Wanderschuhe sollen richtig passen. Klar! Schließlich will niemand Blasen, Druck oder Scheuerstellen vom Wandern bekommen. Es gilt hierbei nicht die Regel, dass der teuerste auch gleich der beste Schuh ist, sondern der, der am gemütlichsten ist und gleichzeitig den Fuß gut stütz und führt.

Für die sorgfältige Anprobe wählen sie am besten den Nachmittag oder frühen Abend. Die Füße schwellen im Laufe des Tages etwas an und werden minimal länger. Außerdem ist man empfindsamer, wenn man den ganzen Tag auf den Beinen war. Tragen Sie zur Anprobe am besten ihre gewohnten Wandersocken.

Die Wahl des richtigen Wanderschuh Modells

Das Schuhmodell der Wahl sollte zum geplanten Einsatzzweck, bzw. zum Terrain passen. Schusters Rappen sollen nicht nur die Füße im schwierigen Gelände stützen und führen, sie müssen auch den Beanspruchungen standhalten. Gerade Einsteiger und Untrainierte wünschen sich einen leichten, flexiblen Schuh. Diese sollten sich im Zweifel jedoch für das stabilere Modell entscheiden. Bei Ermüdung und schwierigen Touren bieten festere Modelle deutlich mehr Trittsicherheit. Schließlich enden Bergtouren nicht auf dem Gipfel. Auch Vielläufer sind mit robusten Schuhen gut beraten. Die höhere Lebenserwartung macht sich bemerkbar.

Größencheck

Die vom Hersteller angegebene Schuhgröße sollte nur als Anhaltspunkt genommen werden. Abweichungen zwischen den Herstellern und verschiedenen Modellen können bis zu 3 ganzen Größen betragen. Die meisten Hersteller geben bei der Schuhgröße mittlerweile auch die Fußlänge in mm an. Die stimmt immer.

Um festzustellen, ob der Schuh die richtige Größe hat, nimmt man beide Einlegesohlen aus dem Schuh heraus und stellt sich auf sie. Steht die Ferse hinten bündig auf, sollte vor der großen Zehe noch ein Finger breit Platz vorhanden sein. Ein zu kleiner Schuh fällt oft erst beim Bergablaufen auf, wenn die Zehen vorne anstoßen. Ist der Schuh zu groß, entsteht beim Gehen eine Falte die störend wirken kann und den Schuh an dieser Stelle zu schnell verschleißen lässt. Eine Ausnahme bilden alpine Felskletterstiefel. Die Leistenform dieser Schuhe ist so konzipiert, das sich die Zehen möglichst nah an der Schuhspitze befinden. Dies unterstützt einen direkten und sicheren Felskontakt. Eingeschränkten Komfort beim Abstieg nimmt man hierbei in Kauf.

Passformcheck

Nehmen sie sich ausreichend Zeit und tragen sie die Schuhe am besten ein oder zwei Stunden in ihrer Wohnung oder unter dem Schreibtisch. Schnüren Sie den Schuh anfangs nur mäßig fest und wiederholen sie das Schnüren nach 15-20min. Dann hat sich der Schuh etwas erwärmt und passt sich so besser ihrem Fuß an. Achten Sie beim Probetragen darauf, dass der Schuh im Fersenbereich gut sitzt und die Ferse nicht „schlupft“. Der Mittelfuß sollte fest umschlossen sein, während im vorderen Bereich ausreichend Platz vorhanden sein sollte. Wichtig ist auch das Abrollverhalten, besonders bei den stabileren Modellen. Der Abrollpunkt sollte am besten direkt unter dem Ballen liegen. Der Schaft sollte den Knöchel fest umschließen, natürlich ohne zu drücken oder zu scheuern. Schließlich sollte die Schnürung nicht auf den Fußrücken drücken.

Spezialfüße

Fuß ist nicht gleich Fuß. Lange schmale, kurze kräftige oder „Hallux valgus“-Füße finden nicht so leicht das richtige Schuhwerk. Renommierte Hersteller wie Hanwag oder Lowa bieten ausgewählte Modelle in einer schmalen bzw. weiteren Version an. Wer mit Großzehenschiefstand zu kämpfen hat, findet beim Hersteller Hanwag einige Modelle zur Auswahl.

Der Schuh passt nicht?

Der bestellte Schuh ist doch nicht der richtige? Bei Fragen zu Passformproblemen steht Ihnen gerne unser Serviceteam telefonisch (+49 (0) 661 480 199 0) oder per Email ( info@doorout.com ) zur Verfügung.

Einlaufen

Hat sich der Schuh bei der Anprobe in der Wohnung bewährt, kann es endlich raus gehen. Starten Sie am besten mit einem kleinen Spaziergang oder einer leichten Wanderung. So können sich Schuh und Füße langsam aneinander gewöhnen.

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