Wanderurlaub in den Alpen, den täglichen Arbeitsweg oder die nächste Fernreise – sie bieten nicht nur Stauraum, sondern auch Komfort und Halt. Doch wie werden diese praktischen Alltagshelfer eigentlich hergestellt? In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf den Herstellungsprozess von Rucksäcken namhafter Hersteller wie z.B. Deuter, Osprey und Tatonka. Eine weitere Frage, die uns in Beratungsgesprächen häufig gestellt wird, ist die, wie Hersteller von Rucksäcken das Volumen eines Rucksacks bemessen. Denn oft, wenn man Rücksackmodelle optisch miteinander vergleicht, ist nicht immer gleich sofort ersichtlich, wie die aufgebrachte Zahl am Rucksack zu erklären ist. Findest Du diese Fragen genauso spannen wie wir? Dann les unbedingt weiter…
Die Grundidee – was macht einen guten Rucksack aus?
Bevor der Herstellungsprozess eines Rucksacks beginnt, muss zunächst die Frage beantwortet werden, welche Anforderungen der Rucksack erfüllen soll. Ein guter Rucksack sollte leicht, funktional, komfortabel und strapazierfähig sein. Zudem spielt das Design eine entscheidende Rolle. Je nach Verwendungszweck – etwa Trekking, Reisen oder Alltag – unterscheiden sich die Rucksäcke in Größe, Material und Ausstattung. Hersteller wie zum Beispiek Deuter, Osprey und Tatonka haben sich auf unterschiedliche Bedürfnisse spezialisiert und entwickeln ihre Produkte mit den neuesten Technologien und Materialinnovationen.
Der Designprozess – vom Konzept zum ersten Entwurf
Bevor Rucksäcke überhaupt produziert werden können, müssen die Designteams eine funktionale und ansprechende Lösung entwerfen. Hierbei kommen digitale Modellierung und computergestützte Designprogramme zum Einsatz. Besonders bei renommierten Marken wie Deuter und Osprey wird auf ein präzises Design geachtet, das die Bedürfnisse der Zielgruppe widerspiegelt.
Dabei setzen alle auf durchdachte Designs, die speziell auf die Bedürfnisse von Wanderern, Bergsteigern und Radfahrern zugeschnitten sind. Der Entwicklungsprozess beginnt häufig mit einer genauen Analyse des Verwendungszwecks, etwa der Notwendigkeit von viel Stauraum und einer guten Lastenverlagerung beim Trekking. Innovationen wie belüftete Rückensysteme verbessern den Tragekomfort erheblich, während anpassbare Passformen für individuellen Sitz sorgen. Zudem bieten viele Modelle praktische Zusatzfunktionen, darunter abnehmbare Rucksackdeckel oder flexible Möglichkeiten zur Befestigung von Ausrüstung.


Materialien – was steckt im Rucksack?
Die Wahl der Materialien ist ein zentraler Faktor für die Haltbarkeit und das Gewicht eines Rucksacks. Hier kommen moderne High-Tech-Gewebe und innovative Technologien zum Einsatz. Die wichtigsten Materialeigenschaften eines Rucksacks sind Strapazierfähigkeit, Wasserfestigkeit und Gewicht.
Die Materialien moderner Outdoor-Rucksäcke sind auf Langlebigkeit und Funktionalität ausgelegt. Häufig werden besonders robuste Gewebe verwendet, die eine hohe Abrieb- und Reißfestigkeit aufweisen. Viele Modelle sind zudem mit wasserabweisenden Beschichtungen versehen, um bei Nässe besseren Schutz zu bieten. Neben der Widerstandsfähigkeit achten einige Hersteller auch auf umweltfreundliche Produktion, etwa durch den Einsatz PVC-freier Stoffe oder durch die Verwendung zertifizierter, nachhaltiger Materialien.
Rucksackvolumen – woraus ergibt sich die angebrachte Liter-Zahl?
Um diese Frage zu klären, haben wir die deuter Sport GmbH konntaktiert und deren Expertise geben wir euch hier weiter.
In der Deuter Zentrale in Gersthofen bei Augsburg beschäftigt man sich intensiv mit der Entwicklung und dem Testen der eigenen Rucksäcke. Ein wichtiger Schritt, um das Volumen eines Rucksacks möglichst genau zu ermitteln, ist die Verwendung von Säcken, die in verschiedenen Volumina (z.B. 1, 2, 5 oder 10 Liter) vorliegen. Ähnliche Säcke kennt ihr sicher auch von unseren Rucksack-Anprobe im Laden, wobei wir die Rucksäcke mit Gewichtsäcken befüllen. Diese Säcke werden dann, sobald das gewünschte Rucksackmodell gefertigt wurde, sorgfältig in alle Fächer (Hauptfach, Deckelfach, Seitenfächer) des Rucksacks gefüllt. Wichtig dabei ist, dass man hier sorgfältig arbeitet und das Volumen optimal ausreizt.
Im nächsten Arbeitsschritt werden all diese Säcke wieder herausgenommen, und nebeneinander auf einem Tisch ausgelegt. Jetzt kann die präzise Ermittlung des Rucksackvolumen beginnen. Hat man die alle Säcke und die angegebenen Volumina ermittelt, erhält man das Gesamtvolumen des Rucksacks. Diese Methode ist für die Produktentwicklung von entscheidender Bedeutung.
Ein Beispiel für Deuteres Produktbezeichnung ist der „Trans Alpin 30“. Diese Produktbezeichnung gibt nicht nur aufschluss über die Produktkategorie, in diesem Fall handelt es sich um einen Bike-Rucksack, sondern auch über das spezifische Volumen, das in diesem Fall 30 Liter beträgt. Bei anderen Modellen fügt Deuter sogar ein Zusatzangabe zum Volumen hinzu. Ein BEispiel dafür ist der „Aircontact Lite 50 + 10“. Die Angabe +10 spiegelt das Reservevolumen des Rucksacks wider. In dem man die Zurgurte vom Deckelfach verlängert und den Sack vom Hauptfach vergrößert, erhält man 10 Liter Extravolumen.
Mit freundlicher Unterstützung von Jens, Deuter Gebietsvertreter: Saarland, Rheinland Pfalz & Hessen


Der Herstellungsprozess – vom Zuschnitt bis zum fertigen Rucksack
Nachdem die Materialwahl getroffen und das Design entworfen wurde, beginnt die eigentliche Produktion. Zunächst werden die einzelnen Teile des Rucksacks – also Rücken-, Schulter- und Hüftgurte sowie die Taschen – zugeschnitten. Dies erfolgt häufig mit computergestützten Maschinen, die die Teile präzise auf die gewünschten Maße anfertigen.
Im nächsten Schritt wird der Rucksack zusammengebaut. Hierbei kommen Nähmaschinen und teilweise spezielle Maschinen zum Einsatz, um die einzelnen Teile miteinander zu verbinden. Die Nähte sind dabei besonders wichtig, da sie den Rucksack stabil und langlebig machen. Marken wie Deuter und Osprey legen besonderen Wert auf eine hohe Qualität der Nähte, da diese die Belastung und das Tragegefühl direkt beeinflussen.
Nach dem Zusammennähen wird der Rucksack auf seine Funktionalität geprüft. Dazu gehören Tests zur Wasserfestigkeit, Traglast und Strapazierfähigkeit.
Qualitätssicherung – der letzte Schritt vor der Auslieferung
Bevor die Rucksäcke das Werk verlassen, durchlaufen sie einen strengen Qualitätssicherungsprozess. Bei Deuter, Osprey und Tatonka werden die Rucksäcke auf ihre Alltagstauglichkeit hin überprüft. Hierzu gehören nicht nur Tests zur Materialfestigkeit, sondern auch Tests zum Tragekomfort. Dabei werden die Rucksäcke auf verschiedene Körpergrößen und -formen angepasst, um sicherzustellen, dass sie für möglichst viele Menschen geeignet sind.
Ein weiteres wichtiges Element der Qualitätssicherung ist die Prüfung der Rucksäcke auf mögliche Mängel, wie z.B. beschädigte Nähte oder fehlerhafte Reißverschlüsse. Diese werden vor dem Versand ausgemerzt, um eine hohe Kundenzufriedenheit zu gewährleisten.


Nachhaltigkeit und Innovation – der Weg in die Zukunft
Viele Hersteller wie Deuter, Osprey und Tatonka haben sich auch der Nachhaltigkeit verschrieben und arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Produktionsmethoden. Insbesondere Osprey setzt auf recycelte Materialien und nutzt die bluesign®-zertifizierte Produktion, um den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte zu minimieren.
Deuter geht noch einen Schritt weiter und bietet mit dem Green Button eine besonders nachhaltige Linie, bei der auch soziale Standards eingehalten werden. Tatonka setzt auf eine langfristige Haltbarkeit ihrer Rucksäcke, um die Lebensdauer der Produkte zu verlängern und Abfall zu minimieren.
Fazit – Handwerkskunst und Innovation vereint
Die Herstellung eines Rucksacks ist ein komplexer Prozess, der modernste Technologien mit traditioneller Handwerkskunst kombiniert. Marken wie Deuter, Osprey und Tatonka setzen dabei auf hochwertige Materialien, durchdachtes Design und eine hohe Fertigungsqualität. Durch den Einsatz nachhaltiger Materialien und innovative Produktionsmethoden gehen diese Unternehmen den Weg in eine umweltfreundlichere und ressourcenschonendere Zukunft.
Ob für Outdoor-Abenteuer oder den täglichen Weg zur Arbeit – der richtige Rucksack ist ein unverzichtbarer Begleiter, der durch Funktionalität, Komfort und Langlebigkeit überzeugt.
Du willst noch mehr zum Thema Rucksack erfahren? Dann schau gleich mal in unseren Ratgeber

Stefan Feldpusch
Freelancer by doorout.com
Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.
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