Der Schluchtensteig
Von mittelschwer bis schwer ist der Schluchtensteig im Südschwarzwald kategorisiert. Er führt über 118 Kilometer weit, und lässt sich in rund sechs Tagesetappen erwandern und erleben. Wir haben dieses herrliche Stück Natur einmal unter die Wanderschuhe genommen. Die Touren, anders kann man es kaum sagen, sind ein wahres Erlebnis, von dem es sich zu berichten lohnt. Ein wichtiges Statement gehört unbedingt noch an den Anfang: Der Schluchtensteig ist absolut empfehlenswert!
Die Etappen des Schluchtensteigs
Schluchtensteig Etappe 1: Von Stühlingen nach Blumberg
Gleich am ersten Tag nach der Ankunft im südlichen Schwarzwald nehmen wir die rund 20 Kilometer lange Tour von Stühlingen an der Schweizer Grenze bis nach Blumberg unter die Füße. Leider können wir Schloss Hohenlupfen nur einen kurzen Blick gönnen, werden aber vom Fluss Wutach voll und ganz entschädigt. Nach Weizen führt uns der Weg, durch beeindruckende Landschaftsbilder bis zum Bahnhof der “Sauschwänzlebahn“. Weiter geht es bequem über Waldwege nach Lausheim-Blumegg.
Statt Pause zu machen, besichtigen wir die Museumsmühle Weiler, bevor wir die Wanderung bis zu den Wutachflühen, den sehenswerten Fels- und Pflanzenformationen, auf teilweise ausgesetzten Pfaden fortsetzen. Bis zur Rast an der Bielwasenhütte ist es nicht mehr weit. Bestens gestärkt laufen wir bergwärts, bewundern den Museumsdampfzug, dessen Fahrt über weite Kehren führt.
Der Aufstieg auf 876 Meter bis zum Aussichtspunkt Buchberg ist ein Wandererlebnis pur. Bevor wir unser Ziel Blumberg erreichen, erhaschen wir noch einmal tolle Blicke zurück auf die Wutachflühen, und voraus auf die nächste Etappe. Wie lange wir unterwegs waren? Knapp sechs Stunden.
Schluchtensteig Etappe 2: Von Blumberg zur Schattenmühle
Wieder liegen rund 20 Kilometer vor uns, und am Ende werden wir etwas mehr als sechs Stunden für die Wanderung von Blumberg zur Schattenmühle gebraucht haben. Auweia – gleich zu Beginn müssen wir eine acht Meter lange Treppenleiter nach unten steigen, um die Schlucht des Schleifenbachs zu erreichen. Danach empfangen uns wieder Laubwälder, über die offene Landschaft folgen wir sodann dem Weg zur Wutachschlucht. Kurze Pause am Sägewerk mit einem Kiosk – danach geht es bergaufwärts, bis uns der Kanadiersteg fordert.
Kurze Zeit später erinnert die Landschaft an einen wilden Urwald mit ganz viel Wurzelwerk. An den Felswänden linker Hand angekommen, gerät die Tour zu einem besonderen Bergerlebnis inklusive des schützenden Drahtseilgeländers. Zum Auswählen gut sind der Rastplatz Schurhammerhütte bzw. die Kiesbank am Amselfelsen.
Die Schattenmühle im Sinn, folgen wir dem Pfad hinauf in die Felsen des Flusses, pausieren kurz am Tannegger Wasserfall, bevor wir die restliche Strecke bis zur Schattenmühle, vorbei am Kurbad Bad Boll, gemütlich hinter uns bringen. PS: in Bonndorf, wir haben den Linienbus dorthin genommen, konnten wir tief und sehr erholsam schlafen.
Schluchtensteig Etappe 3: Von der Schattenmühle bis Schluchsee
An die 20 Kilometer langen bisherigen Strecken gewöhnt, wird es heute eine schwere Tour, der Weg vom Ausgangspunkt Schattenmühle zum Schluchsee. Zunächst geht es steil nach oben über einen Waldhang, dann horizontal oberhalb des Talgrunds weiter, bis es nochmals nach oben zum nördlichen Talrand der Wutach und wieder zurück zur Wutachschlucht geht. Wir sind froh, bei den Resten des Räuberschlössles nach Luft und neuer Energie schnappen zu können. Schließlich müssen wir den Schluchtensteig bewältigen, erreichen das kleine Flusskraftwerk Stallegg.
Die zweite Rast wird an den Bänken und Tischen nahe der Rötenbachmündung eingelegt. Das Flusswasser begleitet uns weiter bis zu einem Steg über die Wutach, auf leichten Schuster`s Rappen erreichen wir die Haslachklamm.
Aufwärts heißt die Devise über den Rechenfelsen zum Höllochfelsen und wir sind froh, den Ort Lenzkirch zu erreichen. Denn von hier aus wird es idyllisch und romantisch durch das Schwendetal bis nach Oberfischbach und nach Schluchsee.
Ein abschließender Blick auf die Armbanduhr: Wieder sind etwas mehr als sechs Stunden vergangen.
Schluchtensteig Etappe 4: Vom Schluchsee nach St. Blasien
Sie wissen schon – die Tour ist wieder rund 20 Kilometer lang. Sie beginnt an der felsigen Kuppe des Bildsteins auf 1.134 Meter Höhe. Unser Tipp: Unbedingt die Landschaft genießen und sich genüsslich umschauen. Das Wandern ist … nein, nicht des Müllers Lust, sondern unser Vergnügen.
An der Bannwaldschlucht beginnt der letzte Teil der Tour, wir bewundern Brücken und Bollwerke, entdecken am Ortsrand von St. Blasien den riesigen, gleichnamigen Dom, und rasten nach rund sechseinhalb Stunden Gehweg nahe der Parkanlagen zwischen Alb und Kirche.
Schluchtensteig Etappe 5: Von St. Blasien nach Todtmoos
Aller Anfang ist schwer. Nein, unsere Wanderung heute ist eher mittelschwer. Unsere Wanderfüße bringen uns hoch von St. Blasien bis zum 1.039 Meter hohen Lehenkopf. Immerhin, die erste Hälfte des 20-Kilometer-Weges liegt hinter uns. Hinter den Weidfeldern geht es schnurstracks auf den Dachsberg, kurze Zeit später sagt uns der Hotzenwald Hallo.
Etwas weiter schließen sich die Schweizer Alpen an, während wir über Rüttewies und Horbach zum Klosterweiher wandern. Die nächste Station ist Ibach – was uns fasziniert, ist das verträumte Flair des Ortes. Noch einmal geht`s im Zickzack-Kurs über die Hohwehraschlucht bis hinab ans Ziel: Todtmoos.
Schluchtensteig Etappe 6: Von Todtmoos nach Wehr
Bei der letzten Wanderung müssen wir etwas mehr als 20 Kilometer zurücklegen. Die als schwer eingestufte Tour verlangt nach einem Energiehaushalt von wenigstens acht Stunden. Die ersten Kalorien verlieren wir beim Gang über den Schluchtensteig hinab zur Zumkellersäge. Ins Auge fallen dabei die Höfe von Wehrhalden, etwas später ist es ein kleines Wildgehege nach der Wehra-Überquerung. Wie von Geisterhand türmen sich die bis zu 200 Meter hohen Felsen der Bannwaldhänge auf, bevor sich das Auge an der Umgebung von Hirschfelsen und Pfeiferskopf sattsehen kann.
Rechts ab, heißt das Kommando, bis zum Wehr der Wehratalschlucht, in den Steilwänden der östlichen Talseite klettern Gämsen herum. Einmal noch die Schweizer Alpen sehen! Das gelingt bei einer Rast an der Mettlerhütte. Nicht mehr ganz so steil geht es weiter, ein besonderes Erlebnis ist die Staumauer des Wehra-Stausees.
Ab jetzt wird es, die Herzfrequenz sinkt weiter nach unten, eher locker. Wir sind wandernde Begleiter des Flusses, so lange, bis wir im Schlosspark der Herren von Schönau ankommen und damit die Ziellinie von Wehr überschreiten.
Was wir jetzt nur noch wünschen können: Viel Spaß im Südschwarzwald, Hals und Beinbruch auf und mit dem Schluchtensteig.
Dieser Wanderweg mit einer Länge von 118 Kilometern ist gut in 6 Etappen zu absolvieren. Allerdings sollte man dafür schon ein wenig Kondition haben, denn jeden Tag liegen rund 20 Kilometer an.
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