Wer steckt hinter Weltzlos Weltwärts?
2013 habe ich, Joshua Steinberg, mit 23 Jahren auf meiner 24 Jahre alten Yamaha XT600 Enduro die Westküste Afrikas bereist. Von Deutschland bis Südafrika waren das knappe 8 Monate, 35.000 Kilometer und 21 Länder. Allein mit meinem Bike, einer Landkarte und meinem Zelt. Veröffentlicht ist diese Geschichte in dem selbstverlegten Buch „Mein Eigener Weg“.
2016 sind Joana, meine damalige Freundin und heutige Frau, und ich auf zwei HONDA XR190 eine große Tour durch Südamerika gefahren. 55.000 Kilometer, 13 Monate und 11 Länder. Durch den tropischen Amazonas Regenwald, das eisige Patagonien, von der tellerflachen Pampa bis zu 6000 Meter hohen Vulkanbesteigungen haben wir alles mitgenommen. Die Geschichte kann man in unserem Buch „Lass uns mal nen Ründchen fahren“ lesen.
Nun haben wir seit kurzem unsere dritte Weltreise hinter uns. Auf dieser waren wir über 24 Monate und 90.000 Kilometer mit zwei HONDA CRF250L auf den Straßen Afrikas und Asiens unterwegs. Unterwegs in den wohl aufregendsten Zeiten seit langem sind wir im Herbst 2020 aufgebrochen und erst 2022 wieder in die Heimat zurückgekehrt.
Hauptsache Glücklich
Abseits dieser spektakulär anmutenden Abenteuern sind wir einfache Mopedfahrer, Anfang 30, begeistert von der Freiheit auf zwei Rädern, bodenständig und ehrlich. Eine Erzieherin und ein Sanitäter mit der Neigung mehr Freiwilligenarbeit als bezahlte Tätigkeiten auszuüben und Geld in Projekte zu spenden, die wir uns kaum leisten können.
Aber wir kommen meist über die Runden und sind vor allem glücklich mit unserem reduzierten Reisestil.
Wir lieben die Einfachheit des Reisens, die einfachen Menschen und ihre schönen Geschichten denen man überall lauschen kann. Unsere Verbundenheit mit diesen fremden Kulturen, aber auch der exotischen Natur, die uns stets umgibt, treibt uns immer wieder aus der Komfortzone in die Extreme dieses Planeten.
Unsere Reise-Ausrüstung
Nach tausendfacher Nachfrage und endlosem Philosophieren an zahllosen Lagerfeuern möchten wir uns hier nun einmal versuchen der nie enden wollenden Frage nach der wichtigsten Ausrüstung auf den Grund zu gehen.
Natürlich ist diese Frage eine sehr persönliche. Objektiv lässt sie sich unmöglich beantworten, da sie sehr stark mit persönlichen Vorlieben zusammenhängt. Das Transportmittel, die persönlichen Ansprüche, Jahreszeit, Wetter und viele weitere Einflüsse spielen eine Rolle.
Dennoch: Nach mittlerweile 200.000 Kilometern auf Motorrad-Reisen durch Europa, Asien, Afrika und Südamerika und diversen Kajak-, Mountainbike-, Wander- und Skitouren haben sich ein paar essentielle Gegenstände und Wahrheiten herauskristallisiert.
Weniger ist mehr
Egal ob du auf dem Fluss, dem Single-Trail, der Ski-Route oder der Straße unterwegs bist, je weniger du tragen musst, desto freier kannst du dich bewegen. Hier hat sich Aussortieren besser bewährt als bei jedem Gegenstand aufs Gramm zu achten. Man kann die Physik auch mit modernen Materialen nicht gänzlich überlisten. Je leichter ein Gegenstand ist, desto instabiler ist er in der Regel. Aber: Wenn ich weniger, dafür sehr zuverlässige und vielseitige Ausrüstung mit mir führe, kann ich dennoch leicht unterwegs sein.
Zuverlässigkeit
Unser MSR Whisperlite Benzin-Kocher ist, verglichen mit modernen Gas- oder Multifuel-Kochern, bei Weitem kein Leichtgewicht. Allerdings ist er seit über 1000 Zeltnächten ein stets zuverlässiger Begleiter. Er kocht auf -200 Metern und vierzig Grad im Schatten ebenso zuverlässig wie auch 5000 Metern und minus zwanzig Grad. Ich kann mich auf diesen einen Kocher immer verlassen und brauche deshalb keinerlei Ersatzteile oder gar einen Notfallkocher als Absicherung. Da es weltweit überall Benzin gibt und der Kocher dank der selbst reinigenden Schütteldüse auch wirklich alles problemlos verbrennt, muss ich auch nicht mit Ersatz Treibstoff im Gepäck rumreisen. 0,5 Liter Benzin wiegen wegen der geringen Dichte nur 350 Gramm und reichen uns bei sparsamer Nutzung für eine Woche Frühstückskaffee und Abend-Nudeln.
Vielseitigkeit
Unser Topfset besteht zu 100% aus Metall und ist somit nicht nur auf dem passenden Kocher, sondern auch auf diversen Öfen und direkt im Feuer problemlos verwendbar. Die Gemütlichkeit eines Lagerfeuers ist gerade bei kühlerem Wetter nicht zu überbieten. Die Energie kann natürlich nicht nur zur Erwärmung der Gemüter und des Körpers, sondern auch des Essens und Trinkens genutzt werden. Allerdings ist die Hitze eines Feuers oft zu groß für die Plastikbestandteile der Ausrüstung. Viele Topfgriffe, Deckel und auch Besteck haben auf diese Weise das Casting um einen festen Platz in unserer Ausrüstung beendet. Wir haben die unedlen Materialien quasi aus der Ausrüstung herausgeschmolzen.
Gemütlichkeit
Auf unseren ersten Reisen haben wir auch beim Zelt auf absolute Leichtbauweise geachtet. Nach den ersten 300 Nächten unserer Motorradtour durch Südamerika hatten wir bereits zwei vermeintlich hochwertige Zelte auf diese Weise verschlissen. Wir haben uns zudem in den kalten Höhen der Anden mit diesen angeblichen Drei-Jahreszeiten-Zelten fast die Gliedmaßen abgefroren. Man muss dazu sagen: Wir waren im Sommer dort. Die Leichtbauweise zwingt den Hersteller natürlich zur Verwendung dünnster und leichtester Materialen. Die Reißverschlüsse hielten dementsprechend nicht lange, die spitzesten Steinchen hatten schnell einen Weg durch den Boden gefunden und die Kälte kroch überall durch. Wir haben uns in unseren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher vor den Elementen gefühlt und die Gemütlichkeit des Zeltes verabschiedet sich dann ganz schnell. Mit unserem Hilleberg Staika 2 sind wir seit nunmehr 900 Nächten unterwegs. Bis auf die Schieber der Reißverschlüsse mussten wir, trotz der intensiven Zeltnutzung in wirklich allen Klimazonen, nichts reparieren. Unser Zelt hat sich vielfach bewährt und deshalb fühlen wir uns darin wohl. Es vermittelt Geborgenheit, Gemütlichkeit und fühlt sich an wie ein zweites Zuhause.
Reisegeschichten und Abenteuer in Buchform
Unsere Kernausrüstung
(und ihre bisherige Nutzung):
- Zelt: Hilleberg Staika 2 (900 Nächte)
- Schlafsack: Yeti Shadow, Mountain Equipment Helium (700 Nächte)
- Matte: Therm A Rest Trail Lite (900 Nächte)
- Kocher: MSR Whisperlite (2000 Kaffees)
- Lampe: Petzl Actik Core (6 Jahre Nutzung: 900 Zeltnächte + täglicher Alltagseinsatz)
- Messer: Victorinox Swiss Tool X (13 Jahre tägliche Nutzung)
- Pullover: Mammut Aenergy (1200 Tage getragen)
- Hose: Fjällräven Barents Pro (800 Tage Getragen)
- Geschirr: Sea to Summit X Mug (6 Jahre Tägliche Nutzung)
- Luxusausrüstung: Exped Travel Hammock (4 Jahre Reisenutzung)
Joshua Steinberg
2013 habe ich mit 23 Jahren auf meiner 24 Jahre alten Yamaha XT600 Enduro die Westküste Afrikas bereist. Von Deutschland bis Südafrika waren das knappe 8 Monate, 35.000 Kilometer und 21 Länder. Allein mit meinem Bike, einer Landkarte und meinem Zelt.
Hallo Joachim,
das freut mich sehr!
Wir haben Über die kostenlose App „polarsteps“ genutzt…
Liebe Grüße
Joshua
Hallo Joshua,
Eure Reise durch Afrika habe ich seinerzeit mit großem Interesse verfolgt. Eure natürliche und offene sowie stets positive Art hat mich ganz besonders begeistert.
Seinerzeit hattet ihr eure Reiseroute online dokumentiert und zu einzelnen Orten dann auf dieser Onlineseite auch Bilder oder Videos hinterlegt.
Kannst du mir sagen, über welchen Anbieter ihr das gemacht habt?
Euch beiden alles Gute