Der Harzer Hexenstieg
Wer in der Walpurgisnacht den Brocken erklimmt, kann angeblich die Hexen tanzen sehen. Aber auch für Wanderer, die sich eine andere Zeit für einen Ausflug in den Harz aussuchen, hat die Gegend um den Brocken viel Beeindruckendes zu bieten. So etwa für diejenigen, die sich auf den Weg über den Harzer Hexenstieg machen, der von Osterode in Niedersachsen bis nach Thale in Sachsen-Anhalt führt. Wir planen für unsere Wanderung 5 Tages-Etappen ein, mit Übernachtungen in Buntenbock, Torfhaus, Drei Annen Hohne und Altenbrak. Vor uns liegen 97 Kilometer Wanderweg durch eine Landschaft, die uns Dank ihrer wunderschönen Natur und der Geschichten, die mit ihr verwoben sind, immer wieder neu in ihren Bann ziehen wird.
Die Etappen des Harzer Hexenstiegs
Harzer Hexenstieg Etappe 1: Von Osterode nach Buntenbock
Los geht es um 10 Uhr morgens in Osterode und ab hier erst einmal direkt bergauf. Osterode selbst gilt als Tor zum Harz und ist ein hübscher Ort mit historischen Fachwerkhäusern, für den es sich lohnt, auch schon etwas früher anzureisen. Nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen haben kommen wir gegen Mittag am Marienblick an.
Eigentlich wollten wir hier nur eine kurze Mittagspause einlegen, aber die schöne Aussicht über das Lerbachtal lässt uns dann doch etwas länger trödeln. So erreichen wir Buntenbock erst nach etwa 4 Stunden und 330 Höhenmetern. In normalem Schritttempo ist diese Strecke aber gut in 3 Stunden zu schaffen – ein guter Einstieg, denn morgen wartet eine Etappe der doppelten Länge auf uns.
Harzer Hexenstieg Etappe 2: Von Buntenbock nach Torfhaus
Buntenbock gehört zum Luftkurort Clausthal-Zellerfeld, liegt aber etwas abseits der Stadt. Jährlich am 13. August kann man hier übrigens ein Volksfest mitsamt dem traditionellen Viehtrieb der Oberharzer Bergbauern besuchen. Leider sind wir dieses Mal nicht im Sommer unterwegs, dafür zeigt sich der Harz allerdings jetzt im Herbst von seiner besonders farbenprächtigen Seite.
Wir befinden uns nun im Oberharz, und beim Weiterwandern kommen wir neben dem Wald immer wieder an Wiesen und Teichen vorbei – willkommen im UNESCO-Welterbe „Oberharzer Wasserwirtschaft“! Der Weg führt uns durch Altenau und mitten hinein in den Nationalpark Harz.
Informative Schilder am Wegrand erzählen die Geschichte des Bergbaus in der Gegend, welcher durch die Kraft der Wasserräder unterstützt wurde. So gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken, und die knapp 21 Kilometer bis Torfhaus vergehen trotz des teils unebenen Untergrunds wie im Flug.
Harzer Hexenstieg Etappe 3: Von Torfhaus über den Brocken nach Drei-Annen-Hohne
Auf unserem heutigen Weg begeben wir uns auf die Spuren deutscher Geschichte: Auf dem Goetheweg geht es bergauf bis zum Brocken, entlang auch dem Verlauf der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Nach ungefähr 400 Höhenmetern haben wir erschöpft aber zufrieden unser Mittagsziel erreicht.
Leider können wir nicht den ganzen Tag bleiben. Dafür jetzt es ab jetzt bergab: Auf dem Glashüttenweg erreichen wir schließlich das idyllische Feriendorf Drei-Annen-Hohne. Der Weg hierhin führt vor allem durch den Wald und enthält zahlreiche Aussichtspunkte.
Harzer Hexenstieg Etappe 4: Von Drei Annen Hohne über Rübeland nach Altenbrak
Von Drei Annen Hohne ist es nicht weit bis zum Stadtkern von Wernigerode. Wer gerne etwas Nostalgie im Alltag mag, sollte sich eine Fahrt mit der berühmten Brockenbahn nicht entgehen lassen, die hier startet. Da wir keinen Zwischenhalt eingeplant haben, wandern wir weiter über den Hexenstieg. In Königshütte gabelt sich der Weg: Wer hier der Südroute folgt, kommt durch den Luftkurort Hasselfelde.
Wir wählen die Nordvariante, da wir die Gelegenheit nutzen möchten, unterwegs eine der Tropfsteinhöhlen bei Rübeland zu besichtigen. Für diese Entscheidung werden wir unterwegs unter anderem mit einem einmaligen Blick auf die Ruine Königsburg belohnt.
Die Höhlenbesichtigung lassen wir dann aber doch ausfallen, da die Zeit drängt – sieben bis acht Stunden sollte man für diese Etappe durchaus einplanen! Von Rübeland gelangen wir über die Staumauer in Wendfurth nach Altenbrak.
Insgesamt ist die Strecke aber trotz der Dauer relativ einfach zu begehen und landschaftlich lohnt sie sich unbedingt.
Harzer Hexenstieg Etappe 5: Von Altenbrak nach Thale
Auf dem letzten Abschnitt unserer Wanderung zeigt sich der Harz noch einmal von seiner spektakulären Seite. Das Bodetal zwischen Treseburg und Thale ist mit seinen mehrere hundert Meter hohen Granitwänden wirklich atemberaubend. Wir wandern zwischen Fluß und Bergwänden durch die Bodetalschlucht.
Wir halten fest: Die Wanderung auf dem Harzer Hexenstieg ist ein Naturerlebnis und hat uns viel Spaß gemacht. Man sollte die Strecke aufgrund der Höhenunterschiede nicht unterschätzen, aber bei guter Vorausplanung ist sie hervorragend machbar und jeden Ausblick wert!
Dieser Wanderweg ist von der Länge her nicht sonderlich anspruchsvoll, 97 Kilometer sind gut zu absolvieren. Der Wanderweg führt durch wunderbare Landschaften, tolle Geschichten sind damit verbunden. Der Harzer Hexenstieg weist einige Höhenunterschiede auf, daher sollte man diesen Wanderweg nicht unterschätzen. Dennoch ist der Weg recht einfach zu wandern mit einer guten Vorausplanung.
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