Der Exosphere 0° von Deuter ist ein PFC-freier Kunstfaser-Schlafsack. Der Hersteller preist ihn als beste Lösung für Trekker an, die auf Komfort und ein optimales Wärme-Gewicht-Verhältnis Wert legen. Okay, schauen wir ihn uns mal etwas genauer an.
Ersteindruck & Verarbeitung
Der Schlafsack kommt in einem Packsack mit Komprimierungsriemen und einem extra Aufbewahrungssack daher. Noch vor dem Auspacken fällt auf, wie extrem klein man ihn damit komprimieren kann und wie leicht das Ganze ist. Ausgepackt zeigt sich die wirklich gute Verarbeitung. Ich kann keine Stelle entdecken wo irgendeine Naht oder Ähnliches unsauber verarbeitet ist. Persönlich gefällt mir die Schwarz-Rot Farbkombination sehr gut. Er macht alles in allem einen sehr hochwertigen Eindruck.
Technische Daten & Details
- Stretch Comfort System
- Ergofoot: Erhöhter Fußraum
- Fußwärmer: Extra Füllung im Fußbereich
- Koppelbar
- Dryzone: wasserabweisender Bezugsstoff an den Kopf- und Fußbereichen
- Wertsacheninnentasche
- PFC frei
Diese Daten beziehen sich auf die Größe Regular
- Gewicht: 995g + 80g Packsack
- Füllmaterial: DEUTER THERMO PROLOFT®
- Füllgewicht: 542g
- Hauptmaterial: DEUTER THERMO PROLOFT®, 30D PA RIPSTOP
- Schulterbreite: 73-90 cm
- Körpergröße: 185 – 200 cm
- Packmaß: ø 16 cm x 32 cm
Praxistest
Um die Isolationsleistung richtig beurteilen zu können, machte ich mich Ende Oktober mit Zelt im Gepäck auf einen Campingtrip in die Rhön. Genauer gesagt in meinen Garten. Es blieb glücklicherweise trocken und die Tiefsttemperatur betrug 3°C in der Nacht. Also prädestinierte Bedingungen für einen Schlafsack mit einem Komfortbereich von 5°Celsius und einem Limitbereich von 0°Celsius. Kleidungstechnisch war ich mit Merinounterwäsche ausgerüstet.
Um es kurz zu halten: Mir wurde es schnell zu warm. Selbst meine normalerweise kalten Füße blieben warm. Der Schlafsack ist rundherum gleich dick gefüttert und hat im Fußbereich eine extra Lage Füllung. Deuter nennt das “Foot Warmer”. Dieser Bereich und der Kopfbereich haben außerdem wasserabweisenden Bezugsstoff. Das schimpft sich bei Deuter die “Dryzone”. Mit Kondenswasser hatte ich zwar keine Probleme, aber das ist bestimmt von Vorteil, wenn sich mal wieder Feuchtigkeit auf der Zeltinnenseite ansammelt. Gewöhnlich stößt man ja mit einem der beiden Schlafsackenden an den Zeltstoff an.
Was mir auch sehr positiv auffiel, ist das “Stretch Comfort System”. Durch die elastischen Nähte schmiegt sich der Schlafsack immer eng an den Körper, wodurch einerseits weniger Luft erwärmt werden muss, aber gleichzeitig kann man sich trotzdem noch super drehen und bewegen. Deuter schreibt hier etwas von +25% Ausdehnung in der Breite. Das Bein anwinkeln war so kein Problem. So habe sogar ich mich als Seitenschläfer wohl gefühlt.
Der Reißverschluss funktionierte ganz geschmeidig und ohne Probleme. Man musste nicht jedes Mal aufpassen, dass man keinen Stoff einklemmt etc. Zur Langlebigkeit kann ich noch nichts sagen.
Zwei Details am Rande: Im Inneren befindet sich eine Wertsachentasche und der Schlafsack ist mit anderen Schlafsäcken dieser Serie koppelbar. Vielleicht interessant für Pärchen.
Fazit
Bequemer Schlafsack mit viel Bewegungsfreiheit bei gleichzeitig guter Isolationswirkung. Geeignet für den Einsatz vom Frühjahr bis in den Herbst.
Benjamin Denk
Chronisch zu wenig draußen unterwegs. Aber wenn, dann am meistens mit dem Mountainbike oder dem Fußbus. Auf Reisen eher spartanisch und am liebsten im Zelt. Trotzdem immer zu viel Fotoausrüstung dabei.
Hey Benjamin,
vielen Dank für den tollen Testbericht! Ich besitze diesen Schlafsack nun seit drei Jahren. Ich habe ihn fast wöchentlich in Gebrauch, hatte ihn des Öfteren im Biwak in der Höhle bei extrem hoher Luftfeuchtigkeit dabei. Er hat wirklich viel mitmachen müssen. Minimal hat er an Wärmeleistung verloren, das ist aber kaum der Rede wert. Der Schlafsack funktioniert nach wie vor tadellos, kein Stretch-Gummi ist gerissen, nirgendwo der Stoff aufgegangen und man schläft immer noch warm und komfortabel. Also auch langfristig eine Empfehlung!
LG,
Tim